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Radbolzen während der Fahrt gebrochen

Themenstarteram 5. Juni 2023 um 7:34

Gestern sind meine Radbolzen am vorderen linken Rad bei der Rückfahrt aus Italien auf der Autobahn gebrochen. War zum Glück auf der rechten Spur und konnte direkt auf den Standstreifen. Auto wurde abgeschleppt und ich warte jetzt auf die Reparatur, bin noch in Italien.

Vor der Panne war ein Geräusch zu hören: Wenn ich Gas gegeben habe oder gebremst habe war es nicht da, aber wenn ich vom Gas runter ging, hörte man ein schleifendes Geräusch.

Meine Frage an euch: Wie kann so etwas passieren und wie gehe ich nun am besten vor?

Mir wurde jetzt öfter gesagt, dass die Bolzen/Schrauben wohl mit einem viel zu hohen Drehmoment befestigt wurden un daher wohl brüchig waren. Ich habe die Räder vor ca. 4 Monate extern wechseln lassen und hatte danach keine Probleme, war jedoch vor 1,5 Wochen beim Service und nehme stark an, dass dort etwas gemacht wurde. Wie gehe ich nun am besten vor, war (zum Glück) noch nie in so einer Situation.

Anbei ein Bild und viele Grüße

Panne
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134 Antworten

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. Juni 2023 um 11:05:22 Uhr:

bei trockenen, / gammeligen oder sonstwie nicht der Norm entsprechenden Schraubverbindungen wird bei dem vorgeschriebenen Anzugsmoment die nötige Vorspannkraft nicht erreicht , die Schraube bleibt weit unter ihren Möglichkeiten und locker!

Das kann im Extremfall sogar soweit gehen, dass der Drehmo auslöst, obwohl der Schraubenkopf seinen Sitz noch gar nicht erreicht hat.

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 10. Juni 2023 um 11:00:37 Uhr:

So sieht es aus, wenn Radmuttern sich lösen. Da schert nichts so schnell ab, die Bolzen und Felgen werden zuerst rund gemacht.

Du kannst doch nicht LKW mit PKW vergleichen!

Das sind erstens viel mehr Radbolzen, zweitens ganz andere Schraubendurchmesser (das Verhältnis "Auskraglänge" des Schaftes zu seinem Durchmesser ist viel günstiger wie bei einem PKW ..) und dann glaube ich das beim LKW die Radmuttern eine Flächige Auflage haben.

Eine Flächige Auflage bedeutet aber das sich eine lose Felge direkt am Schaft des Radbolzen "anlegen" kann.

Beim PKW mit seinem Kegel oder Kugelbund an der Radschraube oder der Radmutter ist der eigentliche Schaft in der Felge "frei". Löst sich die Felge, wird die Kraft über den Kegel/ Kugelbund übertragen und der liegt einige mm oberhalb der Anlagefläche der Radnabe = die Radschraube/ der Radbolzen wird viel mehr auf Biegung belastet ("Hebelarm" zw. Kugel/ Kegel und Fläche Radnabe) und genau diese dauernde Biegebewegungen "zermürben" Hochfesteschrauben sehr schnell!

MfG Günter

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 10. Juni 2023 um 11:58:25 Uhr:

@Blubber-AWD

Vielleicht nicht 1:1 auf eine Antriebsachse, aber ansonsten nimmt sich das wohl nichts. Wobei die Bremsleistung an einem Auflieger auch ein Vielfaches an Bremsleistung anliegt als bei einem PKW, von Antriebsleistung gar nicht zu reden.

Ein Unterschied ist, dass bei einem LKW mehr über Formschluss läuft als beim PKW.

Und entsprechend ist der Lochkreisdurchmesser, die Anzahl der Schrauben und deren Größe Ausgelegt worden.

Und komischerweise kommt es gerade bei der Verwendung von Alufelgen immer wieder zu Problemen: Radschrauben lösen sich, Alufelgen reißen usw. !

MfG Günter

Ich hab da ne Tabelle für euch.

Berechnung hochbeanspruchter Schraubverbindungen

 

Aus meinem Buch aus Schulzeiten.

 

Das ist ne offizielle Tabelle.

Die ist nicht mit Radschrauben in Verbindung zu bringen.

Da ist stets die Anweisung des Fahrzeug oder Felgenherstellers zu beachten.

Asset.HEIC.jpg

... und da stehen schon 3 "Schmiermodi" (=Reibzahlbedingungen) drin.

Wenn ich das so lese ..... Da frag ich mich, warum BMW vorschreibt, dass Radschrauben nicht mit Schlagschrauber angezogen werden dürfen.

An einem früheren Fahrzeug hat mir jemand die Radmuttern gelöst, fiel erst auf, als ein Rad anfing zu tanzen. Die Vibration hat 2 Radbolzen abgesprengt. Die verbleibenden Radmuttern waren noch drauf...und angelöst.

