Polestar 2 oder doch XC40 Recharge - Luxusproblem :-)

Polestar 2 2 (V)

Hallo zusammen,

als jahrelanger stiller Mitleser hier im Volvoforum werde ich nun jetzt doch mal aktiv mit meinem Luxusproblem.

Vorher kurz zu mir und meinem Fahrprofil. Seit 2013 habe ich diverse Volvo gefahren, immer im Privatleasing und angefangen von Jahresfahrleistungen von 30.000 km zu zur Zeit aktuellen 20.000 km p.a.

Mein Fahrprofil und meine Anforderungen setzen sich wie folgt zusammen:
- ca. 14.000 km pendeln zum Büro von Ort zu Ort mit ein wenig Überlandfahrt (80 km am Tag)
- ca. 3.000 km reiner Stadtverkehr
- ca. 1.000 km Autobahn solo
- ca. 2.000 km Autobahn mit Wohnwagen (2 bis 3 mal im Jahr aus dem Bergischen nach Holland)

Zur Zeit fahre ich einen V60 T4 R-Design Modelljahr 2020 dessen Leasing Ende November ausläuft.

Als Nachfolger hat sich nach viel Rechnerei, vor allem durch die Möglichkeit Strom an meinem Arbeitsplatz kostenlos zu laden, der Polestar 2 als innovative und trotzdem in der Vollkostenrechnung bezahlbare Variante herauskristallisiert.

Nach einer Probefahrt mit dem Dual Antrieb war meine Entscheidung gefallen :-)

Jetzt tut sich allerdings beim XC40 - der bisher als Twin Recharge im Privatleasing völlig uninteressant war - etwas, der Recharge als Fronttriebler in Core Ausstattung kommt nun ins Spiel!

Ich möchte jetzt nicht über für und wieder der Ausstattungspakete philosophieren, meine Konfigurationen stehen soweit.

Mir geht es hier darum, die Vor- und Nachteile der beiden Varianten aus meiner Sicht aufzuzeigen und vielleicht neue Argumente und Sichtweisen ins Spiel zu bringen.

Ich schreibe das ganze mal ungeordnet runter:

PS2:

+ das seltenere Fahrzeug
+ kein SUV - kommt mir nach Erfahrung mit dem alten xc60 persönlich näher
+ Dual Antrieb wäre durch geringen Aufpreis beim Leasing möglich und auch gesetzt - einfach nice to have da die Folgekosten gegenüber einem solch starken Verbrenner zu vernachlässigen sind
+ größerer Akku als beim XC40
+ größere Reichweite, wohl auch effizienter durch geringere Stirnfläche, ob das bei dem Fahrprofil allerdings relevant ist?

- Material im Innenraum nicht so hochwertig (Mittelkonsole)
- enger geschnitten auf den Rücksitzen, die allerdings nur einem Grundschulkind Platz bieten müssen
- 48 Monate Leasing, da sonst außerhalb des Budget
- nur 2 Jahre Garantie, im Privatleasing keine Anschlussgarantie möglich
- in der Vollkostenrechnung ca. 80,- teurer im Monat als der XC40
- Übergang von Fahrzeug zu Fahrzeug da andere Leasingbank
- Bestellprozess nur online möglich

XC40:

+ Übergang von Fahrzeug zu Fahrzeug, da gleiche Leasingbank
+ Bestellprozess zur Zeit noch beim Händler möglich
+ in der Vollkostenrechnung ca. 80,- günstiger im Monat als der PS 2
+ 36 Monate Leasing mit Rundum-Sorglos-Paket (Garantie, Wartung, Verschleiß, Versicherung)
+ Ganzjahresreifen - keine zusätzlichen Winterreifen kaufen, lagern, wechseln
+ besser nutzbarer Innenraum (Rücksitze, keine Ladekante im Kofferraum innen)
+ hochwertigerer Innenraum (Vermutung) und nicht so verbaute Mittelkonsole

- "nur" 230 PS und Frontantrieb - fühle mich im V60 T4 mit 190 PS aber auch nicht untermotorisiert
- E-Motor auf der Vorderachse und Wohnwagen am Haken aber vielleicht doch nicht so rund
- 160 km/h Höchstgeschwindigkeit
- SUV mit höherem Schwerpunkt - SUV ist halt eigentlich nicht meins, aber der XC40 gefällt mir optisch
- Ganzjahresreifen vielleicht nicht so gut, habe da keine Erfahrung
- kleinerer Akku
- noch weniger Reichweite, 300 km bei meinem Fahrprofil sollten es schon sein
- Lieferzeit noch unklar, der PS 2 würde noch dieses Jahr kommen

Sooooo, was für ein wortgewaltiger Einstand hier!!!

