Radbolzen aus Versehen zu fest angezogen
Hallo,
ich habe gerade echt Panik. Ich habe aus Versehen meinen Drehmomenti falsch eingestellt und alle Radbolzen auf 200Nm gebracht 🙁 ... Habe das zum Glück mehr oder weniger gleich bemerkt nachdem ich die Straße kurz ein paar Meter (30er Zone) rauf und runter bin. Habe dann alle gelöst und auf 110 korrigiert; sind auch alle fest (also Drehmomenti hat auch geknackt)...
Muss ich mir da jetzt Sorgen machen? Kann was passiert sein? Ich beruhige mich gerade mit dem Gedanken, dass es beim Fahren in scharfen Kurven etc. mehr Zug auf die Gewinde gibt.... Aber irgendwie.. *hilfe*
Viele Grüße
55 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Golfschlosser
Das Vergleichen der Schraubenlänge ist doch totaler Kappes. Da sind Fertigungstoleranzen, verschiedene Hersteller, Schraubenlänge ist kein Präzisionsmaß und und und.
Quatsch mit Soße, die Bolzen sind 14x1.5 x27mm vielleicht plus minus 1 zehntel.
Ne Schraube dieser Größe ist bei Beschädigung (plastisch gedehnt) schon mit dem Auge sichtbar länger.
Zitat:
Nein, die 120Nm liegen auf jeden Fall innerhalb der Streckgrenze. Heißt die Schraube geht nach der Entspannung in ihre ursrüngliche Länge zurück.
Ich glaube auch nicht, dass die Streckgrenze mit 200 Nm überschritten ist. Das Alurad würde sicher eher nachgeben, selbst das Stahlrad halte ich für den schwächeren Part. Die 8.8er Radschraube ist schon vom Materialfestigkeit dem der Felge weit überlegen.Gruß
Okay, vielen Dank! Jetzt mal (noch) eine blöde Frage: Kann man es der Felge ansehen, wenn die Schaden davon getragen hat? Müsste die dann nicht Risse um die Bohrungen aufweisen?
Zitat:
Original geschrieben von Golfschlosser
Nein, die 120Nm liegen auf jeden Fall innerhalb der Streckgrenze. Heißt die Schraube geht nach der Entspannung in ihre ursrüngliche Länge zurück.Zitat:
Original geschrieben von Holzbrett
Okay, aber das mit dem Lichtspalt klingt ja auch ganz gut. Zur Not kaufe ich lieber neu 🙂. Aber könnte es dann nicht evtl. schon einen Unterschied wegen der 9 Jahre und knapp 200tkm geben, die die Schräubchen mitgemacht haben?
Ich glaube auch nicht, dass die Streckgrenze mit 200 Nm überschritten ist. Das Alurad würde sicher eher nachgeben, selbst das Stahlrad halte ich für den schwächeren Part. Die 8.8er Radschraube ist schon vom Materialfestigkeit dem der Felge weit überlegen.Gruß
Das ist soweit korrekt, ich glaube auch nicht, dass die Schrauebn hin sind, aber wenn die Schrauben ölig/fettig waren können die 200Nm schnell 250 und mehr NM entsprechen, dann ist die Schraube irgendwann plastisch gedehnt und auch unbelastet länger. das kann man wie ich beschrieben habe ganz einfach testen und der TE hat seine Ruhe.
Zitat:
Original geschrieben von WOB
Quatsch mit Soße, die Bolzen sind 14x1.5 x27mm vielleicht plus minus 1 zehntel.
Da hast du natürlich recht und ich meine Ruhe.
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von WOB
Das ist soweit korrekt, ich glaube auch nicht, dass die Schrauebn hin sind, aber wenn die Schrauben ölig/fettig waren können die 200Nm schnell 250 und mehr NM entsprechen, dann ist die Schraube irgendwann plastisch gedehnt und auch unbelastet länger. das kann man wie ich beschrieben habe ganz einfach testen und der TE hat seine Ruhe.Zitat:
Original geschrieben von Golfschlosser
Nein, die 120Nm liegen auf jeden Fall innerhalb der Streckgrenze. Heißt die Schraube geht nach der Entspannung in ihre ursrüngliche Länge zurück.
Ich glaube auch nicht, dass die Streckgrenze mit 200 Nm überschritten ist. Das Alurad würde sicher eher nachgeben, selbst das Stahlrad halte ich für den schwächeren Part. Die 8.8er Radschraube ist schon vom Materialfestigkeit dem der Felge weit überlegen.Gruß
Naja, ich kanns ja einfach anschauen. Da breche ich mir ja nichts ab. Die Schrauben sind übrigens Staubtrocken; ein klein wenig rostig, aber das fällt der Drahtbürste zum Opfer.
Aber nochmals zum besseren Verständnis: Wenn die Bolzen oder deren Gewinde wirklich länger sein sollten, reicht es alle zu erneuern?
Ja, wenn das Gewinde beschädigt ist merkst du das beim Anziehen.
Wenn die Schrauben furztrocken waren, dürfte nix passiert sein.
Standardanzugsmoment für diese Schraubendimension ist knapp 160Nm, da ist natürlich noch was Sicherheit drin. Heißt da bist du erst ca. in der Mitte des elastischen Bereichs.
120Nm ist übrigens das richtige Anzugsmoment, 110 war bei den 4x100 Lochkreisen.
Lies mal hier.
Anzugsmoment (für M14 x 1.5) wird dort mit 159Nm angegeben, dabei musst du auch noch bedenken dass das Gewinde selbst, durch die doch lange Einschraubung wenig beansprucht wird. Soll heissen, der Kerndurchmesser des Bolzens ist kleiner als die Auflagefläche des Gewindes (da ja mehrere Gänge dort aufliegen). Bei Regelschrauben braucht man wenn ich mich recht erinnere ca 2,5 Gänge für volle Belastbarkeit....
