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Porsche Strategiewechsel
Porsche richtet seine Strategie neu aus. Reine BEV Modelle (Macan / Boxster) sollen als Basis für ICE Versionen weiterentwickelt werden.
Zudem hat Porsche massive Probleme in China.
Wo geht die Reise hin und was heißt das für Porsche als Hersteller?
https://www.elektroauto-news.net/.../...echnologieoffenheit-verbrenner
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1143 Antworten
Ich bin unter anderem regelmäßig in China unterwegs.
Für die Mehrheit in den großen Städten ist ein Auto ein fahrendes 2. Wohnzimmer, es nicht ungewöhnlich das man Daheim noch eine Stunde im Auto sitzen bleibt um z.B. TV zu schauen etc..
Auch die Platzanforderungen sind ganz andere, deswegen gibt es die ganzen Langvarianten, hinten hat man genug Platz wenn der Fahrer normal vorne sitzt und man die Beine übereinander schlagen kann ohne am Vordersitz anzustoßen.
Ob das Ding jetzt besonders sportlich um die Ecke kommt und ob da jetzt echtes Leder oder schönes Plastik auf dem Armaturenbrett verklebt ist, ist der Mehrheit egal und das auch ins Premium Segment hinein.
Was ebenfalls wichtig ist, ist das Design ein Wagen muss auffallen, viel Chrom, große Fronten, auffällig Farben … gleichzeitig darf das ganze auch nicht zu teuer werden da man die Fahrzeuge gerne schnell austauscht.
Dazu sollte man den Patriotismus nicht unterschätzen, allein wenn man sich anschau wie extrem innerhalb weniger Jahre sich die Stimmung gegen US Produkte insbesondere Iphones gedreht hat.
Wenn das Auto größer als die Wohnung ist, verständlich.
Ist hier zum Glück eher nicht der Fall.
Insofern steige ich lieber aus einem kleinen Porsche nach netter Tour aus und lümmele auf dem Sofa herum.
Als Hersteller muss dann halt entschieden werden, welche Klientel bedient werden soll. Ich brauche halt kein rollendes Wohnzimmer und bezahle gut für einen 718 4.0. Die Chinesen natürlich nicht.
@griwer
BMW verliert einige Mitarbeiter an Xiaomi und die Chinesen haben für den Aufbau ihres Entwicklungs- und Forschungszentrums in München auch einen Aerodynamiker des Ferrari-F1-Teams abgeworben.
Deutsche Hersteller versuchen in China verbrannte Erde zu retten während das Feuer längst vor der Haustür lodert.
Noch als Prototyp einen Nordschleifenrekord für E-Viertürer aufgestellt soll der SU7 in München für den europäischen Markt vorbereitet werden.
Das sehe ich ehrlich gesagt für Europa etwas gelassener.
Ich konnte den Europastart von Hyundai/Kia in Deutschland ganz gut verfolgen. Die haben sich damals die besten Leute von Opel abgeworben für ihr Entwicklungszentrum, dazu noch Leute von anderen Herstellern wie den ehemaligen Chef der M GmbH. Die Autos haben sich in den darauffolgenden Jahren wesentlich besser verkauft, da an Europa angepasst. Wie groß ist der Marktanteil von Hyundai/Kia? Sind die eine ernsthafte Konkurrenz, die VW die Schweissperlen auf die Stirn treiben? Ich denke nicht.
Es wird ein chinesisches Unternehmen in Deutschland möglicherweise Fuß fassen und das ist BYD. Mit einem niedrigen einstelligen Marktanteil. Im Premiumsegment werden die nie ankommen, dass haben Lexus, Infiniti und jetzt Genesis schon probiert. Und wo stehen die? Bei den E-Autos bekommt Polestar auch nicht richtig die Beine auf den Boden in diesem Segment.
Das chinesische Kunden hauptsächlich chinesische Marken kaufen, nun ja, machen die Franzosen, Italiener, Amerikaner und Deutschen ja auch nicht anders.
