Phaeton beim händler um die ecke..

VW Phaeton 3D

http://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=166620176

Guten Tag zusammen

Ich überlege das hinter dem link steckende Fahrzeug zu kaufen.
Ein schöner Wagen.
Ich bin allerdings nicht sicher was ein vertretbarer preis wäre.

Wenn ich mir die anderen inserate ansehe dürfte man für den Wagen nicht mehr als 12500 zahlen.

Wie sind eure markterfahrungen?
Liege ich falsch?

Gruß
Thorsten

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Da ich bis vor Kurzem auch nach einem Dicken gesucht habe, wurde mir ja auch mehr oder weniger die Ehre zuteil Erfahrungen diesbezüglich zu sammeln.

Gewiss, ein freier Händler genießt nicht unbedingt einen übermäßig großen Vertrauensvorschuss. Aber die Erfahrung hat mich leider gelehrt, dass ihn die großen Händler oder Niederlassungen eigentlich auch nicht vorbehaltlos verdient haben.

Angefangen hat alles bei einem großen ortsansässigen Autohaus. Da stand er – ein schöner schwarzer VW Phaeton und alles stimmt. Zudem war mir das Haus bereits durch einen sehr zuvorkommenden Service und ein noch bessere (Neu-) Kundenbetreuung bekannt. Alles schien bestens und das Fahrzeug stand auch sehr gut hergerichtet vor Ort. Probefahrt war insoweit auch schnell vereinbart.
Bei dieser traten einige Mängel zu Tage (ACC-Fehlermeldung und noch eine Kleinigkeit). Diese haben wir dem Verkäufer mitgeteilt und er versprach Abhilfe bis zum Kauf. Alles Weitere wollte er später abwickeln, da gerade noch mit anderen Kunden beschäftigt gewesen ist. Also im Büro alle Fragen und Anliegen fein und detailliert vereinbarungsgemäß zugeschickt und gewartet, gewartet und gewartet…
Nach zwei Wochen erfolgte dann meinerseits ein Anruf warum das Anliegen und der Kauf nicht weiterverfolgt wurden. Neben den ganzen Beschwichtigungsphrasen fiel die Aussage, dass das Fahrzeug massive Probleme hätte (angeblich Getriebe) und aus dem Verkaufsverkehr gezogen wurde. Auf Nachfrage, ob, wann und wo das Fahrzeug wieder verfügbar sein würde kam die definitive Aussage, dass diese nicht mehr verkauft wird. Andere Fahrzeuge wären nicht verfügbar. (Zwischenzeitlich weiß ich, dank des Forums, dass das Fahrzeug gleichwohl verkauft wurde. Ich hoffe für den neuen Nutzer, dass das Fahrzeug sauber hergerichtet und nur ich dumm-dreist belogen wurde.)
Das Haus darf sich gleichwohl um den VW Phaeton im Rahmen der Wartung kümmern, da es durch einen Bekannten in der Verkaufsleitung und wiederholt bestätigten guten Ruf im Bekanntenkreis mein Vertrauen genießt – der Verkäufer dagegen nicht mehr.

Nach dem Rückschlag habe ich zahlreiche Händler bzgl. ihrer Online-Inserate angeschrieben. Keine inhaltslosen Rundmails, sondern händler- und fahrzeugspezifische Anfragen. Reaktionen kamen in nicht einmal 30% der Fälle zurück. Ernsthafte haben sich lediglich drei(!) Händler (eine Niederlassung, ein Vertrags- und ein freier Händler) neben dem schlussendlichen Verkäufer meinem Anliegen angenommen.

Letztlich ist es ein mittelgroßer regionaler VAG-Händler geworden, der sich sogar weit nach Geschäftsschluss auf meine Anfrage geantwortet hat. Auch die sonstige Abwicklung und die Gespräche waren zwar keinesfalls auf allerhöchstem Niveau, gleichwohl sachlich und stets um Korrektheit bemüht.
Ungeachtet dessen gab es auch hier Fehler, die für mich als Kunden eher fraglich erscheinen. Kaputte Sicherungen, hinterlassene Kleinigkeiten vom Vornutzer und ein (teilweise stark) verschmutzter Innenraum bei Übergabe trüben irgendwie schon ein wenig das Bild.
Dafür blieb die Korrektheit auch nach der Abwicklung. Die kaputte Rückleuchte (ausgefallene Blinker-LED) wäre auch ohne Kulanz (und Garantie) gewechselt worden, so dass uns keine Kosten entstanden wären.

