Omega B - Y25DT - Motorschaden - Was nun?

Opel Omega B

Moin!
Kurz ne Vorstellung, bin neu hier 🙂
Ich bin Jan, komme aus dem Speckgürtel Berlins, und bin seit dem Erwerb meines Führerscheins mit Omegas unterwegs. Knapp ein 3/4 Jahr später, und ~15.000km später, bin ich verliebter in den Caravan als je zuvor. Den Caravan haben wir seit 2007 in der Familie, mittlerweile ist er bei ~400.000km - und das ohne allzu große Probleme. Turbo wurde mal getauscht, sonst war der Omega, soweit ich weiß, recht Wartungsarm. Als Kind bin ich viel mit dem Auto rumgekommen und hab viele Erinnerungen sammeln können. Ich bin dementsprechend stark emotional mit dem Caravan verbunden, und würde gerne, wenn möglich, den Wagen behalten. Dennoch ist ihm das Alter anzumerken, einige Roststellen hat er die gemacht werden müssten. Mechanisch ist er wohl okay, beim Tüv gabs keine Probleme. Dennoch wird es langsam Zeit, sich mit den Ganzen Lagern und Gummis zu befassen.

Ich war Freitag, wie so oft davor auch, auf der AB unterwegs gewesen. Ich fahre zwar recht zügig, dennoch denke ich , dass ich sehr sicher dabei bin. Tempomat ist bei mir gerne bei ~170-180km/h, ab und an ist auch mal VMax dabei. So habe ich knapp 80km in eine Richtung zurückgelegt. Der Motor wurde/wird immer warm gefahren, nach Hochgeschwindigkeitsetappen natürlich auch kalt.

Auf dem Rückweg dann nach knapp 60km bei ~150km/h durch dichten Verkehr der reine Horror: Eine extrem dicke, riesige Wolke hinter mir. Diese war, wenn ich mich recht entsinne, teils Schwarz, teils Weiß. In dem Moment sofort runtergebremst, Motor mit Schlüssel ausgemacht, und auf den Seitenstreifen. Ich hab die Kupplung getreten, in dem Moment drehte der Motor sofort auf 6000u/min, wahrscheinlich mehr. Ich hab so schnell wie ich nur konnte den dritten Gang eingelegt, die Kupplung fliegen lassen. Daraufhin war der Motor wieder bei ~4000u/min, beschleunigte aber von alleine. Ich hab also eine Vollbremsung gemacht, der Motor ließ sich so glücklicherweise abwürgen. Von der Rauchwolke bis zum Stilstand waren es knapp 20 Sekunden. Ich ließ mich die letzten 20km vom ADAC nach Hause schleppen. MKL leuchtet, ich kann sie momentan aber leider nicht auslesen, ich habe derzeit weder Zugriff auf OP-Com, noch auf einen Laptop..

Das ganze passierte gegen 12 Uhr, um 16 Uhr traute ich mich erstmals unter die Motorhaube zu schauen. Der Motor ist wie immer trocken, nichts tropft. Kühlmittel so voll wie immer, sieht auch normal aus.
Als ich dann jedoch den Ölstand kontrolliert habe, dachte ich, ich träume. Gute 3,5cm über Maximum wurden angezeigt. Als ich noch knapp 2000km davor, kurz vor einem 1300km Roadtrip geprüft habe, lag der Ölstand bei Max, eventuell 1-2mm darüber.

Ich habe jetzt erst einmal so viel Öl wie möglch abgepumpt über das Röhrchen des Messstabs, und wollte versuchen ihn zu starten, der Motor drehte aber nicht.

Mein Budget ist als angehender Abiturient jedoch eher schmal.

Was wären erst einmal die nächsten Schritte um zu schauen, ob er noch zu retten ist? Ein neuer Motor wäre wohl ein wirtschaftlicher Totalschaden :/

46 Antworten

Das einfachste wäre wohl einen Tauschmotor einzubauen. Hatte damals das gleiche, bei mir war es Zylinder 1. Ein Injektor hatte dauerhaft getropft ab ~ 600 Bar kam später auf dem Bosch-Prüfstand raus.

Deine Kompression ist generell auch nicht mehr ideal. Der N57 (Nachfolger vom M57) hat mit 16,5:1 Verdichtung um die 28 Bar Kompression. Der 3 Liter M57 aus E39 530d (Verdichtung 18:1) soll zwischen 28 und 32 Bar haben (meiner hatte damals sauber zwischen 30,5 und 31 Bar), da kann ich mir nicht vorstellen dass der 2,5 Liter M57 mit 17,5:1 nur 23 Bar haben soll. Der müsste auch im Bereich 28 bis 30 Bar sein für mein Gefühl. Hab aber wie gesagt für den 2,5 Liter keine Sollwerte, nur für den 3 Liter.

