Radfahrer und Autofahrer, wer kennt die Verkehrsvorschriften
Hallo, die Frage ist ernst gemeint, ich habe meinen Führerschein vor über 40 Jahren gemacht,
mich auch im Internet oder beim ADAC und in Zeitschriften immer wieder auf den neuesten Stand
gebracht, aber bei Radfahrern bin ich total unsicher, wer kennt sich aus:
Wann müssen Radfahrer auf dem Radweg fahren, wann dürfen sie auf der Straße fahren,
wann auf dem Bürgersteig, dürfen Radfahrer nebeneinander fahren, wenn ja: wo und unter
welcher Bedingung? Ist es zulässig, dass Rennräder keine Beleuchtung haben, wenn sie nur
bei Tageslicht fahren? Dürfen Radfahrer beim Fahren mit dem Handy telefonieren?
Wäre nett, wenn jemand, der sich auskennt, etwas Licht ins Dunkle bringt,
schon mal herzlichen Dank
Beste Antwort im Thema
Nein, das kann man 1000x schreiben, Gerichte haben zu diesen Ausnahmen der Radwegebenutzungspflicht geurteilt.
Einenn Radweg zu benutzen, bei dem die Verletzungsgefahr extrem ist oder der schlichtweg von ignoraten Autofahrern zugestellt ist, ist unzumutbar (unmöglich) und somit auch keine Pflicht.
Sogar der Auto-darf-alles-Club (ADAC) weiss das:
https://www.adac.de/_mmm/pdf/fi_radwegebenutzungspflicht_sp_38643.pdf
Dieser Text beantwortet auch, für wie lange man von der Benutzungspflicht entbunden ist: Nämlich solange, wie die Unbenutzbarkeit vorliegt. Was irgendwie auch logisch ist, denn es ist eine unvermeidbare Übertretung der StVO.
Da kann man sich auf seinen 4 Rädern auf den Kopf stellen - Fahrradfahrer dürfen das.
Es ist ein affiges Gehampel der deutschen Autofahrer, wenn sie ihre heiligen Asphaltstrecken mal mit Fahrradfahrern teilen müssen. Ist das denn so schwer, mal ein bisschen Platz zu machen?
Ich bin über jeden Radfahrer froh (sowohl wenn ich im Auto sitze als auch wenn ich selber Fahrrad fahre): Er spart wieder eine Blechdose ein, die doch nur den Stau verlängert hätte.
Und noch als Nachtrag, auch noch wichtig:
Eine Verkehrsbehörde darf nicht einfach eine Radwegebenutzungspflicht anordnen, weil sie nunmal Spass daran hat oder die Autos frei von den lästigen Radfahrern fahren lassen will:
https://www.bverwg.de/181110U3C42.09.0
108 Antworten
Aber es sind zu 100% dieselben Leute. Wer im Auto alles falsch macht, macht es auch auf dem Fahrrad und umgekehrt.
Hier gibt es ein paar interessante Urteile zu dem Thema:
http://pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#benutzung
Ich habe noch ein Urteil im Hinterkopf, aber leider nicht gefunden, da hat ein Radfahrer gegen ein Bussgeld in Hildesheim geklagt, weil er auf der Strasse gefahren ist.
Das Urteil war nach meiner Erinnerung so, dass der Fahrradweg wohl von der Beschaffenheit ok war, aber durch die vielen einmündenden Straßen hat der Richter ihn für zu gefährlich gehalten.
Als Fahrradfahrer kennt man das, dass Autofahrer aus einer Seitenstraße kommen und den Radweg blockieren, während Sie dort seelenruhig warten, bis kein Auto-Querverkehr kommt und sie in die Hauptstraße einfahren können. Auf Querverkehr wird erst geachtet, wenn man den Radweg schon blockiert.
Hildesheim hat daraufhin fast alle Radwegeschilder entfernt und man darf jetzt fast überall auf der Strasse fahren. Zusätzlich wurden Schilder auf die Strasse gestellt. "Radfahren auf der Strasse erlaubt" weil die Autofahrer die Regel nicht verstanden haben. So kann man natürlich das Problem mit schlechten Radwegen auch lösen. :-) 😁
Auf den Radwegen steht nur noch das Zusatzschild "Radfahrer frei"
Zitat:
@400.000km schrieb am 1. Mai 2019 um 13:24:36 Uhr:
Hier gibt es ein paar interessante Urteile zu dem Thema:http://pdeleuw.de/fahrrad/urteile.html#benutzung
Ich habe noch ein Urteil im Hinterkopf, aber leider nicht gefunden, da hat ein Radfahrer gegen ein Bussgeld in Hildesheim geklagt, weil er auf der Strasse gefahren ist.
