Panodach "explodiert" - Wer übernimmt die Reinigungskosten für die Glassplitter?
Hallo zusammen!
Es geht um ein Thema welches seit dem 05.12.2020 erst heute sein "gutes" Ende genommen hat.
Am 05.12.2020 ist bei meinem Golf 7 mitten auf der Autobahn bei Tempo 120 und nicht geschlossenem Sonnenschutzrollo das Schiebedach "explodiert" (siehe Bilder).
Ich war auf der ganz rechten Spur, es war kein Auto vor, hinter oder links von mir, auf dem Standstreifen sowieso nicht, es gab auch keine Brücke wo jemand was hätte werfen können. Innenraumtemparatur auf ca. 27 Grad eingestellt, draußen ca. 4-5 Grad.
Das Fahrzeug hat EZ 2017, ist keine 3,5 Jahre alt - so viel zum Sachverhalt.
Als das Fahrzeug dann bei der VW Werkstatt war wurde Antrag auf erweiterte Kulanz bei VW gestellt - seitens VW abgelehnt mit der Begründung, dass man durch den Zusammenbruch nicht nachweisen kann, dass die Scheibe keine Macke hatte. Meine Wenigkeit und 2 weitere Personen können allerdings bestätigen, dass die Scheibe augenscheinlich im TOP Zustand war.
Meine KFZ-Versicherung (HUK 24) hat nun also auf Teilkasko mir den Austausch gezahlt.
Die Werkstatt hat in der Rechnung an die Versicherung ca. 160€ an "Scherbenreinigung" berechnet. Laut Werkstatt waren Verspannungen schuld.
Nachdem ich das Auto abgeholt habe habe ich sofort Scherben zwischen Himmel & Dach "gehört". Sonderlich gut gereinigt war das Auto nicht.
Auf Anfrage an die Versicherung meinten diese: "Wir haben durch die freie Werkstattwahl leider keinen Einfluss auf Werkstätten, die Sie selbst ausgewählt haben. Hätten Sie dies bei unserem Partner Carglass machen lassen (Anmerkung: es kam ein Schreiben bei dem HUK24 mir empfohlen hat den Schaden bei Carglass beheben zu lassen) könnten wir Nacharbeit einfordern".
Also habe ich mich erneut an die Werkstatt gewandt welche Anfangs von mir über 300€ für die Reinigung verlangen wollte - wohl bemerkt eine Arbeit, die die Werkstatt m.m.N. schon beim Beheben des Schadens hätte 100% richtig machen sollen!
Nach hin und her habe ich nun für weitere 99€ Zuzahlung alle Scherben entfernt bekommen. 11 Stunden Arbeit sind laut Werkstatt angefallen. Am 1. Tag haben die den Himmel abgelassen, alle Säulen zerlegt und der Serviceberater bestätige, dass noch sehr viele Glasscherben vorhanden waren. Als ich losgefahren bin musste ich erneut umdrehen weil immer noch Glasscherben vorhanden waren - diesmal haben sie bei einem weiteren Tag Arbeit das Panodach erneut komplett ausgebaut und alles erneut komplett gereinigt, jetzt ist alles in Ordnung.
Im Forum habe ich solche Beiträge bereits gelesen, es scheint also kein Einzelfall zu sein mit den "geplatzten" Pano-Dächern.
Nun zu meiner Frage:
-Wieso sagt die Versicherung, dass sie Scherbenreinigungsarbeiten nicht zahlen würde, diese aber mit der Vertragswerkstatt Carglass trotzdem übernommen hätte, auch wenn schlecht gearbeitet wurde?
-Ich bin Froh, dass die Werkstatt dann für "nur" 99€ erneut alles gereinigt hat. Allerdings müsste die Werkstatt diese Arbeiten genauso gründlich doch schon bei der Reparatur beim 1. Mal durchführen oder irre ich mich?
-Die Werkstatt meint, dass sie oft auf Glasreinigungskosten sitzen bleibt, weil die Versicherungen im Nachhinein dies nicht zahlen würden. Gehört das nicht zum Unfang der Reinigungsarbeiten dazu? Wieso sollte eine Versicherung sowas nicht zahlen?
-Besteht die Chance zum Anwalt zu gehen bezüglich den erst verlangten 300€ und dann gezahlten 99€? Es geht mir nicht ums Geld sondern darum, dass ich der Meinung bin, dass dies Arbeiten sind die hätten bereits beim ersten mal gut ausgeführt werden sollen - und nicht erst nach Zuzahlung von 99€ nach Androhung mit einem Anwalt!
-Falls die Werkstatt recht hat und die Schuld dann bei der Versicherung liegt: besteht die Chance, diese 99€ von der Versicherung zurück zu holen, da ja Glasschäden - und die dazugehörigen Arbeiten, m.m.N. auch die Splitterreinigunsarbeiten, eigentlich mit der Teilkasko abgesichert sind?
Einerseits verstehe ich die Werkstatt - beim 1. mal komplett Dachhimmel runterlassen, alle Säulen ausbauen für die Reinigung durchzuführen wenn keiner die Kosten übernimmt ist Wirtschaftlich nachvollziehbar.
