Porsche Strategiewechsel
Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.
Zudem hat Porsche massive Probleme in China.
Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?
https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner
1536 Antworten
Zitat:
@St80249 schrieb am 6. November 2024 um 08:10:49 Uhr:
Ich fürchte den amerikanischen Markt kann Porsche jetzt auch vergessen…
Benziner waren drüben immer beliebt, und in den USA werden der Boxster/Cayman, Verbrenner Macan und auch der Cayenne Turbo GT ohne Hybrid(660PS) weiterhin angeboten.
Am einfachsten wäre es doch, wenn man die Cybersicherheit vom Macan und Boxster/Cayman modernisiert, und die Modelle weiterhin hierzulande anbietet.
Des Weiteren würde ich den Antrieb vom Cayenne Turbo GT in den Panamera einbauen, 660PS ohne schwere Batterie, dürfte gut fahren 🙂
Zitat:
@Swissbob schrieb am 6. November 2024 um 10:54:30 Uhr:
Zitat:
@St80249 schrieb am 6. November 2024 um 08:10:49 Uhr:
Ich fürchte den amerikanischen Markt kann Porsche jetzt auch vergessen…Benziner waren drüben immer beliebt, und in den USA werden der Boxster/Cayman, Verbrenner Macan und auch der Cayenne Turbo GT ohne Hybrid weiterhin angeboten.
Am einfachsten wäre es doch, wenn man die Cybersicherheit vom Macan und Boxster/Cayman modernisiert, und die Modelle weiterhin hierzulande anbietet.
Ich glaube eher der 100% Strafzoll auf Porsche-Fahrzeuge zum Umsatzeinbruch bei Porsche in den USA führen wird. Denn nun müssen die Porsche in den USA noch günstiger werden als sie dort eh schon sind, sonst kauft die dort keiner.
Also entweder produziert Porsche zukünftig in den USA oder muss die Fahrzeuge günstiger anbieten. Könnte natürlich in Deutschland dazu führen, dass Reimporte wieder interessant werden.
Aber ich glaube nicht, dass die USA der größte Absatzmarkt für Porsche ist. Das hat sich eher nach Asien verlagert.
Zitat:
@knolfi schrieb am 6. November 2024 um 10:58:50 Uhr:
Ich glaube eher der 100% Strafzoll auf Porsche-Fahrzeuge zum Umsatzeinbruch bei Porsche in den USA führen wird. Denn nun müssen die Porsche in den USA noch günstiger werden als sie dort eh schon sind, sonst kauft die dort keiner.Also entweder produziert Porsche zukünftig in den USA oder muss die Fahrzeuge günstiger anbieten. Könnte natürlich in Deutschland dazu führen, dass Reimporte wieder interessant werden.
Aber ich glaube nicht, dass die USA der größte Absatzmarkt für Porsche ist. Das hat sich eher nach Asien verlagert.
Das war es was ich gemeint habe. Die generelle Abschottung des US Marktes wird alle Industriezweige nach dem Wegfall des chinesischen Marktes zum Schwitzen bringen.
Für einen Kleinserienhersteller wie Porsche kann das eng werden.
Ich glaube nicht dass es Zölle auf Verbrenner geben wird.
Der Taycan verkauft sich drüben sowieso kaum.
In den USA würde ich den Panamera S oder GTS sowieso jedem Taycan vorziehen.
Der aktuellen U.S. Palette würde ein Panamera Turbo S ohne Hybrid gut tun.
2023 war Nordamerika grösser als China, 86059 zu 79283 Auslieferungen.
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Zitat:
@Swissbob schrieb am 6. November 2024 um 11:06:24 Uhr:
Ich glaube nicht dass es Zölle auf Verbrenner geben wird.Der Taycan verkauft sich drüben sowieso kaum.
In den USA würde ich den Panamera S oder GTS sowieso jedem Taycan vorziehen.
Der aktuellen U.S. Palette würde ein Panamera Turbo S ohne Hybrid gut tun.
2023 war Nordamerika grösser als China, 86059 zu 79283 Auslieferungen.
Ich erinnere dich mal an eine Diskussion zwischen 2016 und 2018 als es genau darum ging. Seinerzeit haben die deutschen Hersteller den Präsidenten daran erinnert, das die Werke in den USA stehen und amerikanische Arbeitsplätze dran hängen.
Ich glaube BMW stand damals im Fokus.