M57 306D1
Sollwert: 28 bis 32 bar
Verschleißwert: 24 bar oder weniger

Gruß, Thomas

Kolben-zyl1

Tommy,
Der Omega Y25DT hat 17,5 Bar angegeben und der M57D25(256D1) hat 19,0 Bar als Kompressionsdruck angegeben .

Ein M47D20TU hat 16,0 Bar angegeben.

Beim BMW ,über die Glühkerzen gemessen kommt das im Bild raus.

MfG

97a282ds
Bmw-m57d25

Moin Tommy,
moin Rosi,

vielen Dank für die Information.
Anbei mal ein Bild von meinem, hatte irgendwie vergessen das anzuheften. Gemessen über die Glühkerzen.

Grundsätzlich wäre ich ja ein Freund davon einen Tauschmotor einzubauen. Aber da beginnen ja schon die Probleme...
- woher nehmen? Den letzten beim Vorgänger hat ich damals für nen 1000er bekommen. Heute?

- Dann kommt dazu dass ja echt alles vorher raus muss. Wäre es mein einziges Auto hätte ich da keine Bauschmerzen mit. Aber ich hab 5 weitere Old- und Youngtimer die Aufmerksamkeit wollen. Bei einem steht auch Motortausch an ??. Mir fehlt einfach die Zeit (deswegen denke ich auch an Verkauf)

Daher meine Frage nach der minimalinvasiven Lösung: oben Brücke und Kopf runter, unten Ölwanne ab. Dann Kolben+Ringe und Pleuel wechseln und alles wieder zusammen.

Würde mir bei oberflächlicher Überlegung am wenigsten Arbeit, Zeit und Kosten verursachen.

Oder liege ich da falsch?
Beste Grüße
Ralf

1661690296565

Normal würde ich nur den ZK runtermachen
und danach Entscheiden was Notwendig ist um Ihn wieder hinzubekommen .

Zeitdruck bei so einer Arbeit ist immer schlecht,
Entweder hält sich der Aufwand
im kleinen Rahmen oder Es lohnt sich nicht !

Bei 0 Bar Kompression gehe ich eher von
Verbrannten Auslaßventilen aus und
beim Rest von undichten Ventilen am Ventilsitz oder
die Rollenschlepphebel sind
defekt,gebrochen was man aber nach Abbau vom Ventildeckel sehen sollte !

Den Turbo würde ich aber auch erst inspizieren und
Den abgebauten Zylinderkopf,
Wenn Er überhaupt runter muß !

Gerade diese Rollenschlepphebel machen
Bei vielen Motoren im Alter große Probleme,
weggebrannte Ventile oder abgerissen Ventile.
Eine Kompression kann nur zu stande kommen,
Wenn der betreffende Zylinder auch Frischluft komprimieren kann(Rollenschlepphebel).
https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?...

Vorher ist alles Hypothetisch!

MfG

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Es spricht ja viel dafür, daß hier auch ein Loch im Kolben ist, aufgrund eines hängenden Injektors. Das scheint ja bei diesen Motoren eine Krankheit zu sein.
Wenn du eine Endoskopkamera hast, läßt sich das ja vielleicht herausfinden.
Ich würde auch deine vorgeschlagene Lösung favorisieren, also nur einen Kolben austauschen. Ist auch etwas Arbeit, wenn der Zylinderkopf und die Ölwanne runter müssen, und ich weiß auch nicht ob sich der Motor soweit anheben läßt, daß du die Ölwanne raus bekommst ohne den Achskörper zu lösen. Geht aber unter dem Strich schneller als den Motor zu wechseln. Auch wenn die Kompressionswerte nicht mehr top sind, läuft der nach der Reparatur noch viele Jahre. In der Zeit kannst du ja in Ruhe einen guten (3Liter) suchen, und immer noch wechseln.
An meinem Mondeo TD hatte ich vor vielen Jahren einen ähnlichen Fall, beschädigte Kolben weil sich die Ventile darin verewigt hatten (Zahnriemenrad hat sich gelöst). Ich hatte noch einen guten Zylinderkopf da, also habe ich auch die Kolben mit Pleuel gezogen, und neue eingebaut. Mit dem Auto bin ich dann noch rund 100.000 Km gefahren, dann ging er nach Kreta. Der Käufer ist damit runtergefahren und das Auto fährt vermutlich immer noch (ich müßte mal nachfragen).