Allerdings: Ich verlege doch auch kein Laminat, ohne das alte Laminat erst wegzubauen..
Wie seht ihr das? Was empfiehlt ihr mir und bei wem seht ihr die Schuld? Dementsprechend möchte ich auch gerne Rezensionen verfassen.
Vielen Dank!
53 Antworten
...mal im Klartext, die Hersteller verkaufen tolle Panoramadächer, aber die Spielkinder in den Entwicklungsabteilungen der Herstellern bzw. der Zulieferer -solche Dachsysteme werden mit Sicherheit zugekauft- haben die wohl an Materialstärken, Stabilität & Qualität zu Tode gesparte Technik nicht im Griff... und am Ende ist der Verbraucher der Dumme, weil er das Zeug nicht nur für teuer Geld gekauft / geordert hat, sondern über Selbstbeteiligungen & Versicherungsbeiträge festgelegt über die Typklasse diesen Murks nochmal bezahlt.
Ein Scheibe, ein Autodach, wo man nicht mal ne Einkaufstasche drauf abstellen kann oder unter normalen Lebensbedingungen nen Dachgepäckträger anbringen & beladen kann ist schlicht und einfach eine Fehlkonstruktion.
PS: ...<persönliches Merkheftchen aufklapp>... beim nächsten Autokauf kein Panoramadach oder unter anderem Namen angebotener ähnlichen Scheiß... Panoramdach bei Autokauf Ausschlußgrund, solches Auto nicht, nicht, niemals nie kaufen</Merkheftchen zuklapp>
Jo. Wenn das allerdings einem unter zehntausenden passiert ist es einfach Pech. Kaufe keinen Kombi ohne Pano/Schiebed. , und das schon seit 15 Jahren. Gesprungen ist mir noch keins.
Zitat:
@gast356 schrieb am 23. Januar 2021 um 12:14:29 Uhr:
...mal im Klartext, die Hersteller verkaufen tolle Panoramadächer, aber die Spielkinder in den Entwicklungsabteilungen der Herstellern bzw. der Zulieferer -solche Dachsysteme werden mit Sicherheit zugekauft- haben die wohl an Materialstärken, Stabilität & Qualität zu Tode gesparte Technik nicht im Griff... und am Ende ist der Verbraucher der Dumme, weil er das Zeug nicht nur für teuer Geld gekauft / geordert hat, sondern über Selbstbeteiligungen & Versicherungsbeiträge festgelegt über die Typklasse diesen Murks nochmal bezahlt.
Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst. Im Handbuch des Fahrzeugs sollte alles vermerkt sein. Eventuel Geringere dachlast, eventuell sind nur bestimmte/ oder keine Dachräger freigegeben, eventuell keine Anhängerkupplung erlaubt... Man muss sich halt mit den Dingen beschäftigen, bevor man sie kauft. Leider kommt eine Fehlbedienung immer wieder vor.
Es ist vergleichbar mit einem Glastisch in der Küche, oder im Wohnzimmer. Da kann man sich auch nicht draufstellen, um die Glühbirne der Deckenleuchte zu wechseln. Wer Wert auf Stabilität und Funktion steht, kauft sich kein Glastisch. Wer die Optik bevorzugt kauft sich einen. Und auch wenn man aufpasst, kann ein Glastisch mal kaputt gehen...
...beim TE war es aber offensichtlich keine "Fehlbedienung"... der is nur auf der Autobahn, etc. gefahren... oder darf man solche Autos womöglich nur zum Angucken in die Garage bzw. besser in eine Vitrine stellen.
Der Anstand würde verlangen, dass sich der Hersteller um den von ihm gebauten und fabrizierten Mist kümmert... wenn wir als Baufirma ein Haus bauen und im 6. Jahr nach Fertigstellung fallen die Fenster aus der Bude, dann hat der Bauherr bestimmt Verständnis... weil die Gewährleistung ist ja nachm 5. Jahr abgelaufen - ich glaubs nicht.
Ähnliche Themen
Zitat:
@gast356 schrieb am 23. Januar 2021 um 13:04:57 Uhr:
wenn wir als Baufirma ein Haus bauen und im 6. Jahr nach Fertigstellung fallen die Fenster aus der Bude, dann hat der Bauherr bestimmt Verständnis
Es gibt halt solche Baufirmen und die anderen.
Die solchen lassen den Kunden mit den rausgefallenen Fenstern stehen, erzählen was vom Stand der Technik oder Bediensungsfehlern der Bewohner oder irgendeinen anderen Quatsch.
Die anderen sagen sorry, und bieten dem Kunden eine Lösung an.
Wobei VW da anscheinend eine "solche" Baufirma ist. Auf "Stand der Technik" haben die ja auch Copyright.
Vermutlich läuft das bei anderen Herstellern mit einem solchen Schaden aber auch ganz ähnlich ab...
Ich bin jedenfalls erstaunt, was ein Glasdach für Ärger/Schäden machen kann. sicherlich unangenehm viel unnützer Ärger für den TE. Auch für mich ist das ein Grund, auf ein Panoramadach zu verzichten, wobei meine Initialbegründung erstmal eher potenzielle Undichtigkeiten gewesen wären.
