Problem adaptiver Tempomat - Erkennt stehende Autos nicht richtig
Hallo!
Hat von euch zufällig auch einer Probleme mit dem Tempomaten?
Bei meinem kleinen werden die Fahrzeuge werden zu spät oder auch schon mal gar nicht erkannt.
Fahrzeuge die auf meiner Fahrspur einfach stehen (zB geparkt) werden generell nicht erkannt...
Der freundliche FOH und Opel stehen Augen Schlauch bzw mit den Erklärungen kann ich mich nicht abfinden.
MfG
Beste Antwort im Thema
Das Problem sind hier die Sensordaten des Radarsensors. Diese darf man sich nicht als ein farbiges HD-Videobild o.ä. vorstellen, auf dem auch für einen Computer problemlos erkennbar ist, dass irgendetwas ein Auto ist und nicht zum Beispiel ein Busch, der irgendwo herumsteht. Ein Beispiel, wie ein Radardatensatz aussieht, findet sich unter http://g04.s.alicdn.com/.
Nimmt man jetzt aber die Sensordaten von mehreren Messungen, so kann man zum einen Objekte in den Sensordaten beobachten, sieht also, wie weit diese sich bewegt haben, zum anderen weiß man, wie weit sich das Auto inzwischen bewegt hat. Hindernisse, die sich genauso weit auf das Fahrzeug zu bewegt haben, wie das Fahrzeug sich weiterbewegt hat, werden dann je nach System als feststehendes Hindernis klassifiziert und nicht beachtet.
Das ist eigentlich auch ganz vernünftig so. Stell Dir mal vor, Du fährst auf einer Landstraße mit dichten Büschen an der Seite und diese Straße macht eine langezogene 90°-Kurve. Da als Fahrer weißt, dass es da um die Kurve geht und kannst idealerweise auch noch sehen, dass dahinter die Straße frei ist, sprich, Du würdest weiter mit Tempo x fahren und kämst da gut durch. Wenn der adaptive Tempomat nicht einen solchen Filter integriert hätte, würde Dein Auto mit Tempomat vor dieser Kurve ziemlich in die Bremsen gehen, da Dein Auto den Straßenverlauf aus dem Radar nicht erkennen kann und hinter dem stehenden Fahrzeug (den Büschen) anhalten will. Da könnte es dann schnell passieren, dass jemand hinten auffährt, weil er mit der Bremsung nicht gerechnet hat.
Ganz so einfach, wie ich das hier dargestellt habe, ist es in Realität nicht. Je nach System werden auch die Daten mehrerer Sensoren miteinander kombiniert, also z.B. die Kamera zur Detektion des Straßenverlaufs mit dem Radar für die Entfernung.
Zitat:
ist nur blöd wenn die Karre erst bremst bis das Fahrzeug vor einem steht und dann Vollgas gibt.
Das wird ist übrigens auch noch "einfach" zu erkennen. Das Hindernis im Radar war vorher ein Auto und behält auch diese Signatur. Dadurch kann der Insignia mit Automatik auch im Stau auch anhalten und wieder anfahren wenn das Auto vorher auch wieder anfährt. Problematisch sind halt nur Hindernisse, die schon gestanden haben, als sie in den Erfassungsbereich hinein kamen.
Ein System, das zuverlässig eine autonome Längsregelung hinbekommt - und genau das wäre das, was Du von Deinem adaptiven Tempomat erwartest -, ist sehr viel aufwändiger und teurer und würde sicher auch als Autonomiefunktion vermarktet und nicht als adpativer Tempomat. Der adaptive Tempomat ist halt "nur" ein Assistenzsystem, das den Fahrer unterstützen soll.
Viele Grüße
Arno
162 Antworten
Zitat:
@Ehle-Stromer schrieb am 13. Januar 2017 um 14:54:43 Uhr:
Zitat:
@raid_droelf schrieb am 13. Januar 2017 um 14:47:50 Uhr:
Hab schon gewechselt....Aber selbst die Freaks aus Rüsselsheim scheinen ratlos zu sein.Dann hilft nur noch Ausparken. 😉
Warum?
Die haben doch laut deinen Worten die selben Probleme. 😁
Könnt Ihr bitte aufhören, Kollegen auf meiner Ignorierliste zu zitieren? 😁😁😁
Ich möchte unbedingt vermeiden, dass ich hier nicht entspannt genießen kann!
