Neues vom 1.9 CDTI in der FAZ vom 04.05.

Opel Astra H

Zwei Leistungsstufen
Neuer 1,9-Liter-Dieselmotor von Opel

Opel bietet einen neuen Dieselmotor mit 1,9 Liter Hubraum an und schließt damit eine Lücke. Das Triebwerk ist sofort für die Vectra-Baureihe und den Signum sowie vom Sommer an für den neuen Astra gedacht. 60 Prozent aller Selbstzünder auf dem deutschen Markt werden in der Hubraum-Klasse von 1,8 bis 2 Liter verkauft, bisher war diese Größe im Opel-Sortiment nicht angemessen repräsentiert.

Das neue Aggregat mit Aluminium-Zylinderkopf wird in zwei Leistungsstufen angeboten. Bestückt mit jeweils zwei Ventilen in jedem der vier Brennräume, gibt das Triebwerk 88 kW (120 PS) und ein maximales Drehmoment von 280 Newtonmeter bei 2000 Umdrehungen in der Minute ab. Damit wird die Vectra-Limousine 200 km/h schnell und spurtet in 11,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Verbrauch liegt bei 5,7 Liter Diesel für 100 Kilometer. Die kräftigere Version arbeitet mit vier Ventilen je Brennraum; so werden eine Leistungsspitze von 110 kW (150 PS) und ein Drehmoment von 315 Nm bei 2000/min erreicht. Der so motorisierte Vectra ist maximal 217 km/h schnell und erledigt die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 9,8 Sekunden. Der Normverbrauch wird mit 5,8 Liter angegeben. Beide Motoren erfüllen die Euro-4-Abgasgrenzwerte und sind serienmäßig mit einem Partikelfilter ausgestattet, der keiner Wartung bedarf und ein ganzes Fahrzeugleben lang halten soll. Gereinigt wird es vom Fahrer unbemerkt über eine gezielte Mehrfacheinspritzung in den Brennraum. So gelangt heißeres Abgas in den Auspufftrakt, und mit einer Temperatur von 600 Grad Celsius wird das kontrollierte Abbrennen der im Filter angelagerten Partikel ermöglicht. Im Astra wird der Partikelfilter für die neuen Diesel gegen Aufpreis angeboten, die Euro-4-Norm erfüllt der Kompaktwagen mit den neuen Selbstzündern auf herkömmliche Weise ohne Filter. Serienmäßig erhält der Vectra 1.9 CDTI ein manuell zu schaltendes Sechsganggetriebe, vom Sommer an steht eine Automatik mit sechs Fahrstufen zur Wahl.

Der Motor arbeitet nach dem Common-Rail-Prinzip und mit bis zu fünf Einspritzvorgängen bei jedem Arbeitstakt, das sorgt für weiche und harmonische Kraftentfaltung sowie niedrige Laufgeräusche. Die Vectra-Limousine 1.9 CDTI mit 88 kW (120 PS) kostet 24 045 Euro und ist 2300 Euro teurer als die 1,8-Liter-Benzinversion mit vergleichbarer Leistung. Für die kräftigere Diesel-Variante verlangt Opel 24 845 Euro. Im Vergleich zum 2,2-Liter-Otto ist der Diesel lediglich 1450 Euro teurer. Der Opel Signum mit dem schwächeren Diesel kostet 25 595 Euro, mit der stärkeren Maschine kommt er auf 26 395 Euro. Mit den relativ geringen Aufpreisen will Opel den Anteil der Dieselmotoren steigern. Nach einer Erhöhung der Dieselquote in den vergangenen Jahren im Vectra von 30 auf 53 Prozent rechnet man nun damit, daß sich über 60 Prozent der Käufer für die neuen Selbstzünder entscheiden.

MICHAEL KIRCHBERGER

Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.2004, Nr. 103 / Seite T4

14 Antworten

Hi

leider nichts neues!!! Das war ja auch schon auf der Opel News! Also für mich persönlich nichts neues dabei!

MfG

RG_Diesel

Danke !!!

Florian

Neu ist für mich, daß es ab Sommer eine 6-Gang-Automatik geben wird... in der Hinsicht gibts ja einiges aufzuholen (siehe 4-Gang-Automatik beim Astra!)

Zitat:

Original geschrieben von Stippo


Neu ist für mich, daß es ab Sommer eine 6-Gang-Automatik geben wird... in der Hinsicht gibts ja einiges aufzuholen (siehe 4-Gang-Automatik beim Astra!)

Dazu hab ich grad auf Spiegel Online einen interessanten Artikel gelesen. Es geht um Pseudoinnovationen. Das BSp Automatik war auch vertreten:

"Bei den heutigen Motoren bringt solcher Aufwand fast nichts mehr. "Auto Bild" testete kürzlich ein Siebengang-Modell der S-Klasse und stellte nur marginal bessere Fahrleistungen zum Vorläufer mit fünf Schaltstufen fest: "Papierwerte, im Alltag so gut wie nicht zu spüren."

Spiegel-Artikel

Übrigens wurd die Astra Hinterachse als gute Lösung im vgl. zur Golf "Pseudoinnovation, die nichts bringt und teuer ist" hervorgehoben!l

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Schade das es kein Unterforum nur für aktuelle Presseberichte gibt.
Jeder könnte die Links/Texte einfügen und man hätte einen guten Überblick.

Zum Spiegel-Artikel:
Die letzten wirklichen Innovationen waren halt ABS, Airbags und Servolenkung evtl. noch ESP.

