Probleme beim Kauf - Preisnachlass
Hallo,
ich möchte euch mal kurz folgendes Problem schildern und wenn möglich eine Einschätzung dazu haben.
Ich hatte bei einem großen(!) Autohaus im Nordwesten Deutschlands ein Fahrzeug gefunden, dass meine Anforderungen fast zu 100 % erfüllt hat und dazu auch noch in das Budget passt.
Netter Verkäufer, Probefahrt - alles gut soweit.
Golf V Var. Sport / Benziner / 95.000 km / 140 PS - alles gut soweit.
Als Kaufpreis haben wir uns vor 14(!) Tagen auf 7.900 EUR geeinigt, gestern war der Termin zur Abholung.
Im Verlauf der Verhandlungen wurden noch einige Mängel am Fahrzeug angesprochen.
- Das Radio war falsch angeschlossen, so dass es extra ausgestellt werden musste und nicht mit der Zündung zusammen ausging.
- Im Motorraum war eine Dämmmatte und eine Gummilippe locker.
- Die AHK sollte neu lackiert und die Gangbarkeit kontrolliert werden.
- Die Klebereste der alten Handyhalterung sollten entfernt werden.
- Ein Fleck auf der Rückbank sollte entfernt werden.
- Generell sollte das Fahrzeug nochmal gereinigt werden.
Leider musste ich gestern feststellen, dass bis auf die Anmeldung des Fahrzeugs in den letzten zwei Wochen rein gar nichts passiert ist. Von den o.g. Punkten wurde kein einziger erledigt.
Dem Verkäufer war die Geschichte äußerst unangenehm, er hat sich mehrfach entschuldigt und zugesichert, dass die Probleme umgehend behoben würden und man mir irgendwie entgegen kommen würde.
Ich bin mehr als sauer momentan, da ich das Fahrzeug am Wochenende zwingend bräuchte und auch gestern der halbe Tag dafür draufgegangen ist. 2x 60 km für nichts und dafür noch eine andere Veranstaltung absagen müssen.
Meine Fragen nun:
Mit was kann ich rechnen?
Wie kann ich jetzt neu nachverhandeln?
Ich habe keinerlei Ansatz, wie ein solches Entgegenkommen aussehen sollte.
Bspw. 10 % Preisnachlass? Ein Satz Winterreifen? Das wäre eigentlich mein Favorit.
Wir werden im laufe des Nachmittages telefonieren und ich habe ehrlichgesagt keine Lust mich mit einem schäbigen Tankgutschein oder ähnlichem abspeisen zu lassen.
Über eine kurze Einschätzung wäre ich dankbar.
Beste Grüße
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@am14 schrieb am 15. Juni 2018 um 10:21:46 Uhr:
Meine Fragen nun:
Mit was kann ich rechnen?
Wie kann ich jetzt neu nachverhandeln?
Ich habe keinerlei Ansatz, wie ein solches Entgegenkommen aussehen sollte.
Bspw. 10 % Preisnachlass? Ein Satz Winterreifen? Das wäre eigentlich mein Favorit.
Wir werden im laufe des Nachmittages telefonieren und ich habe ehrlichgesagt keine Lust mich mit einem schäbigen Tankgutschein oder ähnlichem abspeisen zu lassen.Über eine kurze Einschätzung wäre ich dankbar.
Beste Grüße
Meine persönliche Einschätzung: was Du erwarten kannst ist, dass die Mängel wie vereinbart beseitigt werden. Was Du nicht erwarten kannst, ist ein weiteres Entgegenkommen im Preis - weshalb auch, wenn das Fahrzeug nach der Nachbesserung den Zustand aufweist wie vereinbart? Ein Entgegenkommen in der von Dir gewünschten Höhe sehe ich nicht. Was hast Du für Vorstellungen vom Verdienst bei einem Gebrauchtwagen?
45 Antworten
Dann fährt der TE wieder 2 x 60 km, das ist doch auch ein Zeitfaktor!