Das Urteil war nach meiner Erinnerung so, dass der Fahrradweg wohl von der Beschaffenheit ok war, aber durch die vielen einmündenden Straßen hat der Richter ihn für zu gefährlich gehalten.
Als Fahrradfahrer kennt man das, dass Autofahrer aus einer Seitenstraße kommen und den Radweg blockieren, während Sie dort seelenruhig warten, bis kein Auto-Querverkehr kommt und sie in die Hauptstraße einfahren können. Auf Querverkehr wird erst geachtet, wenn man den Radweg schon blockiert.
Hildesheim hat daraufhin fast alle Radwegeschilder entfernt und man darf jetzt fast überall auf der Strasse fahren. Zusätzlich wurden Schilder auf die Strasse gestellt. "Radfahren auf der Strasse erlaubt" weil die Autofahrer die Regel nicht verstanden haben. So kann man natürlich das Problem mit schlechten Radwegen auch lösen. :-) 😁
Auf den Radwegen steht nur noch das Zusatzschild "Radfahrer frei"
Wie bitte kann ein Richter zu dem Urteil kommen und einen Radweg durch die einmündenden Straßen als zu gefährlich betrachten ?!
Aus meiner Sicht ist doch in dem Fall der Radfahrer nicht fähig oder in der Lage vorausschauend zu fahren und das Gefährdungspotenzial der einmündenden Straßen richtig beurteilen zu können.
Wenn mir meine Gesundheit lieb ist baller Ich auf dem Radweg auch nicht durch, sondern werde bei einmündenden Straßen langsamer und aufmerksamer.
Zitat:
Wie bitte kann ein Richter zu dem Urteil kommen und einen Radweg durch die einmündenden Straßen als zu gefährlich betrachten ?!
Aus meiner Sicht ist doch in dem Fall der Radfahrer nicht fähig oder in der Lage vorausschauend zu fahren und das Gefährdungspotenzial der einmündenden Straßen richtig beurteilen zu können.Wenn mir meine Gesundheit lieb ist baller Ich auf dem Radweg auch nicht durch, sondern werde bei einmündenden Straßen langsamer und aufmerksamer.
Bremst Du als Autofahrer auf einer Vorfahrtsstraße auch vor jeder Einmündung ab? Wohl kaum. Aber von Fahrradfahren wird das erwartet oder wie?
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Zitat:
@400.000km schrieb am 1. Mai 2019 um 13:47:06 Uhr:
Bremst Du als Autofahrer auf einer Vorfahrtsstraße auch vor jeder Einmündung ab? Wohl kaum. Aber von Fahrradfahren wird das erwartet oder wie?
Ich erwarte das - und auch die StVO - von allen
Verkehrsteilnehmern wenn sie Vorfahrt gewähren müssen.
Grüße vom Ostelch
Zitat:
@Ostelch schrieb am 1. Mai 2019 um 14:05:39 Uhr:
Zitat:
@400.000km schrieb am 1. Mai 2019 um 13:47:06 Uhr:
Bremst Du als Autofahrer auf einer Vorfahrtsstraße auch vor jeder Einmündung ab? Wohl kaum. Aber von Fahrradfahren wird das erwartet oder wie?
Ich erwarte das - und auch die StVO - von allen Verkehrsteilnehmern wenn sie Vorfahrt gewähren müssen.
Hier ging es aber um den umgekehrten Fall: Radfahrer hätte Vorfahrt und man verteilt freigiebig die Tips, der sollte sich an betreffenden Einmündungen doch gefälligst defensiv und bremsbereit verhalten - was ja nur den Schluss zulässt: es ist doch sowieso klar, dass die Kraftfahrer seine Vorfahrt missachten werden.
Hallo zusammen,
ich hänge mich auch mal hier rein, als jemand der hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs ist und pro Jahr ca. 1000 kM mit dem Drahtesel zurücklegt.
Ich fahre ein mehrspuriges Fahrrad, daher habe ich auf den schlechten Radwegen noch größere Probleme als der normale Fahrradfahrer.
Kurz zur Benutzungspflicht: Ein Radweg gekennzeichnet mit einem der bekannten blauen Lollies ist benutzungspflichtig, ABER nur wenn er fahrbahnbegleitend ist. Und dieses Kriterium hört schon schnell auf. Da reicht es m.W. schon, dass der Radweg in seinem Verlauf groß von der Fahrbahn abweicht oder, dass die Vorfahrtsregelung eine andere als auf der Fahrbahn ist.
