Neu gegen Alt ... Fahrtechnisch einfacher ?
Hallo Freunde,
gestern ist mir eine Frage im Kopf geschossen.
Wie sind die wesentliche Unterschiede, fahrtechnisch gesehen, zwischen ein altes KRAD und ein neueres Modell. Ich bin immer eigentlich immer ältere Motorräder gefahren, z.Z auch (GPZ600 BJ 87)
Ich frage mich ob ich "besser" fahren könnte, oder anders ausgedruckt, wie ich anders fahren wurde, mit ein Motorrad die technisch etwas moderner ist wie mein alte Kawa? Ist es wie bei den alten Autos, ohne ABS, ETC, ASP, Servolenkung, Bremsassistenten usw usw wo mann noch selber fahren muss ??
Meine alte GPZ ist gutmutig, fährt lammfrom wenn du willst, aber lässt sich nicht mit ihre zuverfugung stehenden Leistungsabruf lumpen, wo nötig. Aber sie ist nun alte Technik. Fahrwerk ist fast 30 Jahre alte Technik, Design und überhaupt das ganze Ergonomie.
Oder anders gefragt, ist es einfacher ein neue Maschine zu fahren wie eine alte Maschine ?
Mich wurde es nur interessieren wie die Meinungen hier sind.
Gruß
Jason
Edit: Ich denke ich sollte dabei das ganze ein bischen einschränken. Ich fahre GPZ600 und beschränke mich auf vergleichsmodelle von heute z.B ZZR600, CBF600 600 Bandit usw. Da ein vergleich mit der B-King oder 1800 Intruder z.B wäre völlige blödsinn ...oder ?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Das ist dann wohl an mir vorbei gegangen...
Selbsterkenntnis ist das erste Loch im Wasserkopf. 😉
Vielleicht geht deshalb vieles an Dir vorbei, weil Du viel zu verliebt in Deine Meinung bist?😕😉
Nimms mir nicht übel, aber bei Deinen Texten bekomm' ich diesen Eindruck.
125 Antworten
@NOMDMA
Sollen wir jetzt alle ein paar Jahre lang Erfaharung sammeln um uns dann das alte Motorrad aussuchen zu können, von dem wir gelernt haben, dass es wartungsfreundlich ist, obgleich wir es vielleicht gar nicht haben wollen?
Natürlich kritisieren wir nicht, dass eine 40 Jahre alte Maschine viel Fürsorge braucht, wir würden sie nur nie im Leben kaufen. Und freilich kann man sich ein abgetakeltes altes Teil kaufen und es mit Tuningteilen aufpeppen, aber gleich was kaufen, das dann nicht erst Monate lang in der Werkstatt hergerichtet werden muss, ist iwie verlockender.
Nehmen wir nun den für sein Alter super modernen Flying Brick (was müssen das eigentlich für Idioten gewesen sein, die solchen neumodischen Schnickschnack vor 25 Jahren neu gekauft haben?), dann hat der aber nicht die Leistung einer K 1300 S, die der alten Dame von 0 auf 100 satte 1,4 Sekunden und viel schlimmer auf dem Rückweg sage und schreibe 8,7m abnimmt. Und da ich nix anderes gefunden hab, nehme ich meine im schnellen Slalom des Motorrad Tests als Vergleich, wo sie 4,4s oder anders gesagt mal eben 23,7km/h schneller ist. Auch wurde uns kürzlich glaubhaft versichert, dass so ein altes, grob regelndes ABS das Motorrad in der Kurve unweigerlich zum Sturz aufschaukelt, während die Neuen das problemlos hinkriegen.
Aber das gilt dir ja alles nix, braucht angeblich keiner. Bitte, fahr das alte Zeug weiter, hat auch keiner ein Problem damit, aber komm von deinem hohen Ross runter, anderer erklären zu wollen, wie doof moderne Technik sei die angeblich keiner brauche.
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
Lieber pibaer - meine K von 1988 hat ABS, eine exakt anzeigende Tankuhr, Wassertemperatur, Heizgriffe, Warnblinker, Steckdose, Einspritzanlage etc. - was willst Du mehr?
