Neuling braucht Hilfe

Mazda MX-5

Guten Abend zusammen,

kurze Vorgeschichte meinerseits. Schon in meiner Kindheit zählte ich den MX-5 zu meinen Lieblingsautos - ohne deren Potential wirklich zu kennen. Mit steigendem Alter aber immer mehr werdenden Petrolhead ist das Auto bei mir irgendwie in Vergessenheit geraten - bis ich vor kurzem einen neuen MX-5 gefahren bin. Die Agilität ist einfach ein Traum 🙂 Aber euch muss ich das ja nicht erzählen 😉

Nun habe ich mir einen Narren dann gefressen mir einen alten MX-5 NA also Zweitwagen/Spassauto aufzubauen. Ich habe mich schon einwenig in die Materie eingelesen. Dennoch möchte ich von den Schrauben und Erfahrenen unter euch gerne wissen, welcher Motor und ab welchem Baujahr für mich die Beste Substanz darstellet bzw. auf was ich achten muss.

Ich möchte mir ein Spassauto für die Landstrasse aufbauen, weshalb das Turbokit für mich keine Frage ist. Gelesen habe ich, dass der 1.6 Motor der stabilere hierfür ist und demnach eine bessere Basis darstellt. Ich möchte den Motor nicht großartig umbauen, weshalb (für die ersten Jahre) die 200PS nicht groß überschritten werden (können). Macht hier die Basis einen großen Unterschied?

Mein Grundgedanke war, eine etwas schlechtere Basis zu kaufen, dafür dann aber zu wissen dass es vernünftig gemacht wurde (Rost etc.). Leider habe ich nur Zugang zu einer Gemeinschaftstiefgarage, weshalb Schwerarbeiten oder länger andauernde Umbauten nicht möglich sind. Auch habe ich noch nie großartig an einem Auto geschraubt. Ich bin aber Handwerklich begabt und das Schrauben reizt mich sehr stark. Würdet ihr mir mit diesem Hintergrund dennoch eine "schlechtere" Basis für den Aufbau empfehlen?

Welche notwendigen Schweissarbeiten sind als Kritisch zu betrachten? Dass die Seitenschweller immer irgendwann fällig sind habe ich schon herausgelesen sowie hinten Rost auch tendenziell immer kostspielig ist.

Ich habe mal ein Fahrzeug rausgesucht was ich für mich persönlich Interessant finde. Wäre das eine vernünftige Basis?

Freue mich auf Hilfreiche Tipps und hoffe ich werde bald Teil der Gemeinde 😉

Viele Grüße
Alex

Beste Antwort im Thema

Also, ich habe einen 95er, 1.8er Kanada-Miata (kleine Heckblende, viel schöner, aber Km-Tacho) inkl. neuem Stoffdach und TÜV vor ein paar Jahren für 2400 € gekauft. ich finde den Preis, auch rückblickend noch in Ordnung. Er hat keine elektrischen Fensterheber, ist selten, gleichzeitig eine häufige Schwachstelle weniger.

Er war etwas verbastelt und auf jeden Fall ein gerichteter Unfallwagen. Im Kofferraum haben die sichtbaren Längslenker "Falten", vorne auch ein wenig. Aber er fährt problemlos geradeaus. und mir gefiel er in dieser Ausführung (BRG, Miata) sehr gut. Angeblich hat er einen AT-Motor mit 80.000 Km, kann man aber eh nicht nachprüfen.

Rosttechnisch stand er ganz gut da, war noch nichts gemacht. Das da früher, oder später etwas fällig wurde, war mir klar, aber ich konnte erst mal fahren.

Zuerst habe ich mich um das Fahrwerk gekümmert, gelbe Konis mit originalen Federn und leichte (O.Z. Ultralight) Räder. Danach fuhr er wie ein ganz anderes Auto. Vorher waren sehr kurze Federn mit ausgelutschten Originaldämpfern verbaut, der federte nicht, der hüpfte nur. Jetzt bügel ich überall drüber, der steckt alles weg. Ist zwar nicht tief, fährt aber genial und das auch auf schlechtesten Straßen. Die Optik ist mir relativ egal, ich will beim fahren Spaß haben!

