Partikelfilter beim Benziner
Hi,
da ja Daimler ab 2017 Parikelfilter für Benziner verwenden wird, kam bei mir die Frage nach der Regeneration auf.
Beim Diesel wird die Abgastemperatur künstlich erhöht, ist das beim Benziner auch nötig (der hat ja eine höhere Abgastemperatur)?
Gruß Metalhead
Beste Antwort im Thema
Nein, leider nicht. Die Partikelfilter (sowohl Diesel als auch Benzin) arbeiten nicht so, wie man sich Filter im allgemeinen vorstellt. Die Poren sind nämlich größer als die zu filternden Partikel. Die Filterwirkung tritt durch Adhäsion, sprich durch das Hängenbleiben der Partikel an der Filterwand, ein. Wenn der Abgasstrom bei Volllast es nicht schafft diese durchzublasen, schafft man es mit Druckluft auch nicht. Ebensowenig durch umdrehen des Filters.
Die Asche muß man schon chemisch (durch Reinigungsmittel) und physikalisch (durch Spülung mit der Reinigungsflüssigkeit) rausbefördern. Und selbst dann wird nur ein Teil der Asche entfernt, die erneute Reichweite eines gereinigten Filters beträgt nur mehr etwa 50% eines Neufilters. Zumal auch die katalytische Beschichtung (die den Abbrennvorgang unterstützt) über die Lebensdauer gelitten hat.
Grüße,
Zeph
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Zitat:
@GaryK schrieb am 20. August 2016 um 22:25:39 Uhr:
In Kleinwagen mit einer "simplen" Motorsteuerung wird der 4-Wege-Kat sicher die billigste Option sein.
Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man dort einfach bei der jahrzehntelang bewährten Kombination "MPI" ins Saugrohr + 3-Wege-Kat + Lambdasonde bleibt und stattdessen einfach die Hubräume sehr klein und die Drehzahlen sehr niedrig hält, um Sprit zu sparen. So ein VW Up mit dreizylindrigem Einliter - Sauger ohne Direkteinspritzung, aber immerhin mit verstellbarer Einlass - NW, klötert und zittert zwar schrecklich, ist aber wirklich sparsam. Interessant auch: Wo der Vorgänger, der VW Fox 1.2, im 5. Gang noch 4500 U/min. bei Tacho 130 hatte, sind´s beim Up 1.0 nur noch 3500.
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 1. Juni 2016 um 13:20:26 Uhr:
Nein, leider nicht. Die Partikelfilter (sowohl Diesel als auch Benzin) arbeiten nicht so, wie man sich Filter im allgemeinen vorstellt. Die Poren sind nämlich größer als die zu filternden Partikel. Die Filterwirkung tritt durch Adhäsion, sprich durch das Hängenbleiben der Partikel an der Filterwand, ein. Wenn der Abgasstrom bei Volllast es nicht schafft diese durchzublasen, schafft man es mit Druckluft auch nicht. Ebensowenig durch umdrehen des Filters.Die Asche muß man schon chemisch (durch Reinigungsmittel) und physikalisch (durch Spülung mit der Reinigungsflüssigkeit) rausbefördern. Und selbst dann wird nur ein Teil der Asche entfernt, die erneute Reichweite eines gereinigten Filters beträgt nur mehr etwa 50% eines Neufilters. Zumal auch die katalytische Beschichtung (die den Abbrennvorgang unterstützt) über die Lebensdauer gelitten hat.
Grüße,
Zeph
Gilfiltert wird durch Impaktion, Interzeption und Diffusion.
Quelle: Basshuysen Schäfer
Ich fände es hilfreich wenn man diesen Thread dazu verwendet von nun an alle Benziner mit Partikelfilter auf dem Markt aufzuzählen.
Mein derzeitiger Wissensstand:
Der Mercedes S 500 hatte einen, wie es nach der Modellpflege aussieht weiß ich nicht, für den Peugeot 308 sind sie für Ende des Jahres angekündigt, ab wann genau weiß ich nicht, der Citroen C3 Aircross soll sie von Anfang an bekommen.
Weiß jemand genaueres, bzw. weitere Modelle?
Und wie die AMS mit den Messungen gezeigt hat, kommts nicht zwingend drauf an OB ein Wagen einen PF hat. Wenn die Gemischbildung der Ottos ausreichend gut ist, dann kann auf einen PF durchaus ohne Einbußen bei der Abgasqualität verzichtet werden.
