Passt ihr euch immer dem Verkehrsfluss an?
Hallo zusammen,
Ich konnte über das Thema noch keinen Diskussionsthread finden, deswegen frage ich mal nach, wie ihr es so handhabt 🙂
Nehmen wir an, ihr seid auf der BAB unterwegs auf einem Abschnitt, der auf 60 km/h begrenzt ist. Alles andere fährt allerdings MINDESTENS Tacho 80 km/h. Haltet ihr dann stur den TL ein oder schwimmt ihr mit dem Verkehr mit?
Ist mir schon öfter passiert und ich bin wirklich ratlos, wie ich mich verhalten soll. Irgendwie sehe ich es nicht ein, bewusst ein Bußgeld zu riskieren, andererseits will ich auch kein Verkehrshindernis sein...
Danke für eure Antworten 🙂
Beste Antwort im Thema
Ich habe es bisher auch immer etwas lascher mit dem TL gehalten. Frei nach dem Motto: "Bissel drüber passt schon..."
Leider passt es halt nicht immer, bzw. manchmal ist man dann doch etwas zu großzügig in der Toleranz.
So hat es mich Ende letzten Jahres auf einer Fahrt gen Süddeutschland dann auch erwischt. Reduzierung von frei auf 120 und 100. Ausrollen lassen, nur leicht gebremst... Letztendlich genau 1 km/h "zuviel". Somit statt reinem Geld gleich ein Punkt.
Einen Monat später kleines Geld bezahlt wegen ein paar km/h in der Ortschaft.
Dann nach Erhöhung der Bußgelder ausserhalb der Ortschaft bei 70 wieder etwas drüber und wieder einen Punkt kassiert. Kein Fahrverbot, aber hat nicht viel gefehlt.
Das Ganze hat bei mir zum Umdenken geführt. Seitdem achte ich anders auf die TL und unterlasse auch das "bisserl mehr gehört zum guten Ton"-Gehabe. TL ist TL. Punkt. Ich habe mittels GPS-App mal die Anzeige meines Tachos grob überprüft und weiß, dass er ziemlich genau ist. Die Abweichungen sind minimal, also halte ich mich an den Tacho und gut ist. Es ist mir inzwischen egal, was andere machen und wie schnell sie meinen sein zu müssen.
Es ist mein Geld. Wer auf freier Strecke schleicht, den überhole ich. Wer dann im TL nicht bremst und schneller fährt, den lasse ich fahren. Auf unbegrenzten Abschnitten hole ich ihn sowieso wieder ein.
Letztendlich finde ich die Haltung vieler hier echt übel. Im Ausland sind die Strafen hoch, da halten sich alle peinlichst an das TL. Hier zu Hause meint jeder, seine eigene Auslegung haben zu dürfen. Echt bitter.
An die Themenstarterin kann ich nur sagen: Wenn Du das TL fährst, kümmere Dich nicht um andere. Wer meint schneller sein zu müssen, der soll sehen woo er damit bleibt. Man kann Dich nicht zwingen, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit zu überschreiten.
122 Antworten
Joa mei... war bis eben auf der AB unterwegs, da wird auf der linken Spur in der Baustelle um diese Uhrzeit auch 100+ gefahren (bei 80 zHG).
Entweder ich mach da mit, oder ich bleibe rechts, mit 80-90 hinter den LKW her.
Ich habe mich links an einen Audi Q3 drangehängt und meinen Abstandstempomaten auf einen gerade noch Fahrverbotfreien Geschwindigkeitsbereich eingestellt. Ich fühle mich weder als Raser, noch als schlechter Mensch.
Steht jedem Frei sich zu 100% an die STVO zu halten.
Ich fahre auch +20 zHG wenn es dem Verkehrsfluss gut tut.
Das gleiche bei TL120. Wenn wenig los ist, bewegen sich auf der linken Spur alle mit 140-170. Man muss sich eben im klaren sein, ob man das "Risiko" eingehen will, oder ob man in der Mitte/Rechts bleibt.
Gruß
Wenn ich auf der BAB die zHG einhalten möchte und andere wollen schneller, dann fahre ich rechts und bleibe auch rechts (ausser die sind noch langsamer, dann wird überholt und wieder ab nach rechts).