Und wenn man keine K100 fahren will und auch kein ABS der ersten Generation, sondern ein schnell regelndes haben will? Was dann? Dann wird es mit einem Motorrad von vor 2000 schon recht eng. Die meisten Modelle fuhren da ohne ABS, mit Vergaser, mit Luftkühlung und zu oft auch ohne Tankanzeige vom Hof.
Und wieso sollte sich jeder mit einem über 20 Jahre alten Motorrad zufrieden geben müssen, nur um besonders billig gekauft zu haben? Was, wenn man nicht auf alt und abgewetzt und auf 80er-Jahre-Design steht? Was, wenn man nicht mit einem Fahrzeug fahren will, dass sich langsam dem Ende der Badewannenkurve nähert oder schon am Ende ist? Und was, wenn man neues Zubehör kaufen will und sich nicht den größten Teil nur noch gebraucht zusammensuchen will?
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
ABS hat meine 23 Jahre alte K auch - wie gut oder schlecht es funktioniert, werde ich wohl nie erfahren, sofern ich es nicht mal auf nem Schotterweg anteste.
Dazu ein Ratschlag von BMW-Fahrer zu BMW-Fahrer: Es ist grundsätzlich nicht dumm, dafür zu sorgen, dass das ABS-Modul gelegentlich einmal was zum Regeln hat. Da drin ist allerlei Mechanik verbaut, die es gut leiden kann, wenn sie hin und wieder mal bewegt wird. Hinten regeln lassen ist ja keine Kunst, da tritt man einfach mal beim Ampelstopp etwas fester rein. Vorn hat es mich einige Überwindung gekostet, die Maschine auf feuchter Strecke in den ABS-Regelbereich zu bringen - und ich war hinterher erstaunt, wie heftig die Kiste auch auf nasser Straße noch ankert, bevor das ABS überhaupt nur das Regeln anfängt.
Wer die Bremsen dabei schonen will, wählt einen Schotterweg für den ABS-Test;-)
Zitat:
Original geschrieben von pibaer
Und was, wenn man neues Zubehör kaufen will und sich nicht den größten Teil nur noch gebraucht zusammensuchen will?
Na, dann nimmt man eine BMW, für die gibt es ja alles noch neu. Meine R1100GS wird seit 12 jahren nicht mehr gebaut, dennoch gibt es immer noch Firmen, die neues Zubehör für die Mühle auf den Markt bringen;-)
Aber natürlich hast du im Grunde recht: Meine GS hat 1997 in der Konfiguration, in der ich sie 14 Jahre später gekauft habe, rund 20.000 Euro gekostet, das wären heute inklusive Teuerung auch 13.000 bis 14.000 Euro - insofern ist eine aktuelle GS nicht recht viel teurer als eine von vor drei Generationen. Wenn man viel Leistung für's Geld haben will, dann fährt man vermutlich am besten mit relativ neuen Klamotten. Gelegentlich sehe ich in der "Motorrad" Anzeigen von Suzuki oder Kawa, wo neue, unbenutzte 2008er Moppeds für locker 25% unter NP angeboten werden. Die sind mit einiger Sicherheit technisch kaum schlechter als die aktuellen 2011er Modelle, nur billiger;-) Und sie dürften ähnlich haltbar sein wie eine nagelneue Maschine frisch vom Band.
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Den ABS Test auf Schotter finde ich gar nicht mal so gut. Du sagst ja selbst, du warst erstaunt, was auf der Straße für Bremsleistungen noch drin sind.
Auf trockener Straße könnte es aber in der Tat relativ schwierig sein, mit den alten Bremsen überhaupt in den Regelbereich zu kommen, insofern neue Reifen drauf sind.
Zum Thema Vorjahresmodell: Klar, könnte mir meine auch in 1 Jahr alt kaufen und damit dann 2.500 vielleicht 3.000 Euro sparen. Fehlt dann 1 Jahr Garantie und ich weiß immer noch nicht, wie sie eingefahren wurde.
Das muss dann jeder selber wissen. Ich würde wenn mir nur noch 1/6 zum Neupreis fehlt dann lieber über ne Finanzierung nachdenken, kann aber auch die Vorjahresmodellvariante verstehen.
