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Partikelfilter beim Benziner

Themenstarteram 31. Mai 2016 um 12:45

Hi,

da ja Daimler ab 2017 Parikelfilter für Benziner verwenden wird, kam bei mir die Frage nach der Regeneration auf.

Beim Diesel wird die Abgastemperatur künstlich erhöht, ist das beim Benziner auch nötig (der hat ja eine höhere Abgastemperatur)?

Gruß Metalhead

Beste Antwort im Thema
am 1. Juni 2016 um 11:20

Nein, leider nicht. Die Partikelfilter (sowohl Diesel als auch Benzin) arbeiten nicht so, wie man sich Filter im allgemeinen vorstellt. Die Poren sind nämlich größer als die zu filternden Partikel. Die Filterwirkung tritt durch Adhäsion, sprich durch das Hängenbleiben der Partikel an der Filterwand, ein. Wenn der Abgasstrom bei Volllast es nicht schafft diese durchzublasen, schafft man es mit Druckluft auch nicht. Ebensowenig durch umdrehen des Filters.

Die Asche muß man schon chemisch (durch Reinigungsmittel) und physikalisch (durch Spülung mit der Reinigungsflüssigkeit) rausbefördern. Und selbst dann wird nur ein Teil der Asche entfernt, die erneute Reichweite eines gereinigten Filters beträgt nur mehr etwa 50% eines Neufilters. Zumal auch die katalytische Beschichtung (die den Abbrennvorgang unterstützt) über die Lebensdauer gelitten hat.

Grüße,

Zeph

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am 11. Juli 2016 um 21:04

Zitat:

@kev300 schrieb am 11. Juli 2016 um 14:28:11 Uhr:

Deshalb sieht die Doppeleinspritzung für mich eher wie eine Notlösung aus. ;)

Nochmal. Saugrohreinspritzung hat Vorteile gegenüber DI bei Teillast. Was Abgase angeht und was Leistung/Sprit in dem Bereich angeht.

Den DI hätte es so nie geben drüfen :) Erst die kombinierte Einspritzung macht das rundum sinnvoll.

am 12. Juli 2016 um 6:31

Was spricht denn dagegen DI so abzustimmen, dass es bei Teillast ebenfalls im Ansaugtakt einspritzt? Dann hat der Sprit genügend Zeit zu verdampfen wie bei der MPI.

Grund dafür ist eben da der DI direkt in den Brennraum spritzt und somit die Zeit zur Gemischbildung stark verkürzt .

am 12. Juli 2016 um 8:14

Du hast nicht verstanden was ich meine.

Klar spritzt DI in den Brennraum rein, aber es könnte bei Teillast im Ansaugtakt, also wenn der Kolben auf dem Weg nach unten ist, einspritzen. Dann hat die Gemischbildung genau so viel Zeit wie beim MPI.

Das wird teilweise durchgeführt . Nennt sich homogenbetrieb.

Nur im Bereich der Zündkerze einspritze. : schichtladeprinzip

am 12. Juli 2016 um 8:23

So, und wenn das bei einem Motor gemacht wird, wie ich das beschrieben habe, wozu wäre dann die Doppeleinspritzung gut, außer um die Einlassventile sauber zu spülen?

Weil die Saugrohreinspritzung noch mehr Zeit hat ein Gemisch zu bilden. Der kann bereits aufs geschlossene Einlassventil pieseln, was zudem warm ist und der Verdampfung der Schwersieder im Benzin hilft. Haust du den Tropfen direkt in den Brennraum und der schwebt dort rum, riskierst du das sich die Schwersieder im Ölfilm an der Zylinderwand abscheiden.

Zitat:

@GaryK schrieb am 12. Juli 2016 um 11:56:06 Uhr:

Weil die Saugrohreinspritzung noch mehr Zeit hat ein Gemisch zu bilden. Der kann bereits aufs geschlossene Einlassventil pieseln, was zudem warm ist und der Verdampfung der Schwersieder im Benzin hilft. Haust du den Tropfen direkt in den Brennraum und der schwebt dort rum, riskierst du das sich die Schwersieder im Ölfilm an der Zylinderwand abscheiden.

