Neue Bremsscheiben wieder verzogen

Mercedes E-Klasse W124

Hallo!

Habe vor ca 3tkm meine, zu dem Zeitpunkt erst 10tkm alten, Bremsscheiben vorne erneuert, da sie beim Bremsen stark vibrierten. In der Werkstatt sagte man mir der Umlenkerhebel (?) sei ausgeschlagen, wodurch sich eine unwucht auf die Scheiben übertragen habe. Das Teil wurde dort erneuert, die Scheiben habe ich samt Belägen (beides ATE) selbst neu gemacht, Ruhe!

Nun Stelle ich wieder eine ganz minimale, noch keinsfalls störende Unwucht beim Bremsen fest. Ich meine sie erst wahrgenommen zu haben, nachdem ich einmal ganz kurz schnell auf der Bahn unterwegs war (200+) und bremste. Ganz kurz nur deswegen, weil ich Vibrationen ab ca. 130 wahrnahm, die sich verstärkten, je schneller ich fuhr (ja, trotz Vibrationen schneller fahren macht alles nur noch schlimmer und ist gefährlich, ich weiß ich bin dumm und leichtsinnig). Als Ursache hierfür identifizierte ich, dass pro Rad (fragt mich nicht was sich da Mal welcher Idiot auch immer bei gedacht hat) eine Radschraube zu kurz und deutlich zu leicht war. Mir wurde eigentlich gesagt man merkt sowas nicht anhand von Vibrationen aber seitdem alle 5 bzw. 20 schrauben gleich und passend sind, läuft das Auto auch auf der Autobahn wieder schön ruhig.

Nun zurück zu den Scheiben: Waren die Vibrationen durch die Schrauben das Problem oder muss ich bald wieder komplett verzogene Scheiben befürchten?

PS: Die "alten" neuen Scheiben waren auch erst nach einer 3000km Urlaubsfahrt (Autobahn, voll beladen, 130kmh da Dachbox, viele Berge, das heißt viel Bremsen) richtig krumm.

Ich hoffe ihr könnt mich beruhigen, da ich mir schon wieder einen Kopf um mein Schätzchen mache und nicht schon wieder 100euro rauswerfen will, um neue Bremsscheiben auszutauschen.

Vielen Dank für eure Mühe!

68 Antworten

Zitat:

@MadeInGermany schrieb am 17. Nov. 2021 um 23:39:40 Uhr:


Beste Erfahrungen habe ich bisher auch mit den günstigsten Bremsenteilen bei Ebay gemacht.

Meine günstigsten Bremsklötze aus ebay
Die gingen für vieles zu verwenden nur nicht zum bremsen. Nur rubbeln
Nie wieder, lohnt nicht für Dauer.
Billige Bremsscheiben rosten derart schnell das die den nächsten TÜV nicht überleben.

Zitat:

@MadeInGermany schrieb am 17. November 2021 um 23:39:40 Uhr:


Warum heiligen eigentlich alle immer so ATE? Es gibt durchaus Hersteller, mit denen man bessere Erfahrungen macht (Textar, Bosch usw.). Beste Erfahrungen habe ich bisher auch mit den günstigsten Bremsenteilen bei Ebay gemacht.

Wer heiligt denn ATE?
Textar habe ich persönlich keine Erfahrung gemacht.
Bosch werde ich demnächst ausprobieren.
Ich weiß nur, dass ich mit Ganz-Billig-Material keine guten Erfahrungen habe.

Die Sache mit den Ceramic-Belägen, mit denen ich gleich zwei (sauteure) BMW-Original-Scheibensätze versaut habe, war übrigens mit ATE-Ceramic-Belägen. Nie wieder. 😁
Die konnte man auch mit Original-BMW-Klötzen nicht mehr retten.

Also auch bei ATE nicht durchgängig gute Erfahrung. Preiswert halt, wenn man weiß, was man kauft.

Gruß
k-hm

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 17. November 2021 um 15:33:51 Uhr:


Vielen Dank für die angeregt Diskussion schon mal ^^, sowas freut mich!
Ich werde das Anzugdrehmoment noch mal kontrollieren, sollte aber passen...

- Was ist nun mit der Aussage der Werkstatt, dass die ausgeschlagene Umlenkerbuchse (glaube das hieß so) ihre Vibrationen auf die Scheiben überträgt? Ist das Quatsch?

Bei mir war die Buchse ausgeschlagen, aber vibrieren beim Bremsen tat da nichts.

Kann mir aufgrund der Geometrie auch nicht wirklich vorstellen, dass die Umlenkung daran schuld sein soll...

Wenn aber gleichzeitig noch mehr Teile nicht ok sind... wer weiß?

Wenn die Bremsen ok sind, erzeugen sie eine gleichmäßige Kraft. Da muss schon so einiges locker sein, wenn dadurch Vibrationen entstehen sollen.