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Zitat:
@Roadmovie schrieb am 1. August 2017 um 16:33:55 Uhr:
Mir ist schon klar, dass ein normaler Saugrohreinspritzer keinen Partikelfilter braucht.
So mancher Saugrohreinspritzer bräuchte trotzdem einen. Guck Dir mal die ADAC Ecotest - Liste an, sehr viele packen den Grenzwert der Euro 6c (6x10 hoch 11 Partikel pro Kilometer) hinsichtlich der Anzahl der Partikel nicht, nur wird halt beim Saugrohreinspritzer gar nichts reglementiert.
Zitat:
@CrankshaftRotator schrieb am 1. August 2017 um 17:00:06 Uhr:
So mancher Saugrohreinspritzer bräuchte trotzdem einen. Guck Dir mal die ADAC Ecotest - Liste an, sehr viele packen den Grenzwert der Euro 6c (6x10 hoch 11 Partikel pro Kilometer) hinsichtlich der Anzahl der Partikel nicht, nur wird halt beim Saugrohreinspritzer gar nichts reglementiert.Zitat:
@Roadmovie schrieb am 1. August 2017 um 16:33:55 Uhr:
Mir ist schon klar, dass ein normaler Saugrohreinspritzer keinen Partikelfilter braucht.
Sehr viele? Die Downsizing-Turbos schaffen das nicht, Saugrohreinspritzer ohne Aufladung testet der ADAC ja kaum.
Ich wollte aber eigentlich gar keine Diskussion darüber starten welche Autos den Filter brauchen und welche nicht, sondern darüber welche damit verkauft werden. Ich dachte das passt hier rein, soll ich doch besser einen eigenen Thread dafür aufmachen?
Guck dir den AMS Test an. Der BMW Benziner zum Beispiel ist ein DI Turbo und liegt deutlich unter dem Grenzwert. Es ist u.a. eine Frage des Einspritzzeitpunktes und der Brennraumgeometrie.
Den hatte ich gesucht. 1/10tel des NOx bei 1/8 der Partikelzahl, jedenfalls bei BMW. Auch beim Golf ein ähnliches Bild - 8 mg/km zu 274 mg/km beim NOx (Faktor 30) und 0.43 zu 3.87 *10^11 bei den Partikel, jeweils zu Gunsten des Benziners. Trotz Filter beim Diesel und fehlendem beim Otto. Und der nicht aufgeladene Mazda ist bei Partikeln "schlechter" als seine aufgeladenen Brüder. Dafür hat deren Otto erfreulich geringe "reale" CO2 Werte.
Hier ein weiterer Test der TSI Aachen. Dort war der Mercedes S500 mit Filter mit Abstand am besten (8.000 Partikel pro cm³), der BMW 2er Grand Tourer mit dem Motor (B48) lag mit rund 100.000 Partikeln höchstens im Mittelfeld. http://www.autobild.de/.../...artikelfilter-fuer-benziner-5775519.html
Dürfte eine Frage der verwendeten Messtechnik sein. Nicht jedes Messgerät sieht "alle" Partikel, irgendwann ists vorbei. Und diese Fraktionen können nicht gezählt werden. Somit hast du selbst bei gleichen Fahrzeugen und gleichem Lastprofil unterschiedliche Ergebnisse.
Zitat:
@GaryK schrieb am 3. August 2017 um 09:19:41 Uhr:
Dürfte eine Frage der verwendeten Messtechnik sein. Nicht jedes Messgerät sieht "alle" Partikel, irgendwann ists vorbei. Und diese Fraktionen können nicht gezählt werden. Somit hast du selbst bei gleichen Fahrzeugen und gleichem Lastprofil unterschiedliche Ergebnisse.
Wenn das so ist, gehören jegliche bisher durchgeführte Tests flugs in die Tonne gekloppt, solange Messgeräte offenbar dermaßen große Abweichungen haben.
Leider kennt man die Messtechnik und den Prüfaufbau ja nicht.
Wie wurde es kalibriert, Außentemperatur etc.
Da ist noch viel Spielraum.
Nö. Mittlerweile hab ich den Originalartikel bekommen, das war sauber gemacht und nicht nur ein China-Partikelcounter an den Auspuff gedübelt... Es wurde eins der modernsten PEMS Systeme verwendet.