Eine Tag vorher hatte ich alle Muttern mit Drehmomentschlüssel nochmal geprüft und der Wagen stand über Nacht.

War ein öffentlich zugänglicher Parkplatz, auf dem hauptsächlich Bundeswehrangehörige parkten.... Und da gab es desöfteren Probleme mit freundlichen Mitmenschen, welche die BW nicht mögen und Radschrauben lösten.

Hab dann alle Radbolzen erneuert und dabei festgestellt, dass ein weiterer schon Rißbildung hatte. Zu fest waren die nie angezogen worden.

Zitat:

@WeissNicht schrieb am 12. Juni 2023 um 12:54:09 Uhr:

Da frag ich mich, warum BMW vorschreibt, dass Radschrauben nicht mit Schlagschrauber angezogen werden dürfen.

Ich vermute, weil häufig 200Nm und mehr zum Lösen eingestellt sind und beim Umschalten auf Rechtslauf der maximale Drehmoment nicht runtergestellt wird. Dann können die Schrauben schon mal so eben aus Versehen damit angezogen werden. Tut nicht gut.

 

BMW weist übrigens darauf hin, dass die Schrauben nicht geölt werden dürfen.

Zitat:

@Heizölheizer schrieb am 12. Juni 2023 um 18:02:08 Uhr:

BMW weist übrigens darauf hin, dass die Schrauben nicht geölt werden dürfen.

Damit sind es dann schon 5 Hersteller, die das Ölen/Fetten verbieten. Vermutlich sagt jetzt @schreyhalz, dass die es immer noch nicht kapiert haben. ;)

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 11. Juni 2023 um 11:05:22 Uhr:

Du hast es immer noch nicht begriffen! Die Anzugsmomente in den tabellen gelten für geschmierte Schrauben!

Mich wundert auch, dass du nicht unterscheidest zwischen Ölen des Gewindes und Ölen des Schraubenkopfes/-bundes. Denn am Bund und an der entspr. Fläche des Felgenloches darf ganz bestimmt nichts Reibungsverminderndes dran. Ich kenne auch keinen Hersteller, der an dieser Stelle Montagepaste vorsieht.

Das rumhacken auf anderen Usern sollte dann mal erledigt sein.

Konzentriert euch mal wieder auf Radbolzen und die Möglichkeiten derer Zerstörung.

Moorteufelchen

Im Grunde ist das Ender der Sackgasse erreicht.

Wo soll die Diskussion noch hingehen? Der (gefühlt) mehrheitliche Tenor war do das die Gewindebolzen wegen zu hohem Zugs abgerissen sind. Ein zu hohes Torionsmoment infolge zu hoher Gewindereibzahl wäre auch noch denkbar bzw. hinzukommend. Ob das nun durch zu hohes Trockenanzugsmoment oder nominell falsches "Schmiermoment" kammt ist ja nur noch eine Nebenkriegsschauplatz der irgendwann in einer Negierung der Theses endet.

Vom TE kommt keine weitere Reaktion mehr und das Korpusdelikti steht uns nicht zur Verfügung um es ausgefeilten wissenschaftlichen Untersuchungen mit Testmaschienen, Röntgenrefraktrometrie, EDX ect. zu Untersuchen.

Wir wissen auch nichts zum Stand der Kronmutter ohne Sicherungssplint - niente.

Der nächste kommt vllt. noch mit der Theorie zu verzinkten Schrauben und sich absenkenden Reibzahlen nach Mehrfachverwendung daher :D

Selbstverständlich dürfen Radschrauben NICHT geschmiert werden. Weder am Kopf, noch am Gewinde.

 

Die Tabellen, so wie ich eine gepostet habe, gelten nur für Schrauben die behandelt sind… zB Schmierstoff.

 

Deshalb darf man sich, bei Radschrauben, nicht an diesen Tabellen orientieren.

 

Was jedoch bedeutet, dass eine ungeschmierte Schraube mehr Anzugsmoment aushält, da der Reibwert höher ist!

Zitat:

@SpyderRyder schrieb am 5. Juni 2023 um 13:12:33 Uhr:

Was nützt denn das blöde Nachziehen, wenn die Schrauben von vorn herein zu fest angezogen wurden?? Die wurden beispielsweise aus Baseligkeit mit 200 Nm angeknallt, Werksvorgabe ist meinetwegen 120, also gehe ich zuhause mit dem auf 120 eingestellten Schlüssel nochmal an die Schrauben und freue mich, dass alles fest ist? Ernsthaft?

Ordnungsgemäß angezogene Schrauben muss man nicht nachziehen, das machen nur Laien. Nicht ordnungsgemäß angezogene Schrauben

- lockern sich entweder (das KÖNNTE man durch Nachziehen bemerken, WENN man als Eigner des Wagens etwas Ahnung und einen Drehmomentschlüssel hat UND die Ursache für das Lockern behebt)

- oder brechen ab, wie eingangs gezeigt. Gegen letzteres hilft nichts.

