Österreich und das Tempolimit auf AB

Hallo,
können wir von Österreich etwas in Sachen Tempolimit lernen?

In Österreich gibt es Überlegungen, die Tempo 130 Beschränkung auf Autobahnen auf Tempo 100 abzusenken. Grundlage soll nicht mehr die Straßenverkehrsordnung sein, sondern das Immissionsgesetz.
Aus Geschwindigkeitsübertretungen (zweistellige Eurobeträge) werden dann Umweltvergehen, die mit Strafen bis in die Tausende Euro geahndet werden können.
Natürlich sind nicht alle dafür, die traditionellen Automobilklubs protestieren, der umweltbewusstere Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ist dafür.
Argumente:
Tempo 100 statt 130 senkt die Stickstoffemissionen um 18-25 Prozent, Feinstaub bei Diesel nimmt um 27 Prozent ab, Spritverbräuche samt Kosten sinken um fast ein Viertel, kürzere Bremswege, das Unfallrisiko sinkt um 60 Prozent.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 4.1.2007 Seite 7

Ich finde, mittlerweile sind wir im Schnitt gar nicht mehr soweit von dieser Geschwindigkeit weg, zumindest mein Eindruck während meiner Sylvesterfahrt nach München, Hinfahrt max. 120km/h, Rückfahrt Stau von Burgau bis Ulm-West, da wären 100km/h traumhaft gewesen.
Gibt es Meinungen dazu? 🙂 Grüße Harry

Beste Antwort im Thema

wie kann man nur auf sowas kommen?

hätte ich nie im leben geglaubt, dass die schleicher uns auch noch sprit sparen, co² reduzieren und für staufreie bahnen sorgen....
da schlag ich glatt mal tempo 30 für alles und jeden vor (auch im luftraum).
da müssten wir ja alle reich und gesund werden, soviel wie man da spart....ja und dann brauch man halt mal 10 stunden länger für die heimfahrt von der arbeit, aber man fährt ja auch 10 früher los, gleicht sich ja aus.

ohne scheiß, über solchen schwachsinn kann ich echt nur den kopf schütteln.
die ganze dämliche diskussion über sparen, schadstoffausstoß usw.....muss das immer auf dem rücken der autofahrer ausgetragen werden?
wer sparen möchte soll sofort seine kiste abgeben und fahrrad fahren, wer weniger co² austoßen möchte, sollte seine fabrikanlagen auf einen technisch angemessenen stand bringen.

und wenn ich so kommentare lese wie:
"verlust des statussymoles", "früher in der ddr gings ja auch gut, bis man dann nach westdeutschland fuhr und das rasen anfing"..... ?????????
hallo, noch alles fit da oben?
seit wann ist ein auto ein statussymbol, wenn es mehr als 100km/h schafft oder man eben schneller fährt? lächerlich.
und zum zweiten, wer es einfach nicht kann und nicht versteht, dass man auch ganz selbständig ohne anweisung 100km/h auf der bahn fahren kann, während andere schneller fahren, der sollte echt weg bleiben von der straße.
jeder so wie er kann, beherrscht und möchte....punkt.

grüße

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Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


Ich genieße entspannende Geschäftsfahrten mit dem Auto durchs tempolimitierte Ausland … ich bin dort meistens mit 120/130 durchschnittlich schneller unterwegs als hier „200+“ kurze Abschnitte und Stau „80-“ lange Abschnitte.

Und das wird erst recht so bleiben, wenn du hier "100

-

" kurze Abschnitte gepaart mit Stau "80

-

" lange Abschnitte zu absolvieren hättest.

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


… 100 halte ich für arg … aber erstmal sehen, wie es wirklich wird … und wie es sich tatsächlich auswirkt.

Halte ich auch für arg.

Will und brauch´ ich nicht sehen.

Zitat:

Original geschrieben von Max-Palue


Fahrt einfach mal im Wagen von HH nach M mit 130. Viel Spaß sage ich da nur. Es ist ein Unterscheid ob ich 10 h unterwegs bin oder 6 h.