Was mir noch einfällt, die Drallklappen sind aber schon ausgebaut?

@cisport69:
Danke für die Info.
Mir ist völlig bewusst dass der Motor mit 300Tkm+ nimmer ganz frisch ist. Aber weil mir der Omega eigentlich ans Herz gewachsen ist (seit 2004 fahr ich Omega) und er noch solide ohne braune Pest dasteht wäre ich einer Reparatur nicht abgeneigt.

Muss dazu sagen, dass ich beim vorigen 2x den Motor getauscht habe, bzw. damals tauschen ließ.

Aber mit der Idee zur Reparatur gehen die nächsten Fragen schon los:
Welchen bzw. auch woher einen neuen Kolben nehmen? Bin da etwas Ideenfrei.
Beim FOH oder BMW Dealer sicher nicht mehr oder?

@Tommy: yes, die hab ich vor zwei oder drei Jahren im Rahmen Injektortausch (nicht der betroffene Zyl) und Glühkerzenwechsel entfernt.

Bei den Kolben ist wichtig, ob Standardmaß, oder Übermaß verbaut ist. Das ist aber auf den Kolben eingeschlagen, also siehst du beim Ausbau. Kolben kommen normalerweise von Kolbenschmidt, oder Mahle, habe damals bei KS gekauft.
Eventuell auch bei einem Motoreninstandsetzer nachfragen, da kann es große Preisunterschiede geben.
Theoretisch könnte man bei der Laufleistung auch einen gebrauchten Kolben verwenden.
@tommy_c20let was ist denn eigentlich aus deinem defekten Motor geworden?

Kopf und Block hab ich ein halbes Jahr später entsorgt, die Preise für sowas waren damals so im Keller dass ein Verkauf / Versand mir mehr Stress als Gewinn gebracht hätte. Die M57 Kolben sind meines Wissens von NÜRAL.

Da muss ich dann wohl mal auf die Suche gehen.
Wobei mir nicht ganz klar ist warum in einem Serienmotor Übermaß verbaut sein sollte...
KS ist mir leider auch kein Begriff.

Du must aufpassen im Omega und dem BMW waren Kolben mit 79.95 MM (KZ0)oder
80,03(KZ00)mm als Standard von Mahle verbaut,
Wenn die wirklich gebraucht werden!
Opel 79,95mm -93171398

Es gab auch Alkan Kolben mit den gleichen Bezeichnungen in den Motoren z.B.
https://www.ersatzteile-original.com/.../...3176-93172131::136073.html

MfG

Übermaß ist generell schon für die Überholung vorgesehen, aber wenn an einem fertig bearbeiteten neuer Block eine Zylinderbohrung außerhalb der Toleranz liegt, wird dieser ja nicht weggeschmissen, sondern nachbearbeitet...
Aber egal, einfach schauen was verbaut ist. Und natürlich mal die ganzen Preise für Kolben, Motoren. etc. vergleichen.
KS = Kolbenschmidt

Gut zu wissen mit den Maßen.
Letztlich weiß man also erst was drin steckt wenn man den Motor auf hat...
@Rosi: mal zu Deinem Link. Da wird ja ein Preis aufgerufen der dem Rest-Wert meines Autos schon nahekommt (im aktuellen Zustand). Klingt etwas ernüchternd...

Screenshot-20221011-190509-chrome

Das wäre der Mahle Kolben-
http://www.original-teile-shop.de/a/opel/931_/93171398-kolben_79.95_(opel___gm).htm

Die Preise sind natürlich absolut Ernüchternd
und hauen einen in den Keller !

Ich gehe nie vom schlimmsten aus und
Zerlege erstmal,
In deinem Fall würde ich den Ventildeckel
entfernen und schauen ob man da etwas an den Rollenschlepphebel sieht,
bezüglich einer Verformung,Nockenwellen überprüfen ob da Lauf sputen sind.

wenn da Offensichtlich nichts zu sehen ist und man kann nur wenig selber machen,
muß man Überlegen ob man überhaupt etwas weiter macht!

Man muß ja das Geld nicht unnütz zum Fenster rausbefördern .

MfG

Genau, erst mal zerlegen und eine Bestandsaufnahme machen, dann weiter überlegen.
Und parallel dazu verschiedene Optionen vergleichen, also Neuteile, Gebrauchtteile, Motoren, Schlachtwagen...
Viele Erfolg!

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