Wenn etwas passiert ist das wohl eine Längung gleich nach dem Kopf geschehen ist, oder die Alufelgen etwas verdrückt sind, das ist aber ggf noch sichtbar.
Aber ich denke nicht das hier was passiert ist, denn VW gibt zum Beispiel beim T5 170Nm an (dort werden Bolzen mit gleichem Gewinde und gleicher Festigkeit verwendet). Vielleicht als zusätzlicher Hintergedanke: die Radbolzen halten die Räder nur an die Nabe, die Bolzen übertragen aber keine Kräfte (Antrieb oder Bremse), das bewerkstelligt die Reibung zwischen Rad und Nabe. Soll heissen es liegt, ausser beim Kurvenfahren, keine zusätzliche Last zur Vorspannung auf. Da aber auch noch zusätzliche Kurvenkräfte auch die Bolzen wirken wird selbst bei den 170Nm noch Reserve drin sein 😉 Da du mit 200Nm nicht unbedingt einen Pass wie Schumi gefahren bist sollte da kein Schaden bei den Bolzen entstanden sein.
Aber wenn du auf Nummer Sicher gehen willst lass Felgen untersuchen und ersetze die Bolzen.
Ah 120, gut, dann korrigiere ich das beim Nachziehen morgen. Danke!
Zitat:
Ja, wenn das Gewinde beschädigt ist merkst du das beim Anziehen.
Was merkt man denn da? Also für mich fühlte sich das an wie immer.. Zugegebener Maßen deutlich leichter als 200. Aber dummer Weise habe ich einen neuen Drehomentschlüssel, der länger ist als der vorherige, weshalb mir die 200 jetzt nicht so dramatisch vorkamen. Der alte ging allerdings auch nur bis 130, weshalb auch die Einstellung an der Skala irgendwie stimmte.
@itasuomessa
soweit alles korrekt, aber soweit ich weiß sind die Bus Bolzen 10.9er die normalen PKW nur 8.8er.
Dimension ist gleich.
Bin mir aber auch nicht ganz sicher, lasse mich gerne korrigieren.
Zitat:
Original geschrieben von Holzbrett
Was merkt man denn da?
Die Schraube wird nicht fest.
Ah, dann ist es aus diesem Aspekt also eher unwahrscheinlich, dass was passiert ist? Denn die Schrauben sind schon fest; sonst würde der Drehmomentschlüssel ja auch nicht knacken...
Aber Vorsicht ist besser als Nachsicht: Montag geht's zu VW einen oder zwanzig Bolzen kaufen 🙂. Ggf. auch gleich zu einem Felgenfachmann oder -frau. Obwohl mir diese Route-66 Alus recht massiv vorkommen.
Vielen Dank allen Beteiligten. Ich habe mal wieder viel dazu gelernt. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.
Dachte beide wären 10.9, kann aber sein das beim Golf 8.8 von Werk aus drauf sind.
Zubehörbolzen die ich mal für einen Bekannten gekauft habe waren 10.9 (das waren aber keine T5 Bolzen, die sind ca 3mm länger)
Einfach lustig, was so gemeint wird.
Da werden DREHmomente mit Zugkräften in einen Pott geschmissen, Zug- und Scherkräfte dito...
Die größte Gefahr wird ja wohl eher sein, dass eine (unterstellte) Alufelge in den Schraubensitzen reißt, wenn man irgendein ein Mega-Drehmoment aufbringt.
Bis die Schraube sich über die plastische Dehngrenze hinaus längt oder das (übrigens ja gar nicht so lange) Gewinde in der Radnabe ausreißt, bedarf es wohl noch etwas mehr (vermutlich wird erst die Radnabe nachgeben...😁)
Wenn also, würde ich die Alus runternehmen und kontrollieren, ob die Sitze noch o.k. sind.
Da in Reifenbetrieben aber standardmäßig mit einem Schlagschrauber (und eingestelltem Drehmoment für ein Kettenrad am Leopard II, wie ein geschätzter Kollege hier mal postete...😁) angeballert und zur Beruhigung des Kunden hinterher mit einem Drehmoment-Schlüssel (auf 120 Nm) abgenackt wird 😁😁,
dürfte vermutlich nichts passiert sein, sonst müsste viel mehr passieren..., also so ingesamt...
Ich zieh meine Schrauben seit 10 Jahren ohne Drehmo fest und hatte noch nie Probleme damit. Ihr könnt euch denken, wie exakt ich die 120 Nm getroffen habe...
Zitat:
Original geschrieben von Taubitz
Einfach lustig, was so gemeint wird.
Da werden DREHmomente mit Zugkräften in einen Pott geschmissen, Zug- und Scherkräfte dito...
Mir ist schon klar was der Unterschied ist, aber im Fall vom TE wo der nicht allzu weit gefahren ist sollte das halbwegs zutreffen.
Denn der Bolzen muss jetzt ja kaum eine Axialkraft aufnehmen, daher kann die Vorspannkraft schon ziemlich hoch sein (die Vorspannkraft wird nunmal vom Anzugsdrehmoment der Bolzen bestimmt).
Ja da gibts auch Scherkräfte, aber die halten sich bei sachter und kurzfristiger Fahrweise doch noch in Grenzen, ich habe aber davon gesprochen das die Bolzen nicht das Drehmoment übertragen, das macht schon noch die Reibung x Vorspannung.
Aufgrund der geringen Belastung der Bolzen durch den TE denke ich nicht das hier eine plastische Verformung vorliegt, da wohl die tatsächliche Fs so gering war und auch nicht wirklich eine zusätzliche Fa gewirkt hat.
Das was unsicher ist wären doch die Sitze in den Felgen....