Nach vier Jahren zeigten die Schweller Rost. Die habe ich dann aufwendig und gut machen lassen (SPS), gleichzeitig kam ein richtiger, angefertigter Überrollbügel, andere Sitze und H-Gurte rein. Das alte große Airbaglenkrad habe ich schon vorher gegen ein kleines Raid mit Rückrüstnabe getauscht. Zwischendurch habe ich ein Ölthermometer und einen großen Mishimoto-Kühler mit Doppelventilator eingebaut. Mit der Temperatur gibt es öfter Probleme, die Kühlluftöffnung ist ja ziemlich klein.

Nächstes Jahr gibt es dann noch 50-60 PS und dann ist der Traumroadster fertig :-) Ob aufgeladen, oder Saugertuning ist noch nicht ganz klar, aber ich tendiere zum Rotrex Kompressor. Saugertuning mit Einzeldrossel ist zwar saugeil und sehr klassisch, aber im unteren Drehzahlbereich nie richtig gut abzustimmen, erst oben raus laufen die richtig gut. Da es mir auf die Alltagstauglichkeit ankommt, wird es dann wohl der Rotrex. Preislich macht das so gut wie keinen Unterschied.

Warum ich die ganze Geschichte erzähle, es ist einfach ein Beispiel von einem günstigen Fahrzeug, das nach und nach, je nach Zeit und Geld aufgebaut wurde, nie allzu lange stand und immer sehr viel Spaß macht.

Die Schweller sind irgendwann immer dran, Rostvorsorge hat Mazda damals einfach nicht betrieben! Entweder kaufst du einen, der noch original ist und kalkulierst die Reparatur ein, ca. 5-800 € pro Seite, je nach Aufwand (ohne Radläufe, sonst wird es teurer), oder du kaufst einen, der schon gemacht ist. Dann aber nur, wenn es dazu eine gute Fotodokumentation gibt und/oder er von einem in der Szene bekannten Spezialisten gemacht wurde. Da gibt es Winzenburg in Essen, ein Karosseriebaumeister (fährt selber NA) der gute Reparaturbleche anfertigt, oder Reparaturen durchführt, SPS in Dietz, eine gute Adresse für alles was MX-5 angeht, Weistroffer in Pulheim, oder in Neuß soll auch ein guter Laden sein. Es gibt bestimmt noch den einen, oder anderen. Wenn es über die Reparatur keine Belege, oder Dokumentation gibt, Finger weg! Es gibt viele "hat ein guter Kumpel von mir gemacht-Reparaturen", oder günstige Hinterhof "Restaurationen", die sind aber in spätestens 3-4 Jahren wieder fällig.

Die Laufleistung ist nicht so von Bedeutung, Motoren gibt es viele günstig auf dem Markt und mit einem Motorkran kann man das Teil in der Garage wechseln. Man kann ihn ja zuerst original fahren, bei Gelegenheit eine günstige Maschine kaufen und die dann machen (lassen), je nach Fähigkeit und Zeit. Mit den richtigen (teuren) Innereien kannst du wirklich standfeste 300 PS erreichen, für den Alltag reichen 180-200 aber locker aus um richtig Spaß zu haben. Das vertragen die Originalmotoren locker, natürlich vernünftig behandelt. Regelmäßig Ölwechsel, schön warm- und kaltfahren. Ohne Tuning sind 300.00 Km und mehr keine Seltenheit.

Vieles kann man als halbwegs begabter Hobbyschrauber selber machen, Kaufberatung und Tips gibt es zuhauf (MX-5.de, sehr zu empfehlen) und auch eine recht gute Internetszene. Schwätzer gibt es natürlich in jedem Forum, aber auch viele hilfsbereite und nette Mitglieder.

So, jetzt leg los und habe Spaß! Wenn du keine richtige Grotte erwischst, kann so viel nicht schiefgehen. Und selbst wenn Reparaturen fällig sind Und die kommen immer, ist es meist bezahlbar im Gegensatz zu vielen anderen Autos, die nicht halb soviel Spaß machen.