Interessant war auch der Umgang bzgl. der Fahrzeughistorie. Einen Ausdruck gab es nirgends mehr. Die Einsicht wurde in dem ortsansässigen Autohaus beim Verkauf verwehrt (der Werkstattmeister legte mir jedoch ungefragt die Historie des aktuellen Fahrzeugs offen). Die anderen VW-Händler boten diese vor Ort an und erläuterten die Eintragungen soweit es ihnen irgendwie möglich war.
Nun noch ein paar Worte zu den freien Händlern bzw. Ketten. Hier ist das Gesamtspektrum sehr durchwachsen. Natürlich entfallen die VW-spezifischen Besonderheiten (Historieneinsicht, PCP, etc.), aber das ist nicht der Weltuntergang. Stattdessen kann man hier auf engagierte(re) Verkäufer treffen, die sich mit dem Verkaufsobjekt nicht nur in Olm’scher Parodie („hatta“) sondern ernsthaft auseinandersetzen. Hier wird dann auch im Wissen um die zuvor bezeichneten „Nachteile“ dafür gesorgt, dass diese bestmöglich ausgeglichen werden (Überprüfungsmöglichkeit des Fahrzeuges beim örtlichen VW-Händler oder Prüforganisation; gleichwertige bzw. marginal höherwertigere Garantien).
Leider gibt es aber auch die extremen Gegenteile. Hier versucht man die Kunden über den Tisch zu ziehen, ehe sie überhaupt auf dem Hof sind. Dafür sind die Fahrzeuge natürlich allesamt top-gepflegt, das Scheckheft nach Wunsch und haben stets Vollausstattung.
Es gab aber auch einige, die mehr oder weniger offensichtlich kundgetan haben, dass sie mit diesem Fahrzeug, der Fahrzeugklasse und/oder Kundenklientel selbiger nicht wirklich viel anfangen können und wollen. Immerhin ist der Versuch löblich, einen BMW 523i oder Skoda Superb oder gar Kleinwagen einem Phaeton-Interessenten feilzubieten (größere Kette), anstatt zu sagen, dass man weder wirklich helfen kann noch irgendein Interesse daran hat (von Klein- bis Großhändler).

Zusammenfassend bietet sich also ein sehr durchwachsenes Bild.
Weder sind freie Händler partout schlechter oder auszuschließen, noch genießen die Markenhändler das vorgeschossene Vertrauen zu Recht. Stattdessen kommt es leider umso mehr auf den jeweiligen Händler und den entsprechenden Verkäufer an.
Auch sind die augenscheinlichen Nachteile der freien Händler nicht zwangsläufig Ausschlusskriterien. Bei Engagement und Eigeninteresse findet sich für alles eine Lösung – selbst wenn man zur Not auch als Kunde ein wenig dazu beitragen muss. (Es gibt im Übrigen auch neben der PCP gute Garantien für den VW Phaeton – wir haben selber auch noch eine umfangreichere zusätzlich abgeschlossen.)
Der Blick zum freien Händler kann sich also durchaus lohnen, so wie der Kauf beim Vertragshändler nicht vorm absoluten Griff ins Klo schützt. Das kann man im Wesentlichen auch auf fast alle Marken entsprechend beziehen.

Insoweit hoffe ich, dass meine Erfahrungen – gleich ihrer doch etwas detaillierten Wiedergabe – ein wenig bei der Entscheidung weiterhelfen können. Aber der Kauf eines Autos (und der eines Phaetons im Speziellen) bedarf halt ein wenig Fleiß und Liebesmüh’.

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Vielen dank für eure erfahrungsberichte und einschätzungen.

Ich habe eben erst mal die Probefahrt für heute abgesagt da ich ja bettlägerig bin.
Der Verkaufer war bemüht gleich einen Folgetermin zu vereinbaren.

Grundsätzlich regelt sich alles über den preis. Für mich als Ingenieur ist der Wagen ja auch ein wenig Hobby und ich bin ja auch schon Autos gefahren die an zickigkeit kaum zu überbieten sind - citroen xm. Von daher sehe ich einem Wagen der vielleicht nicht in opimallem Zustand ist gelassen entgegen - dies sollte sich dann aber im preis abbilden... Hab auch schon auf ebay geschaut - einfach einen ersteigern un dann reinstecken was er braucht- dann weiss man selbst wo der Wagen technisch steht.

Wenn ich nächste Woche wieder gesund bin werde ich dem Händler mal auf den Zahn fühlen... Mal sehnen was er anbietet. ..

Danke Für die durchweg sachlichen und informativen posts - das ist nicht selbstverständlich.

Gruß Thorsten

Zitat:

- dann weiss man selbst wo der Wagen technisch steht.

