Oldtimer als Alltagsfahrzeug?
Hallo,
Ich wollte einfach mal fragen, ob es hier auch Menschen gibt, die einen Oldtimer als ganz normales Alltagsauto nutzen und ob es allgemein sinnvoll ist sich einen Oldtimer als Alltagsfahrzeug anzuschaffen.
Ich mag Autos aus den 80er und frühen 90er Jahren und würde mir gerne eines kaufen. Die Frage ist eben nur, ob sich sowas lohnt, wenn man das Auto nicht nur in der Garage stehen und bei schönem Wetter mal an einem Sonntag spazieren fährt, sondern es täglich im Alltag ganz normal nutzen möchte.
Sind Oldtimer eigentlich nur als Hobby-Autos für Liebhaber zu empfehlen oder kann man einen gepflegten und gut erhaltenen Oldtimer durchaus auch als normales Alltagsfahrzeug nutzen?
Mich würde ein paar Meinungen und Erfahrungen interessieren.
Schöne Grüsse
Beste Antwort im Thema
Wie meine Vorredner schon erklärten, es gibt keine Oldtimer, die man "einfach so" fahren kann. Diese Autos mussten früher gepflegt werden und sie müssen es heute um so mehr. Wer Spaß am Schrauben hat und regelmäßige Wartungen und zumindest kleinere Reparaturen selber machen kann, der betrachtet das als einen interessanten Teil des Hobbys. Wer das alles von einer Fachwerkstatt erledigen lassen muss, muss sich auf Kosten einstellen, die in keinem Verhältnis zum Wert des Fahrzeugs stehen. Und ganz gleich, wie gut der Oldie dasteht wenn man ihn kauft, das kann sich jeden Tag schlagartig ändern. Es sind und bleiben alte Autos. Solide restaurierte und gepflegte Fahrzeuge haben deshalb auch ihren Preis. Auch wenn der nur einen Teil der Kosten wiederspiegelt, die der Verkäufer reingesteckt hat. Die große Gefahr beim Kauf ist, dass das heiße Herz über den kühlen Verstand siegt. Nur so ganz ohne irrationale Gedanken geht es eben auch nicht, denn so ein Kauf rechnet sich nie. Ein bisschen verrückt man schon sein.
Grüße vom Ostelch
48 Antworten
Als alltagsauto habe ich für über 15 Jahre ein Fiat 500 L Bj 70 gefahren. Billig gekauft aber wie schon beschrieben bevor ich ihn restauriert habe war dauernd was. Mit dem Wagen bin ich täglich 33 km
hin und zurück zur Arbeit gefahren. Bei jedem Wetter, sogar Schneeketten hatte ich und auch manchmal gebraucht.
Absolut wartungsarm, einmal im Jahr Ölwechsel und schmieren fertig.
Der ist immer angesprungen auch im tiefsten Winter, Heizung auf und das kleine Dreiecksfenster leicht öffnen und nix beschlägt.
Wer natürlich 50 km Landstraße oder Autobahn vor sich hat muss halt früh raus.
Einzig einkaufen ist unbequem da man alles auf den Rücksitz packen muss und die Tür nicht aufbleibt. In der Stadt unschlagbar aber für weitere Strecken halt unkomfortabel.
Man muss auch wissen wieviel Abstriche man machen will. Eins ist aber klar ein altes Auto egal welche Marke kaufen und meinen damit billig fahren zu können geht nicht.
Es kostet immer mindestens genausoviel Geld wie ein "normales " aber mit weniger Annehmlichkeiten und Sicherheit.
Mir war immer bewusst das wenn mir einer ins Auto rauscht ich kaum Chancen habe. Ein Aspekt den man auch Bedenken muss.
Zitat:
Egal wie alt ist ist das Auto, ohne Rechnungen und Servisbucheinträge von letzten Zahnriemen-, Öl- und Automatikgetriebenöl service fahre ich nicht mal das Auto anzuschauen.
Das kannst du bei nem Gebrauchtwagen verlangen, aber nicht bei nem 40, 50 oder 60+ Jahre alten Fahrzeug.
Zitat:
@Damir_1210 schrieb am 1. November 2020 um 18:45:05 Uhr:
Egal wie alt ist ist das Auto, ohne Rechnungen und Servisbucheinträge von letzten Zahnriemen-, Öl- und Automatikgetriebenöl service fahre ich nicht mal das Auto anzuschauen.
Viel Spaß beim DKW 3=6 Kauf..... 😁
GreetS Rob
Ich kaufe grundsätzlich keine Autos mit Zahnriemen...es sei denn es ist ein Freiläufer.
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Zitat:
@Mark-86 schrieb am 3. November 2020 um 10:03:07 Uhr:
Zitat:
Egal wie alt ist ist das Auto, ohne Rechnungen und Servisbucheinträge von letzten Zahnriemen-, Öl- und Automatikgetriebenöl service fahre ich nicht mal das Auto anzuschauen.
Das kannst du bei nem Gebrauchtwagen verlangen, aber nicht bei nem 40, 50 oder 60+ Jahre alten Fahrzeug.
Kann sein, aber ich würde ein Auto aus 70er Jahre auch nicht als Daily Driver verwenden wollen...
Das habe ich nicht hinzugefügt.
Es kommt halt immer drauf an.
Meine sind zwar erst Youngtimer aber laufen quasi jeden Tag. einer ist 23 und der andere 25 Jahre alt. Nur bei weitem nicht so viel mehr so viel KM wie ich früher gefahren bin.
Da kommt jedes Auto auf ca. 2TKM/Jahr und hab Zeit und Muße zu schrauben.