Zitat:
@raid_droelf schrieb am 13. Januar 2017 um 13:17:37 Uhr:
Und deswegen ist doch umso seltsamer das er nur sich bewegende Gegenstände erkennt. (Beim ACC bzw. Full-speed-range Moped)
Wenn ja angeblich die Kollisionswarnung bzw die Gefahrenbremsung bei allen Objekten funktioniert..
Deswegen dachte ich an die Kamera, die "sieht" ja keine Entfernung (monokular) bzw. keine Vorne / Hinten.
Die Kollisisonswarnung funktioniert IMHO bei Veränderung, wenn Du auf ein von Anfang an stehendes Hindernis zufährst, wird nichts gemeldet.
Zitat:
@BassXs schrieb am 13. Januar 2017 um 18:31:26 Uhr:
Die Kollisisonswarnung funktioniert IMHO bei Veränderung, wenn Du auf ein von Anfang an stehendes Hindernis zufährst, wird nichts gemeldet.
Es verändert sich der Abstand, von daher.................. sollte schon was gemeldet werden!
Ähnliche Themen
Natürlich merkt ACC wenn man auf ein stehendes Hindernis aufläuft. Ich hab es auch schon auf einem Parkplatz vorsichtig ausprobiert. Schade ist nur, dass der Notbremsassistent nicht wie bei anderen Herstellern die Kollision komplett verhindern kann.
Zum Thema Kamera und Radarmodul. Der Insignia, den ich vor meinem Aktuellen hatte, wurde schlussendlich wegen massiver Probleme mit dem ACC gewandet, nachdem mein Wagen 20 Wochen im Technik Zentrum stand. Das TC musste damals eingestehen, dass es Probleme mit der Software des Kameramoduls (habe ich schriftlich) gab und Opel kein Aussage dazu machen konnte wann/ob ein Update zur Verfügung steht. Mein Händler hat daraufhin die Rücknahme von sich aus angeboten. Mit dem Fehler war es lebensgefährlich mit dem Auto zu fahren. Auf freien Autobahnen hat der ständig Hindernisse erkannt und verzögert oder sogar eine Bremsung eingeleitet. Jede Mülltonne am Straßenrand hat eine Bremsung ausgelöst.
Nicht alles steht in der Bedienungsanleitung! Mein Händler hat mir mal die interne technische Beschreibung zum ACC zur Verfügung gestellt. Welche Steuergeräte da alles bei dem Thema eingebunden sind. Was der alles erkennt und wie der das auswertet. Da steht z.B. drin, dass die Abstandseinstellungen (weit, mittel, nah) real zwischen 1-2 Sekunden entsprechen. Ansprechend sorgt "nah" im Stadtbereich dafür, dass Du den gesetzlichen Mindestabstand einhält, und "weit" auf der Autobahn.
Ich bin immer noch davon überzeugt, dass viele Werkstätten mit der Elektronik im Insignia überfordert sind. Gibt es keinen Eintrag im Fehlerspeicher, gibt es für die einfach keinen Fehler. Irgendwann habe ich angefangen von den Fehlermeldungen Fotos zu machen...
Nicht vergessen. Werkstätten sind Handwerksbetriebe. zudem ist die technische Dokumentation seitens der Hersteller zwar nicht ganz schlecht, aber auch oft nicht ausreichend für derartige Probleme. Krönung des ganzen ist dann noch wenn teilweise selbst der Hersteller nicht weiss wie es funktioniert weil ein Zulieferer es entwickelt hat.
Zitat:
@slv rider schrieb am 15. Januar 2017 um 10:36:53 Uhr:
Nicht vergessen. Werkstätten sind Handwerksbetriebe. zudem ist die technische Dokumentation seitens der Hersteller zwar nicht ganz schlecht, aber auch oft nicht ausreichend für derartige Probleme. Krönung des ganzen ist dann noch wenn teilweise selbst der Hersteller nicht weiss wie es funktioniert weil ein Zulieferer es entwickelt hat.
Die freien Werkstätten sind Handwerksbetriebe, wenn ich in eine Markenvertragswerkstatt gehe sehe ich die als Spezialisten, sind sie es nicht sind sie überbezahlt.