Zitat:
@Swissbob schrieb am 6. November 2024 um 11:06:24 Uhr:
2023 war Nordamerika grösser als China, 86059 zu 79283 Auslieferungen.
Asien besteht nicht nur aus China. Aktuell ist die indische Volkswirtschaft schwer im Kommen und so mancher Inder, der zu Geld kommt, will evtl. auch einen Porsche.
Im Übrigen leben in Indien mittlerweile mehr Menschen als in China.
In den USA ist auch der Handschalter Anteil enorm.
Einen Panamera GTS mit Handschaltung könnte sich dort ebenfalls ziemlich gut verkaufen.
Beim GT3 bestellen drüben über 70% den Handschalter.
Zitat:
@knolfi schrieb am 6. November 2024 um 11:24:03 Uhr:
Zitat:
@Swissbob schrieb am 6. November 2024 um 11:06:24 Uhr:
2023 war Nordamerika grösser als China, 86059 zu 79283 Auslieferungen.
Asien besteht nicht nur aus China. Aktuell ist die indische Volkswirtschaft schwer im Kommen und so mancher Inder, der zu Geld kommt, will evtl. auch einen Porsche.
Im Übrigen leben in Indien mittlerweile mehr Menschen als in China.
Bei den Strassen in Indien, müsste die ja hunderte von 911 Dakar verkaufen…
Im Ernst, ich war jetzt seit 2018 nicht mehr da und der Anteil an Luxusautos auf der Strasse war nicht besonders hoch.
Was nicht heisst, dass es die nicht gibt, in Bangalore haben sich die Kinder die Nase beim örtlichen Lambo Händler am Schaufenster plattgedrückt..
Zitat:
@knolfi schrieb am 6. November 2024 um 11:24:03 Uhr:
Zitat:
@Swissbob schrieb am 6. November 2024 um 11:06:24 Uhr:
2023 war Nordamerika grösser als China, 86059 zu 79283 Auslieferungen.
Asien besteht nicht nur aus China. Aktuell ist die indische Volkswirtschaft schwer im Kommen und so mancher Inder, der zu Geld kommt, will evtl. auch einen Porsche.
Im Übrigen leben in Indien mittlerweile mehr Menschen als in China.
Porsche hat in Indien eine hochinteressante Palette.
Kein Boxster/Cayman, 911 Cabrio, 911 Targa und keine PHEV.
Ansonsten wird fast alles angeboten inklusive beide Macan und auch der Taycan.
Zitat:
@knolfi schrieb am 6. November 2024 um 11:24:03 Uhr:
Asien besteht nicht nur aus China. Aktuell ist die indische Volkswirtschaft schwer im Kommen und so mancher Inder, der zu Geld kommt, will evtl. auch einen Porsche.Im Übrigen leben in Indien mittlerweile mehr Menschen als in China.
Indien verlangt dank starkem Protektionismus eine lokale Fertigung. Mercedes lässt nahezu die gesamte Modellpalette und auch den EQS in Indien fertigen. Entwicklung von Fahrassistenzsystemen läuft auch dort. Deutsche Standorte profitieren eher nicht vom Wachstumsmarkt Indien. CKD bedeutet zwar keine eigene Fertigung, ist der Markt erst angelaufen lockt die Produktionsverlagerung.
Das stimmt durchaus, ich selbst habe 4,5 Jahre in China gearbeitet und war an der Transformation von CKD (bzw. SKD) hinzu Vollfertigung inkl. Body Shop und Lackierei beteiligt.
Allerdings gebe ich zu bedenken dass wir zur selben Zeit ein CKD Werk in Chennai (Indien) hatten, und bis heute haben. Indien mag in Sachen Einwohner auf demselben Niveau wie China zu sein, abgesehen davon ist Indien deutlich hinter China. Dementsprechend sind die Verkaufszahlen, insbesondere im Premium-/ Luxussegment um den Faktor 20-30 (!) unter denen von China. Das wird noch mind. ein Jahrzehnt dauern, wenn überhaupt. Die indische Kultur hat ein paar toughe Hürden eingebaut (Kastensystem z.B.).
Grüße, Markus
Zitat:
@Nebelluchte schrieb am 7. November 2024 um 12:35:52 Uhr:
Zitat:
@knolfi schrieb am 6. November 2024 um 11:24:03 Uhr:
Asien besteht nicht nur aus China. Aktuell ist die indische Volkswirtschaft schwer im Kommen und so mancher Inder, der zu Geld kommt, will evtl. auch einen Porsche.Im Übrigen leben in Indien mittlerweile mehr Menschen als in China.