Zitat:
@Nyasty schrieb am 15. Juni 2018 um 11:47:23 Uhr:
Außerdem sind es gar keine Mängel im richtigen Sinne. Du könntest das Auto ja locker mitnehmen. Das Auto fährt immer noch mit einen Fleck auf den Sitz. Nächste Woche einfach vorbei kommen und machen lassen.
Ok. Ich merke, scheinbar ist die Situation zu verworren um sie mit den wenigen Infos zu verstehen.
Am 2. Juni wurde mir zugesagt, dass der Wagen innerhalb von max. einer Woche fertig gemacht werden kann.
Der Termin am Fr. den 8.6. hat mir leider nicht gepasst. Nächster möglicher Termin war dann gestern um 17:00 Uhr.
Wenn man die abgesprochenen Dinge innerhalb einer Woche erledigen könnte, gehe ich davon aus, dass es innerhalb von 14 Tagen kein Problem sein sollte. Soviel zu die haben viel zu tun...
Ich dachte eigentlich an: Hinfahren - fertiges Auto abholen - heimfahren.
Mit einer Stunde Wartezeit und dem Hickhack bzgl. des Autos habe ich allerdings nicht gerechnet. Anfängerfehler.
Dass ich um 19:30 auf eine Theaterpremiere wollte und diese verpassen könnte, hatte ich auch nicht für möglich gehalten. So what. Anfängerfehler.
Mitnehmen konnte ich das Auto allerdings nicht, weil der Verkaufsleiter irgendwann meinte er gibt das Auto so nicht raus.
Der halbe Urlaubstag und die gefahrenen km nerven dann aber doch etwas.
Dass ich kein Kunde erster Klasse bin, weiss ich selbst, da es aber mit Mitte 20 mein erstes Auto ist, ist auch noch einiges an Potential nach oben da. Ob ich dort dann allerdings mal einen Neuwagen kaufe sei dann erstmal dahingestellt.
Und hätte ich die ganzen Punkte nicht ausdrücklich angemerkt und er mir die Beseitigung zugesagt, wäre es auch alles halb so wild gewesen. Mit der Aussage es ist ein Gebrauchter, friss oder stirb hätte ich auch leben können.
Einem aber das Blaue vom Himmel zu versprechen und dann sowas führt nicht zwingend zu Kundenzufriedenheit.
Vll. mache ich mir auch zu sehr einen Kopf, mir ging es ja mit dem Thema darum einen Ansatz zu finden, den hab ich jetzt.
Ärgern muss ich mich trotzdem.
Und so oft wie von Verkäuferseite betont wurde wie wichtig ihm die Zufriedenheit und eine gute Bewertung ist, muss ich mir jetzt auch irgendwas einfallen lassen.
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 15. Juni 2018 um 11:59:24 Uhr:
Dann fährt der TE wieder 2 x 60 km, das ist doch auch ein Zeitfaktor!
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 15. Juni 2018 um 11:59:24 Uhr:
Zitat:
@Nyasty schrieb am 15. Juni 2018 um 11:47:23 Uhr:
Außerdem sind es gar keine Mängel im richtigen Sinne. Du könntest das Auto ja locker mitnehmen. Das Auto fährt immer noch mit einen Fleck auf den Sitz. Nächste Woche einfach vorbei kommen und machen lassen.
Dann hätte er aber ein Auto für das Wochenende. Ein Übergabetermin ist meist unverbindlich. Da kann man dem Verkäufer schlecht was vorwerfen. Ist jetzt halt nicht perfekt gelaufen. Das Auto wurde ja angemeldet. Also hat sich der Verkäufer anscheinend doch drum gekümmert. Vielleicht hat er den Auftrag weiter in die Werkstatt gereicht und man hat es da irgendwie verpennt. Derjenige der die Info bekommen hat, war am nächsten Tag krank und andere wussten nichts von. Oder oder oder. Der Verkäufer hat sich ja entschuldigt und es war ihm unangenehm. Da kann man schlecht von verarschen reden und gleich empört nach 800 € Rabatt zu schreien nur weil das Fahrzeuge nicht gereinigt wurde.
