Ohne triftigen Grund langsam fahren, sodass man den Verkehrsfluss behindert

Hallo liebe Motor-Talk-Community,

in Anlehnung eines anderen Themas, dass ich hier eröffnet habe (Sicherheitsabstand), würde mich eure Erfahrung zum Thema Mindestgeschwindkeit interessieren.

Ich bin tendeziell so ein Typ der gerne die Rosen riecht, der Samstags Abend gern mal ein Glas Wein genießt, der es mag mit dem Händen und Augen einem Lagerfeuer zugewand zu sitzen auf einem Berg unterm Mondschein. Man könnte sagen, dass ich einer bin der sich gerne die Zeit nimmt die schönen Dinge zu genießen ob am Strand, bei einem angenehmen Telefonat oder auch in den Tiefen des Schlafes friedlich träumend unterm Sternenhimmel.

Demnach sehe ich mich, obwohl ich selber sozusagen vorerst autoabstinent bin und nicht die Erfahrung habe, als jemand der auf der Straße nicht zu rasanten Fahrten tendiert. Wenn ich sehe, wie andere sich in Situationen hineinsteigern und sich in bombastischen Eskalationen wiederfinden, sodass man den Eindruck bekommen könnte, dass sich scheinbar die ganze Welt gegen einen stellt. Sowas wäre für mich schwer zu ertragen. Daher versuche Konfrontationen zu entgehen oder zu entschärfen, als mir die Blöße zu geben im Konflikt am Ende schlecht da zu stehen.

Allgemein ist es für mich wichtig die Kontrolle zu behalten und so wie das Gesetz im Straßenverkehr geschrieben ist, bleiben bei mir oft Fragen offen, was mich verunsichert.

Zitat:

Ohne triftigen Grund dürfen Kraftfahrzeuge nicht so langsam fahren, dass sie den Verkehrsfluss behindern.

Diese Vorgabe ist für mich nicht zufriedenstellend. Den Verkehrsfluss behindert man auch gerne mal wenn man die Höchstgeschwindigkeit fährt. Das soll ja aber gewiss nicht heißen, dass man über der Höchstgeschwindkeit fahren soll. Wenn ich z.B. 13,5% unter der Höchstgeschwindkeit fahre bei einer Höchstgewschindkeit von 60km/h ist das dann schon behindern des Verkehrsflusses?

Um es nochmal kurz zu fassen:

Wenn ich tendeziell als Fahranfänger langsamer fahren möchte, wie kann/soll ich mich verhalten ohne mir Ärger zu schaffen?

328 Antworten

Zitat:

@Haasinger schrieb am 5. Februar 2025 um 18:50:24 Uhr:


Fährt mir jemand ohne ersichtlichen Grund deutlich zu langsam, Ruf ich direkt beim fahren die Polizei an und sag dass ich das Gefühl hab hier fährt jemand unter Drogen oder Alkohol.
Bisher fünf Mal, zwei Mal davon Alkohol und eine Person wurde als nicht mehr fahrtauglich befunden wegen fehlenden Sehvermögens.
Einer war unschuldig und einer ist entkommen.

Insofern sehe ich starkes langsamfahren eher kritisch.

Wenn ich das in Berlin bei jedem der nicht regelkonform fährt machen würde, wobei Langsamfahrer nicht das Problem sind, eher umgekehrt, bräuchte ich zur Polizei eine Standleitung🙂

Danke für die vielen Antworten. Habe vieles mitnehmen können und so einiges hat bei mir einen Eindruck hinterlassen. Ich habe auch den Eindruck, wie hier auch beschrieben wurde, dass man selbst über dem Tempolimit leider leider mit Leuten rechnen muss die auf den Sicherheitsabstand verzichten möchten. Mir wurde dazu geraten den Kortisolspiegel niedrig zu halten und wenn ich mich da auf der Straße auspumpe, weil ich am Tempolimit fahre, ist das nicht dienlich. Viel lieber würde ich auf der Landstraße 75 statt 100 km/h fahren. Ich habe gestern auf einer Landstraße als Beifahrer Gedenkmähler gesehen, obwohl es eine flache gerade Strecke war. Das erschreckt mich aber es wundert mich auch. Man könnte meinen, dass so eine Straße sicher sei.

