Odysee des Grauens

Audi A6 C6/4F

Vorab: Sobald ich Bilder hab, enthalt ich sie euch nicht weiter vor.
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Das mit dem Auffahrunfall hat vielleicht der ein oder die andere schon gelesen. Die grauenvolle Geschichte hat eine Fortsetzung. Und die kommt hier:

Im Vertrauen lass ich meinen Unfallwagen bei meinem Dealer reparieren. Ist ja ne große Firma mit nem großen Namen in einer nicht zu kleinen Stadt. Doch nach der Reparatur scheint mir der Schaden nur halbherzig behoben, und jede Menge andere Respektlosigkeiten passiert. Nicht dass mich die Reparaturdauer von 20 Tagen schon stutzig gemacht hätte. Aber was dabei herauskam lest ihr im folgenden.

Kategorisiert würde ich die folgenden Mängel der nicht fachgerechten Ausführung der Reparatur zuordnen:
1. Einladeleiste im Kofferraum beschädigt (Knick im Kunststoff)
2. Lackierung nicht fachgerecht ausgeführt im Übergangsbereich Heck zu Karosserie (deutliche Lackunterschiede)
3. Lackierung nicht fachgerecht ausgeführt in der Reserveradmulde (Einschluss von Schmutz)
4. Auspuffendrohre nicht exakt montiert (rechts steht weiter hervor als links)
5. Spaltmaße Heckklappe nicht korrekt (rechte Rückleuchte berührt Heckklappe)
6. Abschirmbleche zw. Auspuff und Reserveradmulde wurden nicht ersetzt (man sieht noch deutlich die Spuren des Auffahrunfalls)
7. Kleiner Schlauch hängt hinten rechts herunter (nicht richtig angeschlossen? -wofür ist der wohl?)
8. Splitterung der rechten Rückleuchte an der Ecke zur Heckklappe (lag das am Unfall oder doch an der falschen Montage der Heckklappe mit dem zu geringen Spaltmaß, dass durch Schließen dieser evtl. die Rückleuchte kaputt ging)
9. Befestigungsschraube des Reserverades (aus Kunststoff) gebrochen

Das lässt mich u. a. Schließen, dass der Gutachter nur halbherzig begutachtet haben könnte. Ferner bleibt mir fraglich, wie man mit "normalem" Menschenverstand Unfallteile unbehandelt einfach wieder einbaut. Und dass, wo die Versicherung des Gegners doch alle Kosten tragen muss. Es gibt also keinen Grund an mir zu sparen?! Ich versteh das nicht! Die dilettantische Art des Zusammenbaus mal ignoriert.

Der Oberhammer und höchste Stufe der Respektlosigkeit vor mir als Kunden und meinem Wagen als >50€-Traumschiff ist jedoch der Allgemeinzustand nach der Rückgabe:
10. Lacknebel an Türen und Fensterscheiben
11. Druckstellen am Rand (mittig) der Blende des Schiebedachs (das war wohl die 20 Tage halb geöffnet: die Druckstellen sind zurückgegangen, sodass ich den Mangel von der Liste streichen konnte)
12. Tiefe Druckstellen auf der Rücksitzbank (großer schwerer Gegenstand: es scheint als habe die Heckklappe im Wagen gelagert. Die Rücksitzbank ist für mich damit hinüber)
13. Starke Druckstelle auf rechtem Vordersitz (hier muß auch was gelagert haben)
14. Zwei massive Kratzer an der hinteren rechten Tür (unten links und mittig rechts)
15. Ein massiver Kratzer an der vorderen rechten Tür (mittig links)
16. Politurkratzer am Heck oben, links und rechts von der Heckklappe
17. Heckscheibe massiv verkratzt (welcher Idiot kratzt Eis [mit einem Metallkratzer?] an einem Wagen mit Standheizung?)

Ein dreckig in die Werkstatt gebrachtes Fahrzeug hätte ich auch dreckig wieder in Empfang genommen. Nichts hätte ich lieber getan, als meine Biene mit neuem Hintern frisch zu pflegen. Ein dagegen dilettantisch gereinigtes Fahrzeug wiederspricht meinen Vorstellungen von Kundenservice. Entweder ich mache was richtig, oder erst gar nicht.

Nunja, die Liste liegt schriftlich bei meinem Noch-Dealer. Das Fahrzeug gebe ich am Montag zur Beseitigung der oben aufgeführten Mängel ab. Fraglich bleibt, wer mir die Wertminderung durch die zusätzliche, nicht unfallbedingte, Lackierung der beiden rechten Türen ersetzt. Ebenso muss die Heckscheibe getauscht werden. Alles Einschnitte in das Leben meiner kleinen in diesen jungen Wochen. Das hätte doch nicht sein müssen!

Praktischerweise konnte ich die Mängelliste noch fortführen, wobei die nächsten Mängel auch als Gewährleistungsfälle zu kategorisieren sein könnten:
18. Die Airbag Kontrollleuchte leuchtet permanent auch während der Fahrt. Laut Handbuch ein Grund um in die Werkstatt zu fahren. Das Problem war meinem Dealer schon vor dem Unfall bekannt und wir wollten einen Termin zur Behebung ausmachen. Da der Wagen solange stand, habe ich telefonisch gebeten, das Problem gleich mit zu beseitigen. Bei der Abholung dann die Aussage, das Problem sei nicht mehr präsent, eine Probefahrt sei auch durchgeführt worden.
19. Das Handschuhfach öffnet seit dem Unfall erst nach mehrmaligem Betätigen. (nur unregelmäßig feststellbar, für mich aber störend und inakzeptabel!)
20. Der Automatikmechanismus der Heckklappe öffnet nur zögerlich. (die letzten paar zentimeter)
21. Während der Fahrt hört man beim Überfahren von kleinen Hindernissen und teilweise in Kurven ein „Knarzendes Geräusch“ am Armaturenbrett. Dieses Geräusch war vor dem Unfall nicht und ist für einen Neuwagen nicht akzeptabel!