Ich fahre ja auch gerne schnell - gelegentlich auch mal schneller als der typische Handelsvertreter im TDI ;-)

Die 4 Stunden Differenz nehme ich Dir aber nicht ab. Die 6h wirst Du bei guten Verkehrs- und Witterungsverhältnissen erreichen. Vom Top-Speed hängt das weniger ab. Bei VMax Tempo 130 werden keine 10h daraus.

Oliver

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


Ich genieße entspannende Geschäftsfahrten mit dem Auto durchs tempolimitierte Ausland …

Das geht auch hier problemlos.

Noch entspannender ist die Bahnfahrt. Macht natürlich nur bei direkten Großstadtverbindungen Sinn, nicht von Vorort zu Vorort.

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


ich bin dort meistens mit 120/130 durchschnittlich schneller unterwegs als hier „200+“ kurze Abschnitte und Stau „80-“ lange Abschnitte (schließlich sind Geschäftsreisende selten nachts auf freier Bahr unterwegs)

Bei Tempo 200 und Stau 80 sind bis auf Dich alle schneller unterwegs als bei Tempo 120/130 und Stau 80.

Es ist nach meiner Erfahrung eine Illusion in dicht besiedelten Gebieten zur Rush-Hour mit 120 bzw. 130 km/h voran kommen zu wollen- egal in welchem Land und mit welcher zulässigen vmax.

Allerdings habe ich nur Stauerfahrungen in fast allen europäischen Ballungsgebieten sowie der Ost- und Westküste der USA.
Über Afrika, Asien, Australien und Südamerika kann ich keine Auskunft erteilen, so weit gereist bin ich nicht.
Ich vermute allerdings, dass es dort rund um die Metropolen und Ballungsgebiete ähnlich mit den Staus ist. 😉

Die Verkehrsforscher haben auch eine Meinung:
Ab einer gewissen Dichte bricht der Verkehr recht zügig zusammen - selbst bei einer 80er Limitierung.
Grenzwert ist da nicht die gefahrene Geschwindigkeit,
sondern die Zahl 20 Fahrzeuge je Fahrstreifen und pro km.
Die Fachleute sehen also die Verkehrsdichte als Ursache des Verkehrsinfarktes, nicht die vmax.
Dürfte aber keine Überraschung sein. 😁

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Die Fachleute sehen also die Verkehrsdichte als Ursache des Verkehrsinfarktes, nicht die vmax.
Dürfte aber keine Überraschung sein. 😁

Dafür muss man kein Fachleut sein. Da braucht man nur ne überlastete BAB (zB A24 zwischen Berlin und Wittstock/Dosse am Freitag NAchmittag) befahren. Da kommt man bei erlaubten 130 doch nur mit 90 vorwärts weil sich alle PKW auf die linke Spur zwängen und alle 500 Meter ein LKW rollt.

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Zitat:

Original geschrieben von patti106


Dafür muss man kein Fachleut sein.

Es soll Leute geben,

die den Verkehrsinfarkt auf zu hohe erlaubte Geschwindigkeiten

und nicht auf die Verkehrsdichte zurückführen. 😉

Na Meister der grauen Theorie 😁 … wir könnten ja mal ein oder zwei Jahre lang ein Tempolimit auch bei uns einführen. Am ende des Zeitraums würde man sehen, ob es irgendwas hält (das Limit), von dem was es an positiven Dingen verspricht und es (das Limit) dann behalten oder wieder verwerfen. Aber das klappt bei uns Deutschen wohl nicht … die einen hätten Angst, dass das Tempolimit tatsächlich was nutzt und die anderen dass man schief laufende Änderungen rückgängig macht … 😉 .. so ist das nun mal ….

Zitat:

Original geschrieben von Max-Palue


;-)
Ich arbeite seit 1987 im AD und ich sehe jeden Tag auf der AB und Landstrasse was los ist. Ich glaube es braucht eher Rücksicht als Oberlehrer und Möchtegern Erzieher. Falls jemand fragen sollte: Verkehrszeichen sind für mich Fakt und werden eingehalten ich ein und Auffahren und Drängel hasse ich wie die Pest.