Zitat:

- Was ist mit meiner Theorie, dass es durch die starken Vibrationen bei hohen Geschwindigkeiten kam und durch die hohe Beanspruchung der Bremsen WÄHREND es vibrierte? Genauso quatsch?

Na, die Sache mit den Radbolzen ist schon kurios... ich hätte nicht gedacht, dass man mit dem 124er so schnell fahren kann, dass man das merkt 😁

Bist Du sicher, dass das nicht eine (vorübergehende) Standbeule im Reifen war?

Da reicht es schon, wenn man eine Nacht parkt und ein Reifen z.B. nicht ganz auf dem Kantstein steht.

Ich denke, dass das Vibrieren OHNE Bremsen nicht die Bremsen zerstört, sonst würden ja die Bremsen an jedem Auto kaputt gehen, wenn das Rad mal nicht sauber gewuchtet ist oder ein Gewicht verliert.

Ich tippe daher auf zwei unabhängige Fehler (Unwucht und Bremsen).

Zitat:

- Kann es in irgendeiner Weise mit Lenkspiel zusammenhängen? Nein oder?

Ziemlich sicher nein.

Sonst würde jeder ältere Mercedes flattern wie ein Weltmeister 😁

Zitat:

Und ja: Alle Teile waren ATE Originalqualität und auch beim Zusammenbau sollte alles glatt gegangen sein, ist ja kein Hexenwerk am 124er. (Zumal müsste die Werkstatt dasselbe verbockt haben.) Alles schön mit Drahtaufsatz für den Akkuschrauber sauber gemacht, peinlich genau mit einem Lappen nachgebarbeitet, Loctite wo Loctide war (nein, auch nichts anderes "angeklebt"😉, usw. usf.

Klingt nach Sorgfalt. Also liegts nicht an der Montage.

Wie ist es im Moment... wenn Du zügig fährst (z.B. 130) und bremst, indem Du die Bremskraft immer mehr steigerst ... vibriert noch was?
Und gibt es während des Bremsens bei steigender Bremskraft einen Punkt, an dem die Vibrationen weniger werden?
Oder wirds einfach nur immer übler und schlimmer?

Keine Sorge, kannst ruhig reinlatschen, auch wenns wummert. So schnell geht das nicht kaputt.
Ist natürlich eine Belastung für die Lenkungsteile.

Gruß
k-hm

sorry, ich weiß nicht wie ich das weg bekomme, siehe bitte unten

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Also, erstmal weiterhin vielen Dank für die rege Beteiligung! 😁

Die Sache mit den Radbolzen ist wirklich SEEHHHR seltsam aber ich kann hier nur berichten: Seitdem alle Radbolzen richtig und gleich sind, ist auf einen Schlag jegliche Vibration beim Schnellfahren weg, nur halt aktuell (wieder) minimal beim bremsen. Es ist so, dass es erst ab ca. 80km/h auftritt und auch nur beim leichten bis mittelstarken Bremsen. Wird die Bremsung härter, vibriert es nicht mehr.
Es bleibt trotzdem zu unterstreichen, dass die Vibrationen kaum wahrnehmbar sind und in keinem Verhältnis zu denen die ich mit den alten Scheiben hatte stehen. Dennoch waren am Anfang wirklich KEINE Vibrationen vorhanden, weshalb ich nun gerne vermeiden möchte, dass es schlimmer wird ich noch 'nen neuwertigen Satz Scheiben und Beläge in die Tonne treten muss.
Wenn ich demnächst mal Zeit habe mache ich einen kleinen Abstecher auf die AB und bringe die Scheiben mal etwas zum schwitzen!

PS: Textar ist auch gut, das stimmt. Habe ich an der Hinterachse (hat die Werkstatt verbaut). ATE ist aber finde ich sehr preiswert (unter 100Euro für zwei innenbelüftete Scheiben mit Belägen vorne). Dafür weiß man was man kriegt.

Ich hatte auch schon Scheiben von ATE, welche nach kurzer Zeit unrund liefen.
Ausgebaut, zum Händler gebracht, neue bekommen.
Auch ATE hat mal produktionsschwankungen.

Textar hat sich mal vorne ein Belag von der trägerplatte gelöst. Nie wieder… darf nicht passieren.

Behende einfahren, bei der Montage alles sauber machen wie hier geschrieben, dann funzt das.

Das eine etwas kürzere Schraube zu einer Unwucht führt, wage ich zu bezweifeln. Die sitzt sehr nahe an der radmitte und das sind vielleicht 5gramm weniger.
Das merkste nicht.

Mein Fachmann sagte mir dass man es auch nicht merkt wenn eine Schraube komplett fehlt, aber Fakt ist hier halt Fakt, ich verstehe es auch nicht. Die Schraube war 17g leichter, habe gewogen...