64 weitere Antworten
64 Antworten

Das Auto scheint reparierbar, aber nicht in der Tiefgarage von einem Anfänger. Besorg dir erst eine Garage, dann das Auto. Gerade als Anfänger wirst Du immer wieder die Arbeit unterbrechen müssen, weil Du nicht weiter weißt oder auf Teile wartest. Und das geht schlecht, wenn alles aufgeräumt werden muss.

Der 1.8er ist nicht schlechter als der 1.6er, allerdings sind bei den frühen Baujahren manche Eintragungen noch leichter. Bei den ganz frühen auf die Risikokurbelwelle achten.

Dein Beispielauto würde ich nicht nehmen, zu viel Rost. Es gibt bessere Exemplare für ähnliches Geld. Plane auch Geld für Teile ein, da kann sich schon was zusammenläppern.

....da schließe ich mich dem Vorredner an !
das ist eines der ersten MX 5 , - Katakuna spricht von der Risikokurbelwelle ,- google mal TS !
---- z.B unter " miata king " , dem schrillen Amerikaner mit " know how " .
der Preis ist eindeutig zu hoch , - Du kannst davon ausgehen , daß da wirklich viel zu machen ist !
---- Der Motor ist sehr robust , - dieser ist noch Euro 1 ,- d.h. höhere Steuer ....
... man könnte zwar einen KLR einbauen , .... setzt aber Erfahrung und eine gute Substanz des Autos voraus .

Dein Enthusiasmus in Ehren , - leg 2 bis 3000 Euro drauf und kauf Dir einen NA mit TüV neu und dann
genieße und lese .......

viel Spaß

Rainer

Ich hab nen NA zum ähnlichen Kurs gekauft, allerdings einen 96er mit HFM - Euro2.
Auch mit Hardtop.
Inzwischen sind nochmal ca. 2500€ reingeflossen, nächstes Jahr folgt noch eine Komplettlackierung. Und "fertig" ist der noch lange nicht.
Rechne einfach mal 5000€ bis zum "fertigen" Auto, alleine das Überholen der Querlenker kostet Dich schnell 600€ (neue Buchsen, Sandstrahlen und lackieren der alten Lenker, neue Traggelenke usw...)

Das Resultat ist aber toll, man schätzt den Wagen auch mehr wenn man alles selbst gemacht hat. Ohne Grube und/oder Hebebühne brauchst das aber nicht angehen...

Vielen Dank für die Ratschläge! Dann folge ich doch meinem inneren Bauchgefühl und schaue mich nach einem jüngeren Modell um. Oder sollte ich das oben genannte Fahrzeug deutlich runter handeln können, doch zuschlagen? Ich habe bzgl dem Wert leider noch kein Gefühl bekommen. Es sieht für mich einfach nur nach einem ehrlichen Auto aus.

Inwiefern leichter eintragen lassen? Wo sind hier die Unterschiede? Also wäre dementsprechend ein junger 1.6 Modell das richtige Auto für mich?

Das mit dem Budget und den Teilen ist mir bewusst. Sollte aber auch kalt sein wenn man so ein Projekt starten möchte 😉

Das mit der Garage ist tatsächlich ein Problem aber hier bin ich schon auf der Suche (im Raum München falls jemand jemanden kennt😉) nach einer eigenen Halle oder eben jemanden der bei sich noch Platz hat zum schrauben.

Ähnliche Themen

Moment, von "spätere Baujahre sind besser" war nicht die Rede! Ich finde die für Deinen Zweck sogar schlechter. Die haben längere Federn, ABS, oft Klima, Airbags und entsprechend mehr Gewicht. Für einen Kurvenräuber ist aber ein nacktes Auto viel besser geeignet, Du willst ja wenig Gewicht, Komplexität und rechtliche Restriktionen (z. B. Lenkradwechsel mit Airbag).

Ich widerhole mich: kauf das Auto nicht, auch nicht für die Hälfte. Zu viel Rost, nicht nur für einen Anfänger.