Die Autoblase in China musste ja platzen, dass war in allen anderen Industriezweigen nicht anders. Sei es Grundchemikalien, Spezialchemie, Solar, Windkraft, Spielzeuge, Haushaltswaren und und und. Und alle haben sich über die Dollars in China gefreut und bei allen haben die Chinesen ihnen den Stuhl unterm Hintern weggezogen. Warum sollte es bei Automobil anders sein? Die Autobosse waren nur alle samt und sonders so blöde zu glauben, bei ihnen läufts anders. Ich arbeite in der Chemieindustrie, ich kann darüber nur den Kopf schütteln.
Und wir leben immer noch, eben in einer sich verändernden Welt.
Unterstellt, BEVs setzen sich auf breiter Front durch, wird für das "Premium-Segment" keine nennenswerte Rolle verbleiben. Welches sollen denn die Alleinstellungsmerkmale sein, die einen "Premium"-Aufpreis rechtfertigen? Motor, Getriebe, Abstimmung der Antriebseinheit? Entfällt durchweg. Interieur? Scheinen Hersteller aus anderen Ländern auch zu beherrschen. Lade-Kapazität und -Geschwindigkeit? Sind wir inzwischen hoffnungslos im Hintertreffen. Verbleiben Marke, Händlernetz und Produktionsstandort. Dafür wäre ich auch in Zukunft bereit, einen vertretbaren Obolus zu entrichten. Aber bestimmt nicht den doppelten oder gar dreifachen Preis.
Herr Blume hat vor ein paar Tagen die Existenz eines Marktes für Premium-BEVs in China in Frage gestellt. Diese Feststellung gilt nicht nur für China, sondern global. Kleine und mittlere Stückzahlen halte ich für vorstellbar, nicht jedoch die Volumina, die Audi, BMW, Mercedes und Porsche benötigen, um ihre Kapazitäten auszulasten.
Der VW-Konzern hat in den letzten Monaten viele Weichen richtig gestellt: Strategische Partnerschaft mit CATL, Beteiligung an Rivian, EREV für Scout (200 k Vorbestellungen!), aggressive Preispolitik bei Skoda, Cupra und VW für BEVs. Ergebnis: Sonderschichten. Offensichtlich kann man auch mit BEVs erfolgreich sein. Nur das alte Premium-Gedöhns, mit welchem uns gut abgemischte Regal-Technik für Mondpreise in die Garage gestellt wurde, das scheint ein Verfalldatum erreicht zu haben.
https://www.elektroauto-news.net/.../...zweifel-china-luxusmarkt-eauto
Hier noch der passende Link dazu.
Joaaa @xkman, ich denke schon, dass es ein Premiumsegment für BEV geben wird. Materialauswahl, ausgefeiltere Fahrwerke etc etc. wenn man will geht da schon was. Für mehr Geld geht auch technisch wesentlich mehr. Die Deutschen haben BEV halt 10 Jahre völlig verschnarcht und müssen nun aufholen, aber da bin ich optimistisch. Mit der nächsten Modellgeneration haben sie auch die Chinesen wieder im Sack. Allerdings werden unsere Hersteller nicht staatlich finanziert und müssen das Geld für die Entwicklung selbst verdienen und bekommen es nicht vom Staat hintergergeworfen. Das ist auch der Grund, warum ich chinesische Autos vom Markt ausschliessen würde. So lange bis das aufhört. Dann soll sich der bessere oder beliebtere durchsetzen. Und da bin s.o. tiefenentspannt. (So dolle ist chinesische Software nämlich nicht, ich hab bisher von Ora oder Nio nix gutes gehört, da wird von der Presse viel Wind gemacht).
Ich bin mal den BMW i4 gegen ID3 und dann Taycan gefahren, da ist schon ein deutlicher Unterschied zu spüren, also Premium funktioniert durchaus. Die Premiumhersteller müssen aber auch aufhören, haufenweise billigstes Plastik im Innenraum zu verbauen und die Autos auch wieder hochwertiger erscheinen lassen. Dann wird das auch wieder.