Will ich mitschwimmen nehme ich die passende Spur (und wechsle situationsbedingt).
Ich habe nicht gegen andere Fahrer, die die zHG einhalten wollen. Mich stören eher diejenigen, die dies auf der linken Spur machen obwohl rechts alles frei ist. Auf der anderen Seite stören mich diejenigen, die schneller unterwegs sind nicht; wenn die vorbei sind, sehe ich sie nie wieder (naja, ggf. am nächsten Baum, wenn sie es übertreiben)
Und wenn auf der Bundesstrasse einer vor mir fährt, der Strichgenau die zHG fährt und hinter mir staut sich auch schon alles.... dann lasse ich vor mir eine Lücke für den Fall, dass hinter mir einer meint, er müsse überholen. Ich überhole allerdings nach Möglichkeit immer dann, wenn einer vor mir grundlos langsamer als die zHG fährt... wir haben hier einige Spritsparer in der Gegend, die meinen, bei Tempo 60 (erlaubt 100, nein, kein scherz) spart man was und alle sollen dies ertragen; das nervt.
Zitat:
@tazio1935 schrieb am 20. August 2020 um 22:43:35 Uhr:
Zitat:
@Drahkke schrieb am 20. August 2020 um 21:12:56 Uhr:
Teilweise wird in Baustellen ja bereits versetztes Fahren ausgeschildert.
... und wird vom ADAC seit Jahren empfohlen.
Ja, traurig, dass die Autofahrer dies nicht von selbst machen, sondern Empfehlungen, ja sogar Schilder dafür brauchen.
Wenn die Baustelle leer ist und man nähert sich auf der linken Spur einem LKW an, der auf der rechten Spur langsamer fährt, sieht man, dass der LKW etwas nach links versetzt fährt, so dass man nicht oder kaum vorbeikommen kann. Ist man dann hinter dem LKW, so lenkt der Fahrer seinen LKW weiter nach rechts, so dass die linke Spur frei ist, vorbeizufahren.
Dieses Beispiel zeigt, dass es für den LKW-Fahrer volle Konzentration bedeutet, um seinen LKW ganz rechts zu halten. Um so unverständlicher, dass manche PKW-Fahrer in der Baustelle minutenlang parallel eines LKWs kullern. Hinzu kommt ja auch noch, dass die Beschaffenheit der rechten Spur und der Seitenbegrenzung sich ändern kann, so dass die Spur für den LKW noch enger wird. Wenn der dann einen PKW neben sich hat, kann es schon sehr kritisch werden. Gleiches gilt, wenn die Fahrbahnen verschwenken.
Daher bin schon immer in einer Baustelle versetzt gefahren und habe nur dann einen LKW überholt, wenn auch vor dem LKW genug Platz war, auf der linken Spur zu fahren. War das nicht der Fall bin ich nicht am LKW vorbeigefahren, bis sich die Situation geändert hatte.
Jetzt gibt es nun diese Schilder und mancher deutsche Autofahrer interpretiert sie nun wiederum so, dass es zu Problemen kommt, so bedeutet für viele dieses Schild auch gleichzeitig ein Überholverbot. Wäre diese Interpretation richtig, würde der Gesetzgeber nicht zusätzlich zu dem Schild „versetzt fahren“ noch das Schild LKW-Überholverbot aufstellen. Daher, wenn zusätzlich zu dem versetzten Fahren auch PKWs nicht überholen dürfen, dann steht da auch das entsprechende Schild, also Überholverbot ohne Zusätze.
Nun, diese falsche Interpretation, dass beim versetzten Fahren immer auch ein Überholverbot gilt, führt manchmal nun wieder zu Problemen und vollen Baustellen. Ein langsamer Autofahrer, der in einer langen 80er Baustelle nur 60 km/h fährt, reicht also aus, alle Fahrzeuge auf beiden Spuren auszubremsen, so dass viele Fahrzeuge auflaufen und beide Spuren voll befahren sind. Gerade bei eigentlich wenig Verkehr ist der 60er-Fahrer nicht der schuldige, soll er doch langsam fahren, denn eigentlich kann er ja überholt werden. Schuld sind die, die aufgrund ihrer Fehlinterpretation des „versetzt fahren“ Schildes, den langsamen Verkehrsteilnehmer nicht überholen.