Bei dem einen wird jetzt die Rostvorsorge das Intensivste bei dem Auto. Der läuft auch nur im Winter bei mir.
Zitat:
@Frankyboy379 schrieb am 3. November 2020 um 10:36:55 Uhr:
Ich kaufe grundsätzlich keine Autos mit Zahnriemen...es sei denn es ist ein Freiläufer.
So pauschal hab ich auch mal gedacht . . . als ich noch einen BMW-E21 320/4 mit M10-Steuerkettenmotor gefahren hab . . . und hab mir dann doch einen mit ZR-M20 gekauft . . .
(ok, 1x isser dann auch unplanmäßig gerissen, hat mich paar neuer Ventile gekostet und paar Stunden Arbeit.)
https://www.motor-talk.de/.../...-bei-zahnriemenriss-t6864958.html?...
Und als dann auch noch der M10-Nachfolger M40 mit Zahnriemen kam . . . war ich zuerst auch recht skeptisch, besonders, als der Wechselintervall von ursprünglich 80.000 auf 60.000 und dann sogar auf 40.000 runtergesetzt wurde (gab wohl doch zuviele Schäden bei der kettenverwöhnten Kundschaft) . . . aber mittlerweile fahr ich den E30 318i (siehe unten) mit Zahnriemen schon 16 Jahre . . . null Problemo.
Und das trotz eigenmächtig heraufgesetzten Wechselintervalls (wegen eher schonender Fahrweise) von ca. 100.000 km 😛
Und kenn obendrein auch keine Undichtigkeiten des Kettengehäuses (gab's beim Vorgänger M10 und danach auch wieder beim Nachfolger M43), hat ja keins 😁. (trotz min. 16 Jahre alter NW/KW-Dichtringe alles dicht vornrum).
Fazit :
Soo schlecht/unzuverlässig ist ein Zahnriemen also gar nicht.
Und wenn der Wechsel dann auch noch in 1 h erledigt ist (bei meinem jedenfalls) ---> was will man mehr ?
Und bei einer guten Konstruktion darf sogar mal ein ZR beim Diesel reißen, ohne daß es gleich aufwendig + teuer wird ---> positives Beispiel siehe dort :
https://www.motor-talk.de/.../...iemenriss-eindeutig-t6791124.html?...
Mag alles sein, trotzdem verwehre ich mich dagegen das das Motorleben an einem 30€ Bauteil hängt das nicht versagen muss...aber kann...und das ohne jegliche Vorwarnung.
Es ist und bleibt eine Bevormundung durch die Autoindustrie die sich über geringere Kosten freut und diese, sowie das Risiko, auf den Kunden überträgt.
Leider sind heutzutage Ketten auch kein Garant mehr für Problemarmut, selbst Marken wie MB sparen heute am Material.
Gibt auch noch die dritte Möglichkeit und das sind Stirnräder. Nur so etwas macht schon aus Kostengründen keiner mehr. Vom dem mehr an zu bewegender Masse ganz zu schweigen.
Aber danach die Fahrzeugauswahl? Zumindest bei noch nicht Oldtimern riskant.
Ich denke mal so einige Käufer eines BMW Bj. 2002- ? würden nie wieder Steuerkette wollen.
Und ja, auch andere Premium-Hersteller haben es geschafft Steuerketten kaputtbar zu machen.
Zitat:
@Jojoausmg schrieb am 24. November 2020 um 13:14:27 Uhr:
Ich denke mal so einige Käufer eines BMW Bj. 2002- ? würden nie wieder Steuerkette wollen.
Und ja, auch andere Premium-Hersteller haben es geschafft Steuerketten kaputtbar zu machen.
Wie bereits erwähnt wurde, ist nicht die Steuerkette das Problem sondern die Gier. Gier der Hersteller nach noch mehr Profit, Gier der Kunden nach dem günstigen Schnäppchen usw.
Mein Oldtimer Citroën Traction Avant ist 65 Jahre alt und zumindest in den letzten 25 Jahren (Laufleistung ca. 125'000 km) musste keine Steuerkette ersetzt werden, weil die eben stark genug dimensioniert wurde, dass sie ewig hält.
habe es nur anders formuliert. ;-)
Mein Benz hat ne überdimensionierte Duplex-Steuerkette. Ich weiss das sehr zu schätzen.
Zitat:
@Astra-f-anatic schrieb am 24. November 2020 um 12:39:28 Uhr:
Gibt auch noch die dritte Möglichkeit und das sind Stirnräder. Nur so etwas macht schon aus Kostengründen keiner mehr. Vom dem mehr an zu bewegender Masse ganz zu schweigen.
Macht bei obenliegenden Nockenwellen auch keinen Sinn, entweder braucht es dann riesige Zahnräder oder mehrere davon.
Mein 72er Granada V6 hat Stirnräder...der hat aber auch eine Zentralnockenwelle.
Das NoWe-Stirnrad bekommt auch irgendwann Zahnausfall...die V6 sind aber alles Freiläufer.
Der V10 TDI von VW hatte Stirnräder und das mit oben liegenden Nockenwellen aber wie schon von dir erwähnt eben eine ganze Menge davon.
Mein 2.7 TD im Nissan hat auch Stirnräder aber wie bei dir auch eine zentral sitzende Nockenwelle.
Ich hatte ein Mopped mit Stirnradsteuerung. Honda VFR 750.
.... eh ein super Teil. Aber "das" war schon in den 90ern für absolute Wartungsfreiheit und Problemlosigkeit bekannt.