Osram Night Breaker Laser
Hallo Leute, hat jemand diese brandneuen Hochleistungsbirnen in H7 ausprobiert?
Beste Antwort im Thema
Der OSRAM Datenkatalog verrät: Der Lichtstrom bei der H7 beträgt 1500 Lumen. Ein Blick in die laut Packung (da auf maximale Haltbarkeit ausgelegte) schwächste H7 (sie Ultra Life) zeigt: Ebenso 1500 Lumen. Frage: Wo kommen die angeblich 130 % mehr Licht her? Antwort: Beide Gühlampen arbeiten nach dem Halogenprinzip und haben 55 Watt Leistung, daher kann eine davon nicht eine 130 % mehr Licht haben, höchstens Nuancen im einstelligen Prozentbereich an Abweichung sind denkbar. Dass der Hersteller kräftig schummelt, erkennt man auch an der angeblich höheren Reichweite, denn die wird vom Reflektor festgelegt und ist per elektrischer Höheneinstellung regelbar.
Interessant auch die Lebensdauer: 63 % Ausfall nach 250 Stunden bei der Night Breaker Laser, 63 % Ausfall nach 1500 Stunden bei der Ultra Life. Glatt 6 - fache Lebensdauer, das sind Welten. Fazit: Einfach mal nicht den Hochglanzwerbeprospekt, sondern die technischen Daten lesen, die sind nämlich ehrlicher und vor allem: Sie zeigen auf, dass es immer noch eine Glühlampe ist, kein Xenon, LED, - oder gar Laserlicht. Alles Suggestion und Verkaufsstrategie. 😉
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Zitat:
@Dr_Lux schrieb am 7. Dezember 2016 um 16:23:32 Uhr:
Wenn Ihr konkrete Fragen zu diesem Thema habt, könnt Ihr die gerne noch mal ansprechen. Die langen Beiträge finde ich nur ein bisschen anstrengend zu lesen, weil hier sehr viel Richtiges mit leider auch einigem Falschen vermixt wird.... und ich nicht so recht weiß, wo ich ansetzen soll 😕
Na stelle doch einfach das vermeintlich falsche richtig, oder versuche einfach eine eigene, knappe aber plausible Erklärung zu formulieren, wie "130%" mehr (von was auch immer) zustande kommen sollen, wenn sich die Lampen dabei weiterhin innerhalb der Zulassung von 55 Watt und 1500 Lumen (+/-10%) bewegen.
Und natürlich ziehen wir als Vergleich nicht irgend ein dubioses China-Fake-Produkt heran, sondern spezifikationskonforme Lampen, wie sie z.B. verbaut sind, wenn ich einen Neuwagen beim Hersteller abhole oder wenn ich eine "herkömmliche" H7 eines Markenherstellers verbaue.
Ich finde es halt immer blöd, wenn einfach nur Pauschal-Aussagen kommen, wie "Wikipedia taugt eh nichts" oder "da ist einiges falsches dabei", aber selbst kommt dann auch nichts. Auf welcher Grundlage soll man denn da diskutieren?
Zitat:
@KlausLu schrieb am 7. Dezember 2016 um 20:06:30 Uhr:
Hallo,jetzt habe ich endlich den entsprechenden Beitrag aus der Osram Produktbeschreibung zu den Night Breakern mit +90% gefunden. Hier ein Auszug:
"Warum haben OSRAM NIGHT BREAKER™ Lampen zwei blaue Streifen?
In der OSRAM NIGHT BREAKER™ wird eine Hochleistungswendel verwendet, deren Leuchtstärke über den in der ECE-Norm geforderten Werten läge. Die blauen Streifen schatten ab, so dass die Leuchtstärke innerhalb der ECE-Norm liegt. Gleichzeitig bewirken sie das weißere Licht."
Na, das ist doch z.B. mal eine Herstellerangabe, die glaubwürdig klingt, denn im Prinzip bestätigt sie ja, dass die Lampen weißer (das bewirkt der Blaufilter) aber unterm Strich nicht heller, im Sinne von "mehr Licht auf der Straße" sind (auch das bewirkt der Blaufilter), da sie sich, wie alle anderen H7 auch, an die Zulassungsbedingungen halten muss.
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Bei den Philips-Lampen sieht es so aus:
- Das Mehr an Licht auf der Straße bezieht sich auf den wichtigen Fernbereich zwischen 50 und 75 Metern auf der Straße (Messpunkte nach ECE R112: 50V, 50R und 75R)
- Der Lichtstrom ist die abgegebene Gesamtlichtmenge und ist nach der ECE R37 begrenzt (H7 = 1500 Lumen +/-10%). Es geht also darum, möglichst viel von der zur Verfügung stehenden Lichtmenge in den Fernbereich zu fokussieren.