Aber vielleicht habe ich die letzten 35 Jahre auch alles falsch gemacht, jedenfalls bleiben meine Räder stets und immer da, wohin ich sie geschraubt habe. Nachgezogen wird da nix.

Nein, nein, du hast schon recht.

Ich habe noch nie die Radschrauben nach dem Radwechsel nachgezogen. In bald 4 Jahrzehnten nicht. Bei Sommeroldies waren die Räder schon mal 3-4 Jahre drauf, bis sie dann zum Bremsflüssigkeitswechsel abgenommen wurden. Nie war irgendwas locker. Alu-, Stahl- und Magnesiumfelgen. Niemals irgendein Problem.

Aber ich nutze einen Drehmomentschlüssel, seit ich Leichtmetallfelgen habe. So 35 Jahre ungefähr.

Dass festgeballerte Radschrauben beim Nachziehen nicht auffallen, ist auch völlig richtig.

Ich würde die Gewindestifte und die Radmuttern bzw. die Radbolzen, was auch immer bei diesem Modell verwendet wird, allesamt austauschen und die Sache damit gut sein lassen.

Der Werkstatt hier ein Fehlverhalten nachzuweisen, ist realistisch sinnfrei.

Aber man kann sie natürlich darüber informieren, damit zukünftige Fehler verhindern und auf Kulanz hoffen.

Moin Moin !

Zitat:

Ich hab da ne Tabelle für euch.

Berechnung hochbeanspruchter Schraubverbindungen

Aus meinem Buch aus Schulzeiten.

Das ist ne offizielle Tabelle.

Die ist nicht mit Radschrauben in Verbindung zu bringen.

Und warum sollten für Radschrauben jetzt andere Gesetze gelten als für Zylinderkopfschrauben , oder Schrauben an Brücken oder Kränen?

Zitat:

und da stehen schon 3 "Schmiermodi" (=Reibzahlbedingungen) drin.

ja , aber da liegen die Werte dicht beieinander. Und wo sortiert man jetzt eine trockene Verbindung ein?

Zitat:

Mich wundert auch, dass du nicht unterscheidest zwischen Ölen des Gewindes und Ölen des Schraubenkopfes/-bundes.

Nein , warum sollte ich? Ob das Drehmoment nun unter dem Schraubenjopf verpufft oder im Gewinde , ist doch völlig egal.

Zitat:

Denn am Bund und an der entspr. Fläche des Felgenloches darf ganz bestimmt nichts Reibungsverminderndes dran.

Tja , bei mir schon. mache ich seit 50 Jahren und was weiss ich wievielen Km (alleine mit meinen PKWs sinds etwa 3,5 Millionen) und ich habe noch nie eine lose Schraube gehabt , noch nie eine abgerissen und noch nie Probleme mit zerstörten Gewinden oder Felgen. Und eh ichs vergesse: Nachziehen tue ich auch nie! Aber ich sehe zu , dass alles sauber und geschmiert ist und meinen Drehmomentschlüssel, den ich mir als Student wirklich abgespart habe , also kein Billigteil , wird immer sofort nach Gebrauch wieder entspannt.

Zitat:

Was jedoch bedeutet, dass eine ungeschmierte Schraube mehr Anzugsmoment aushält, da der Reibwert höher ist!

Denken leider viele , ist aber falsch! jedenfalls , wenn die Reibung nicht unter dem Kopf , sondern im Gewinde stattfindet. Dann nämlich

Zitat:

Ein zu hohes Torionsmoment infolge zu hoher Gewindereibzahl wäre auch noch denkbar bzw. hinzukommend

Tritt genau das ein ! Und wieviel haben Schrauben beim Lösen abgerissen und wie viele beim Anziehen? Genau , meist reissen die beim Lösen ab, weil sie im Gewinde festgegammelt sind und das Lösemoment die Schraube überfordert.

Zitat:

Ich würde die Gewindestifte und die Radmuttern bzw. die Radbolzen, was auch immer bei diesem Modell verwendet wird, allesamt austauschen und die Sache damit gut sein lassen.

Der Werkstatt hier ein Fehlverhalten nachzuweisen, ist realistisch sinnfrei

Absolut richtig!

MfG Volker

Zitat:

@schreyhalz schrieb am 12. Juni 2023 um 22:45:41 Uhr:

 

Denken leider viele , ist aber falsch! jedenfalls , wenn die Reibung nicht unter dem Kopf , sondern im Gewinde stattfindet. Dann nämlich

Da ist nichts falsch. Du verwickelst dich in Widersprüche und drehst dich im Kreis.

Einerseits betitelst du es als falsch, und dann doch irgendwie richtig „nämlich“.

Mir reichts in dem Thema.

Schmier du auf deine Radschrauben was du willst.

 

Es sind abweichende Herstelleranweisungen.

 

Bin dann raus.

Nach neun Seiten dürfte das auch langsam mal durch sein.

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