Im Übrigen, auch in einer Baustelle überhole ich immer mit einer merkbaren höheren Geschwindigkeit (Differenz ca. 10 km/h). Nur mit einer 5 km/h höheren Geschwindigkeit überhole ich nicht, denn dann kann ich es auch gleich bleiben lassen und fahre rechts hinter dem Fahrzeug hinterher (in einer 10 km langen Baustelle bedeutet doch nur eine halbe Minute Zeitverlust). Erst, wenn dies noch langsamer wird, überhole ich dann doch mit meinen 10 km/h Geschwindigkeitsdifferenz.
Gruß
Uwe
Dass man gegen das Rechtsfahrgebot nicht verstoßen und andere nicht erziehen sollte, ist mir völlig klar. Meine Frage bezog sich eher auf Situationen mit dichtem aber schnell fließendem Verkehr, wo selbst die rechte Spur deutlich schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit fährt.
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Zitat:
@LaCaipirinha schrieb am 21. August 2020 um 07:42:13 Uhr:
Dass man gegen das Rechtsfahrgebot nicht verstoßen und andere nicht erziehen sollte, ist mir völlig klar. Meine Frage bezog sich eher auf Situationen mit dichtem aber schnell fließendem Verkehr, wo selbst die rechte Spur deutlich schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist.
Das kenne ich zum Beispiel zwischen zwei Baustellen, da wird oft das Limit nicht oder nur mäßig angehoben. Ich fließe dann meist mit den Fahrzeugen auf der rechten Spur, aber niemals mehr als 20 km/h über dem Limit. Wer schneller will, kann ja überholen.
Gruß
Uwe
Zitat:
@LaCaipirinha schrieb am 21. August 2020 um 07:42:13 Uhr:
Dass man gegen das Rechtsfahrgebot nicht verstoßen und andere nicht erziehen sollte, ist mir völlig klar. Meine Frage bezog sich eher auf Situationen mit dichtem aber schnell fließendem Verkehr, wo selbst die rechte Spur deutlich schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit fährt.
Ok, so war es gemeint.
Da schwimme ich im Normalfall soweit mit, dass ich nicht in den Bereich komme, wo es Punkte gäbe. Würde also der fließende Verkehr außerorts der Meinung sein +21km/h oder mehr wäre akzeptabel, dann bliebe ich bei max +20km/h oder drunter. Innerorts max +10km/h, mehr mache ich nicht. Und im 30er Bereich fahre ich grundsätzlich Strich 30.
Schwimme mit dem Verkehr rechtsfahrend und mit Distronic mit. Wenn die vor mir schneller als TL fahren, ist das eben so. Ich halte nicht den Verkehr auf wg. TL. Dann werden eben alle geblitzt.
Zitat:
@LaCaipirinha schrieb am 21. August 2020 um 07:42:13 Uhr:
Dass man gegen das Rechtsfahrgebot nicht verstoßen und andere nicht erziehen sollte, ist mir völlig klar. Meine Frage bezog sich eher auf Situationen mit dichtem aber schnell fließendem Verkehr, wo selbst die rechte Spur deutlich schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit fährt.
Letzten Endes ist jeder selbst für sein Tun verantwortlich und kann sich nicht darauf berufen, dass alle anderen ja auch zu schnell unterwegs sind. Die hier oft genannten Toleranzen sind dazu da, kurzzeitige Überschreitungen aus Nachlässigkeit abzufedern. Dauerhafte vorsätzliche Überschreitung sind eigentlich verboten und werden, wegen Vorsatz, mit doppeltem Bussgeld belegt. Wenn mal jemand wirklich genau misst, also alles, was mehr als 3 drüber ist, dann kommt richtig was in die Kasse :-)
Ich halte mich im Prinzip immer an die erlaubt Höchstgeschwindigkeit, wobei es immer mal passieren kann, dass man kurzzeitig wenig drüber ist.
Aber keine Sorge, damit wird man nicht zum Verkehrshindernis. Soll doch mal einer zur Polizei gehen und behaupten, ich hätte ihn behindert, weil er nicht schneller als erlaubt fahren konnte....
