Neues Auto bestellt - DS7 in Zahlung gegeben. Hier ein Fazit.
Hallo,
wie ich schon in einem anderen Beitrag geschrieben habe, mag ich eigentlich den DS7. Ich finde ihn immer noch schön und komfortabel, aber es gibt einige Dinge die mich gravierend stören und deshalb geht er weg. Hier noch mal mein Fazit:
Mein Auto, ein Be Chic, 225PS Benziner, mit Rivoli und voller Hütte, bis auf die Nachtkamera, ist eines der ersten. EZ 10/2018 und hat jetzt 32.000km gelaufen.
Ich fange mit dem Positiven an:
* Optisch immer noch ein Hingucker, erst Recht in dem schönen Gold
* der Motor ist wirklich gut, mit 225PS hat er in jeder Lage ausreichend Power und mit 9,6l durchschnittlichem Verbrauch, bei eher sportlicher Fahrweise, kann man auch zufrieden sein.
* Komfort wird groß geschrieben, man fühlt sich sehr wohl in dem Auto und das Ambiente gefällt mir, wie am ersten Tag. Obwohl ich bis heute nicht verstehe, warum man bei dem vielen Luxus keine Lenkradheizung bestellen kann.
* Ultra leise im Innenraum
* die Opel AGR Sitze sind das Beste, was im Moment auf dem Mark ist. Ich habe in meinem BMW Recaro Sitze, die auch sehr gut sind, aber die AGR sind noch besser. Lange Fahrten sind überhaupt kein Problem. Die werde ich sicherlich vermissen.
* Man fährt ein Auto, dass man nicht an jeder Straßenecke sieht, was mir gefällt
* ich hatte nach der normalen Garantie eine Anschluss Garantie erhalten, die auch die Inspektionen und Verschleißteile enthält und das zu einem Preis, den man fast schon für eine große Inspektion bezahlen muss.
Nun das Negative, was dazu geführt hat, dass ich in Kürze Bye Bye sage:
* das man bei Reparaturen, zumindest in der Garantiezeit, nur in eine DS Werkstatt fahren darf, ist ein No Go, wenn man viele zusätzliche Aufenthalte in der Werkstatt hat, außerhalb der Inspektionstermine.
Ich habe eine Citroen Werkstatt um die Ecke, muss aber zur DS-Werkstatt 55km entfernt. Das wusste ich natürlich vorher. Aber, ich habe die letzten Jahre nur Premium Autos gefahren und keines hatte so viele außerplanmäßige Werkstattbesuche gehabt. Dann ist diese Vorgabe mehr als nervig, zumal man in meiner Werkstatt auch immer über kostenlose Leihfahrzeuge diskutieren muss.
* Ich hatte sehr viele außerplanmäßige Werkstattbesuche (auch einige über mehrere Tage, bis hin zu einer Woche) und immer muss man wochenlang warten, bis man einen Termin bekommt. Ich fahre dann mit einem Auto rum, das Listenpreis fast 60.000€ gekostet hat und kann wochenlang einige Features nicht benutzen, weil sie nicht funktionieren und die Werkstatt keine Zeit hat, das zeitnah anzugehen. Auch hatte ich mehrmals, dass die Werkstatt die Fehler nicht beseitigen konnte und deshalb ein weiterer Termin fällig wurde. Das kann natürlich auch an der Werkstatt liegen, aber ich habe keine Alternative, da es ja eine DS-Werkstatt sein muss.
* die meisten Probleme waren Elektronikprobleme, wo meine Werkstatt auch mal nicht weiter wusste und das Auto per Netz mit dem Werk verbunden werden musste. Was einige Tage gedauert hat.
* Aktuell noch offen ist die Funktion vom Panoramadach, was nun auch schon wieder seit über 2 Monaten nicht funktioniert. Nächste Woche startet der 2. Versuch, wo man vorsorglich 2 Tage reserviert hat, obwohl angeblich nur der Motor getauscht werden muss (dauert lt. Vorgabe 2 Stunden).
Bald endet die Garantie und ich habe kein Vertrauen in der Technik der DS. Nach der Garantie kann das ganz schön teuer werden, wenn man eine Woche lang nach Fehlern sucht und dann repariert.