Das ist richtig, das kann aber auch mächtig nach hinten gehen, denn ein Phaeton kann so viel Kosten verursachen, das du dann nochmal den gleichen Betrag investieren kannst. (wenn wir hier von 10Tsd.€ Ebay Modellen reden).Glaub mir, viele können ein Lied davon singen.

Das wäre dann aber mehr oder weniger einkalkuliert. ..

Schlimm wäre wenn einem sowas beim teuren vom Vw gekauften nach Ablauf der Garantie widerfährt.

Grundsätzlich halte ich den phaeton für einen zuverlässigen Wagen.

1000-1500€ wartungkosten p.a. (3.0tdi) Seht ihr das anders?

Gruß
Thorsten

Hallo,

1000-1500€ Wartungskosten können reichen, aber bei den alten Schluffen können es auch mal ganz schnell 5000€ und mehr werden.
es ist wie vieles im Leben Glückssache, bei meinem 07 mer 3.0 TDI den ich 2 1/2 Jahre gefahren habe hatte ich warscheinlich Glück, hintere Radlager, normaler Service, Reifen, das wars, nie Elektronikprobleme.

Um das Glück nicht herauszufordern habe ich nun das 1% Leasing mit 3 Jahren Neuwagenanschlußgarantie gewählt, da ist man auf der sicheren Seite, habe den neuen jetzt 6 Monate, auch dieser macht Freude, außer tanken bisher nichts.

noch ein Wort zu VW und freien Händlern, es gibt überall solche und solche, aber selbst ein lückenloser Servicenachweis ist überhaupt keine Garantie das die Kilometer echt sind, viele Leasingfahrzeuge werden viel mehr gefahren als vereinbart und wenn zwischen den Inspektionen der "Digitaluhrsteller" dran war, der sein Handwerk versteht ( Fehlerspeicher überschreiben, Schlüssel, Serviceintervall) ist nichts mehr nachvollziehbar, auch sind die Abnutzungserscheinungen auf Grund der meißt auf Langstrecke eingesetzten Fahrzeuge gering.

Also nicht denken bei VW ist alles schön, so ist es leider nicht.

WG5

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Was geht denn an dem Wagen für 5000 bis 10000 Eu kaputt?

Gruß Thorsten

1000-1500€ p.a. reicht auf keinen Fall, nur als Beispiel ich habe dieses Jahr neue (18"😉 Sommer und Winterreifen gekauft, da waren schon 1700€ weg, gut muss man nicht jedes Jahr neu kaufen 😉

Ich habe z. B. dieses Jahr für die 60.000 Inspektion ca. 350€ bezahlt.
Letztes Jahr einen neuen Satz Winterreifen für 900€, sonst keine weiteren Wartungskosten.
Gruß
Andre

Hallo Thorsten,

lies mal ein wenig im Forum, die alten Motoren haben Probleme mit der Steuerkette, den Injektoren, dem ACC, es steigen gern mal Steuerteile aus, die Fehlersuche kann ein Vermögen kosten, wie gesagt es ist ein Glücksspiel, mancher Dicker läuft und läuft, mancher eben nicht.

WG5

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffuser


Der Volkssport ist aber noch ein anderer , und der gilt bei Fähnchenhändlern ebenso wie beim VW Vertragspartner:

Man verscherbelt eine Kiste mit maximaler Garantie , und alle Mängel werden dann erst nach Fahrzeugübergabe "festgestellt" und auf Versicherungskosten ausgeführt.

So wird ein Schuh draus !

dsu

Aha, und das merken die Versicherungen nicht? Und wie läuft dass dann mit der Schadensquote?

Und was macht ein lokaler Händler (der einen Ruf zu verlieren hat), wenn der Kunde (zu recht) sauer ist, weil das Fahrzeug zum 5.Mal (innerhalb eines Jahres) in die Werkstatt muss und dies entsprechend, in seinem Umfeld, Vereinen, Arbeitsplatz.... "kommuniziert"?

Da können einem (dem Händler) ein paar "Klopper" ganz schön die Quote (und damit die Neuverträge) verhageln.

Ein Oberklassefahrzeug, mit ordentlich Ausstattung, ist (jenseits einer gewissen Laufleistung/Alter) ein Risiko und kann schnell zum Alptraum werden.
Ganz ehrlich (ich bin P.-Fan) einen P. (oder A8, oder sonstwas) mit >150.000km habe ich lieber nicht auf dem Hof, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Lieber gebe ich sie für ein paar € weniger an den "Handel", als mir die Schadensqoten, die Erträge und vor allem den Ruf zu versauen.
Nicht weil die Fahrzeuge so schadenträchtig wären, aber die Warscheinlichkeit dass etwas kaputt geht (ist ja viel verbaut) und dass das dann teuer wird, ist hoch.
Auf die "Werbung" die ein solches Fahrzeug für mich macht, weil erst die Luftfederung, dann die Sitzheizung hinten und dann ein Xenon-Brenner kaputt geht, kann ich gut verzichten...

