Premiumdiesel ist tatsächlich Verschwendung?
Ich fahre einen 220d. Bin eigentlich ARAL Ultimate Diesel Tanker. Jetzt habe ich die letzten 3 mal normalen Diesel beim Discounter getankt und festgestellt, daß der Motor, gerade nach erreichen der Beriebstemperatur leiser und geschmeidiger läuft. Dachte eigentlich dass das so nur mit dem Premiumdiesel ist. Wurde dann aber aufgeklärt, dass der Premiumdiesel eine höhere Cetanzahl hat, was nur beim Kaltstart von Nutzen ist, jedoch nicht mehr hilfreich ist bei schnell erreichter Brennraumtemperatur. Da die Motoren alle auf den leichten Zündverzug von normalen Diesel konstruiert sind, wirkt der sich schneller entzündende Premiumdiesel eher kontraproduktiv, da er quasi dem Kolben stärker auf die Mütze haut, was ein lauteres Verbrennungsgeräusch generiert. Quasi "Frühzündung".
Muss noch ergänzen, dass durch die Frühzündung der Kraftstoff sich vor der optimalen Kolbenstellung entzündet, dadurch auch keine Mehrleistung generiert werden kann, da er gegen sich selbst arbeitet. Daher auch keine Kraftstoffersparnis im normalen Betrieb. Das einzig positive sind die reinigenden Additive. Die kann man aber auch alle 3 Monate selber zugeben und spart einen Haufen Geld beim tanken.
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Zitat:
@Pille59 schrieb am 7. April 2021 um 22:09:54 Uhr:
Du machst nichts falsch, denn wenn der Akku fast leer ist, wird es sehr gruselig: mal kurz den Motor zum Beschleunigen anmachen, dann wieder aus, das Öl wird gerade auf Kurzstrecken nicht warm.
Doch, genau so macht man es falsch.
Wenn man weiß, dass man weiter fährt, als einen der Akku weit bringt, dann wartet man nicht, bis der Akku leer ist und es gruselig wird. Auf solch weiteren Strecken hat man eigentlich auch immer Bereiche, wo man hübsch den Verbrenner zuschalten kann und der dann auch möglichst durchgehend läuft.
Das ist dann halt ein Kaltstart, wie bei jedem anderen Diesel auch.
Und so schwach ist der E-Motor nun auch wieder nicht. Im Regelfall sollte das Überholmanöver auf der Landstraße auch mit diesem allein glücken. Alles andere kann man fast schon als Fahrfehler bezeichnen. Aber klar, wenn man schon das Weiße im Auge des entgegenkommenden LKW Fahrers sieht, dann sollte man lieber doch den kalten Diesel helfen lassen. Wenn das aber mehr als die Ausnahme darstellt, dann sollte man seinen Fahrstil hinterfragen.
🙄 🙄 🙄
Wie gut, dass es die Herren Oberlehrer in jedem Thread gibt... Ich wollte eigentlich nicht meinen Fahrstil zur Diskussion stellen, sondern lediglich meine Gedankengänge im Hinblick auf Premiumdiesel teilen... Fakt ist, dass der Verbrenner beim Hybrid (der Name sagt ja schon, dass es ein hybrides Antriebskonzept ist und nicht ein E-Auto mit Range Extender) wenn man sich im automatischen Modus befindet (das Fahrzeug entscheidet selbst, wann der Verbrenner zugeschaltet werden soll), wesentlich öfter kurze Verbrennerstarts erfolgen, wohingegen beim reinen Verbrenner der Motor läuft und nicht ständig an und aus geht. Überholen auf der Landstraße war ein Beispiel und ja: zügiges Überholen ist ein Aspekt von aktiver Fahrsicherheit. 122 elektrische PS bei 2.2 Tonnen Lebendgewicht bergen keinerlei Leistungsreserve...
Back to topic: ich bleibe dabei: ich halte den Premiumkrafstoff gerade bei Hybrid-Konfigurationen für die bessere Wahl.
LG,
Circuit
Zitat:
@circuit schrieb am 8. April 2021 um 18:42:37 Uhr:
🙄 🙄 🙄Back to topic: ich bleibe dabei: ich halte den Premiumkrafstoff gerade bei Hybrid-Konfigurationen für die bessere Wahl.
was nur durch die vorhandene Tankkarte, finanziert vom AG, zu erklären ist.
Nope, beides (Wagen + Sprit) ist selbst finanziert
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Zitat:
@Chris S60 D5 schrieb am 8. April 2021 um 18:58:06 Uhr:
Die meisten AG untersagen das Tanken mit Edelkraftstoffen. So auch meiner.