@Nyasty
Es hat keiner 10% Nachlass gefordert!
Ich bin selbst Händler und wenn ich einem Kunden Zusicherungen mache, dann halte ich mich peinlichst genau daran und er bekommt das, was vereinbart wurde!
Das ist offenbar der Unterschied zwischen kleinen und großen Betrieben.
Ich kann den TE voll und ganz verstehen und sehe 7900 auch nicht als Trinkgeldauto, wo man so mit Kunden umgehen kann.
Ähnliche Themen
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 15. Juni 2018 um 12:22:10 Uhr:
@Nyasty
Es hat keiner 10% Nachlass gefordert!Ich bin selbst Händler und wenn ich einem Kunden Zusicherungen mache, dann halte ich mich peinlichst genau daran und er bekommt das, was vereinbart wurde!
Das ist offenbar der Unterschied zwischen kleinen und großen Betrieben.
Ich kann den TE voll und ganz verstehen und sehe 7900 auch nicht als Trinkgeldauto, wo man so mit Kunden umgehen kann.
Lappalien passieren nunmal überall. Die Empörung und Schadenersatz Vorstellungen finde ich einfach übertrieben. Das Autohaus hat ja den Fehler auch eingestanden und reagiert ja auch freundlich. Es wird ja auch die paar kleine Schönheitsfehler beseitigen. Und ja, in großem Betrieben geht öfters mal runter. "Autohus" z.b verkauft mehr als 10.000 Fahrzeuge im Jahr. Da kann ein Kunde in der Tat mal untergehen. Man kann sich das Leben selbst schwer machen. Und 8000 € für ein Fahrzeug sind in großen Betrieben in der Tat Trinkgeld.
PS: warst du nicht vor paar Tagen Schrauber in einer kleinen Werkstatt und nun bist du schon Händler? 😁
Zitat:
@Nyasty schrieb am 15. Juni 2018 um 11:47:23 Uhr:
Außerdem sind es gar keine Mängel im richtigen Sinne. Du könntest das Auto ja locker mitnehmen. Das Auto fährt immer noch mit einen Fleck auf den Sitz. Nächste Woche einfach vorbei kommen und machen lassen.
Natürlich ist es ein Mangel, wenn ein Kaufgegenstand nicht im vereinbarten Zustand übergeben wird. Einfach mal die Fresse halten, wenn man keine Ahnung hat!
Zitat:
@lemonshark schrieb am 15. Juni 2018 um 12:54:27 Uhr:
Zitat:
@Nyasty schrieb am 15. Juni 2018 um 11:47:23 Uhr:
Außerdem sind es gar keine Mängel im richtigen Sinne. Du könntest das Auto ja locker mitnehmen. Das Auto fährt immer noch mit einen Fleck auf den Sitz. Nächste Woche einfach vorbei kommen und machen lassen.
Natürlich ist es ein Mangel, wenn ein Kaufgegenstand nicht im vereinbarten Zustand übergeben wird. Einfach mal die Fresse halten, wenn man keine Ahnung hat!
Im "richtigen Sinne". Dir fehlt es an Leseverständnis genauso wie an guter Erziehung.
Hat der TE dem Händler mitgeteilt, dass er das Fahrzeug am Wochenende braucht?
Zitat:
@Autofahrer- schrieb am 15. Juni 2018 um 16:00:26 Uhr:
Hat der TE dem Händler mitgeteilt, dass er das Fahrzeug am Wochenende braucht?
Ja, dass wusste er. Tut aber nichts zur Sache.
Das Auto in einem Zustand mitzunehmen, der alles andere als der vereinbarten Beschaffenheit entsprach, nächste Woche dann nochmal hinzufahren und das Auto für min. einen Tag dort zu lassen war keine wirkliche Option.