Zusätzlich zum unbenutzbar gilt für mehrspurige Fahrräder noch die VwV 23 zu §2 StVo (siehe: http://...svorschriften-im-internet.de/...und_26012001_S3236420014.htm). Diese erlaubt den Fahrern eines mehrspurigen Fahrrades die Benutzung der Fahrbahn trotz vorhandenen und ausgewiesenen Radweges, wenn dieser beispielsweise zu schmal ist (mir fallen da spontan sehr viele Straßen in meiner Umgebung ein) oder der Radweg extrem uneben ist (mit drei Spuren kann man keinen Schlaglöchern mehr ausweichen - auch dazu fallen mir genügend Beispiele ein).
Ich plane meine Strecken mittlerweile so, dass ich an möglichst wenigen benutzungspflichtigen Radwegen vorbeikomme, auf der Fahrbahn kann man das Pedelec vernünftig ausfahren.
Ich kann aber auch die Perspektive von Autofahrern durchaus nachvollziehen. Auch mir ist so mancher Radfahrer ohne Schulterblick vom Bordstein vor das Fahrrad gefahren. Zum Glück ist noch nicht passiert (*klopf auf Holz*).
Hier ist noch ein bisschen Lesestoff zu dem Thema:
http://bernd.sluka.de/Radfahren/rechtlich.html
Grüße
Julian
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 1. Mai 2019 um 14:20:16 Uhr:
Zitat:
@Ostelch schrieb am 1. Mai 2019 um 14:05:39 Uhr:
Ich erwarte das - und auch die StVO - von allen Verkehrsteilnehmern wenn sie Vorfahrt gewähren müssen.
Hier ging es aber um den umgekehrten Fall: Radfahrer hätte Vorfahrt und man verteilt freigiebig die Tips, der sollte sich an betreffenden Einmündungen doch gefälligst defensiv und bremsbereit verhalten - was ja nur den Schluss zulässt: es ist doch sowieso klar, dass die Kraftfahrer seine Vorfahrt missachten werden.
Eben. Sie missachten aus Gewohnheit die Vorfahrt des Radfahrers. Darum ging es mir. Ich würde mich trotzdem als Radfahrer nicht auf meine Vorfahrt verlassen.
Grüße vom Ostelch
@Brunolp12
Ich denke da an den Satz meines Fahrlehrers, womit ich immer rechnen sollte:
"Außer dir sind alles Idioten!"
Was bringt mir meine Vorfahrt, wenn es knallt?
Sprich: Rechne immer mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer.
Und gerade ohne Knautschzone (Fahrrad/Motorrad/Roller) bin ich da meiner Gesundheit zuliebe lieber doppelt vorsichtig.
Ich freue mich über rücksichtsvolle andere Verkehrsteilnehmer, darauf verlassen das sie es sind werde ich mich sicherlich nicht.
Zitat:
@Lexwalker schrieb am 1. Mai 2019 um 14:30:03 Uhr:
@Brunolp12
Ich denke da an den Satz meines Fahrlehrers, womit ich immer rechnen sollte:
"Außer dir sind alles Idioten!"
Was bringt mir meine Vorfahrt, wenn es knallt?
Sprich: Rechne immer mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer.
Und gerade ohne Knautschzone (Fahrrad/Motorrad/Roller) bin ich da meiner Gesundheit zuliebe lieber doppelt vorsichtig.
Ich freue mich über rücksichtsvolle andere Verkehrsteilnehmer, darauf verlassen das sie es sind werde ich mich sicherlich nicht.
Ja. und deshalb stoppst du an jeder Kreuzung, auch wenn du Vorfahrt hast?
Das ist das alte Totschlagargument der Kraftfahrer- Vertreter 🙄
Natürlich muss man im Alltag stets mit den Fehlern anderer rechnen. Aber -etwa im Kreise dieses Forums- kann auch darüber nachgedacht werden, wie es denn sein sollte:
Dann ist der Standpunkt völlig okay, dass es nicht sein kann, als Radfahrer an jeder Kreuzung -auch mit Vorfahrt- damit rechnen zu müssen, zu verunglücken, sobald (bzw obwohl) man sich auf die Regeln verlässt.
Es ist sogar ziemlich verheuchelt, einerseits den Radlern ständig pauschal Regelverletzungen vorzuwerfen und andererseits zur Normalität zu erklären, dass man sich als Radler sowieso niemals auf die Einhaltung eben dieser Regeln verlassen dürfe. In Wahrheit liefert man ja mit diesem Widerspruch selber schon genau die Erklärung, wieso Radler sich ganz leicht mal eigene Regeln schaffen: Im Grunde fordert "ihr" es doch selber geradezu ein!
@Brunolp12
Weder habe ich als "Kraftfahrer-Vertreter" geschrieben, noch von Radfahrern gefordert an jeder Kreuzung zu stoppen!