Jetzt mach ich es aber kurz....was meint ihr???

Viele Grüße
Matze

Ach ja, kann das Thema auch noch im XC40 Forum verlinkt werden? Ich bin bei sowas total ahnungslos .-)

28 Antworten

Ich frage mal doof: Bist du auf diese Reduzierung angewiesen?
Warum soll man sich heute denn nicht auch mal was gönnen?
Du hast oben etwas von 80€ pro Monat geschrieben, da würde ich ehrlich gesagt gar nicht so lange überlegen.
Da ist man vor Corna einmal schön essen gegangen und dann waren die 80€ auch weg 😁
Zwischen den beiden würde meine Entscheidung auf jeden Fall zugunsten des Polstar 2 fallen 🙂

Hier scheinen in manchen Beiträgen Range und Motor verwechselt zu werden. Warum ausserdem werden hier Äpfel mit Birnen verglichen? Wenns ums Sparen geht, dann gibt es auch den PS2 mit nur einem Motor („Single Motor“) und den dann sogar mit zwei Akku- und Leistungsvarianten („Standard Range“ und „Long Range“).

Für mich käme ein Elektroauto wegen dem schlagartig einsetzenden Drehmoment mit nur einer angetriebenen Achse nicht in Frage. Und ein Frontkratzer schon gar nicht. Allradantrieb macht einfach viel mehr Spaß. 😉

Angewiesen bin ich auf die günstigere Variante nicht, sonst wäre es ja ganz einfach :-)

Ich gebe halt schon immer recht viel Geld für mein Fahrzeug aus, geht halt insgesamt grundsätzlich deutlich günstiger von A nach B zu kommen! Die Prioritäten haben sich in den letzten Jahren allerdings durch Eigentum auch dahingehend verschoben, das das Geld dort auch gut untergebracht ist. Ich möchte es halt vermeiden, Geld für etwas auszugeben, was ich in 99,9 Prozent der Zeit nicht vermisse!

Hierbei hilft mir die Argumentation von nobrett im letzten Post auf jeden Fall weiter, denn genau das Thema Fahrbarkeit des E-Antrieb nur auf der Vorderachse macht mich unsicher. Das ist halt ne andere Nummer als bei meinem Verbrenner mit dem langsam ansteigenden Drehmoment.

Und ja, ich kenne die verschiedenen Varianten des Polestar Modelljahr 2022. Aber bei einer Ratendifferenz von irgendwas zwischen 15 und 20 Euro pro Monat ist die Entscheidung für mich pro Allrad klar gewesen!

Die größere Differenz beim kommenden XC40 mit Frontantrieb hat mich überhaupt erst diesen Thread erstellen lassen...

@nobrett: schon man ein Elektroauto mit "nur einer" angetriebenen Achse gefahren?
Wenn ja: OK, wenn nein. wie kommst Du auf eine derartige Aussage?

im Vergleich zu einem Verbrenner mit all seinen Möglichkeiten, den Vortrieb zu beeinflussen, ist die Regelbarkeit eines Elektrantriebs vorbildlich. Da setzt nichts "schlagartig" (ich denke Du willst sagen: schlagartig und vollkommen unfahrbar) ein.

Klar, für jemanden der nur 2 Stellungen des Fahrpedals kennt, mag sich das so darstellen. Aber für jeden, der sich um eine halbwegs angepasste Fahrpedalstellung befleissigt, fährt sich der Fronti einfach gut.

Ich hatte schon Gelegenheit, den single motor zu fahren. Und da schlägt und schubbert beim Anfahren nichts.

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Ich bin den Q4 Etron 40 im Regen gefahren und fande das mit dem Heckantrieb sehr unharmonisch.
Mal schnell an der Kreuzung Rausbeschleunigen oder an der Autobahnauffahrt Mal zügig um die Kurve wird direkt mit Schieben über die Vorderräder quittiert.

Klar, man könnte auch weniger Gas geben, aber etwas "Komfort" und Leistung will ich schon haben.