Bei solchen komplett neu Angeboten von Maschinen die 3 Jahre rum standen muss man halt Glück haben, dass genau die Wunschmaschine dabei ist und dann schauen was nach so ner langen Standzeit erst mal gemacht werden muss - alle Flüssigkeiten wechseln und nach 1.000km noch mal, platt gestandene Reifen?
Zitat:
Original geschrieben von Wraithrider
Den ABS Test auf Schotter finde ich gar nicht mal so gut. Du sagst ja selbst, du warst erstaunt, was auf der Straße für Bremsleistungen noch drin sind.
Wer lesen kann, ist schon im Vorteil 😁
Es geht bei den bei mir beschriebenen Prozeduren nicht darum, das ABS zu testen (das testet sich bei jedem Anlassen des Motors selbst), sondern auch ohne das Auftreten von Notsituationen, die normalerweise typisch für das Eingreifen von ABS sind, dafür zu sorgen, dass das ABS-Modul regelmäßig was zu tun kriegt, damit es nicht einrostet. Und dafür eignet sich eine Bremsung bei 25 km/h auf Schotter wunderbar.
Nur nich zu langsam, unter 5...10km/h geht's doch aus. ;-)
Ich find's trotzdem ganz vernünftig, das hin und wieder unter realen Bedingungen zu machen um auch selber ein Gefühl dafür zu kriegen. Hilft im Ernstfall ungemein.
Erstaunlich, wie weit wir vom eigentlichen Thema (Fahrwerksvergleich) inzwischen wieder abgekommen sind. 😉
@ Wraithrider
Was soll ich jetzt schreiben? Dass es (mal wieder) auf einen Generationenkonflikt hinausläuft?
Viele Motorradfahrer meiner Altersklasse (und älter) sind es nun mal gewöhnt, an ihre Maschinen Hand anzulegen, sie selbst zu warten, ihre Technik zu verstehen und sie, wenn nötig, zu verbessern.
Das Schrauben gehört für uns also genauso zum Hobby, wie das Fahren.
Wir haben auch nicht mit Neumaschinen angefangen (von welchem Geld hätten wir die damals bezahlen sollen?), sondern immer mit gebrauchten und teilweise ziemlich "abgewohnten" Moppeds, die erst wieder auf Vordermann gebracht werden mussten.
Du kannst Dir vermutlich vorstellen, dass man im Laufe von 25 bis 40 Jahren doch einiges an Maschinen gefahren ist und einen guten Überblick darüber hat, wie sich Motorräder von den frühen 70ern bis heute weiterentwickelt haben (Fahrwerk, Leistung, Wartung).
Tuning (also verbessern) gab es schon immer. Und damit ist keine Frittentheke am Manta gemeint, sondern Verbesserungen am Fahrwerk oder tiefergehende Eingriffe in den Motor.
Selbst bei modernen Maschinen ist dies noch üblich (und nötig), wie man in unzähligen Tests nachlesen kann (speziell bei der Fahwerksabstimmung).
Du schreibst, wie so oft, von Leistungsunterschieden. Klar, die gibt es auf dem Papier. Aber erfährst Du diese auch in der Praxis? Bist Du in der Lage, ein Motorrad wie ein Testfahrer am Limit zu bewegen und die Papierwerte in der Praxis zu bestätigen? Also ich kann das definitiv nicht.
Sogesehen zählen für mich also nur die tatsächlich zu erfahrenden Praxiswerte, welche sich in den letzten 25 Jahren nur minimal verbessert haben und mit dem Können oder Nichtkönnen des Fahrers einher gehen.
@ pibaer
Es steht jedem frei, sich das zu kaufen, was er will. Nur ist es nun mal ein Fakt, dass die praxisrelevanten Unterschiede hinsichtlich Fahrwerk, Leistung und Wartung so gering sind, dass es keinen Unterschied macht, ob ich eine nagelneue oder eine 20 Jahre alte Maschine fahre.
Das Ammenmärchen, dass ich mit einer neuen Maschine schneller, besser oder sicherer unterwegs bin, trifft einfach nicht zu. Es mag lediglich in mancherlei Hinsicht etwas einfacher oder massenkompatibler geworden sein (z.B. in Bezug auf die Bremse).