Meinen Uralt-Berlingo gibt es sowohl mit Panoramadach als auch Rolldach, beides wollte ich nicht haben.
Generell neigen diese Pano-Dächer zum Knarzen und - je nach Umweltbedingungen vor Ort - zum konstruktionsbedingten Wassereinbruch. Als Gebrauchtfahrzeug also besser ohne dieses feature.
...da muß man als Gebrauchtwagenkäufer aus der (Voll-)Ausstattungsliste rotzfrech eine Preis-Minderungsliste machen. 😉
Hier mal ne bereinigte Ausstattungsliste von einem wahllos herausgegriffenem "knapp 60.000,-€-VW Golf VII", die ich dem Verkäufer um die Ohren hauen würde... was ich alles eigentlich nicht will und ich daher 1. nicht bereit bin dafür zu zahlen und 2. alles Mist, der mich entweder nervt und / oder anfällig für Reparaturkosten ist... daher Preisminderung. 😁
Abstandstempomat
Abstandswarner
Adaptives Kurvenlicht
Ambiente-Beleuchtung
Berganfahrassistent
Fernlichtassistent
LED-Scheinwerfer
LED-Tagfahrlicht
Lichtsensor
Müdigkeitswarner
Notbremsassistent
Notrufsystem
Panorama-Dach
Reifendruckkontrolle
Schaltwippen
Scheinwerferreinigung
Schlüssellose Zentralverriegelung
Start/Stopp-Automatik
Touchscreen
Verkehrszeichenerkennung
Volldigitales Kombiinstrument
Kann dir nur einen Daumen hoch geben:-)
Was wären das für coole Automobile,
wenn man die sich komplett einzeln zusammenstellen könnte.
Brächte noch nicht mal einen CAN-Bus.
Saugmotor mit Hubraum, 4WD und natürlich handgerissen.
Mal sehen wo die Reise im Autobau hingeht.
gibt´s doch zu kaufen: Lada Niva 4x4.....😁😁
oder dacia duster
Zitat:
@gast356 schrieb am 23. Januar 2021 um 13:04:57 Uhr:
...beim TE war es aber offensichtlich keine "Fehlbedienung"... der is nur auf der Autobahn, etc. gefahren... oder darf man solche Autos womöglich nur zum Angucken in die Garage bzw. besser in eine Vitrine stellen.
Woher willst du wissen, dass es keine Fehlbedienung war? Es weiß keiner, wann der Schaden begonnen hat. Er kann vom Werk aus vorhanden sein, oder später entstanden sein. Wir wissen nur, dass eine Windböhe, eine Bodenwelle, oder sonstige kleinigkeit der letzte Wassertropfen war, der das Fass zum überlaufen gebracht hat. Dies ist aber uninteressant.
Guck dir mal beim Ford Fiesta den Konfigurator an. Die Kombination Anhängrkuplung und Glasdach gibt es nicht, aber man kann sie in einer Werkstatt später einbauen. Vertrauenserwecksend ist die Kombination dann nicht mehr so, obwohl sie erlaubt ist.
Bei meinem Auto ist letztes Jahr die Frontscheibe gerissen. Auto war da 3 Jahre alt, passiert ist es bei schönstem Sommerwetter auf einer ebenen Bundesstraße, ohne Bodewellen, Schlaglöcher oder Kurven.
Es gab einen Knall, wie wenn Glas bricht und von oben breitete sich ein Riss nach unten aus. Steinschlag oder so schließe ich aus, da kein Einschlagkrater zu sehen war und der Bruch am Scheibenrand begonnen hat.
Fehlbedienung bei einer Frontscheibe ist ja auch eher ausgeschliossen. Es handelt sich um einen Subaru Forester, der ja auch für leichtes Gelände geeignet ist, also auch leichte Verwindungen abkönnen sollte.
Was ich damit sagen will: Ich gehe von einem Konstruktions- oder Einbaufehler aus. Vielleicht war die Scheibe schlecht eingepaßt, stand unter Spannung und irgendwann nach 3 Jahren reichte eine Kleinigkeit, die das Glas zum Platzen brachte. Genauso könnte es bei dem Panoramadach gewesen sein. Schlecht montiert, unter Spannung, bereits bestehende minimale Schädigung und irgednwann passiert es dann halt.
Wie wäre es mit folgendem Vorgang: Wochen / Monate zuvor im Gelände / fettes Schlaglöcher mitgenommen? Dann Wochen später endgültig gerissen.
Wirkliches Gelände fahre ich nicht, dafür ist das Auto auch nicht geeignet. Mein "Gelände" beschränkt sich auf unbefestigte Feld- und Waldwege. Natürlich gibt es da auch Schlaglöcher, aber ich fahre entsprechend langsam.
Aber wenn ein Auto als dafür gebaut angeboten und beworben wird, muß es das auch abkönnen, zumal es bei mir wirklich keine Schwerstarbeit zu leisten hat.
Also wenn du Recht hast und es an meinem Nutzungsprofil liegt, liegt trotzdem ein Konstruktionsfehler vor, weil das Auto das schon unbeschadet abkönnen muß.