Mein aktueller V90 hat Allrad und der RS5 auch. Wenn man das einmal gewohnt ist?, ist das schon was feines!
Daher kommt für mich nur Allrad in Frage

Ist ja alles richtig, dass "nur eine angetriebene Achse" eine etwas "sanftere Art" des Beschleunigens beinhaltet.
Und, auch richtig: der AWD macht das alles etwas besser. Wenn es auf die 3k€ nicht ankommt: nehmen.

Nur: wenn man etwas preissensibel ist, ist der Verzicht auf eine angetriebene Achse wahrlich kein Verlust von Lebensqualität. Und: es kommt auch auf den Wohnort an.

Ich bin in meinem Leben genug Hecktriebler gefahren. Die machen nur "Freude", wenn sie mit ausgeklügelten Fahrstabilitätssystemen ausgestattet sind. Der aktuellen Welle von RWD sehe ich mit gewisser Skepsis entgegen.

Ich sehe schon, das ganze entwickelt sich hier genau so wie bei mir im Kopf zum für und wider sowohl für das eine als auch für das andere Argument!

Ich bin bis 2017 XC60 D5 AWD gefahren, danach V70 D3 FWD und jetzt seit 2019 V60 T4 FWD, immer mit AT Getriebe. Vermisst habe ich den AWD selbst mit Wohnwagen am Haken nicht, zumal ich meine Frau so gerade eben vom Campen im Somner überzeugen konnte, und es im Winter dann eher auf die Kanaren geht :-)

Andererseits war ich vor Jahren mit einem gut erhaltenen V70 II R und danach mit einem V60 I Polestar (den mit dem Verbrenner) schon mehrmals kurz davor ein leistungsstarkes Fahrzeug zu kaufen. Die Lust darauf ist also durchaus vorhanden, einzig die immensen Folgekosten bei damals noch fast 30000 km im Jahr haben die Vernunft siegen lassen!

Solltest du dich für den Polestar 2 mit Dualmotor und Long Range entscheiden: Du wirst nicht auf den Gedanken kommen, die Mehrkosten zu bereuen - die Kiste macht einfach bei jeder Fahrt Spaß. 😉

Ich empfehle Dir den Singlemotor. Absolut ausreichend und das gesparte Geld wuerde ich in die Ausstattung stecken. Ein eMotor laesst sich so gut steuern, da werden niemals die Reifen durchdrehen wie das bei einem Diesel oder Benziner der Fall sein wird. 4WD macht vielleicht Sinn wenn man in den Bergen wohnt und 4 Monate mit Eis und Schnee klar kommen muss.

Ich habe den Dual mit 400PS und 4WD und halte das fuer absolut oversized, allemal gut fuer den Stammtisch und als Internetthema. Auf der Autobahn fahre ich Tempomat 110 und Beschleunigungsorgien an der Ampel werden nach dem dritten mal langweilig. In der Stadt bin ich eher mit Tempo 30 unterwegs, da ist das Auto super leise.

Als Vergleich, ich bin auch Porsche mit ebensoviel PS gefahren. Die werden erst ab 200 km/h interessant, weil der schiebt da noch kraeftig an. Der PS2 wird gerade da abgeriegelt. Im Kurvenscheitel gibt man Vollgas und laesst sich nach aussen treiben, mit dem Lenkrad und Gaspedal hat man den Driftwinkel im Griff.
Der PS2 wiegt ueber 2 Tonnen und wird schon beim Anbremsen unruhig. In der Kurve uebernimmt das nichtabschaltbare ESP die Kontrolle und wenn man am Scheitel Gas gibt, dann zieht ihn 4WD ueber die Vorderraeder. Untersteuern bei einem Sportauto? Das ist ein NoGo.

Fazit: Der PS2 faehrt sich wie eine elektrische Eisenbahn. Die funktioniert auch mit 200 PS und nur einer angetriebenen Achse. Alles was das Auto innen schoen macht ist sinnvoller investiert.

Alles richtig. Aber: wenn ich den Dual konfiguriere, lande ich bei netto + 5,00€/Monat bei 36/15000 Leasing Plus im Vergleich zum Single Longe Range.