Bei einem meiner Ex Arbeitgeber war das Tanken von Premiumkraftstoffen im November eines jeden Jahres obligatorisch. Soll heißen, jedes Tanken im Nov. nur mit V Power o. dgl. Der Chef war von der reiningenden Wirkung überzeugt. Sonst war er eher ein Sparfuchs. Tanken an Autobahntankstellen war vertraglich untersagt.
Danke Curcuit, mir lag es auf der Zunge, konnte es aber nicht so gut formulieren. Fahre meinen E 300de erst seit 2000 km und probiere noch viel aus. Ich kann auch noch nicht immer vorhersehen, wann der Akku leer ist. Im Moment liege ich bei 3 L/100 km und 10 kWh Strom. Werde jetzt mal, wie vorgeschlage, den Batterieerhaltungsmodus forcieren, mal sehen, ob sich das auf die Verbräuche auswirkt.
Fahre jetzt auch, dank Deiner Argumentation, Premiumdiesel, gefühlt läuft der Motor rauher.
Und, das Fahrzeug ist geleast zu Lasten einer Firma, die aber mir und meiner Tochter gehört.
Ich hoffe, wir können weiter konstruktiv diskutieren.
Andreas
Zitat:
@circuit schrieb am 8. April 2021 um 18:42:37 Uhr:
Ich wollte eigentlich nicht meinen Fahrstil zur Diskussion stellen, sondern lediglich meine Gedankengänge im Hinblick auf Premiumdiesel teilen... Fakt ist, dass der Verbrenner beim Hybrid (der Name sagt ja schon, dass es ein hybrides Antriebskonzept ist und nicht ein E-Auto mit Range Extender) wenn man sich im automatischen Modus befindet (das Fahrzeug entscheidet selbst, wann der Verbrenner zugeschaltet werden soll), wesentlich öfter kurze Verbrennerstarts erfolgen, wohingegen beim reinen Verbrenner der Motor läuft und nicht ständig an und aus geht. Überholen auf der Landstraße war ein Beispiel und ja: zügiges Überholen ist ein Aspekt von aktiver Fahrsicherheit. 122 elektrische PS bei 2.2 Tonnen Lebendgewicht bergen keinerlei Leistungsreserve...Back to topic: ich bleibe dabei: ich halte den Premiumkrafstoff gerade bei Hybrid-Konfigurationen für die bessere Wahl.
Vorweg: Nein, es ist kein rein hybridisches Antriebskonzept (HEV) und auch kein E-Auto mit Range Extender, sondern es ist ein Plug-In Hybrid (PHEV). Das Konzept befindet sich zwischen den zwei vorgenannten Konzepten.
Dabei kannst und darfst du mit deinem Fahrzeug natürlich machen, was du möchtest. Auch einen Verbrenner kann man kalt anlassen und dann den ersten Gang bis in den Drehzahlbegrenzer hoch drehen. Kann man machen, muss man aber nicht. Niemand verbietet dir dein Auto zu vergewaltigen und du darfst gerne auch dran glauben, dass ein bisschen Premiumkraftstoff das wieder gut macht, aber wenn du anderen das erzählen willst, dann werde ich halt widersprechen … egal ob du dazu Oberlehrer sagst oder nicht.
Zitat:
@Pille59 schrieb am 8. April 2021 um 19:32:07 Uhr:
Werde jetzt mal, wie vorgeschlage, den Batterieerhaltungsmodus forcieren, mal sehen, ob sich das auf die Verbräuche auswirkt.
...
Ich hoffe, wir können weiter konstruktiv diskutieren.
Kann ich nur empfehlen mit dem Batterieerhaltungsmodus entsprechend zu spielen, dass genau das laufende an und aus eines kalten Motors massiv reduziert wird. Dabei wird das gar nicht einen großen Einfluss auf den Verbrauch haben, aber dein Motor wird es dir danken.
Dabei will ich das mit dem Verbrauch ein wenig relativieren. Gerade im Winter ist es natürlich sehr sinnvoll, den Verbrenner auf längerer Strecke so früh wie möglich laufen zu lassen, denn Heizungswärme gibt es von diesem für lau, kommt die aus dem Akku ist sie teuer bezahlt.
Ansonsten ist konstruktiv diskutieren immer gut.