- Das erreicht man, indem man die Lichtquelle kompakter, dafür aber heller macht. Der Scheinwerfer kann diese Lichtquelle besser nutzen, um das Licht in den Bereich zu lenken, auf den er ausgelegt ist. Man nimmt quasi Licht dort weg, wo es nicht gebraucht wird.
- Die relevante Größe ist hier nicht mehr allein der Lichtstrom, sondern die Luminanz (Leuchtdichte=Oberflächenhelligkeit) der Glühwendel, die bei diesen Lampen deutlich höher ist. Was aber auch zu der bekannten Lebensdauerverkürzung führt, da diese Glühwendel heißer ist.
- Der Unterschied zwischen Luminanz und Lichtstrom ist auch der Grund, warum dieses Prinzip bei großen, stark fokussierenden Freiformflächen-Scheinwerfern besonders gut funktioniert und bei Ellipsoid-Scheinwerfern der Unterschied nicht so groß ist. Bei denen ist der Lichtstrom die wichtigere Größe.
- Natürlich legt man bei solchen Lampen den Lichtstrom immer möglichst nah an die erlaubte Obergrenze.
Jetzt ist der Text doch auch etwas länger geworden 😉 Die Punkte sind übrigens in den beiden aktuellen Threats zu diesem Thema alle schon mal genannt worden 🙂
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Zitat:
@Dr_Lux schrieb am 8. Dezember 2016 um 00:13:49 Uhr:
Jetzt ist der Text doch auch etwas länger geworden 😉
Passt schon, endlich hat das mal jemand einleuchtend erklärt. Ich habe mich nämlich auch schon immer gefragt warum diese Lampen trotz gleichem Lichtstrom merklich heller sind. Jetzt ist es mir klar. Danke 😉
Zitat:
@Jared schrieb am 7. Dezember 2016 um 22:21:46 Uhr:
Zitat:
@KlausLu schrieb am 7. Dezember 2016 um 20:06:30 Uhr:
Hallo,jetzt habe ich endlich den entsprechenden Beitrag aus der Osram Produktbeschreibung zu den Night Breakern mit +90% gefunden. Hier ein Auszug:
"Warum haben OSRAM NIGHT BREAKER™ Lampen zwei blaue Streifen?
In der OSRAM NIGHT BREAKER™ wird eine Hochleistungswendel verwendet, deren Leuchtstärke über den in der ECE-Norm geforderten Werten läge. Die blauen Streifen schatten ab, so dass die Leuchtstärke innerhalb der ECE-Norm liegt. Gleichzeitig bewirken sie das weißere Licht."Na, das ist doch z.B. mal eine Herstellerangabe, die glaubwürdig klingt, denn im Prinzip bestätigt sie ja, dass die Lampen weißer (das bewirkt der Blaufilter) aber unterm Strich nicht heller, im Sinne von "mehr Licht auf der Straße" sind (auch das bewirkt der Blaufilter), da sie sich, wie alle anderen H7 auch, an die Zulassungsbedingungen halten muss.
Das obige verstehe ich aber so, dass diese Glühwendel mehr als die erlaubten 1500 lm erzeugt. An anderer Stelle wird dann durch den Blaufilter Leuchtkraft reduziert, damit in Summe wieder alles regelkonform ist. Somit wird Leuchtkraft von den äußeren Abstrahlbereichen der Lampe in die "Mitte" umverteilt. Da fast alle Reflektoren nicht optimal sind wird dadurch auch Streulicht, dass den Reflektor nicht trifft sozusagen in den Reflektor hereingeholt. Damit steht mehr Licht im gesamten Reflektor zur Verfügung, das dann auch auf der Strasse landet. Wäre der Reflektor bereits sehr gut, ist dieser Effekt geringer. Am meisten profitieren würden schlechte Reflektoren.
@Dr_Lux
Soweit mir bekannt hat eine heißere (weißere) Glühwendel einen höheren Wirkungsgrad. Sollte die Leuchtkraft mit 1500 lm gleich bleiben, so müßte jetzt weniger Energie zugeführt werden, also weniger als die 55 Watt? (Philips H7 Ecovision?) Wäre das nicht so, müßte die Leuchtkraft auf mehr als 1500 lm steigen, oder?
Gurß Klaus
Die Lampen haben auch nicht zwingend 55W Energieaufnahme.
Wenn ich davon spreche, dass der Lichtstrom "gleich" bleibt, dann meine ich damit, dass er nicht über die in der ECE R37 vorgegebene Toleranzgrenze erhöht wird. Für H7 12V 55W habe ich mit 10%-Toleranz den erlaubten Bereich von 1350 - 1650 Lumen. Die Standardlampe liegt üblicherweise mittig bei 1500. Die lichtstärkeren Lampen liegen dann etwas höher in der oberen Hälfte.