Textar war / ist oft in MB-Kartons.

Genau das: Lösen der Trägerplatte vom Belag ist mir bei ATE passiert und ich habe mehrmals ins Leere getreten.

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 18. November 2021 um 17:29:37 Uhr:


Mein Fachmann sagte mir dass man es auch nicht merkt wenn eine Schraube komplett fehlt, aber Fakt ist hier halt Fakt, ich verstehe es auch nicht. Die Schraube war 17g leichter, habe gewogen...

Eine Unwucht hängt maßgeblich vom Radius ab auf dem die Masse die die Unwucht erzeugt um den Drehpunkt kreist. 17g an einer Radschrauben liegen zu nah am Drehpunkt um nennenswerten Einfluss zu haben. Die Wuchtgewichte kleben viel weiter weg vom Drehpunkt und selbst da hat man erst i.wo ab 5-10g erste Erscheinungen. Wenn eine ganze Schraube fehlt kann die Sache imho schon wieder etwas anders aussehen, vorallem da an der Stelle dann auch die Anpresskraft zwischen Felge/Radnabe fehlt, müsste man mal ausrechnen...wahnsinnig viel dürfte es aber wrs nicht sein.

Ich würde mich jetzt aber nicht verrückt machen und mal beobachten was deine Bremsen machen. Ansonsten wirklich mal die Sättel überholen.

Die Ursache dahinter ist mir durchaus klar, bin ja n cleveres Kerlchen, das sich u.a. damals den Physik Leistungskurs angetan hat ^^

Danke aber für die Beruhigung, ich werde das denke ich einfach im Auge behalten... Wenn es schlimmer wird, bin ich dreist und versuche die Scheiben zu reklamieren und überhole die Sättel. Hoffe aber Mal, dass es gar nicht dazu kommt weil es jetzt einfach so bleibt. Ich rede mir einfach erstmal die verschwundene Unwucht als Ursache ein und fertig 😁

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 18. November 2021 um 22:19:46 Uhr:


Die Ursache dahinter ist mir durchaus klar, bin ja n cleveres Kerlchen, das sich u.a. damals den Physik Leistungskurs angetan hat ^^

Die Ursache zu verstehen ist das Eine, die Auswirkung dann zu interpretieren das Andere :P
Aber deswegen tauscht man sich dann ja aus.

Genau!

Zitat:

@Handgeschaltet schrieb am 18. November 2021 um 17:10:02 Uhr:


Die Sache mit den Radbolzen ist wirklich SEEHHHR seltsam aber ich kann hier nur berichten: Seitdem alle Radbolzen richtig und gleich sind, ist auf einen Schlag jegliche Vibration beim Schnellfahren weg

Klingt schon mal gut. Erstes Problem ist also beseitigt.

Zitat:

, nur halt aktuell (wieder) minimal beim bremsen. Es ist so, dass es erst ab ca. 80km/h auftritt und auch nur beim leichten bis mittelstarken Bremsen. Wird die Bremsung härter, vibriert es nicht mehr.
Es bleibt trotzdem zu unterstreichen, dass die Vibrationen kaum wahrnehmbar sind und in keinem Verhältnis zu denen die ich mit den alten Scheiben hatte stehen. Dennoch waren am Anfang wirklich KEINE Vibrationen vorhanden, weshalb ich nun gerne vermeiden möchte, dass es schlimmer wird ich noch 'nen neuwertigen Satz Scheiben und Beläge in die Tonne treten muss.

Du hast natürlich völlig Recht, der korrekte Zustand ist ganz schlicht "komplett vibrationsfrei".

Ich bin auch Perfektionist und kann es genau so wenig wie Du ertragen, wenn etwas nicht 100%ig funktioniert. Insbesondere die Bremsen natürlich.

Zitat:

Wenn ich demnächst mal Zeit habe mache ich einen kleinen Abstecher auf die AB und bringe die Scheiben mal etwas zum schwitzen!

Jepp, würde ich auch tun.

Vielleicht nicht gleich voll rein, sondern Bremskraft steigern und dabei beobachten.

Aber hast Du ja auch schon gemacht (s.o.), insofern hast Du ja schon das volle Programm durch 😁

Was für Beläge hast Du drauf... gehören die zu den Scheiben?
Sind doch nicht Ceramic, oder?

Gruß
k-hm

Ich werde es noch Mal versuchen, mit Gefühl natürlich 😁

Ich habe Scheiben und Beläge von Ate, war so ein Set...

Ich verbaue schon seit 15 Jahren ATE Produkte und hatte außer mit dem Ceramik Zeug bei wahrscheinlich 500 verkauften Bremsen noch nie eine Reklamation.

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