Preisverhältnis neu/gebraucht
Ich will ein Auto kaufen und bin bei meiner Recherche mehrfach darauf gestoßen, dass Gebrauchte inzwischen doch recht teuer gehandelt werden und zwar nicht nur gemessen an dem Preis, den ich von früher her für entsprechende Fahrzeuge noch im Kopf habe. Sondern auch an dem Preis für derzeitige Neuwagen.
Ein Beispiel: Ich fand ein Neuwagenangebot eines Re-Importeurs für einen Golf 7 (1,0 115 PS DSG) für 17.500€ inkl. Überführung. Außerdem fand ich ein Händlerangebot für Golf 6 (1,6 102 PS DSG) von 2009 mit 40.000 km für 11.000€ von Mobile.de mit "fairer Preis" bewertet. Beide mit ähnlicher Ausstattung.
Ich hätte eigentlich einen deutlicheren Unterschied zwischen einem Neuwagen und einem 10-jährigen Gebrauchten erwartet. Lohnt es sich unter diesen Umständen überhaupt noch, einen Gebrauchten in Erwägung zu ziehen?
Beste Antwort im Thema
Ist ja auch egal was laut DAT oder laut Schwacke irgendwer irgendwann ausgerechnet hat.
Der Markt bestimmt den Preis.
Wenn 11.000€ für zehnjährige Golf bezahlt werden (was wir ja aber nicht wissen), dann ist das eben der Preis für das Auto.
Unterm Strich stelle ich fest: Seit Jahren wird der Gebrauchtwagenmarkt totgeredet.
Erst warens die angeblich den Markt überschwemmenden Rückläufer aus der Verkaufsförderung 2009, nun sinds die Diesel die angeblich keiner mehr will, bald sinds die Rückläufer aus den Umweltprämienaktionen.
Dennoch waren gebrauchte Fahrzeuge noch nie so teuer wie sie das im Moment sind.
Irgendein Zusammenhang scheint also nicht zu stimmen.
Fakt ist: Jede dieser Aktionen nimmt zigtausende guter Gebrauchter vom Markt.
Das was übrig bleibt, will dann gut bezahlt werden.
63 Antworten
Naja aber eine vergleichbare C Klasse wäre drin gewesen
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Zitat:
@Taxidiesel schrieb am 28. Januar 2019 um 15:19:25 Uhr:
130 TKM weniger Laufleistung.
hoffen wir es ...
Der ADAC ... schätzt, dass "der Kilometerstand bei rund 30 Prozent der Gebrauchtwagen, die in Deutschland jährlich den Besitzer wechseln, manipuliert ist."
und hoffen wir, dass der Wagen bei 80.000 km in 14 Jahren = 5.700 km im Jahr nicht jeden Tag vier 4 km-Kurzstrecken gequält wurde, sondern von einem Alltagsradfahrer für die ein bis zwei mal in der Woche anfallenden längeren Strecken genutzt wurde ...
Ob weniger Laufleistung so toll ist, sei mal dahingestellt. Manche stehen da eben drauf. Ich habe lieber einen angemessen bewegten Gebrauchtwagen als eine Standuhr oder ein Pizza-Taxi.
Ich hätte für den Kurs auch eher sowas wie eine C-Klasse genommen. Wird im Unterhalt auch nicht teurer sein, als ein Golf mit Saugmotor und Wandlerautomatik.
Ja, wie gesagt - mir kommt der Preis auch sehr hoch vor, aber ich fand tatsächlich nichts günstigeres in der zur Verfügung stehenden Zeit. Ein Kompaktwagen mit Heckklappe (sog. 5-Türer, daher keine C-Klasse, 3er usw.) sollte es sein und ein paar Anforderungen hatte ich auch noch: MPI-Benziner, Automatik (möglichst Wandler), Tempomat, Klimaautomatik und AHK bis 1500 kg sollten dabei sein. Die Alternativen scheiterten immer an irgendeiner dieser Kleinigkeiten oder es fehlte etwas, was ich für so selbstverständlich gehalten habe, dass ich es gar nicht erwähnte, z.B. dritte Kopfstütze hinten oder sie waren schlichtweg noch teurer. (Als ich mich entschied, stand zugleich noch ein passender A3 von 2006 mit noch etwas geringerer Laufleistung zum Verkauf, allerdings für 7500€.) Zwei Wochen lang habe ich gesucht und war schon drauf und dran, ein oder zwei Anforderungen fallen zu lassen, als das Angebot frisch auftauchte.
Die Unterhaltskosten kenne ich von meinem vorherigen Golf, der übrigens exakt gleich ausgestattet war und den ich nun mit knapp 300.000 km an meinen Sohn übergeben habe. Ich hatte bei dem Wagen mal alles (inkl. oft unterschlagener Kosten wie Verzinsung, Parkgebühren und Abschreibung für Stellplatzkosten) notiert und kam am Ende auf 19 Ct./km. Begünstigt dadurch, dass in der gesamten Zeit keine Reparaturen anfielen. Mal sehen, ob sich der "neue" in dieser Hinsicht auch so gut schlägt.
Die Laufleistung habe ich plausibilisiert. Es gibt ein über die gesamte bisherige Gebrauchsdauer fortlaufend geführtes Scheckheft von einer Vertragswerkstatt, der Zustand des Innenraums ist entsprechend und der Wagen steht auf Ganzjahresreifen von 2011 mit 6 mm Restprofil. Spricht also einiges dafür, dass hier nicht manipuliert wurde.