Zitat:

@BooBoo schrieb am 5. Februar 2025 um 19:24:38 Uhr:


Viel lieber würde ich auf der Landstraße 75 statt 100 km/h fahren. Ich habe gestern auf einer Landstraße als Beifahrer Gedenkmähler gesehen, obwohl es eine flache gerade Strecke war. Das erschreckt mich aber es wundert mich auch. Man könnte meinen, dass so eine Straße sicher sei.

Landstraße ist nicht gleich Landstraße, da gibts von Kurvigen Aleen bis hin zur Kerzengeraden "fast" Autobahn eine Menge Abstufungen an denen man die für sich und sein Fahrzeug richtige Geschwindigkeit wählen muss.

Wenn du dich allerdings mit 100kmh auf gut ausgebauter Straße in einem gewarteten, modernen Fahrzeug überfordert fühlst, solltest du unbedingt beginnen, nach den Gründen zu suchen.
Für mich war beginnende Unsicherheit Nachts das erste Anzeichen dass ich innerhalb der letzten vier Jahre 20% Sehkraft verloren hatte. Nicht dramatisch - immernoch 10% über dem Führerscheinniveau, aber eben EIN Anzeichen. Auch hatte ich einmal unwohlsein weil mein Auto einfach jeder Spurrille folgte - hier war ein Wartungsproblem die Ursache.

Die Fahrerlaubnis bzw. die Anforderung ein Fahrzeug zu führen, beinhaltet das beherrschen wesentlich komplexerer Fahrsituationen als eine "einfache" Landstraße. Das geginnt bei suizidalen Radfahrern die man im Blick haben muss, und endet bei einem simplen Ausweichmanöver oder einer Gefahrenbremsung. Das ist im PKW relativ weich gespült, wenn man sieht was z.B. Motorradfahrer bei der praktischen Prüfung abliefern müssen, dann weiß man dass Fahrtauglichkeit keine Floskel ist.

Zitat:

@BooBoo schrieb am 5. Februar 2025 um 19:24:38 Uhr:


auf der Landstraße 75 statt 100 km/h fahren.

Das kannst ,sollst und musst du auch sehr oft,aus dem ganz einfachen Grunde weil es die Straße mit ihrer Topographie oder den Witterungsbedingungen erfordert. Manchmal sogar noch deutlich langsamer. Du musst einfach lernen deine Geschwindigkeit den Gegebenheiten anzupassen. Es gibt aber nicht die "eine" starre Geschwindigkeit die man "am liebsten" fahren kann. Ständiger Wechsel ist das was das Verkehrsgeschehen ausmacht ,einsame Landstraße ,dicht befahrene Bundesstraße im Berufsverkehr , leere Allee usw.usw, Fahrpraxis heißt für dich das Zauberwort. Je länger du wartest umso schwieriger wirds.

Zitat:

Man könnte meinen, dass so eine Straße sicher sei.

Problem ist dass die Geschwindigkeiten dann meist noch deutlich ansteigen,So lange nichts passiert und sich niemand begegnet alles schön & gut , kommt einer in den Gegenverkehr oder an den Baum neben der Straße >rumpelt es meistens umso heftiger.

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Zitat:

@Haasinger schrieb am 5. Februar 2025 um 18:50:24 Uhr:



Bisher fünf Mal, zwei Mal davon Alkohol und eine Person wurde als nicht mehr fahrtauglich befunden wegen fehlenden Sehvermögens.
Einer war unschuldig und einer ist entkommen.

Ich frage mich grade, woher man wohl die Information bezüglich Alkohol bzw. fahruntauglichkeit bekommt.
Allein schon dass die Polizei wegen eines solchen Anrufs (da fährt jemand langsam) überhaupt aktiv wird, klingt etwas seltsam. Dass man dann als Anrufer bei der Kontrolle gegenwärtig ist und mitbekommt, das da Alkohol oder Fahruntauglichkeit im Spiel ist, erscheint mir dann noch viel seltsamer.