Hab mittlerweile mal etwas gestöbert in den Beträgen und im gw Report der dekra.
Eigentlich scheint der 3.0 tdi recht zuverlässig zu sein - Aber auch eine langsam tickende zeitbombe explodiert irgendwann.

Da ist einfach zu viel Peripherie die Ärger macht..

Den kauf ich mir nicht.

Ausser ich find einen der echt billig ist...

Gruß Thorsten

Oberklasse ist Oberklasse. Nur die Anschaffungspreise sinken mit dem Alter, der Unterhalt wird eher teurer.
Viel Ausstattung bedeutet, dass viel kaputt gehen kann, exotische Technik bedeutet, dass da nicht jede Dorfschmiede drann kann.....

Dabei macht es aber keinen (kaum einen) Unterschied, ob Phaeton, A8, S, oder 7er. 

Also ich fahre meinen GP0 jetzt seit 30 Monaten bzw. rd. 50.000km (Insgesamt rd. 90.000km) und habe ausser einer defekten Zusatzwasserpumpe für die Standheizung (und dem leidigen Türrostthema) keinerlei Auffälligkeiten.

Insofern alles schön.

Beste Grüße

Rainer
PS: Ein parallel in der Familie bewegter A8 4.2 macht da erheblich mehr Zicken...Einzig der Passat 3C ist absolut mängelfrei.

Guten Morgen,

noch eine Anmerkung zu den sogenannten "Fähnchenhändlern".

Wer sich ernsthaft mit dem Kauf eines Phaeton oder sonstigem Oberklassefahrzeug beschäftigt wird bei neutraler Sichtweise wohl schnell feststellen, daß "billige", nicht günstige, Fahrzeugzeuge nur bei Händlern zum Kauf angeboten werden, welche mit der gebotenen Vorsicht zu genießen sind.

Wie hier schon beschrieben gibt der Vertragshändler "billige", d.h. in der Regel alte, ohne Fahrzeughistorie, ungepflegte und mit hohen km Ständen und Mängeln behaftete Fahrzeuge in der Regel an diese "Fähnchenhändler" weiter. Verständlich, den an den solventen und privaten Kunden kann und will der Vertragshändler nicht verkaufen. Risiko der Reparaturen und ein nicht zufriedener Kunde könnte ihm einen Teil seiner Reputation und Folgegeschäfte verhageln.

Als Kunde mit einem gewissen menschlichem Gespür sollte man solche Oberklassefahrzeuge, welche als UPE ca. 100t Euro gekostet haben, nicht blindlinks kaufen. Egal ob von Privat oder vom Fähnchenhändler.

Auch eine Gebrauchtwagengarantie von diesen Händlern kann vor bösen Überraschungen nie schützen. In der Regel haben Fahrzeuge mit einem Km Stand von über 100tkm horrende Selbstbeteiligungen, wenn überhaupt eine Garantie für solche Fahrzeuge angeboten wird.
Die Schadensregulierung wird auch diesen Händlern schnell die Quote versauen können.

Dies alles soll allerdings nicht heißen das Fahrzeuge immer beim Fähnchenhändler schlechter sind als beim Vetragshändler. Auch diese Händler bieten teilweise Fahrzeuge mit sauberer Historie, km Stand, Garantie und in gutem Zustand an.
Ein freier seriöser Händler ist i.d.R. genau so bemüht um seine Kunden wie ein Vertragshändler.

Daher sollte bei der Fahrzeugauswahl auch immer die Seriösität des Händlers, oft schon am Telefon zu erkennen, berücksichtigen.

Nochmals, ein fairer Händler beschreibt sein angebotenes Fahrzeug so wie es in der Realität ist, kann mit einer Historie dienen und weist sich schon am Telefon mit Höflichkeit und Zeit für den Kunden aus.

Aber auch der Interessent solcher Fahrzeuge sollte sich im klaren sein, daß KEIN Händler etwas zu verschenken hat. Ob nund seriöser oder unseriöser, jeder will am Fahrzeug verdienen und muß davon auch leben.
Dies ist doch immer so im Leben, allerdings wird dies beim Fahrzeugkauf oft aus Emotionen ausgeblendet.
Das dicke Ende kommt dann oft nach dem Kauf....

Gruß
Ralph

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