Zitat:
@WeissNicht schrieb am 21. August 2020 um 08:08:57 Uhr:
Da schwimme ich im Normalfall soweit mit, dass ich nicht in den Bereich komme, wo es Punkte gäbe. Würde also der fließende Verkehr außerorts der Meinung sein +21km/h oder mehr wäre akzeptabel, dann bliebe ich bei max +20km/h oder drunter. Innerorts max +10km/h, mehr mache ich nicht. Und im 30er Bereich fahre ich grundsätzlich Strich 30.
So ähnlich halte ich das auch, wobei das dann die maximale Geschwindigkeit ist. Situationsbedingt kommt es auch vor, dass ich deutlich langsamer fahre als das vorgegebene Limit. Ich denke aber, dass du das genauso machst.
Gruß
Uwe
Wenn man in einer 60er-Baustelle strich 60 fährt gibt es in der engen Gasse nette Überholmanöver.
Sehe ich für den Verkehrsfluss kontraproduktiv. Daher fahre ich genau das was der vor mir fährt. Und wenn das 70 ist, dann ist das eben so.
Zitat:
@coolhh schrieb am 21. August 2020 um 09:13:43 Uhr:
Letzten Endes ist jeder selbst für sein Tun verantwortlich und kann sich nicht darauf berufen, dass alle anderen ja auch zu schnell unterwegs sind. Die hier oft genannten Toleranzen sind dazu da, kurzzeitige Überschreitungen aus Nachlässigkeit abzufedern. Dauerhafte vorsätzliche Überschreitung sind eigentlich verboten und werden, wegen Vorsatz, mit doppeltem Bussgeld belegt. Wenn mal jemand wirklich genau misst, also alles, was mehr als 3 drüber ist, dann kommt richtig was in die Kasse :-)
Ich halte mich im Prinzip immer an die erlaubt Höchstgeschwindigkeit, wobei es immer mal passieren kann, dass man kurzzeitig wenig drüber ist.
Aber keine Sorge, damit wird man nicht zum Verkehrshindernis. Soll doch mal einer zur Polizei gehen und behaupten, ich hätte ihn behindert, weil er nicht schneller als erlaubt fahren konnte....
...soweit die Theorie...
Aber es hat sich mittlerweile anscheinend schon so richtig ein vermeintliches "Recht auf schneller fahren" eingebürgert.
Fahr mal als PKW mit einem 80er-Anhänger dran auf der Autobahn (wenn ich einen hohen Anhänger dran hab, spart da wegen Luftwiderstand jeder km/h, den ich da nicht drüber bin, Sprit) . . . exakt 80 nach GPS . . . was da ein Gedrängel und dicht auffahren hinter dir ist, weil (fast) alle LKW meinen, sie hätten ein Recht auf "ihre 89 km/h", echt schlimm !
Leider denken aber auch deren Disponenten + Routenplaner so . . . die rechnen bei der Terminplanung schon fest die Geschwindigkeitsüberschreitung mit ein. Die Fahrer (sofern nicht selbständig) selber sind da eher die "Gehetzten", wollen das selber gar nicht unbedingt.
Und bei vielen PKW-Fahrern ist das auch nicht anders.
Zitat:
@LaCaipirinha schrieb am 21. August 2020 um 07:42:13 Uhr:
Meine Frage bezog sich eher auf Situationen mit dichtem aber schnell fließendem Verkehr, wo selbst die rechte Spur deutlich schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit fährt.
Da hilft dann nur die Rückspiegel wegklappen und das Radio lauter drehen. (Nicht ganz ernst gemeint, denn das ist natürlich auch nicht der richtig Weg.) Aber wenn man sich nicht von den anderen aufzwingen lassen will, im kostenpflichtigen Bereich zu fahren, dann muss einem halt egal sein, welches unerlaubte Tempo die anderen fahren. Wenn Du etwas schneller als die zulässige Höchstgeschwindigkeit fährst, aber innerhalb der Toleranz bleibst, kostet es Dich erstens nichts und zweitens kann Dir niemand vorwerfen, dass Du zu langsam bist. Manchmal brauchst Du dann aber ein dickes Fell und eine Gleichgültigkeit gegenüber Dränglern. Das ist Übungssache. 😉
Warum sollte ich mich der Gefahr aussetzen ein kostenpflichtiges Foto zu bekommen, nur weil alle im Gleichklang meinen fahren zu müssen? 🙂