Pflicht zur erfolgreichen Teilnahme an einem Sehtest ab einem bestimmten Alter sinnvoll?
Hallo zusammen,
sehr oft hört man von Unfällen im Straßenverkehr infolge nachlassender Sehfähigkeit im Alter.
Sicherlich interessant die verschiedenen Sichtweisen zu betrachten.
Wie denkt ihr darüber? Wie sind eure Erfahrungen?
VG
Reinhard
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159 Antworten
Ich kann mich an manch eine Messe erinnern, wo Seh- und Reaktionstests durchgeführt wurden. Nicht von Augenärzten, sondern von "normalen" Menschen. Vielleicht nicht den aktuellen Vorschriften entsprechend, aber einen ersten Eindruck gewinnt man damit schon. Ließe sich also bei TÜV/DEKRA usw. installieren, wo viele ohnehin zur HU des Fahrzeugs regelmäßig erscheinen.
Die Optiker würde man nicht sinnvoll einbinden können. Der Hintergrund einer Brillenanpassung ist auch nur ein Teil dessen, was eine augenärztliche Untersuchung leisten soll.
Zitat:
@remix schrieb am 8. Januar 2022 um 22:09:51 Uhr:
wenn das so ist, bist Du evtl. aber schon tagsüber unterkorrigiert...
Nein, mit Sicherheit nicht. Ich achte immer darauf, dass dies nicht passiert. Oft ist es ja bei der Gläserbestimmung so, dass man sich zwischen zwei Stärken entscheiden muss. Nun kommt es schon mal vor, dass ich mich für die schwächere Stärke entschieden habe, dann aber doch die Gläser wieder gewechselt werden mussten, weil ich bei Dunkelheit festgestellt habe, dass ich bei Dunkelheit nicht gestochen scharf sehe.
Zitat:
…Taucht beim Fahren plötzlich Scheinwerferlicht auf, ist unsere Makula sekundenlang geblendet (blaues Nachleuchten) und braucht Minuten, um sich wieder zu erholen;
Ich habe nicht davon, wenn Gegenverkehr vorhanden ist.
Wenn du schon an meiner Sehfähigkeit zweifelst, darf ich das umgekehrt natürlich auch. Vielleicht hast du schon eine so schlechte Sehfähigkeit, z.B. geringe Stäbchendichte auf der Netzhaut, dass -0,5 oder gar -1 Dioptrien bei dir keinen Unterschied ausmachen. So muss es wohl sein, wenn du zumindest diesen gravierenden Unterschied von -1 Dioptrien nachts kaum wahrnimmst.
😉
Gruß
Uwe
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 8. Januar 2022 um 22:05:15 Uhr:
Ein Aspekt fehlt noch .... einen Augenarzttermin für gKV-Patienten zu bekommen die nicht schon Bestandspatienten sind, ist vielerorts kaum möglich.
Warum sollte die Krankenkasse eine periodische Überprüfung der Sehfähigkeit zum Zwecke des Führerscheinerhalts bezahlen 😕 ? Den Führerschein zu erhalten ist doch keine Krankheit und somit definitiv nicht von der Allgemeinheit zu subventionieren!
Auch für den LKW- oder Busführerschein muss das augenärztliche Gutachten selbst bezahlt werden.
Niemand in Deutschland muss über einen PKW-Führerschein verfügen, das ist eine freiwillige Berechtigung zum Führen von Kraftfahrzeugen, die man erlangt, weil man gerne mit Autos am Straßenverkehr teilnehmen möchte, wie man bspw. auch den Sportbootführerschein oder die PPL macht, weil einem diese Hobbies zusagen.
Gruß,
SUV-Fahrer
Öhm ... es geht nicht um die Kostentragungsfrage sondern darum, dass sich schon beim normalen Tagesgeschäft die regulären Patienten stapeln. Wie passt ein derartiges Volumen an Testungen zusätzlich in den bereits massiv überlasteten Regelbetrieb? Darüber sollte man klugerweise zuerst nachdenken.
Warum sollte das an ein Alter gekoppelt sein?
Blind ist blind, egal wie alt der Fahrer ist.
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 8. Januar 2022 um 22:34:48 Uhr:
Wenn du schon an meiner Sehfähigkeit zweifelst, darf ich das umgekehrt natürlich auch. Vielleicht hast du schon eine so schlechte Sehfähigkeit, z.B. geringe Stäbchendichte auf der Netzhaut, dass -0,5 oder gar -1 Dioptrien bei dir keinen Unterschied ausmachen. So muss es wohl sein, wenn du zumindest diesen gravierenden Unterschied von -1 Dioptrien nachts kaum wahrnimmst.
😉Gruß
Uwe
sorry, war nur ein gut gemeinter Tipp betr. der Möglichkeiten mittels Brillenkorrektur....
die beschriebenen Netzhauteigenschaften sind auch kein Hinweis auf eine krankhafte Veränderung bei Dir sondern normal, nur unterschiedlich stark ausgeprägt ;
eine geringe Stäbchendichte wäre übrigens für die zentrale Sehschärfe (Makula, Zapfen) unerheblich, man kriegt ggf. einen Tunnelblick wie bei Retinitis pigmentosa, sieht in der Mitte aber scharf;
aber ich kann Dich beruhigen, mein letzter Visus war am 21.12.21 bds. 120%, und eine Dämmerungsmyopie ist bei mir auch nicht möglich, weil ich leicht weitsichtig bin;
da funktioniert das genau andersherum:
eine unterkorrigierte Weitsichtigkeit führt zur Akkomodation (Scharfstellung schon beim Blick in die Ferne), und dabei wird auch die Pupille kleiner und die Schärfentiefe verbessert sich; trage ich plus eins, sehe ich fern immer noch scharf, nur Lesen ist dann weniger anstrengend;
man kann die Dämmerungsmyopie also nicht bei jedem Menschen mit einem Plusglas simulieren, aber eine nichtkorrigierte Kurzsichtigkeit....