Indien verlangt dank starkem Protektionismus eine lokale Fertigung. Mercedes lässt nahezu die gesamte Modellpalette und auch den EQS in Indien fertigen. Entwicklung von Fahrassistenzsystemen läuft auch dort. Deutsche Standorte profitieren eher nicht vom Wachstumsmarkt Indien.
Ist mir bewusst, da ein Bekannter von mir Leiter der Entwicklung von Fahrassistenzsystemen bei MB ist.
Der deutsche Standort profitiert davon nicht, das ist klar, aber der Konzern. Und macht er woanders gut Profit, freuen sich die Aktionäre und er kann evtl. aus "Prestigegründen" die Standorte in Deutschland halten.
Geht's der Autoindustrie gut, geht's auch der dt. Wirtschaft gut...und die Politiker bekommen weniger Stress und mehr Zustimmung.
Zitat:
@Hulper schrieb am 7. November 2024 um 13:12:12 Uhr:
Das stimmt durchaus, ich selbst habe 4,5 Jahre in China gearbeitet und war an der Transformation von CKD (bzw. SKD) hinzu Vollfertigung inkl. Body Shop und Lackierei beteiligt.Allerdings gebe ich zu bedenken dass wir zur selben Zeit ein CKD Werk in Chennai (Indien) hatten, und bis heute haben. Indien mag in Sachen Einwohner auf demselben Niveau wie China zu sein, abgesehen davon ist Indien deutlich hinter China. Dementsprechend sind die Verkaufszahlen, insbesondere im Premium-/ Luxussegment um den Faktor 20-30 (!) unter denen von China. Das wird noch mind. ein Jahrzehnt dauern, wenn überhaupt. Die indische Kultur hat ein paar toughe Hürden eingebaut (Kastensystem z.B.).
Grüße, Markus
Was nicht ist, kann ja noch werden. Aktuell blicken alle auf China. Visionäre sollten woanders hinschauen. M. E. ist der chin. Markt für europäische Innovationen ausgelutscht.
China baut mittlerweile erfolgreicher und billiger E-Autos als der gesamte Rest. Und auch Porsche wird sich warm anziehen müssen, denn die Chinesen machen das ganz geschickt: die kaufen sich die Markenrechte einer kleinen Sportwagenschmiede, die nicht überlebensfähig ist (z. B. Lotus), nutzen deren Mythos aus der Vergangenheit um schicke und hochwertige EV's zu bauen, deren Marge riesig ist (Eletre). Der perfekte Strategiewechsel: früher wurden kleine leichte Sportwagen gebaut, die nur was für Enthusiasten waren, heute fette E-SUV's, die nach Urus aussehen und noch schneller als dieser sind.
Geht aber auch manchmal in die Hose (siehe Borgward).
Zitat:
@knolfi schrieb am 7. November 2024 um 13:40:24 Uhr:
Was nicht ist, kann ja noch werden. Aktuell blicken alle auf China. Visionäre sollten woanders hinschauen. M. E. ist der chin. Markt für europäische Innovationen ausgelutscht.
Absolut. Was ich ausdrücken wollte ist, dass Indien auf absehbare Zeit nicht das Marktpotential entwickeln wird, um den Absatzrückgang in China aufzufangen. Es braucht also eine Strategie die Zeit bis dahin zu füllen.
Um zurück zum Thema zu kommen und auch Deine Aussage zu untermauern:
Zitat:
China baut mittlerweile erfolgreicher und billiger E-Autos als der gesamte Rest. Und auch Porsche wird sich warm anziehen müssen, denn die Chinesen machen das ganz geschickt: die kaufen sich die Markenrechte einer kleinen Sportwagenschmiede, die nicht überlebensfähig ist (z. B. Lotus), nutzen deren Mythos aus der Vergangenheit um schicke und hochwertige EV's zu bauen, deren Marge riesig ist (Eletre). Der perfekte Strategiewechsel: früher wurden kleine leichte Sportwagen gebaut, die nur was für Enthusiasten waren, heute fette E-SUV's, die nach Urus aussehen und noch schneller als dieser sind.
Geht aber auch manchmal in die Hose (siehe Borgward).