Ja, der Staat subventioniert die chinesischen Autohersteller, was den Markt natürlich verzerrt. Aber es ist ja nicht so, daß es das in Deutschland temporär nicht auch schon gab (Abwrackprämie, E-Auto Förderung). Eins der Probleme der deutschen Automobilindustrie ist das (zu) großzügige Ausschütten von Gewinnen an Aktionäre, Vorstände und auch die Mitarbeiter der Produktion (Sonderzahlungen). Das frisst Unsummen Geld, was wiederum die Produkte teurer macht und eben in der Entwicklung fehlt.
Bei letzterem bin ich bei Dir, die Familie Porsche/Piech nimmt die Porsche AG aus wie eine Weihnachtsgans.
Die staatliche Unterstützung in China hat allerdings eine völlig andere Dimension als so was wie eine Abwrackprämie o.ä. Das ist der Vergleich zwischen Äpfeln und Apfelplantage…
@St80249:
Dass das Premium-Segment vollständig entfällt, glaube ich genau so wenig wie Du. Allerdings gehe ich von einem stark rückläufigen Volumen aus.
In Sachen Subventionen:
- BMW Leipzig: Subventionen ohne Ende;
- Tesla Grünheide: Ist da ein einziger Dollar Tesla-Geld in diese Fabrik geflossen? Ich befürchte, eher nicht.
- Northvolt: Subventioniert.
- Die Werke von BMW, Audi, Suzuki und Daimler in Ungarn: Subventioniert.
- Hyundai in Tschechien: Subventioniert.
- Kia in der Slowakei: Subventioniert.
Die Chinesen sind wahrlich keine Engel. Wir Europäer auch nicht.
Ja das stimmt schon alles. Allerdings sind unsere Steuermilliarden bei Northvolt am Ar… , während CATL mit China-Staats-Dollars floriert.
Ich würde mal rotzfrech behaupten, dass die Chinesen beim subventionieren einfach cleverer sind und mit längerem Atem dranbleiben.
Das ist halt der Vorteil des chinesischen Systems. Bei uns läuft es mehr Richtung "viele Köche verderben den Brei".
Ich sehe das mit der "elektrischen Austauschbarkeit" auch etwas anders. Der vielgepriesene Verbrennungsmotor ist, außer bezüglich B6, jederzeit austauschbar. Die Eckdaten wie man einem Motor Leben einhaucht sind mittlerweile weltweit bekannt. Mit der modernen Turbotechnik ist das ganze Spielchen noch einfacher geworden. Beim Fahrwerk das Gleiche. Die Eckdaten um "schnell ums Eck zu kommen" sind überall gleich. Fahrphysik betrifft alle Hersteller gleich. Die Frage ist da eher, in wie weit sich Hersteller trauen in Richtung extrem zu gehen. Porsche war da bisher immer sehr weit vorne mit dabei. Zumindest was GT, RS usw. betrifft.
Bisher hat es halt kein Hersteller geschafft ein "emotionales E-Auto" zu bauen. Jedoch bin ich mir sicher, dass so etwas noch kommen wird. Wäre schön wenn es vielleicht sogar ein Porsche wäre.
@St80249
Hyundai-Kia sind noch frisch unterwegs. Jeweils ca. doppelt so stark wie Seat. Toyota ist die zweitgrößte Marke in der EU.
Golf lag 2023 auf Platz 7 der deutschen Privatzulassungen, Model Y auf Platz 1.
Gutes Beispiel. Vielleicht steht jetzt der deutschen Autoindustrie ein ähnliches Debakel bevor, wie in den 80ern und 90ern der amerikanischen Autoindustrie. Die haben damals auch am Markt vorbei gearbeitet, garniert mit "zweifelhafter Qualität". Das Ergebnis ist bekannt.
Ich meinte Marktanteile an Gesamtfahrzeugbestand, nicht Neuzulassungen. Bei ca 48 mio Kfz in D hat VW einen Anteil von 21%, Hyundai 3%, Seat ein kleines bisschen mehr.
Um auf die ursprüngliche Frage der chinesischen Gefahr zurück zu kommen: die müssten über eine Million Fahrzeuge verkaufen, bevor die ernsthaft auf dem deutschen Markt mitmischen. Und das ohne Vertriebs- und Werkstättennetz? Ich denke mal eher nicht.
Und in Europa sieht es nicht besser aus.