Bei meinem neuen Auto habe ich die Marke in erster Linie nach dem Ruf von Zuverlässigkeit ausgesucht. In meiner Familie wird sehr viel Hyundai und Kia gefahren und innerhalb der letzten 10 Jahre haben diese Autos nur für die Inspektion die Werkstatt gesehen. Was auch aktuelle Berichte der Autozeitschriften bestätigen. Dazu kommt, dass Kia mit dem im Januar vorgestellten neuen Sportage ein sehr interessantes Auto auf den Markt gebracht hat, wo inzwischen auch Wertigkeit und Optik der verarbeiteten Materialien stimmen. Auch bietet der neue Sportage, auf Wunsch, Features, die man fast überall vergeblich sucht. Zum Beispiel das Einblenden des Kamerabildes in die Armaturen, wenn man den Blinker setzt, um den toten Winkel einsehen zu können. Da ich ein halbsteifes Bein habe und es immer wieder Zeitgenossen gibt, die ultra dicht an die Seite ran fahren, werde ich auch die Remote Steuerung zu schätzen wissen. Dann bleibe ich einfach draußen stehen und fahre das Auto mit dem Schlüssel vor bzw. zurück. Und vieles mehr. Und 7 Jahre Garantie bzw. 8 Jahre auf die Akkus sind auch gute Argumente. Es wird also ein Kia Sportage Plug In Hybrid mit 265PS.
Somit verabschiede ich mich in den nächsten Wochen ganz langsam aus dem DS Forum und wünsche allen hier, dass ihr wesentlich weniger Probleme mit der DS habt. Denn eigentlich ist das ein schönes Auto, wie gesagt.
Viele Grüße
Dirk
31 Antworten
Zitat:
@autofahrer23 schrieb am 14. November 2024 um 00:35:38 Uhr:
und viele 'pure' Diesel ohne (Mild-)Hybrid gibt es ja auch nicht mehr, (...)
Aber keine der vormaligen Stellantis-Marken stand ja seinerzeit wirklich für hochwertige, langlebige Fahrzeuge und nachhaltigen Kundenservice.
Ich kann zu dem Teil von FCA nichts sagen, aber für die ehemaligen PSA Marken kann ich das so jedenfalls nicht unterschreiben.
Bis auf eine Erfahrung meiner Schwester (206CC mit sporadischen, unerklärlichen Aussetzern, die letztlich dazu führten, daß sie sich davon getrennt hat), kann ich mich zwar nur auf Erfahrungen Dritter beziehen, aber die haben es in sich.
Z.B. alle 20-30tkm neue Querlenker beim Peugeot 407, weil die Plastikteile nicht länger halten, Ersatzteilchaos bei Citroen, weil am Band alles eingebaut wurde, was gerade da war - Ersatzteilbeschaffung daher nur per FIN möglich, nach Auslaufen einer Baureihe werden auch die Ersatzteilbestände schnell ausgedünnt und man ist auf den Aftermarket angewiesen. Beim 1.6er Benziner gab es wohl zumindest anfangs reichlich Steuerkettenprobleme, auch der 1.2er 3-Zylinder scheint gerne mal schon nach 30-40tkm die Hufe zu strecken (in einem Opel-Forum gelesen).
Dazu halt noch reichlich Elektronik-Probleme, wie man ja hier nachlesen kann.
Mein Volvo hatte bis auf anfängliche Kinderkrankheiten, die per Software-Update behoben werden konnten (und notorisch untaugliche TPMS-Sensoren) keine außerplanmäßigen Defekte auf mittlerweile 10 Jahren und über 220tkm. Nur ein Wildschaden brachte ihn zum Erliegen, ein im Zuge der Reparatur verbauter Kühlerlüfter gab leider nach bereits 15 Monaten den Geist auf, wurde aber letztlich auf Kulanz getauscht inkl. kostenlosem Ersatzwagen. Wenn du mit einem 10 Jahre alten Volvo zum Händler kommst, quatscht der dich auch nicht voll und will dir einen neuen andrehen (beim VW meiner Mutter schon anders erlebt).
Nachtrag: da fällt mir noch der Arbeitskollege ein, dessen ca. 3 Jähriger Alfa 159 kurz nach Ablauf der Garantie mit einem defekten Infotainmentsystem glänzte, Kulanz: 0. Apropos Alfa: bei 2 von3 Probefahrten musste ich selbige abbrechen, weil der Motor in den Notlauf gegangen war, wohlgemerkt bei jeweils neuwertigen Vorführern.
Ich wohne hier unweit des Opel-Stammwerks in Rüsselsheim und hier in der Ecke gibt es viele (Ex-)Opelaner, die kein gutes Haar an den neuen PSA/Stellantis-Opels lassen, qualitativ seien die ein Rückschritt zu den GM Produkten.