Im Astra wird der Partikelfilter für die neuen Diesel gegen Aufpreis angeboten, die Euro-4-Norm erfüllt der Kompaktwagen mit den neuen Selbstzündern auf herkömmliche Weise ohne Filter.

eine sehr bedauerliche Entscheidung von Opel. Ein modernes Fahrzeug sollte nicht mehr durch schwarze Rauchschwaden aus der Abgasröhre auf sich aufmerksam machen.
Bleibt zu hoffen, dass sich der Aufpreis für den Filter in Grenzen hält(<850€ a'la DC) und dieser auch für die kleineren Diesel mit 1.7l Hubraum angeboten wird.

Aha !
Wäre das hier an der Stelle eine erste Äußerung (v. Opel) zum Thema Aufpreis für Russfilter ?!

Bisher hab ich nur was im Bezug zum 1.9 CDTI vernommen und dessen Serienmäßigkeit und da auch nur für den Vectra.

Gibt´s schon mehr/genaueres (von Opel selbst) ??!

Mein FOH hat mir angedeutet dass es wohl Partikelfilter zum nachrüsten geben soll. Preis um die 650,- €
Ein offizielles Statement steht von Opel aber noch aus...

Sehr interessant, der Spiegel Artikel, Danke für den Link.

Ich finde es auch etwas ärmlich, was einem manchmal als Innovation untergejubelt werden soll.

MfG BlackTM

Der Artikel von Spiegel trifft den Nagel auf den Kopf.
Sehr guter Artikel!

MfG
Stamue3

@matula,

danke für den Link zum "Spiegel"-Artikel.

Endlich mal wieder ein unabhängiger Situationsbericht mit kritischer Hinterfragung.

Ein guter Kontrast zu den gängigen (bzw. gewöhnlichen, angepassten) Artikeln in den KFZ-Fachblättern, die jede neue technische Entwicklung größtenteils künstlich hochloben und wo Artikel von "technikgeblendeten" (nicht mehr fähig objektiv zu testen) Reportern geschrieben werden, die grundsätzlich alles "toll" und "premium" finden. *würg*

Die Auto-Zeitschriften unterstützen noch schön ihre Werbepartner (die Autohersteller) bei der Vermarktung ihrer teilweise wenig nützenden, jedoch teuren Innovationen im Automobilsektor.

Alte (aber wichtige) Regel in der Marktwirtschaft:

"Wo kein Bedarf besteht, muss neuer (künstlicher) Bedarf geweckt werden." (Krasses Bsp: Multi-Media-vernetztes Auto mit Internetanschluss usw.)

Ich bin nicht technikfeindlich, aber man muss auch an die "guten" Absichten der Industrie denken:
"Absatz und Gewinn !!!- egal wie und wodurch, gerade in der heutigen angespannten Wirtschaftslage.

Gruss Ölzerstäuber

Das bestätigt ja immerhin die Vermutung, das sich heutige Fahrzeuge kaum noch in wichtigen Punkten unterscheiden. Sozusagen werden die Differenzen so feil geboten, um sich von den anderen abzuheben.

Der Kunde steht aber am Ende doof da, weil er sich nicht zwischen "Mega-Hyper" oder "Giga-Krass" entscheiden kann.

Das Image der Marke wird also immer wichtiger, denn das ist der wahrscheinlich einzigste Unterschied, wie ich finde. Aussehen geht ja eher nach persönlichem Geschmack, aber man kann ja nur aus dem Angebot wählen, das man vorgesetzt bekommt (kein Wunder das der Tuningmarkt so "boomt"😉. So oder so muss man sich mit dem arrangieren was man kauft.

MfG BlackTM

Hallo,

was ist eigentlich entscheidend für die PS Leistung und für das Drehmoment eines Dieselmotors?

Mich wundert, daß der 1.9CDTI 150PS hat, aber "nur" 315Nm aufweist...

Als Vergleich zum Beispiel der neue Volvo/Peugeot Diesel. 2Liter Hubraum, aber 320NM (Overboost 340) bei vergleichsweise wenigen 136PS.

Wie kommt es zu diesen Unterschieden?

1.9CDTI: Mehr PS --> weniger Drehmoment
2.0D: weniger PS --> mehr Drehmoment

??

Grüße zetterick

Drehmoment = ARBEIT (=Kraft * Weg)
kW (bzw. PS) = LEISTUNG

Ohne Arbeit gibt es keine Leistung, da diese als Arbeit pro Zeit definiert ist.

Wenn ein Motor trotz höherem Drehmoment eine geringere Leistung liefert kann fällt dieses Drehmoment bei höheren Drehzahlen schneller ab als bei dem anderen Motor.

Wichtig ist immer das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl.

Hier die Formel:
Leistung[W] = Drehmoment[Nm]*Pi*2*Drehzahl[1/sec]

Mal ein Beispiel:
Der 2.0 Turbo (125kW) soll laut der Grafik um Verkaufsprospekt bei 2000 U/min und 250 Nm um die 70kW liefern.
Achtung: Drehzahl: 2000/min = 33,33/sec

In Wirklichkeit bietet er maximal nur 52kW:
250Nm * Pi * 2 * 33,33/sec = 52355 W

Noch was zur Formel:
In Nm steckt die Kraft und der Radius, an dem die Kraft angreift.
Radius * 2 * Pi ist der Kreisumfang.
Dieser Umfang wird bei jeder Drehzahl entsprechend oft abgefahren und das entspricht der zurückgelegten Strecke.

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