Preisschraube bei Porsche: Ab wann ist sie überdreht?
Vor ein paar Tagen sah ich einen jetzt 12 Monate alten Test des neuen Cayenne S Coupé. Listenpreis ab € 113 k. Das war schon nach der stattlichen Preiserhöhung zum Modellwechsel auf das Facelift-Modell. 1 Jahr später steht das gleiche Fahrzeug sogar mit € 124 k in der Liste, also ca. 10% Mehrpreis, ohne dass sich irgendetwas geändert hätte (mit Ausnahme des Preisschilds).
Was sich im Vergleich zum Vorgänger allerdings geändert hat, ist der Qualitätseindruck, speziell im Interieur. Drei Beispiele: Schaltkulisse und Schaltknauf wurden durch einen fitzeligen Plastiknippel ersetzt. Die Türöffner innen waren bisher aus Aluminium, jetzt sind das billigste Plastik-Hebelchen, wie sie auch bei Seat und Cupra verbaut werden. Die Abdeckung der Armaturen wurde nicht durch eine billigere Lösung ersetzt, nein, sie wurde gleich ganz gestrichen. In der Fachsprache nennt man solche Maßnahmen De-Contenting.
Preiserhöhung bei Mehrleistung und/oder besserer Ausstattung: gekauft. Deftige Preiserhöhungen bei gleichzeitiger Produktabwertung: unangemessen.
Viele Teilnehmer in diesem Forum können sich einen Porsche leisten. Die Frage ist: Ab wann springen Kunden ab, weil sie der Preispolitik überdrüssig sind?
1874 Antworten
Zitat:
@xkman schrieb am 28. November 2024 um 17:07:01 Uhr:
Zitat:
@St80249 schrieb am 28. November 2024 um 16:33:36 Uhr:
Habt Ihr auch Werbung des PZ bekommen mit unglaublich guten Leasingangeboten?
Die Autos stehen auch im PZ dicht gepackt rum (Macan, Cayenne, Panamera und 992.2 Carrera)Leider noch nicht. Könntest Du netterweise 1-2 Beispiele posten?
Also z.B. 911 Carrera Cabrio, VK 175k€, 40k€ Einmalzahlung, dann 990€/Monat bei 10tkm.
Ich kam da bisher nie unter 2000€/Monat weg
An die Schweizer im Forum, wenn solche Angebote hierzulande auftauchen bitte PN an mich.
Dankeschön🙂
Zitat:
@St80249 schrieb am 28. November 2024 um 18:33:57 Uhr:
Also z.B. 911 Carrera Cabrio, VK 175k€, 40k€ Einmalzahlung, dann 990€/Monat bei 10tkm.
Ich kam da bisher nie unter 2000€/Monat weg
Aber nicht bei 40k Einmalzahlung, oder?
Ich find das nicht attraktiv für nen 911er. Ich nehme an, es sind 36 Monate. dann hab ich 76k EUR in 36 Monaten für nur 10k KM p.a. gezahlt??
Zitat:
@Panamera schrieb am 28. November 2024 um 18:47:24 Uhr:
Zitat:
@St80249 schrieb am 28. November 2024 um 18:33:57 Uhr:
Also z.B. 911 Carrera Cabrio, VK 175k€, 40k€ Einmalzahlung, dann 990€/Monat bei 10tkm.
Ich kam da bisher nie unter 2000€/Monat wegAber nicht bei 40k Einmalzahlung, oder?
Ich find das nicht attraktiv für nen 911er. Ich nehme an, es sind 36 Monate. dann hab ich 76k EUR in 36 Monaten für nur 10k KM p.a. gezahlt??
Naja, dann konfiguriere mal einen 911er und schau Dir das Leasingangebot im Konfigurator mal an. Klar kann man da etwas verhandeln mit dem PZ, aber nicht eine Halbierung der Leasingrate.
11er Leasing ist schon stramm was Porsche da macht.
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Ich könnte mir gut vorstellen, dass Porsche vorerst den großen Zeh ins Wasser hält, um die Kundenreaktionen auszutesten. Ich gehe für die kommenden 6 Monate von folgenden Maßnahmen aus:
- Leasing-Sonderofferten, speziell für taycan, Macan und Cayenne.
- Weniger restriktive Rabattpolitik.
- Produktaufwertungen à la "Platinum Edition".
- Abgespeckte Einstiegsvarianten wie aktuell bereits beim Macan.
- Wechselprämien für Marken-Neulinge.
Der Vorteil solcher Maßnahmen ist, dass sie sofort wirken, der Nachteil, dass die leider sofort auf die Erträge durchschlagen. Aber immer noch besser als Halden voller unverkaufter Autos.
Zitat:
@St80249 schrieb am 28. November 2024 um 19:21:19 Uhr:
Zitat:
@Panamera schrieb am 28. November 2024 um 18:47:24 Uhr:
Aber nicht bei 40k Einmalzahlung, oder?