Bei der in der ECE vorgegebenen Prüfspannung von 13,2V darf eine H7 12V 55W maximal 58W haben. Die Lampen liegen alle darunter, die lichtstärkeren meistens etwas niedriger als die Standardlampen.
Insofern passt alles zusammen 🙂
Zitat:
@Dr_Lux schrieb am 9. Dezember 2016 um 15:31:46 Uhr:
Wenn ich davon spreche, dass der Lichtstrom "gleich" bleibt, dann meine ich damit, dass er nicht über die in der ECE R37 vorgegebene Toleranzgrenze erhöht wird. Für H7 12V 55W habe ich mit 10%-Toleranz den erlaubten Bereich von 1350 - 1650 Lumen. Die Standardlampe liegt üblicherweise mittig bei 1500. Die lichtstärkeren Lampen liegen dann etwas höher in der oberen Hälfte.Bei der in der ECE vorgegebenen Prüfspannung von 13,2V darf eine H7 12V 55W maximal 58W haben. Die Lampen liegen alle darunter, die lichtstärkeren meistens etwas niedriger als die Standardlampen.
Insofern passt alles zusammen 🙂
So ganz klar ist es mir immer noch nicht. Der Lichtstrom der Gesamtlampe bleibt natürlich gleich. Das ist klar, sonst wäre ja keine Zulassung möglich. Wenn ich aber z. B. die Philips XtremeVision +130% H7 betrachte, so ist der Glaskörper mit blauen Beschichtungen versehen. Diese vernichten Leuchtkraft. Eine Standard H7 hat diese Beschichtungen nicht. Hätten jetzt beide Glühwendeln mit 1500 lm die gleiche Leuchtkraft, so wäre der gesamte Lichtstrom der XtremeVision wegen blauer Beschichtungen ja niedriger als 1500 lm, auch wenn die Leuchtdichte wegen kleinerer Wendel höher wäre. Um eine solche Lampe wieder regelkonform zu machen, muss doch dieser Leuchtkraftverlust irgendwie ausgeglichen werden. Der Lichtstrom der Wendel muss also höher sein. Das heißt auch, wenn ich nur die Leuchtdichte der Wendel erhöhe, kann ich keine blauen Beschichtungen verwenden, da sonst nicht mehr die 1500 lm erreicht werden.
Gruß Klaus
Zitat:
@KlausLu schrieb am 10. Dezember 2016 um 00:04:08 Uhr:
Hätten jetzt beide Glühwendeln mit 1500 lm die gleiche Leuchtkraft, so wäre der gesamte Lichtstrom der XtremeVision wegen blauer Beschichtungen ja niedriger als 1500 lm, auch wenn die Leuchtdichte wegen kleinerer Wendel höher wäre.
Der Denkfehler ist: es geht nicht um den Lichtstrom der Wendel. Sondern um den der Lampe.
Stimmt, wir reden immer vom Lichtstrom der Lampe, bei Messung in der sogenannten Ulbricht-Kugel.
Zitat:
@Dr_Lux schrieb am 10. Dezember 2016 um 09:27:27 Uhr:
Stimmt, wir reden immer vom Lichtstrom der Lampe, bei Messung in der sogenannten Ulbricht-Kugel.
Das ist schon richtig, aber ich denke wir reden hier aneinander vorbei. Der Lichtstrom der aus der Lampe herauskommt ist natürlich bei beiden gleich. Aber die +130% H7 lässt wegen ihrer Beschichtungen relativ zur Standard H7 weniger Lichtstrom aus dem Glaskörper heraus. Also muß doch bei der +130% H7 im inneren der Lampe mehr Lichtstrom von der Wendel erzeugt werden, so daß nach dem Austritt aus dem Glaskörper alles wieder gleich ist. Das habe ich gemeint. Dadurch landet dann im allgemeinen mehr Lichtstrom an bestimmten Stellen im Reflektor und somit auch irgendwo auf der Strasse.
Gruß Klaus
Zitat:
@KlausLu schrieb am 10. Dezember 2016 um 10:36:52 Uhr:
Dadurch landet dann im allgemeinen mehr Lichtstrom an bestimmten Stellen im Reflektor und somit auch irgendwo auf der Strasse.
Genau so habe ich es auch verstanden. Die Lichtverteilung ist der Schlüssel.
So ist es.
Und die ausreizung der Norm nach oben.
Zitat:
@Destructor schrieb am 13. November 2016 um 01:52:25 Uhr:
1500lm sind der Nennlichtstrom, der ist bei jeder H7 Lampe jeden Herstellers angegeben.
Ich bezweifle stark dass dies stimmt.
@Destructor: Ich beziehe mich auf die Herstellerangaben. Du kannst diese gerne nachprüfen. 🙂