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
Viele Motorradfahrer meiner Altersklasse (und älter) sind es nun mal gewöhnt, an ihre Maschinen Hand anzulegen, sie selbst zu warten, ihre Technik zu verstehen und sie, wenn nötig, zu verbessern.
Das Schrauben gehört für uns also genauso zum Hobby, wie das Fahren.
Ich hab's ja schon mal gesagt: Nicht immer von sich auf andere schließen... Du gibst hier mit einigem Ehrgeiz das erfahrene Windgesicht, das damals in den 70ern mit gebrauchten Kram angefangen hat und für das Schrauben der halbe Spaß ist und Fahren der andere - und hörst nicht auf, den Eindruck vermitteln zu wollen, dass alle, deren Motorradfahrerbiografie sich signifikant von deiner unterscheidet, eine krasse Minderheit bilden.
Nun, nehmen wir mal mich: Ich schätze mal, wir beide sind etwa gleich alt (Flughöhe 45 - 55, kommt das hin?). Ich habe vor 25 Jahren das letzte mal an einem Zweitaktfahrzeug herumgeschraubt - und es gehasst. In den 90ern und 00ern hatte ich ein paarmal Zweitaktroller, die waren neu und werkstattgepflegt, die wurden nicht beschraubt. Motorrad fahre ich erst seit fünf Jahren - und wenn ich mir das Alter derer, die mit mir zusammen in der Fahrschule saßen, ansehe, dann war ich beileibe nicht der einzige. Ich habe auch nicht mit einer Neumaschine angefangen, aber ich habe meinen Führerschein auf einer Neumaschine gemacht und weiß (vielleicht besser als du), was bei Neumaschinen heute Standard ist. Ich schraube immer noch nicht übertrieben gern. Klar, ich mache schon mal die eine oder andere Optimierungsmaßnahme (anderes Windschild etc.) aber einen Ölservice lasse ich lieber machen, denn genauso wie dir geht es mir ums fahren, und jede Stunde, die ich meiner Frau für mein Hobby aus den Rippen leiere, ist auf der Landstraße bei 100 km/h allemal besser verbracht als auf dem Gehweg im Stillstand.
Zitat:
Du kannst Dir vermutlich vorstellen, dass man im Laufe von 25 bis 40 Jahren doch einiges an Maschinen gefahren ist und einen guten Überblick darüber hat, wie sich Motorräder von den frühen 70ern bis heute weiterentwickelt haben (Fahrwerk, Leistung, Wartung).
Na, wenn ich mir die Wahl deiner gegenwärtigen Fahrzeuge so ansehe, dann hast du die letzten zwei jahrzehnte aber ausgelassen;-)
Zitat:
Du schreibst, wie so oft, von Leistungsunterschieden. Klar, die gibt es auf dem Papier. Aber erfährst Du diese auch in der Praxis? Bist Du in der Lage, ein Motorrad wie ein Testfahrer am Limit zu bewegen und die Papierwerte in der Praxis zu bestätigen? Also ich kann das definitiv nicht.
Also, entweder machst du die obige Aussage, weil du partout deinen Standpunkt verteidigen willst, oder dir ist beim Rumgecruise mit steinaltem Material unterm Hintern und deiner Frau im Kreuz dein Popometer abhanden gekommen: Ich habe zum Beispiel die BMW R1200GS Baujahr '09 mit dem alten 105-PS-Motor und das aktuelle Nachfolgemodell mit 110 PS gefahren. Die Motoren fühlten sich deutlich unterschiedlich an - es war ein riesiger Unterschied im Fahrgefühl. Die '09er war ordentlich motorisiert und zivil, die '10er war *geil*
Worum ging es doch gleich? Ach ja, welche Maschinen fahren sich einfacher!