Wir sollten vielleicht einen eigenen Thread aufmachen, um das Thema „wir bewege ich einen PHEV korrekt“ zu beleuchten - sehr spannend 😛
Ich denke die Wahrheit liegt in der Mitte und ich bin ein Fan davon, das Fahrzeug selbst entscheiden zu lassen, was am Besten ist. Fakt ist, dass der E300de zwar ausreichend elektrisch motorisiert ist um ihn in den meisten Kurzstrecken-/Stadt Situationen rein elektrisch zu bewegen. Echte Kurzstrecken fahre ich auch auch in E-Modus. Aber die 122PS reichen einfach nicht aus, um ein 2,2 Tonnen Fahrzeug in jeder Situation sinnvoll rein elektrisch zu bewegen. Das Beispiel mit dem Überholen auf Landstraßen hatte ich genannt. Ich wohne eben auf dem Land und es kommt vor, dass ich mal um zügig ein Fzg. mit Hänger überholen muss und die 122 Pferdchen NICHT ausreichen. Die Batterie des E300de ist zu klein um ihn oft am Leistungslimit zu bewegen (ein gesunder Faktor Batteriegröße zu Leistung läge wesentlich niedriger, ich hatte das hier https://www.motor-talk.de/forum/e-300-de-diesel-hybrid-t6325985.html?highlight&page=295#post61347983 schon einmal ausgeführt). Von daher ist er eben doch ein Hybrid.
Nur um ein Beispiel des automatischen Einsatzes des Verbrenners auszuführen: ich bin gestern 85km mit Navi im Eco Modus gefahren. Kurz nachdem ich losgefahren bin, bin ich im GRA-Modus aus der Ortschaft raus auf eine 8km lange Landstrassenetappe gefahren. Beim Rausbeschleunigen aus der Ortschaft (wie gesagt im Eco Modus mit Tempomat) ist der Verbrenner angesprungen bis ich 100km/h erreicht hatte und hat dann wieder den Elektro übernehmen lassen um die Geschwindigkeit zu halten. Gleiches Verhalten nachdem er automatisch verlangsamt hatte nachdem jemand vor mir abgebogen ist und er wieder zurück auf 100 ging.
Wenn du von „vergewaltigen“ sprichst, solltest du das gesamte Konzept im Blick haben. Manchmal ist es weniger schädlich den Verbrenner zu vergewaltigen als die Batterie... Daher nutze ich auch längeren Etappen IMMER Comfort oder Eco.
LG,
Circuit
Zitat:
@circuit schrieb am 9. April 2021 um 14:05:24 Uhr:
Wir sollten vielleicht einen eigenen Thread aufmachen, um das Thema „wir bewege ich einen PHEV korrekt“ zu beleuchten - sehr spannend 😛
Stimmt, da bin ich bei dir.
Wobei wir eine Geschichte vermutlich am Ende nicht wirklich werden klären können und das ist die Frage der Haltbarkeit des Akkus. Aber da sind wir sicher einer Meinung, dass das natürlich zur Beantwortung der Frage ein essentieller Baustein ist.
Generell ist es natürlich ein Ansatz, möglichst viel das Auto machen zu lassen, allerdings weiß das Auto auf der anderen Seite nicht alles.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Ich hätte manuell am Ortsausgang auf den Batterieerhaltungsmodus (E-Safe beim Vor-Mopf, Mopf = ?) geschaltet und wäre die vollen 8km so weiter gefahren. Danach ist der Motor nicht mehr kalt (auch wenn man ihn sicher nicht wirklich warm nennen kann) und dann tun diesem auch kürzere Leistungsspitzen bei weitem nicht mehr so weh. Weiterer positiver Nebeneffekt wäre, dass dann das Kühlwasser vermutlich so viel Temperatur hat, dass man von dort aus den Innenraum heizen kann. Und auf dem Rest der Strecke bekommt man den Akku so oder so leer.
Jupp. Tom und ich sind uns ja auch einig, dass wir Off-Topic waren. Aber wie ist denn deine Meinung/Erfahrung zum Treibstoff-Thema?
Heute morgen auf meiner Hausstrecke 80 km habe ich den Batterieerhaltungsmodus ausprobiert, Verbrauch liegt dann so bei 4,5 L und 8kwh pro 100 km, also eine Verschiebung. Ganz zufrieden bin ich noch nicht, bin auch mit Navi gefahren, denn das Phänomen ist so, dass der Verbrenner zum Beschleunigen benutzt wird und dann der (kalte) Verbrenner wieder ausgeht und der E-Motor übernimmt. Vielleicht ist es im Winter anders, ich würde mir eine Schalttung wünschen, dass der Verbrenner zehn Minuten läuft, dann ist das Öl warm, und dann kann das System die Sache weiter steuern.
Habe das Fahrzeug ja noch nicht so lange, aber so kann ich es nicht einstellen und das wäre für mich die Variante, die den Motor am besten schont.
Andreas
Zitat:
@circuit schrieb am 9. April 2021 um 17:40:07 Uhr:
Jupp. Tom und ich sind uns ja auch einig, dass wir Off-Topic waren. Aber wie ist denn deine Meinung/Erfahrung zum Treibstoff-Thema?
Ich tanke stets den billigsten Treibstoff.