So ist es. Eine besonders gute Gemischbildung hatten übrigens ausgerechnet die mit lediglich 1 bar Druck arbeitenden Singlepointanlagen. Bei denen wurde der Sprit fast auf die Drosselklappe "gegossen", das Saugrohr wurde vom Kühlmittel beheizt. Das ganze Saugrohr fungierte bei warmem Motor als eine Art Spritvorheizverdampfungsanlage. Wenn das richtig warm war, kam an den Ventilen quasi "Autogas" an. Problematik bei den Motoren: Unter Umständen ungleiche Gemischverhältnisse in den einzelnen Zylindern, deswegen oftmals kein perfekt ruhiger Leerlauf, außerdem auf Kurzstrecken nicht optimal, weil die ganze Suppe im Saugrohr kondensieren und das Gemisch stark anfetten kann. Rein von der Abgasgüte bei warmer Anlage, insbesondere hinsichtlich der Emission an Ruß, waren diese ollen Dinger aber kaum zu toppen, der lächerliche Systemdruck sorgt(e) außerdem dafür, dass die Pumpe kaum belastet wird.

am 13. Juli 2016 um 7:51

OK, überzeugt. Irgendwie habe ich gerade auch ein Deja Vu. Vermutlich hatte GaryK das ganze schon mal geschrieben und ich es nur vergessen. :D

Das Thema möchte ich nochmal nach oben schubsen, da man inzwischen von immer mehr Herstellern hört, dass sie demnächst solche Filter einbauen werden (müssen ...).

Nirgendwo habe ich aber bisher etwas über die Funktionsweise des Partikelfilters beim Benziner gelesen. Nur zu den ungefähren Mehrkosten pro Fahrzeug, die bei (eigentlich lächerlichen) 50 - 100 EUR liegen. Demnach kann es sich m. E. nur um Nebenstromfilter handeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Dieselru%C3%9Fpartikelfilter#Nebenstromfilter).

Systeme dieser Art müssten nicht - wie beim DPF - regelmäßig "freigebrannt" werden, sondern würden nur in den Abgasstrang integriert. Dafür spricht auch, dass Nebenstromfilter besonders gut die feinen Partikel filtern können, während sie bei den größeren - die aber beim Benziner nicht anfallen - weniger gut abschneiden. Wichtig wäre dies auch bezüglich der Nachrüstung von Bestandsfahrzeugen, die in diesem Fall relativ günstig möglich wäre.

Hat hier jemand zufällig Quellen, aus denen das Funktionsprinzip hervorgeht?

Auf den Pressebildern von Faurecia, welcher wohl der erste Hersteller derartiger Filter sein dürfte, sieht es nicht danach aus, dass es ein Nebenstromfilter (kennt man beim Dieselmotor vor allem aus dem Nachrüstmarkt) ist, vielmehr scheint es so zu werden, dass ein konventioneller 3 - Wege - Katalysator verschlossene Waben bekommt und somit zum 4 - Wege - Kat fungiert, so wie bei der Lösung von BASF: https://www.basf.com/.../catalytic-converter.html

Danke für den Hinweis. Ich habe gerade mal bei Faurecia nachgesehen (http://www.faurecia.de/innovationen/benzinpartikelfilter).

Für mich klingt das jedoch nach einem separaten Filter (Zitat: "... und produziert nun für einen großen Automobilhersteller Benzinpartikelfilter, der optional im Fahrzeug verbaut werden kann."). Das dort gezeigte Foto und das velinkte Video deuten auch sehr auf eine separate Einheit hin.

Lassen wir uns mal überraschen. Ich denke aber nicht, dass es ein offenes System sein wird, für halbe Lösungen fehlt nach der ganzen herstellerübergreifenden Abgasmoglerei inklusive der daraus resultierenden RDE - Messungen (Prüfung auf offener Straße per mobilem Abgastester) einfach die Akzeptanz, und das finde ich auch gut so.

Wobei du mit einer kombinierten Direkt- und Saugrohreinspritzung Partikel in der alltagsrelevanten Teillast erst gar nicht nennenswert entstehen lässt. Und obendrein bleiben die Einlassventile ölkohlefrei. In Kleinwagen mit einer "simplen" Motorsteuerung wird der 4-Wege-Kat sicher die billigste Option sein.

Man kann nur hoffen, dass es Nachrüstlösungen für Bestandsfahrzeuge geben wird, denn sonst (Stichwort "Blaue Plakette") besteht die Gefahr, dass alle heutigen und künftigen (bis zur Einführung des serienmäßigen Filters in Neuwagen) DI-Benziner aus den Städten verbannt werden.

Die Chancen für Nachrüstlösungen sollten doch nicht so schlecht sein, oder? Bei den Dieseln gab es das ja auch zur Erlangung der grünen Feinstaubplakette und da gibt's wesentlich mehr zu filtern.

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