Einfacher auf jeden Fall die Neu-Teile. Lineare Motoren mit breiten Leistungsbereichen, stabile Fahrwerke von der Stange, Bremsen narrensicher mit ABS für Grobmotoriker, inzwischen für die Schaltidioten (nicht persönlich nehmen😁), Traktionskontrollen, Launch-Control zum posen, Tempomat, Radio, Navi. Wie gesagt - es geht nur um die Fragetellung einfacher zu fahren. Eine alte 250er-2-Takt-Rakete adäquat zu bewegen stellte wesentlich höhere Ansprüche, als ein S1000RR durch die Landschaft zu jagen.
Der Knackpunkt ist- machen die neuen Maschinen deshalb mehr Spaß?
Ist es wirklich der Sinn, ohne Regung und Anstrengung schnell von A nach B zu kommen oder ist nicht der Fahrer wirklich der Beneidenswerte, der zwar mehr Zeit braucht, dessen Alteisen sich aber unter beherztem Gasdreh windet, der achtsam auf Drehzahlbereiche für verwertbare Leistung achtet, der beim Anbremsen einer Kurve ein stempelndes Hinterrad beherrscht, beim Herausbeschleunigen einen beginnenden Drift spürt und alles selber bestimmt und beherrscht und am Ende der Runde schweissnass den Helm vom Kopf zieht, breit grinst, seinem Bike auf den Tank klopft und mit seinem Bike zusammen schnauft - "geil war´s und ich bin völlig fertig"?
Ich persönlich finde die angehängten Bilder von Holger Aue bezeichnend.
@NOMDMA
Wenn du gerne schraubst und das für dich dazu gehört, dann ist das ja vollkommen ok. Mein Vater und seine Kumpels haben angeblich sogar die Überströmkanäle mit Zahnpasta poliert um noch ein Viertel PS mehr raus zu holen. Aber weil es schlicht nix besseres gab, der würde nicht auf die Idee kommen, mit sowas aus einem Nostalgiegefühl heraus wieder anzufangen.
Praxiswerte vs. Testwerte:
Mal angenommen wir beide wären Rossi und Stoner, dann wäre ich auf meiner entsprechend oben angesprochenem Test-Parcours gut 20km/h schneller als du auf deiner. Mal angenommen, nur du wärst so toll und ich nicht. Dann müsstest du deine immer noch auswringen und ich könnte mit meiner ganz passabel dran bleiben. Fahren wir nun gemeinsam als die die wir sind mit 80 da durch, dann hast du auf deinem Motorrad einen Puffer von 8km/h, bist aber schon nahe an deiner persönlichen Grenze wie du sagst. Ich hingegen hab noch satte 31km/h Luft. Also egal wie blöd ich mich anstelle oder was unerwartetes dazwischen kommt, mein Motorrad gibt mir wesentlich mehr Spielraum um das auszubügeln.
Schneller und sicherer sind nun mal Eigenschaften die Hand in Hand gehen.
Zitat:
Original geschrieben von NOMDMA
Nur ist es nun mal ein Fakt, dass die praxisrelevanten Unterschiede hinsichtlich Fahrwerk, Leistung und Wartung so gering sind, dass es keinen Unterschied macht, ob ich eine nagelneue oder eine 20 Jahre alte Maschine fahre.Das Ammenmärchen, dass ich mit einer neuen Maschine schneller, besser oder sicherer unterwegs bin, trifft einfach nicht zu.
Die Räuberpistolen, die du hier vom Stapel lässt, anscheinend um dein Kaufverhalten vor dir selbst zu rechtfertigen, sind KEINE Fakten. Was einem Fakt noch am nähesten kommt, sind die direkten Vergleichstests, seien sie nun von der MOTORRAD oder sampleman's Beispiel.
@twindance
Na dann müsst ihr mich um meinen Motor ja beneiden. Der ist nicht linear. :-D
Für welches Motorrad gibt's ne LaunchControl?
Was ich an deiner Beschreibung nicht verstehe: Wenn ich sage, ich schalte für den verwertbaren Drehzahlbereich ein oder zwo Gänge weiter runter (Korrektur: Ich fordere zum erneuten Runterschalten auf.), hab Konstantfahrruckeln bei zu niedrigen Drehzahlen, drehe hinter'm LKW hervorkommend beherzt im 1. Gang am Gas, werfe mich beim in die Kurve hinein Bremsen gegen ein deutliches Aufstellmoment und hab bei etwa 60 nen Drehmomentsprung der jeden Sozius abwirft (Motorrad sprach in den Tests von lauter schwarzen Streifen und Rutschern beim Rausbeschleunigen)... und ich finde das durchaus nicht alles gut, einiges aber schon und anderes bewerte ich neutral... dann wird mir entgegen gehalten was ich doch für ein scheiß Motorrad gekauft hätte.