Tritt vom Kauf zurück, fordere Schadenersatz. Fertig.
Ich würde noch Amnesty International und den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einschalten
Moin,
Als erstes musst du mal sagen, ob die Beseitigung dieser Mängel schriftlich am besten im Kaufvertrag festgehalten wurde. Nur dann hast du überhaupt eine Handlungsmöglichkeit, denn in den meisten gewerblichen Verträgen steht drin, dass mündliche Nebenabsprachen zur Gültigkeit der Schriftform bedürfen.
Ist dies so und der Liefertermin war fix vereinbart (auch das sollte im Idealfall nachweisbar sein) - dann hast du tatsächlich einen Schadensersatzanspruch - für deine zusätzlichen Auslagen (z.B. 2-3€ für Telefonate/Emails), die gefahrenen km (in den meisten Fällen 30ct pro km) und vielleicht sogar 50-100€ für den halben Urlaubstag (außer du kannst einen wesentlich höheren Verdienstausfall nachweisen). Dein Bedarf nach dem Auto und den Kosten für den Leihwagen - das ist so eine "vielleicht Sache", dass kommt stark auf die Rahmenbedingungen an und wie genau bekannt dem Verkäufer dieser Umstand ist.
So - je weniger schriftlich fixiert und nachweisbar ist, desto schlechter sieht es für dich aus. Ist gar nichts fixiert - dann geht es um pures Kulanzverhalten. Denn dann wäre nur das Auto abholbereit zur Verfügung zu stellen, was wohl der Fall war. In dem Fall könnte der Verkäufer dir sogar Platzmiete je Tag abknöpfen.
Ergo - was du kannst, was du erwarten kannst - hängt im Wesentlichen wie auch im Speziellen von EURER schriftlichen Vereinbarung ab. Lesen - und dann in Ruhe nachdenken.
LG Kester
Manche kacken sich hier aber ordentlich ein wieder.
Ist doch egal ob der Kunde ein Auto für 5000 oder für 50.000 Euro kauft. Er ist Kunde, Kunde ist König.
Sowas geht garnicht.
Ich mein, anscheinend war es den Händler auch bewusst und hat sich ja entschuldigt.
10% Nachlass finde ich nun etwas viel..
Aber für die Gefahren km und co würde ich definitiv was verlangen.
Zitat:
@Nyasty schrieb am 15. Juni 2018 um 12:59:49 Uhr:
Zitat:
@lemonshark schrieb am 15. Juni 2018 um 12:54:27 Uhr:
Natürlich ist es ein Mangel, wenn ein Kaufgegenstand nicht im vereinbarten Zustand übergeben wird. Einfach mal die Fresse halten, wenn man keine Ahnung hat!Im "richtigen Sinne". Dir fehlt es an Leseverständnis genauso wie an guter Erziehung.
Mit dem "richtigen Sinne" kann nur "im Sinne des Gesetzes" bedeuten - und dann ist deine Äußerung definitiv falsch!
Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie die VEREINBARTE BESCHAFFENHEIT hat
- steht so in § 434 BGB.
Und wenn du dir heraus nimmst, andere Nutzer dumm anzubaffen, musst du auch damit leben, dass dir Klartext entgegen gebracht wird, wenn du falsche Rechtsansichten verkündest!
Um mal den Tenor der meisten Antworten zusammenzufassen:
Wenn man einem Händler zumutet, ihm ein Auto unter 10.000,- Euro abzukaufen (wofür man sich per se schon mal schämen sollte!), ist man halt nur Kunde zweiter Klasse!
Als Kunde zweiter Klasse kann man aber selbstverständlich nicht erwarten, dass der Verkäufer sich an Vereinbarungen hält!
Wo kämen wir denn da hin?!?
Da könnte ja jeder kommen!
...und dann auch noch die Terminplanung im Vertrauen auf das Einhalten von Vereinbarungen gestalten, also ich glaube, es hackt!