In der IT ist es so, dass mehrere Kollegen von oben bis unten in allen Bereichen und über alle Vendoren hinweg durchzertifiziert sein müssen, um überhaupt Partner eines Herstellers sein zu dürfen. Da hängt ein ganzer Rattenschwanz hinten dran und das kostet 10-tausende jährlich um das sowohl technisch, als auch vertrieblich aufrecht zu erhalten.
vw hat ja auch mit dem sauberen Diesel geworben.....😁
eigentlich bräuchten größere Händler Ingenieure und ITler. dazu massive Kommunikation mit dem Werk.
das wäre aber unbezahlbar. und man müsste erstmal Ingenieure finden die sich für 13€ die Stunde auch mal die Finger dreckig machen. 😉
Mich als Endkunde interessieren die Kosten der Werkstatt nicht, mich interessieren nur meine Kosten.
tja. der Markt regelt es.
rolex gibt's nicht für 19€. da gibt's nur casio, gebraucht. 😁
Wenn du die Marge von Rolex und Casio vergleichst weißt du auch warum.
Zitat:
@slv rider schrieb am 15. Januar 2017 um 10:36:53 Uhr:
Nicht vergessen. Werkstätten sind Handwerksbetriebe. zudem ist die technische Dokumentation seitens der Hersteller zwar nicht ganz schlecht, aber auch oft nicht ausreichend für derartige Probleme. Krönung des ganzen ist dann noch wenn teilweise selbst der Hersteller nicht weiss wie es funktioniert weil ein Zulieferer es entwickelt hat.
Das alles interessiert aber den normalen Werkstattkunden nicht.
Der will für das viele Geld das er in einer Werkstatt lässt, eine dementsprechende Leistung haben. Bekommt er diese Leistung nicht, fällt das auch in großem Maße auf den Hersteller zurück.
Und 13 €/h sind aber nur die halbe Wahrheit. Schau dir mal an wie hoch der Stundensatz ist, den ein Kunde bezahlen muss. Dafür kann schon der eine oder andere Ingenieur bezahlt werden.
Gibt die Werkstatt ihren Monteuren nur 13€/h, dann ist das eine ganz andere Geschichte.
ok. Problem erkannt. Lösung vorhanden? Lösung durchsetzbar? Nein. also weiter wie bisher.
😁
Ich habe mal eine Politikerin angeschrieben, die sich mal öffentlich zum Thema Fehler in Produkten geäußert hat. Die hat die Industrie in Schutz genommen, dass Produkte angeblich nicht so entwickelt werden, dass diese nach einer mehr oder weniger geplanten Nutzungsdauer ausfallen bzw verschließen. Sie war der Meinung, der Kunde wäre mit den bisherigen gesetzlichen Regelungen gut geschützt.
Ich habe der mal aus meinem Lehrberuf und auch aus der IT berichtet, wie das richtige Leben so ist. Dass ich in meiner Ausbildung tausende Geräte repariert habe, die Serienfehler hatten. In der Gewährleistungszeit hatte der Kunde Glück und es war kostenfrei. Pech hatte der, der es erst danach gemerkt hat. Der durfte dann dafür zahlen.
Im IT bereich ist es genau so... ein bekannter Netzwerkausrüster hat seine Geräte irgendwann als "out of live" definiert. Komisch, während der Austauschphase sind die Geräte wie die Fliegen gestorben.
Im KFZ Bereich doch das Gleiche. Wer einen Fehler während der Gewährleistungszeit reklamiert hat Glück und bekommt es kostenfrei repariert. Wehe aber, man merkt den Fehler erst danach oder auch erst Jahre später. Trotzdem der Fehler dem Hersteller bekannt ist, wird oft eine Kostenübernahme abgelehnt.
Die Frau war richtig geschockt... die Industrie hat der ein ganz anderes Bild vermittelt. Toller Lobbyismus!
Meines Erachtens müsste man die Gewährleistungszeit an die übliche Nutzungsdauer eines Produktes koppeln. Eine Waschmaschine, eine Gefrierschrank oder ein Auto sind auf eine Nutzungsdauer von ca. 8 Jahren ausgelegt. Also darf auch die ersten 3-5 Jahre überhaupt nichts passieren (außer Verschleiß). Danach darf der Kunde nur gestaffelt an den Kosten beteiligt werden. Das, gekoppelt mit einer zentralen verpflichtenden Fehlerdatenbank um Serienfehler transparent zu machen und einer Verpflichtung Serienfehler lebenslang zu reparieren oder das Produkt zu tauschen, würden unsere heutigen Probleme erledigen.
Da würden wir nicht mehr über Probleme mit ACC reden. WIR Kunden wissen, dass es eine Häufung von Ausfällen bei dem System gibt, sonst würden wir uns nicht hier darüber unterhalten. WIR wissen, das uns die Werkstätten und die Hersteller hinhalten. Ich denke mal in der Hoffnung, dass der Kunde irgendwann den Mangel einfach akzeptiert und nach 8 Jahren der Wagen von der Straße weg ist.