Sicher ist auch hier noch die ein oder andere Auswirkung vom Unfall versteckt. Für mich sind alle Mängel nicht akzeptabel und gerade bei einem Neuwagen ein Ding der Unmöglichkeit.

Mein Noch-Dealer muss nun Nachhilfe in "Wie übe ich Respekt an meinem Kunden und vorallem an seinem Fahrzeug?" nehmen, damit das alles ein gutes Ende nehmen kann.

Fortsetzung folgt.

34 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von sportec A4


Zu Dir fällt mir echt nichts mehr ein. Du scheinst ja voll in der Materie zu stehen.
Gruss
Versicherungsfuzzi

Upps, das tut mir jetzt echt leid, ich wollte Dir da nichts falsche unterstellen. Daher Entschuldige bitte vielmals mein Versehen, also das war nicht so gemeint.

Ist mir jetzt echt peinlich, "Fuzzi" na klar, tz tz tz, wie komme ich nur auf "Fritze" ? 😁

Nimm doch nicht alles so tierisch ernst, ein bisschen Spass muss ja auch sein, und schliesslich hast Du mit "unter der Gürtelline" angefangen.

das glaubt Ihr nicht!

vorab: mein wagen steht zur nachbesserung in der werkstatt...

Ruft mich heute eine Tante vom un😉 an und meint ich hätte ja mein Fahrzeug bei Ihnen in der Reparatur gehabt und wollte wissen, wie ich mit der Reparatur zufrieden gewesen sei! ...
Eine Sekunde vergeht...

(Halloooo?)

Ich erkläre dann deutlich, dass mein Wagen noch in der Werkstatt sein muss. Daraufhin meint Sie, das das doch aber schon vor 4 Wochen gewesen sein soll. Ich erwidere, dass ich wg. der damaligen "Sch...reparatur" jetzt zur Nachbesserung drinstehe. Fortan hatte ich den Eindruck, Sie versuche das Gespräch möglichst schnell zu beenden. Aber ich nutze den Augenblick und erkundige mich nach dem Status der Nachbesserung (warte schon seit 10 Tagen! -ab wann wird das unzumutbar?), woraufhin Sie mich getrost an den zuständigen Mitarbeiter verbindet. Aber Pustekuchen: Kein Mensch da. Die unvoreingenommene Stimme fragt mich dann salopp nach meiner Tel.nr und sagt, dass man mich zurückrufen würde. Da blieb mir dann nur noch zu sagen, dass "die" sich erst melden brauchen, wenn mein Auto wieder in Topzustand ist.

Schlechter Scherz, oder?

Hi,
diese Art Anrufe nerven IMHO deshalb so sehr da (in meinem Fall) nicht der Freundliche selbst anruft sondern irgend ein externes Callcenter. Laut Freundlichem hat dieser auch gar keine Wahl ob er einen Kunden anrufen läßt oder nicht. Das Callcenter wiederum hat natürlich keine Ahnung von den Details. Aus Kundensicht erscheint so ein Anruf völlig überflüssig, Kundenbindung kann man auch anders erreichen ...
distance

Bei meiner Werkstatt (AZ) ruft stets eine Angestellte der Werkstatt an, diese hat aber nur die Meldung, dass man dort war und wann. Weder weiß sie vom Erfolg oder davon ob die Insp./Rep. durch Garantie/Kulanz/Versicherung reguliert wurde. Die will einfach wissen, ob man zufrieden ist.
Ich versuche dann ggf. das "drumherum" (also zum xten mal dort wegen gleicher Sache) möglichst objektiv zu beschreiben und ansonsten eben wirklich nur Auskunft zu dieser Insp./Rep. zu machen (also Annahhme, Erklärung der Arbeiten, Ersatzfahrzeug (war ja bis 4B noch ein großes Thema) ...).
Generell ist doch Kundenbefragung ein positives Signal, die Methodik/Qualität erscheint mir allerdings fragwürdig (was ich auch stets zum Ausdruck bringe).

Ich kenne aber das Gefühl, dass man momentan unzufrieden wegen "Nichtproblemlösung" ist und dann gefragt wird, wie man den Aufenthalt so fand. 😁

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Anrufe...

Bei meinem Autohaus ruft nach einigen Tagen stets die Inhaberin und Namensgeberin des Audi-Zentrums selbst an. Das hat den Vorteil, dass man sich a) ernst genommen fühlt und b) sie sich nicht wirklich "rausreden" könnte von wegen nicht verantwortlich oder so. Gut, bei mir war noch nie ein ernsthaftes Problem und ich möchte auch keines haben um das auszuprobieren.

Aber was sagt eigentlich Audi selbst zu dieser Vorgehensweise? Ich würde den Fall einmal komplett in einem Brief zusammenfassen und an den Audi-Vorstand schicken. Das wird Dir im Einzelfall wahrscheinlich nicht viel bringen, aber ich weiß aus "gewöhnlich gut informierten Kreisen" dass sich Audi derzeit herzhaft darüber ärgert dass man - anders als BMW oder Mercedes mit der Niederlassungs-Struktur - keine wirklichen Einflussmöglichkeiten auf die Autohäuser hat. Will meinen: Wenn ein BMW-Händler dicke Backen macht, kann BMW mit dem Verweis auf die BMW-eigenen Niederlassungen immer Druck machen, gleiches gilt auch für Mercedes. Das fehlt Audi schon. Und daher: Auch wenn es Dir im konkreten Fall nicht weiterhelfen wird, so ist ein solcher Brief sicherlich gute Munition in dieser Sache...

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