Hatte auch Geisslein nicht, der schrieb von "langsamer und aufmerksamer".
Eben so wie ich es auch meinem Sohn sage.
Bringt mir nix wenn er Vorfahrt hatte und jemand aus der Einfahrt/Einmündung brettert und der Kleine unterm Auto liegt.
Und auch als Kraftfahrer auf Motorrad oder Roller bin ich mir der höheren Verletzlichkeit für mich bewusst. Genau wie mit dem Fahrrad. Und verzichte des öfteren auf mein Recht. Natürlich ärgert mich dann die Situation!
Tut es auch als Autofahrer, nur wäre es dann meist nur ein Blechschaden (den ich auch nicht mutwillig provoziere, nur weil ich Vorfahrt habe).
Zitat:
@Lexwalker schrieb am 1. Mai 2019 um 14:58:05 Uhr:
@Brunolp12
Weder habe ich als "Kraftfahrer-Vertreter" geschrieben, noch von Radfahrern gefordert an jeder Kreuzung zu stoppen!
Hatte auch Geisslein nicht, der schrieb von "langsamer und aufmerksamer".
Dann fühl dich nicht angesprochen. Oben stehen Sätze von „Geisslein“, auf die ich mich beziehe und in denen sehr wohl die Erwartung ausgedrückt wird, dass ein Radfahrer auf Vorfahrtsstrassen, an Kreuzungen & Einmündungen von vornherein nur damit rechnet, dass seine Vorfahrt missachtet wird.
Und - nochmal: Nein, das Folgende stimmt zwar (und das wird wohl jeder seinem Sohn sagen), bringt uns aber nicht weiter, wenn wir nunmal, unter „Verkehr & Sicherheit“, auch über Grundsätzliches reden:
Zitat:
Eben so wie ich es auch meinem Sohn sage.
Bringt mir nix wenn er Vorfahrt hatte und jemand aus der Einfahrt/Einmündung brettert und der Kleine unterm Auto liegt.
Und auch als Kraftfahrer auf Motorrad oder Roller bin ich mir der höheren Verletzlichkeit für mich bewusst. Genau wie mit dem Fahrrad. Und verzichte des öfteren auf mein Recht. Natürlich ärgert mich dann die Situation!
Tut es auch als Autofahrer, nur wäre es dann meist nur ein Blechschaden (den ich auch nicht mutwillig provoziere, nur weil ich Vorfahrt habe).
Es ist suboptimal, dass Radfahrer so gefährlich leben und der Kraftverkehr ist hieran erheblich beteiligt (entgegen dem „selber Schuld“- Eindruck, der ständig versucht wird, zu erwecken).
Zitat:
@Brunolp12 schrieb am 1. Mai 2019 um 14:20:16 Uhr:
Hier ging es aber um den umgekehrten Fall: Radfahrer hätte Vorfahrt und man verteilt freigiebig die Tips, der sollte sich an betreffenden Einmündungen doch gefälligst defensiv und bremsbereit verhalten - was ja nur den Schluss zulässt: es ist doch sowieso klar, dass die Kraftfahrer seine Vorfahrt missachten werden.
Hätte der Hund nicht geschi**en, hätte er den Hasen gefangen.
Was die Vorfahrt betrifft ist es doch so, daß man nur dann Vorfahrt hat, wenn sie einem auch gewährt wird.
@Brunolp12
Das "selber schuld" ist laut Statistik bei gut 40% aller Fahrradunfälle mit Personenschäden der Fall (statisches Bundesamt).
Leider gefallen sich manche Radfahrer auch in ihrer "Opferrolle" und meinen ihre rücksichtslose Fahrweise so rechtfertigen zu können.
Diese Radfahrer sind definitiv nicht die Mehrheit!
Genau wie bei Motorradfahrern.
Eine dämliche Minderheit zieht die Gesamtheit in Verruf und sorgt für Feindbilder.
Eben deshalb habe ich versucht, für ein rücksichtsvolles Miteinander zu plädieren, egal womit man gerade unterwegs ist.
Zitat:
@400.000km schrieb am 1. Mai 2019 um 13:47:06 Uhr:
Bremst Du als Autofahrer auf einer Vorfahrtsstraße auch vor jeder Einmündung ab? Wohl kaum. Aber von Fahrradfahren wird das erwartet oder wie?
Auch wenn Ich weiß, daß Ich Vorfahrt habe, bedeutet das noch lange nicht, daß man blind in eine Einmündung einfährt. Das gilt sowohl für Autofahrer als auch für Radfahrer.
Erzwungene Vorfahrt scheint wohl für Dich ein Fremdwort zu sein ?!