Ich find das nicht attraktiv für nen 911er. Ich nehme an, es sind 36 Monate. dann hab ich 76k EUR in 36 Monaten für nur 10k KM p.a. gezahlt??Naja, dann konfiguriere mal einen 911er und schau Dir das Leasingangebot im Konfigurator mal an. Klar kann man da etwas verhandeln mit dem PZ, aber nicht eine Halbierung der Leasingrate.
11er Leasing ist schon stramm was Porsche da macht.
Porsche Leasing bzw. Leasing bei Porsche geht generell gar nicht. Jeder, der sich damit intensiv beschäftigt, wird das spürbar günstiger (auch im Leasing) hinbekommen!
Pauschale Aussagen sind meist nicht richtig.
Porsche Leasing ist neben der Aufgabe Leasing den Kunden zu ermöglichen und damit Geld zu verdienen, auch eine Absatzmaschinerie für die Fahrzeuge. Porsche Leasing profitiert dann entweder unter günstigen Einkaufskonditionen oder Restwertstützungen, an die andere Leasingfirmen einfach nicht herankommen. Deshalb kann das Herstellerleasing erheblich günstiger sein, als jedes andere Angebot, wenn der Hersteller das will. Hatte schon ein Mercedes-Leasing in der Hand das 100 Euro monatlich unter dem des VW Golf lag, obwohl der Neupreis fast beim doppelten lag. Laufzeit und km-Leistung gleich, Anzahlung in beiden Fällen Null, Restwertrisiko zu 100% bei der Leasinggesellschaft.
Die Leasingkonditionen von Porsche und "Deutsch Premium ABM" sind nicht vergleichbar, da dort häufig direkte Förderungen in die Raten gehen. Porsche macht das nicht.
Zitat:
@Panamera schrieb am 30. November 2024 um 19:34:05 Uhr:
Die Leasingkonditionen von Porsche und "Deutsch Premium ABM" sind nicht vergleichbar, da dort häufig direkte Förderungen in die Raten gehen. Porsche macht das nicht.
Doch, sie machen das z.B. beim Taycan. Irgendwo müssen die Nachlässe ja herkommen.
Als ich meinen Taycan geleast habe, war auch von einer „Aktion“ die Rede.
Porsche macht damit an sich keine Werbung.
Innerhalb des VW-Konzerns kann die solvente Käuferschaft zwei Hochleistungssportler zu weitgehend gleichen Preisen erwerben. Den 911 turbo mit 650 PS und 6 Zylindern, seit dem 991.1 nur moderat weiterentwickelt. Oder einen Lamborghini Temerario mit 920 PS, einem 8-Zylinder, der 10 k Umdrehungen verträgt sowie einem Hybrid-Modul mit drei e-Motoren. Letzterer eine komplette Neukonstruktion incl. einem flammneuen Motor.
Die 911 turbo Produktionszahlen sind höher, der Entwicklungsaufwand für Porsche ist kleiner, das Produkt ist einfacher gestrickt und weniger performant, aber der Preis ist weitgehend identisch zu dem des Lambo.
Wenn man sich den obigen Vergleich vor Augen hält, dann hat Porsche bei manchen Modellen die Grenze zwischen angemessenem und überzogenem Preis überschritten.
…ob ein Lamborghini das bessere und aufwändigere Auto ist, nur weil weniger Stückzahlen gebaut werden, sei dahingestellt. Ich glaube es nicht. Mag allerdings mehr auffallen, wenn man das will.
Allerdings ist der Unterhalt eines Lamborghini nochmal eine ganz andere Nummer…
Die Preisschraube ist dann überdreht, wenn die Kinden nicht mehr gewillt sind zu kaufen. Die Fahrzeuge sind Hochpreisprodukte. Um von A nach B zu kommen, könnte man auch viel weniger Geld ausgeben.
Da spielen die Vorteile des Produkts natürlich eine enorme Rolle. Werden die Vorteile geringer oder schlechter, weil die Konkurrenz mehr oder günstiger anbietet, muß man mehr bieten oder günstiger werden. Mehr bieten im Sinne von mehr bieten, was der Kunde will.
Der Grat zwischen optimaler Stückzahl in der Produktion und Gewinn pro Stück ist schmal. Ihn optimal zu treffen, bringt am meisten Gewinn für das Unternehmen.
Das bei Luxusprodukten der eine oder andere aussteigt aus der Spirale, ist normal und der Exclusivität des Produktes geschuldet.
Wichtig ist die Balance zu halten, was im Moment eher zu geringeren Stückzahlen führt, gerade bei den weniger ankommenden Modellen. Dort muß und wird auch was passieren. Bei den Kleinserien sehe ich noch kein Ende der Preisspirale, solange die 200 Stück GTRRSSXX immer mehr oder weniger gleich verkauft sind.
Das gab es aber auch schon ganz anders. Sportliche Sonderserien auf Halde gab es schon in der Geschichte von Porsche.
Wie immer also: Angebot und Nachfrage Regeln den Preis.
Zitat:
@TomZed schrieb am 1. Dezember 2024 um 09:39:24 Uhr:
…ob ein Lamborghini das bessere und aufwändigere Auto ist, nur weil weniger Stückzahlen gebaut werden, sei dahingestellt.
Das habe ich so nicht geschrieben und das ist auch nicht meine Meinung.