Zitat:

Ich frage mich grade, woher man wohl die Information bezüglich Alkohol bzw. fahruntauglichkeit bekommt.
Allein schon dass die Polizei wegen eines solchen Anrufs (da fährt jemand langsam) überhaupt aktiv wird, klingt etwas seltsam. Dass man dann als Anrufer bei der Kontrolle gegenwärtig ist und mitbekommt, das da Alkohol oder Fahruntauglichkeit im Spiel ist, erscheint mir dann noch viel seltsamer.

Es ging in meinem Fällen nicht um 80 statt 100, sondern eher um 65 mit Schlingern auf der Autobahn im Audi A6 und einem potentiellen Unfall alle 3km.

Du musst nur glaubwürdig machen, dass hier wirklich gleich was passiert wenn keiner Auftaucht und dir die Zeit nehmen dran zu bleiben. Klar Datenschutz in der Theorie und CO, aber am Ende waren sie immer sehr dankbar für den Hinweis.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 5. Februar 2025 um 16:59:40 Uhr:



Zitat:

Mein Tipp, in Zukunft hier nicht nur mit Vorurteilen arbeiten, Rentner, Fahranfänger..., sondern auch mit jungen Männern im krass tiefer gelegten BMW 440i.

Meine Frage, ist dieses Luxusproblem ein triftiger Grund ?

Wenn es daran lag. Ich hatte mal den Motor im Notlauf und musste recht langsam die letzten Kilometer fahren...

Triftige Gründe sieht man ja nicht immer.

Naja, kann sein, ist wie mit der schwangeren Freundin die ins Krankenhaus muss beim Raser, die hier schon erwähnt wurde, aber wer glaubt dran ?

Zitat:

@Melosine schrieb am 5. Februar 2025 um 19:48:13 Uhr:



Allein schon dass die Polizei wegen eines solchen Anrufs (da fährt jemand langsam) überhaupt aktiv wird, klingt etwas seltsam.

Warum? Weil Du es nicht kennst?

Hier haben sie ein Mädel nach Bürgerhinweis angehalten. Der Anrufer hat die Straße abgesichert und gewartet, bis die Rennleitung eingetroffen war.
Der Rest stand nächsten Tag in der Zeitung. Knapp 3 Promille beim Blasen.

gelöscht wegen OT

Immer hart am Thema…

Zitat:

@Haasinger schrieb am 5. Februar 2025 um 19:34:30 Uhr:



Zitat:

@BooBoo schrieb am 5. Februar 2025 um 19:24:38 Uhr:


Viel lieber würde ich auf der Landstraße 75 statt 100 km/h fahren. Ich habe gestern auf einer Landstraße als Beifahrer Gedenkmähler gesehen, obwohl es eine flache gerade Strecke war. Das erschreckt mich aber es wundert mich auch. Man könnte meinen, dass so eine Straße sicher sei.

Landstraße ist nicht gleich Landstraße, da gibts von Kurvigen Alleen bis hin zur Kerzengeraden "fast" Autobahn eine Menge Abstufungen an denen man die für sich und sein Fahrzeug richtige Geschwindigkeit wählen muss.

Wenn du dich allerdings mit 100kmh auf gut ausgebauter Straße in einem gewarteten, modernen Fahrzeug überfordert fühlst, solltest du unbedingt beginnen, nach den Gründen zu suchen.
Für mich war beginnende Unsicherheit Nachts das erste Anzeichen dass ich innerhalb der letzten vier Jahre 20% Sehkraft verloren hatte. Nicht dramatisch - immernoch 10% über dem Führerscheinniveau, aber eben EIN Anzeichen. Auch hatte ich einmal unwohlsein weil mein Auto einfach jeder Spurrille folgte - hier war ein Wartungsproblem die Ursache.

Die Fahrerlaubnis bzw. die Anforderung ein Fahrzeug zu führen, beinhaltet das beherrschen wesentlich komplexerer Fahrsituationen als eine "einfache" Landstraße. Das beginnt bei suizidalen Radfahrern die man im Blick haben muss, und endet bei einem simplen Ausweichmanöver oder einer Gefahrenbremsung. Das ist im PKW relativ weich gespült, wenn man sieht was z.B. Motorradfahrer bei der praktischen Prüfung abliefern müssen, dann weiß man dass Fahrtauglichkeit keine Floskel ist.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 5. Februar 2025 um 16:46:02 Uhr:



Zitat:

@Tarnik schrieb am 5. Februar 2025 um 09:59:38 Uhr:


@berlin-paul und Co. haben sich bei dem Thema komplett Verant und sollten die Fragestellung nochmal genauer erfassen.