@kartoffel911: Ja, Elektromotoren lassen sich sehr gut regeln. Beim Einfädeln in den fliessend Verkehr der Durchgangsstrasse einer T-Kreuzung fand ich es aber schon immer unbefriedigend wenn einem die Elektronik Leistung wegnimmt. Bei Herbstwetter und feuchter Fahrbahn ist das übel und deshalb mag ich keine leistungsstarken Frontkratzer.

Der PS2 hat nicht den Anspruch ein Sportwagen zu sein und sich mit einem solchen zu messen. Er leugnet seine Volvo (Sicherheits-)Gene nicht. Darum untersteuert er auch und kommt nicht mit dem Heck.

Apropos fährt wie eine Eisenbahn: Hast Du schon mal den Taycan bewegt? Ich hatte bisher zwei mal in Hockenheim das Vergnügen. Elektroautos mit ihrem hohen Gewicht fahren sich halt anders als konventionelle Autos. Und machen trotzdem oder gerade deshalb viel Spaß, auch in Kurven.

Über 400PS in einem praktischen, gut nutzbaren und erschwinglichen Alltagsfahrzeug waren noch vor kurzer Zeit ein unerfüllbarer Wunschtraum. Ich geniesse das sehr und meine Freundin lässt mittlerweile auch so oft es geht ihren Audi stehen und fährt mit dem Polestar.

Nach all den Argumenten für beide Seiten steht meine Entscheidung nun fest bzw. werde ich meine schon getroffenen Entscheidung nicht noch einmal revidieren.

Es wird der Polestar 2 Long Range Dual!

Erst einmal die rationalen Gründe:

- das Auto ist schon bestellt, lediglich der neue Single Motor beim XC40 mit entsprechend geringerer Rate hat mich noch mal zucken lassen, mit dem unschönen Nebeneffekt das ich meinen Vertrag noch einmal hätte stornieren müssen, was eigentlich nicht meine Art ist

- die Lieferzeit des XC40 Single Range ist recht ungewiss, da es bisher nur eine noch nicht veröffentlichte Preisliste gibt, die Homologation steht da wohl noch aus

- die Möglichkeit des Privatleasing beim XC40 lässt sich wohl nur über Umwege realisieren, Stichwort Onlinevermarktung der Recharge Modelle bei Volvo, mein Händler ist da sehr skeptisch, so verliert er mich als Käufer, behält mich aber als Kunde im Service

Jetzt die emotionalen Gründe (hier beginnt das Schönrechnen):

- selbst mein Verkäufer, der mich lange genug kennt, hat gesagt das er an meiner Stelle den Polestar nehmen würde!

- hier im Thread ging es eigentlich immer nur um Single Motor vs. Dual Motor - vom Polestar selbst scheinen alle Umsteiger auch von der SPA Plattform überzeugt zu sein, da ist der XC40 überhaupt kein Thema

- bei meinen Anforderungen an ein Auto und meinem Fahrprofil passt der Polestar einfach besser, Stichwort größerer Akku bei besserem Luftwiderstand = bessere Reichweite bei eh nicht perfekter Effizienz

- @JürgenS60D5 hat natürlich recht, in den meisten Fällen tut es auch der Single Motor, ich würde nichts vermissen, aber mich hat halt schon öfter ein leistungsstarkes Fahrzeug gelockt, und in meinem Fall (48 Monate, 20.000 p.a., Privatleasing) sind es 16,- brutto im Monat - das ist es mir einfach wert

- @nobrett bringt es auf den Punkt, solch ein Fahrzeug mit dieser Performance (nicht Sportwagen) und dem Alltagsnutzen inkl. 1500kg Anhängelast als Verbrenner zu unterhalten, wäre deutlich kostspieliger

Den größten Rückschritt werde ich bei der Farbe eingehen, denn den XC40 gibt es genau wie meinen jetzigen V60 in Fusion Red...den Polestar 2 nicht! Aber selbst @gseum hat das ja nicht abgehalten ;-)

Alle weiteren Details gibt's dann später im Bestellthread...

Sehr cool, feine Begründung die ich absolut nachvollziehen kann und Glückwunsch zur Entscheidung!

Und ja, die fehlende Farbe stört mich beim Polstar 2 auch etwas....

Ja, die Farbe. 😮 Aber ich hab nur 24 Monate geleast und damit ist der Zeitpunkt, sich mit einem Nachfolger zu beschäftigen echt nicht lange hin. 😁😁😁

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