Mit der bisherigen Strategie wird Porsche (und andere OEMs) nicht mithalten können. Beim Verbrennungsmotor war der Entwicklungsvorsprung der klassischen OEMs zu groß, dass die "new kids on the block" eigentlich schon vor 10+ Jahren eingesehen haben, dass sie diesen Battle verlieren könnten.
Auf der Auto China im Jahre 2010 in Beijing und 2012 in Shanghai haben (nach den damals noch häufigen Designkopien) einige chin. Hersteller (wie z.B. BYD) schon interessante BEVs gezeigt:
https://www.elsevier.es/...ric-vehicles-in-china-byd-S1809203916300018Zitat:
BYD entered in the automobile business in 2003, and five years later, in 2008, it launched its first PHEV, the F3DM sedan, and in 2010, its first BEVs, the crossover sedan e6 and the 12-m K9 bus, both to be used in public transportation
Davon war noch nichts wirklich für die Massenproduktion reif, es gab weder genug Produktionskapazität für die Komponenten, noch Ladestationen oder Strom - jedoch haben sich damals schon einige der heute großen Player wie z.B. BYD aus der Deckung gewagt und selbstbewusst ihre eigene Strategie entwickelt und konsequent verfolgt. Das Ergebnis sehen wir jetzt - mich überrascht es nicht, allerdings schon das Tempo mit dem das die Chinesen hinbekommen haben. Die Japaner haben damals ~30 Jahre gebraucht, sich zu etablieren, die Koreaner ~20 und die Chinesen eben ~10.
China hat Zugriff auf die notwendigen Rohstoffe und Ressourcen, billige Energie, eine Unmenge an Arbeitskräften und eine starke Regierung, die stabile Rahmenbedingungen vorgibt.
Das bedeutet dass unsere OEMs nur dann eine echte Chance haben, wenn sie besser sind, wenn wir Produkte auf den Markt bringen die funktionaler sind, eine höhere Qualität haben, wertige Materialien und auch einen Bezug nehmen auf die Markenhistorie, und natürlich müssen wir die Bedürfnisse & Wünsche der Kunden bedienen.
Porsche hat (neben anderen OEMs) nach meiner Einschätzung in der letzten Jahren wenig davon umgesetzt. Stattdessen hat man die Marge hochgeschraubt, Investitionen vertagt, die Preise erheblich erhöht, dabei die Qualtität reduziert, und am Ende seine Kundschaft ein Stück weit verraten - Beispiel, meinen 981 Spyder hat man mir verkauft als "der letzte 6-Zylinder im Boxster". Ein paar Jahre später kam der 718 Spyder und GTS 4.0. Oder beim 718 RS wurde anfangs suggeriert, dass der (offiziell nicht) aber defakto limitiert sei - stattdessen wurde mittlerweile die Produktion erhöht und sogar eine Verlängerung steht zur Diskussion, und das trägt dazu bei, dass die Restwerte nicht mehr stabil sind.
Kurzum, mit der Methode verprellt man sich Kunden. Und wenn die auf einmal Alternativen bekommen können, die vielleicht weniger Marke beinhalten, dafür mehr Produktsubstanz für deutlich weniger Geld, dann kann ich absolut nachvollziehen wenn Kunden sich umorientieren.
Daher ja, aus meiner Sicht hat Porsche den Bogen überspannt und der Stratgiewechsel ist absolut überfällig. Ob die jetzt angekündigten Veränderungen dabei ausreichen wage ich zu bezweifeln, aus meiner Sicht fehlt die erhebliche Aufwertung der Produktsubstanz + in Kernbereichen wieder das Beste anzubieten. Also beispielsweise die leichtesten E-Autos bauen, mit der höchsten Schnelllade-Fähigkeit (10-80% < 15 Minuten), die kostengünstig betrieben werden könen, die allerbeste Qualität & Anmutung haben, und perfekt funktionieren - so wie Porsche's ICEs früher. Nur so kann man aus meiner Sicht die extrem hohen Preise rechtfertigen und durchsetzen.
Grüße, Markus.
Ich möchte dazu anfügen:
M.E. würde es auch massiv helfen, wenn der Porsche CEO sich auch in Vollzeit um Porsche kümmert und nicht in Teilzeit nebenher. Vor allem wenn die vorher gut eingespielte Führungsmannschaft auf den ganzen VW Konzern verteilt wird.
Aber wer bin ich, dass ich so was sage….