es ist komplex, hier ist es ganz gut zusammengefasst:Refraktionsänderungen in Dämmerung und Nacht
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 8. Januar 2022 um 22:05:15 Uhr:
Ein Aspekt fehlt noch .... einen Augenarzttermin für gKV-Patienten zu bekommen die nicht schon Bestandspatienten sind, ist vielerorts kaum möglich.
...für solch eine Untersuchung, die du für den Führerschein benötigst bist du kein "Kassenpatient" sondern Selbstzahler... was denkste wie schnell du da einen Termin bekommst und wie einfach du da mit dem Portemonnaie in der Hand am vollen Wartezimmer vorbei marschierst... das kann dir vermutlich so mancher Berufskraftfahrer bestätigen... "sich alle 5 Jahre mal fühlen wie ein Privatpatient"... wobei der für die beiden Gutachten zur Verlängerung des CE dem Arzt (Arbeitsmediziner) aber auch gut 100-200,-€ mitbringt.
@remix
Deine ganzen Ausführungen, wie das Sehen funktioniert, ändert nichts an der Tatsache, dass eine nicht korrigierte Kurzsichtigkeit von –1 Dioptrien zu einem schlechteren Sehen bei Dunkelheit führt. Darüber sind wir uns auch einig. Worüber wir uns nicht einig sind, wie stark die Sehbeeinträchtigung ist und wir werden uns wohl auch nicht einig werden. Daher schlage ich einfach vor, das Thema zu lassen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@Uwe Mettmann schrieb am 8. Januar 2022 um 17:08:35 Uhr:
.Zitat:
@Reinhard69 schrieb am 8. Januar 2022 um 11:47:48 Uhr:
Wie denkt ihr darüber? Wie sind eure Erfahrungen?
.
.
.....Reinhard, jetzt noch ein paar konkrete Fragen an dich. Wann wurde bei dir der letzte Sehtest gemacht? Bist du sicher, dass du optimal sehen kannst? Wenn ja und du schon länger keinen Sehtest mehr gemacht hast, wie kommst du zu der Schlussfolgerung, dass du optimal sehen kannst?
Gruß
Uwe
Hallo Uwe,
vielen herzlichen Dank für deine Einschätzung und Bewertung zu meiner gestellten Frage.
Ich selbst bin Ü 50 und gehe alle 2 Jahre zum Augenarzt. Diesen Monat übrigens wieder.
Hatte vor ca. 15 Jahren meine Augen lasern lassen (weil -6 Dioptrien) und vor 7- 8 Jahren hat dann die Alterssichtigkeit erfolgreich zugeschlagen. Bin also Brillenträger mit Gleitsichtbrille (unter - 1 Dioptrien).
Allerdings bin ich bei schlechten Sichtverhältnissen nur sehr ungerne auf unbekannten und längeren Strecken unterwegs und vermeide solche Situationen wie es nur geht.
Aber man kennt natürlich solche Mitmenschen, selbst im engsten Familienkreis, welche mit Ü 70 zwar zum Augenarzt gehen aber es Besserwissen und sich nicht um die Ratschläge kümmern.
Von daher wäre sogar eine Rückkopplung von Sehteststelle an Führerscheinstelle wünschenswert.
Danke nochmals für dein Feedback!
VG
Reinhard
Was bitte ist die Alterssichtigkeit?
Ich bin jetzt über 60 und brauche nur zum Lesen eine Brille, aber wenn ich draußen in der Sonne sitzen, lese ich Zeitung ohne Brille
Ich habe erst meinen Führerschein verlängern lassen, weil LKW, meine Augen sind super.
Hallo,
ich bin kein Augenarzt, aber zum Thema Alterssichtigkeit finde ich diese Seite sehr hilfreich:
https://www.gesundheitsinformation.de/...rssichtigkeit-presbyopie.html
Es ist nicht jeder betroffen.
Doch, ab einem gewissen Alter bekommt das jeder, da es ein natürlicher Prozess ist, der sich nicht aufhalten lässt, indem die Linse verhärtet und nicht mehr von den Ziliarmuskeln verändert werden kann. Damit verliert man die Akkomodation auf die Nahsicht, da die Linse standardmäßig auf Fernsicht eingestellt ist. Jedoch ist das nicht so problematisch beim Autofahren.
Ich möchte bei den ausufernden Kosten destäglichen Lebens nichts, was es noch teurer macht. Deshalb lehne ich regelmäßige Tests beim Führerschein Klasse B ab. Das hat außerdem wieder diese unterschwellige Unterstellung, dass viele ohne ausreichende Sehstärke durch die Gegend fahren.
Zitat:
@HausmeisterTommy schrieb am 9. Januar 2022 um 07:39:22 Uhr:
Was bitte ist die Alterssichtigkeit?
Ich bin jetzt über 60 und brauche nur zum Lesen eine Brille.....
genau das ist die Alterssichtigkeit - für den FS Sehtest bisher aber nicht relevant, alles gut....