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Sind die Preise für gebrauchte Benziner in den letzten Jahren Jahren wirklich so stark gestiegen? Ich hatte mir vor knapp vier Jahren meinen Astra gekauft, der "damals" 9,5 Jahre alt war.
Seinerzeit stand ein 10 Jahre alter Golf für € 7.000 beim Händler, was mir im Vergleich zu den Preisen für Astra, Focus und Co. abstrus teuer vorkam.
Aber es muss ja Käufer geben, die so viel Geld für einen Gebrauchtwagen hinblättern, sonst könnten die Händler nicht so viel verlangen.
Ich schätze mal die Wünsche waren zu "spezifisch" bzw dass die Ausstattungskombination einfach nicht so oft gab. Dann muss man manchmal (deutlich) mehr ausgeben als üblicher Marktpreis.
Kann das zwar verstehen, vor allem Richtung tempomat und Co. Aber ich hätte durchaus das Spektrum auch Richtung Benz ec gerichtet. Aber drops ist gerutscht :P
Allzeit gute Fahrt!
Zitat:
@FrankyStone schrieb am 28. Januar 2019 um 21:29:24 Uhr:
Sind die Preise für gebrauchte Benziner in den letzten Jahren Jahren wirklich so stark gestiegen?
Offenbar. Diesel mit Schaltgetriebe gibt es deutlich billiger. Außerdem scheint das niedrige Zinsniveau die Preise insgesamt anzuheben.
Nicht nur offenbar sondern: absolut, ja. Massiv gestiegen und die Tendenz geht weiterhin steil nach oben. 14 Jahre alte Autos für 6.000€. Da fehlen einem die Worte. Sicher, oftmals ist der Zustand gut. Aber dennoch: Wucherpreise.
Zitat:
@EdSize schrieb am 28. Januar 2019 um 15:25:59 Uhr:
Naja aber eine vergleichbare C Klasse wäre drin gewesen
https://suchen.mobile.de/.../details.html?...
Naja, ein 13 Jahre alter Euro 4 Diesel mit einem guten Jahr TÜV für 6000€?
Ist jetzt aber auch nicht so der Burner, finde ich.
Der Knackpunkt ist: Durch diverse Konjunktur / Eintausch / Umweltaktionen der letzten Jahre ist eine ganze Generation von Gebrauchtwagen von der Bildfläche einfach so verschwunden.
Zudem will ältere Diesel (und damit ca. 50% des verfügbaren Angebots) keiner mehr haben, was die Preise der alten Benziner zusätzlich in die Höhe treibt.
Ich sehe auch, dass diese Preise verlangt (und damit offenbar auch bezahlt) werden.
Bevor ich mir allerdings für 6000€ einen 14 Jahre alten Golf auch nur ansehe, kaufe ich mit für gut 1000€ mehr lieber einen nagelneuen Sandero.
Mit dem dürften die nächsten 10 Jahre deutlich entspannter ablaufen.😉
Rational kann man so eine Entscheidung eigentlich nicht mehr rechtfertigen.
Aber zugegeben: Das Verlangen nach einer für damalige Kompaktwagenverhältnisse recht exotischen Ausstattung engt vermutlich die Anzahl der landesweit möglichen Kandidaten auf eine Zahl ein, die man an einer Hand abzählen kann.
Vor 12-15 Jahren war die Kombination Automatik, Tempomat, Klimaautomatik und AHK bis 1500 kg in der Kompaktklasse einfach nichts alltägliches, das ist sie nicht mal heute.
Wenn jetzt alle Kriterien erfüllt sein müssen, dann muss dann eben gezahlt werden was für das eine verfügbare Fahrzeug gerade verlangt wird.
Durch die DSG Überschwemmung. Die Leute haben keinen Bock mehr auf Schalten, wollen zeitlgeich aber hohe Standfestigkeit. Das geht bei modernen Wandlern besser. Völlig verständlich.
Ein Golf ist keine schlechte Wahl und "modernere" Autos machen oft mehr Zicken. Der Preis, na ja Dinge die sehr gefragt sind, sind oftmals eben etwas Teurer. mfg.
Zitat:
@a4kabrio schrieb am 28. Januar 2019 um 20:36:26 Uhr:
Die Unterhaltskosten kenne ich von meinem vorherigen Golf, der übrigens exakt gleich ausgestattet war und den ich nun mit knapp 300.000 km an meinen Sohn übergeben habe. Ich hatte bei dem Wagen mal alles (inkl. oft unterschlagener Kosten wie Verzinsung, Parkgebühren und Abschreibung für Stellplatzkosten) notiert und kam am Ende auf 19 Ct./km. Begünstigt dadurch, dass in der gesamten Zeit keine Reparaturen anfielen. Mal sehen, ob sich der "neue" in dieser Hinsicht auch so gut schlägt.
300 Tkm ohne Reparaturen?
Jetzt wird es aber komisch.
Zitat:
@vwpassat99 schrieb am 29. Januar 2019 um 15:21:58 Uhr:
.
300 Tkm ohne Reparaturen?Jetzt wird es aber komisch.
Das würde dann zu den 19 Ct./km für alle Gesamtaufwendungen passen 😁.
Ich lag ja mit meinem Golf 4 1.6 SR Automatik nach 18 Jahren/220 tsd km bei 22 Cent/km.
Der hatte allerdings allein in den letzten 5 Jahren für ca. 2500,-- € Reparaturbedarf, der nicht als normaler Verschleiß anzusehen war. Der Golf 4 war gut, aber ein Wunderauto war er nicht😉.