Nö, wir schreiben ontopic, während die Gegenstimmen sozialpädagogisches OT verzapfen. Macht aber nichts. Meine Fahrlehrer haben keine Kandidaten zur Prüfung angemeldet, die im Straßenverkehr nicht mitschwimmen wollen wenn sie vom Schmetterlingsfangen im duftigen Kornblumenfeld träumen. Da fehlt einfach noch die Fahreignung und einige dutzend Fahrstunden.

Wenn der Fahrleher dabei sitzt oder gar sagt , jetzt gib mal Gas, dann mache ich als Fahrschüler das, weil der Fahrlehrer ja signalisiert, das ist OK und erwartet oder er ist eben als Notbremse vorhanden- Wenn man dann, ich sag mal die ersten 3..4 Wochen als Führerscheinneuling alleine im Auto sitzt muss dann der klick dazu erst kommen. Bei manchen früher bei manchen erst ein paar Wochen später ... Ausserdem gehen nicht alle mit Papas/Mamas Auto sorglos um.

Und zum Thema "meine Fahrlehrer", ja das mag mal so gewesen sien, aber Recht oder Sicherheit im allgemeinen funktioniert nicht so , das es mal so gewesen ist oder gutgegangen ist.

Ich kenne es etwas anders. Die Anmeldung wird erst gemacht, wenn der Schüler ohne solche Hinweise einen unaufgeregten Eindruck macht. Da ist der im Vorteil, der schon frühzeitig als Beifahrer in der Familie aufpasst und das Fahrgefühl sozusagen aufnimmt, Fragen stellt und den Verkehr beobachtet. Der eine kommt damit schneller klar und manch anderer irgendwie nie. That's life.

Zitat:

Und zum Thema "meine Fahrlehrer", ja das mag mal so gewesen sien, aber Recht oder Sicherheit im allgemeinen funktioniert nicht so , das es mal so gewesen ist oder gutgegangen ist.

Man darf eben aber nicht so blauäugig sein und glauben dass unnötiges langsam fahren pauschal für Sicherheit sorgt. Erzähl das mal dem 40 Tonner der dir dann auf der Autobahn in der Kofferraumklappe hängt.

Meine Fahrlehrer haben mich übrigens auch zu einer gewissen Geschwindigkeit genötigt. Mehr als 10 Tacho unter zHg wurde ausdrücklich nicht grundlos toleriert. Kann mich noch erinnern wie ich in der Nachtfahr im Regen auf ner Kurvigen Landstraße 70 gefahren bin und vom Fahrlehrer angeraunzt wurde. War damals hart, heute sehe ich es als "richtig" und "wichtig" an.

Ja, ist sicher alles richtig, und das ist natürlich das Ziel der Ausbildung, aber der Fahrlehrer ist dabei und es ist meistens das gleiche Fahrzeug oft ein Golf . Daher ist klar was die Erwartungshaltung ist und man kennt sich als Fahrschüler dann auch aus . Und die meisten Fahrten gehen durch bekanntes Terrain. Ausser evtl. die Überlandfahrt. Aber das erste Mal mit VW Bus/ 7er BMW hat dann andere Abmasse und Fahrgefühl.

Das ist teilweise so wie in einem Bewerbungsgespräch , da wissen auch (fast) alle wie man sich verhalten muss...erst hinterher zeigen sich die unterschiedlichen Lernkurven.

Der 40 Tonner hat mit Sicherheit die grössereAufprallenergie aber wahrscheinlich ist er nicht im Recht.

Also diese Argumentation ist so , mach nur das was der Nachbar sagt , der hat die grössere Pistole im Schrank. In manchen Situation ist das ggf. richtig aber nicht das Rechtsverständniss welches in D gilt.

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