.....
was nicht schlecht ist ( = so habs ich gemacht =) , - ich geh davon aus , daß Dich der MX 5 " in seinen Bann gezogen hat ".
ein Handbuch über den MX 5 besorgen ,- meines ist das " jetzt helfe ich mir selbst " ( Dieter Korp ) .
ISBN 978 - 3 - 613 - 01520 - 3 .

Es behandelt speziell den NA , - dieses sehr gründlich .

Rainer

Hallo,

jünger heißt nicht besser. Ich habe mir auch vor 3 Wochen einen NA gekauft und bei der Suche eigentlich alle Fahrzeugzustände gesehen.
Dabei sahen vielen frühe NAs wesentlich besser aus als ein 96er oder 97er Modell. Ich würde nach einem 92er oder 93er Modell suchen. Bei denen ist das Kurbelwellenproblem behoben und trotzdem noch das puristische Fahrgefühl der frühen NAs vorhanden.

Für dein Vorhaben gibts eigentlich viele geeignete NA. Das Problem ist, dass viele Besitzer den Rost mit Gold verwechseln und die hinterletzten Grotten für 3.000€ anbieten.

Da ich auch sehr schlechte Erfahrung mit den Begriffen "rostfrei" und "Schweller bereits professionell repariert" gemacht habe, ist dein Vorgehen das richtige: Kauf dir eine Baustelle und lass es richtig machen. Das ist dann nicht der biligste Weg zum MX5, aber der nachhaltigste.

VG,
driver.87

Vielen Dank für die hilfreichen Tips! Wie sieht es den mit der Motorlaufleistung aus? SO ein Turbo ist ja doch eine zusätzliche Belastung. Kann man Pauschal sagen, dass der Motor keine 150.000km gelaufen haben darf, oder ist das nicht so wichtig, da die Motoren sehr robust sind?

Hi,

also ich würde auch eher einen älteren nehmen, genaugenommen einen mit 115 PS 1.6l Motor.
Da ist es zB. viel einfacher, den Lenkradairbag auszutragen (falls überhaupt einer vorhanden ist) und es ist eben weniger Elektrik vorhanden und somit weniger Gewicht. Außerdem lässt dir Euro1 mehr Möglichkeiten was Motorumbauten angeht...

Ganz ehrlich: Wenn du im Motor nichts verstärken möchtest, würde ich für so einen Umbau einen Motor nehmen, der eher noch nicht so viele Km auf dem Buckel hat. Die Motoren sind zwar robust, einen mit 200tkm würde ich allerdings nicht aufblasen ohne ihn dafür aufzubauen 😉

Grüße

Vermutlich hast du Recht und es macht mehr Sinn den Motor auch innen anzupassen. Ich gehe auch stark davon aus, dass ich irgenwann immer mehr möchte 😉 Dann bin ich von der Kilometeranzahl unabhängiger und kann diese bei einer Überholung dementsprechend modifizieren.

Je mehr ich drüber nachdenke desto weniger möchte ich warten 😁

Laufleistung ist theoretisch immer schlecht, vor allem bei der Zwangsbeatmung. Aber trotzdem kein Hinderungsgrund, Motoren gibt es immer wieder für schmales Geld. Ich weiß z. B. gar nicht auswendig, ob ich 2 oder 3 Motoren in Reserve habe.
Such ein Auto mit passendem Zustand, Laufleistungsfetischismus stört da nur. Bau den Turbo ein und fahre moderaten Ladedruck. Leg Dir einen Ersatzmotor zu und bau den auf.

Hallo,

muss denn die teure Zwangsbeatmung sein? Reichen denn nicht die 130 PS vom 1.8 ter NA? Wollte ich mehr PS, dann würde ich mir ein anderes Auto kaufen. Als Anfänger kann man doch so noch genug am NA basteln oder?
Das ist natürlich mein persönlicher Senf, den ich dazugebe😁.

Gruß

Transponder

Pah. Saugertuning all the way! 😁

Ich möchte Auto X ABER mit mehr Leistung. Ist doch verständlich.
Man möchte ja den mx5 oder halt mit mehr Leistung. Und nicht mehr Leistung in einem z.B Golf

Deine Antwort
Ähnliche Themen