Nun wird's (vorerst) doch kein C5
Liebe C5-Freunde,
auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: In absehbarer Zeit werde ich keinen C5 kaufen.
Nach wie vor ist der C5 das für mich (optisch) attraktivste Modell seiner Klasse am Markt. Das Design (sowohl außen als auch innen) schlägt die deutschen Wettbewerber um Längen, zumindest meiner Ansicht nach.
Nur:
a) Verbrauch und Gewicht sind zu hoch (hatte einen 135 HDI Handschalter einen halben Tag zur Probe und habe ihn mit Verstand gefahren. Unter 8l war nichts zu machen! Meinen Golf V Variant 1,9 TDI - zugegebenermaßen eine Hausnummer kleiner - fahre ich mit 5,2 l).
b) In dieser Klasse eine Euro IV-Einstufung halte ich für indiskutabel - egal, bei welcher Marke. Mindestens EuroV muss es schon sein, wenn ich über 30.000 € hinlegen soll.
c) Innovationen wie DSG, Hybrid etc. suche ich vergebens. Wenn Volvo das sogar hinkriegt, sollte ein Konzern wie PSA auch dazu in der Lage sein!
Ich spekuliere darauf, dass die nächste Generation dann auf komplett neuer Plattform erscheinen wird. Bis dahin werde ich meine alte Gurke wohl weiterfahren oder mir evtl. einen günstigen Berlingo zulegen... ist mit kleinen Kindern sicher ohnehin sinnvoller.
Also - tut mir leid! Freue mich trotzdem jedesmal, wenn ich einen sehe!
Holger
Beste Antwort im Thema
Leider richtig, die PSA-Getriebeoptionen sind derzeit vergleichsweise bescheiden. Allerdings sind Sechsgang-Schalt- und Automatikgetriebe m. E. noch im Rahmen. Das Gros der Mitbewerber bietet hier auch nicht mehr. Dramatischer sieht's schon bei den Benzinern aus, wo man zumindest untenrum noch Viergang-Automatiken anbietet.
Man muss aber auch fairerweise anmerken, dass die fein abgestuften Getriebe an europäischen Fahrzeugen ihre Vorteile häufig erst bei konstant hohen Autobahngeschwindigkeiten ausspielen. Bis 130 km/h sind die Unterschiede meist marginal. Und ich denke auch, hier wird wieder viel gehypt. Jahrzehntelang gab es kaum Innovationen bei den Getrieben und Automatiken fristeten zumindest in Europa ein schattendasein - trotz Ölkrise und stetig steigendem ökologischen Bewußtsein. Jetzt, wo ein paar "Premium"-Buden auf dem Feld wieder aktiv werden, soll das auf einmal ein Ausschlusskriterium gegenüber anderen Marken sein? Merkwürdig. In den Späten Siebzigern hat es auch keinen Interessiert, dass man bei vielen Japanern fünf Gänge serienmäßig bekam, während der Fünfte bei einheimischen Modellen höchstens bei besseren Modellen als aufpreispflichtige Option angeboten wurde. Als PSA als erster den DPF serienreif bekam, führte das auch nicht zu nennenswertem Zulassungsplus. Und ein Prius verkauft sich im Vergleich zu den spritfressenden Mittelklaseschleudern deutscher Herkunft auch äußerst bescheiden. Aber jede Wette, ein erster FAP von Audi oder ein erster Hybrid von MB hätten die gleichen Statements forciert, wie oben zu lesen 🙁.
Das DSG sehe ich im Übrigen "nur" in der Frage des Verbrauches und allenfalls noch beim Schaltkomfort einigermmaßen im Vorteil. Die klassischen Tugenden der Wandlerautomatik, allen voran das ca. dreifach höhere Anfahrdrehmoment gegenüber einem Kupplungs-Getriebe (im Stadtverkehr von erheblichem Vorteil), erreicht es leider nicht. Das EGS6 scheint mir dagegen ein unglücklicher Zwitter zu sein, der allenfalls bei der Frage der zweiten freien Hand mithalten kann. Damit scheint PSA aber einige Probleme gehabt zu haben. Man laß häufiger von Beschwerden und beim C6 wurde das Getriebe wieder unauffällig gestrichen. Gut möglich, dass man es daher bei C5 von vornherein nicht erst anbot.
Man sollte sich auch mal überlegen, ob der Aufpreis für ein technologisch aufwändiges bzw. neues Automatikgetriebe, das es häufig nur in Kombination mit eh schon vergleichsweise teuren Automobilen gibt, die paar beim Sprit gesparten Kröten rechtfertigt. Irgendwie scheint mir die Arguemntation etwas konstruiert.
Der C5 ist leider (zu) schwer geworden und verbraucht auch (zu) viel, das ist wahr. Allerdings sollte man das auch mit dem Gegenwert vergleichen (Ausstattung, Größe) und nicht mit Fahrzeugen, die zwar prinzipiell der gleichen "Klasse" entstammen, in der Praxis aber deutlich kleiner und in der Basisvariante, die die Messwerte liefert, erheblich spartanischer bestückt sind. Auch nicht zu vergessen, es gibt ein paar Hersteller, die neuerdings extrem geschönte Verbrauchswerte abliefern (schau mal dazu ins BMW-Unterforum). Dazu gehört Citroen zum Glück (noch) nicht. Allerdings kann ich die angegebenen acht Liter für den 135 HDI nicht nachvollziehen. Wie wurde das denn bei einer Probefahrt ermittelt? Etwa über den BC? Oder wurde mehrfach an der gleichen Säule absolut voll getankt? Ich hatte den gleichen Motor mit Schalter auch über Nacht ausgiebig zur Probe. Bei "normaler" Fahrweise im Berliner Stadtverkehr (mit ca. 30 Prozent Autobahn) kam ich auf deutlich unter sieben Liter! Verhalten gefahren sollte noch etwas weniger drin sein. Sicher, dass es der 135er Diesel und nicht der 170er oder der 140er Benziner war? 😉 Bei Ford müssten dann ähnliche Verbrauchswerte auftauchen.
Zur Euronorm: da solltest Du Dich besser informieren. Der 135HDI wird derzeit überarbeitet, auf 140PS (alternative Angabe 143PS) gebracht und Euro-V -tauglich gemacht. Bei Peugeot wird dieser Motor angeblich bereits verbaut und bei Citroen auch sukzessive eingeführt (der 135er wird aus den Prospekten wohl erst gestrichen, wenn der letzte Alte übergeben wurde). Die Verordnungen zu Euro V und VI wurden vor 1 3/4 Jahr bekanntgegeben. Dass da nicht alle sofort drei Tage später jedes Modell tauglich für die nächste Norm bekommen, sollte einleuchten. Und PSA ist auf dem Gebiet sicher nicht der untätigste Hersteller.
15 Antworten
Hallo,
fahre einen C 5 III HDI 135 nun über 5000km. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 6,4 Litern. Da ist Stadtverkehr Autobahn eben alles dabei.
Ist die Exklusiv-Auststattung. Finde den Motor absolut konkurrenzfähig und der Fahrkomfort ist einmalig...