Ja, wenn alle so denken und handeln würden, bräuchten wir keine Tempo Diskussion.

buba

Zitat:

Original geschrieben von cruiserbuba


Ja, wenn alle so denken und handeln würden, bräuchten wir keine Tempo Diskussion.
buba

das ist wohl wahr 😉

Hallo,
verstehe ich da etwas nicht?
"Die Fachleute sehen also die Verkehrsdichte als Ursache des Verkehrsinfarktes, nicht die vmax."

Die Verkehrsdichten sind ständig am Zunehmen, zumindest hier in Süddeutschland. Um den Verkehr einigermaßen am Laufen zu halten, müssen die zulässigen Geschwindigkeiten HERUNTER.
Rennfahrer erzeugen dann Staus aus dem "Nichts", also kommt es auf das erlaubte Vmax sehr wohl an, Verkehrsleitsysteme begrenzen dann meist erfolgreich.
Wie erwähnt, bin nach Sylvester von München Richtung Ulm auf der A8 gefahren, Vmax auf weiten Strecken 80km/h.
Und jetzt regen sich manche über Tempo 100 auf, das war gar nicht mehr möglich. Ein Blick in die Zukunft? Grüße Harry

P.S. Ich bin für Verkehrsleitsysteme auf Autobahnen.

Hallo,
"Verkehrszeichen sind für mich Fakt und werden eingehalten ich ein und Auffahren und Drängel hasse ich wie die Pest."

DU BIST NICHT ALLEIN. 🙂

Zitat:

Original geschrieben von quattro-pit


wir könnten ja mal ein oder zwei Jahre lang ein Tempolimit auch bei uns einführen. Am ende des Zeitraums würde man sehen, ob es irgendwas hält (das Limit), von dem was es an positiven Dingen verspricht und es (das Limit) dann behalten oder wieder verwerfen.

Mal ganz praktisch für Dich:

Gute 50 Prozent der Autobahnen sind bereits mit Geschwindigkeitslimits versehen.

Auswertungen sind also jederzeit möglich und haben auch schon stattgefunden.

Wir (ja Du und ich) als Pottler wissen ja was die Limits z.b. auf der B1 bringen.
Wird der Verkehr dichter, helfen Sie den Notstand zu verwalten.
Wird der Verkehr zu dicht, stehen so oder so alle.

Zitat:

Original geschrieben von harryman1946


Rennfahrer erzeugen dann Staus aus dem "Nichts", also kommt es auf das erlaubte Vmax sehr wohl an, Verkehrsleitsysteme begrenzen dann meist erfolgreich.

Es ist albern zu glauben, dass Staus auf "Rennfahrer" zurückzuführen seien!

In Großräumen kommt der Verkehr ganz ohne Rennfahrer und trotz der dort durchgängig herrschenden Tempolimits von 100 oder 120 km/h (sofern Variabel auch 60 und 80 und Nachts frei) täglich mehrfach zum Erliegen.

Stauverursacher ist (abgesehen von Unfällen und Gafferstaus) ganz unspektakulär die zu hohe Verkehrsdichte und der dann eintretende Ziehharmonikaeffekt.

Im Ergebnis also die schlechte Verkehrsplanung der zuständigen Ministerien.
Der Verkehrskollaps ist durch Unterlassen geplant und gewollt.

100? das würde heißen ich brauche bei einer strecke von 1000km mit tempo konstant 100 = 10 std. und bei 130 fast 8 std. ist doch scheiße. soll alles so bleiben wie es ist. ist doch gut oder? (abgesehen von einigen idioten 😁 )

Hallo,

"Im Ergebnis also die schlechte Verkehrsplanung der zuständigen Ministerien.
Der Verkehrskollaps ist durch Unterlassen geplant und gewollt."

Man kann es sich auch einfach machen, klare Feindbilder.

Ich denke, wir erleben so etwas wie "Grenzen des Wachstums". mehr geht halt nicht.
In SpiegelOnline war kürzlich ein netter Beitrag über die wahren Kosten von Verkehr, da konnte einem übel werden. Und die oben gescholtenen Politiker argumentieren, dass man bei den Verkehrskosten halt emotional denken müsste.
Und:
"Es ist albern zu glauben, dass Staus auf "Rennfahrer" zurückzuführen seien!"
Habe ich NUR geschrieben?

Hallo,
Link zu den Verkehrskosten (habe ich oben vergessen)

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,457833,00.html

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