Bei einem alten Motorrad hingegen, das bei den ganzen Kapriolen auch noch langsamer und unsicherer ist, gebirt so eine Auflistung zu Ritterschlag und Adelstitel, was dann überhaupt erst als der Spaß am Fahren bezeichnet wird.
Was denn nun? Fahren wir so schlecht, dass es gar keine Rolle spielt was wir fahren? Sind wir so toll, dass wir uns auf die Schulter klopfen wollen wie gut wir mit schlechterem Material zurecht kommen?
Die Comics sind ja nett, aber wehe jemand will 200 auf der LS fahren, das ist dann pöhse. Ich bin ganz froh drum, nicht in nostalgischer Verklärtheit Angst zu haben toll finden zu müssen. ;-)
Ich steh drauf, beim Spaß keine Angst haben zu müssen. OK, ich seh auch beim Achterbahnfahren aus als würde ich gleich einschlafen, vielleicht bin ich ja wirklich anders.
Launch-Control hat die Aprilia RSV4.
Und - es gibt keine Schei..-Motorräder, Motorräder sind emotional, subjektiv und jeder Biker setzt anderer Prioritäten, findet verschiedene Eigenschaften wichtig oder doof. Daher sind in meinen Augen auch all Eure ständigen Diskussionen über die Wichtigkeit/Notwendigkeit bestimmter technischer Features oder irgendwelcher Eigenschaften absolut unsinnig, ermüdend und nicht zielführend.
Ist wie beim Essen - ob Schweinebraten, Sushi, Pizza oder Paella - es schmeckt oder nicht, egal, wie lange und überzeugend der Diskussionspartner auch argumentiert, Nährwerte und sonstigen Kram wissenschaftlich perfekt darbietet. Das Mopped macht Spaß oder nicht, auf nichts anderes kommt es an!
Zitat:
Original geschrieben von twindance
Der Knackpunkt ist- machen die neuen Maschinen deshalb mehr Spaß?(snip]
Ich persönlich finde die angehängten Bilder von Holger Aue bezeichnend.
Ja, wichtiger Punkt. Ich fand den von dir zitierten Aue-Comic deshalb so lustig, weil MOTORRAD zuvor ein ganzes Jahr lang *jede* Ausgabe irgendeinen Anlass für eine Geschichte gefunden hat, in der der neue BMW-Yoghurtbecher als das Nonplusultra auf zwei Rädern dargestellt wurde. Ich bin normalerweise der erste, der aufmuckt, wenn hier jemand unbewiesen daherschwallt, dass alle Journalisten korrupt sind, nur weil mal ein Testergebnis nicht seinem Wunschdenken entsprach. Aber diese Anhäufungen von S1000RR-Beweihräucherungen, das war schon merkwürdig. Und dann kommt Aue und erklärt den neuen Superspocht-Bimmer einfach zur seelenlosen Perfektion. Das war ein gutes Korrektiv.
Andererseits: Es gibt technischen Fortschritt, der Sapß macht und solchen, der nötig ist. Nötig ist zum Beispiel eine zeitgemäße Abgasreinigung und eine gesellschaftskompatible Lärmdämmung. Es ist schlicht nicht einzusehen, warum wir, die wir auf unseren Moppeds zum Spaß herumgurken, dabei unsere Mitmenschen mehr als notwendig schädigen. Für die Motorradindustrie bedeutet das, dass sie sich mächtig strecken müssen, damit ihre Maschinen trotzt mager abgestimmter Einspritzung genauso gut am Gas hängen wie die alten, fett eingestellten Vergaser. Und sie stehen vor der Problematik, einen Euro-3-kompatiblen Auspuff zu verbauen, der nicht aussieht wie eine Atombombe und nicht klingt wie eine Waschmaschine im Schleudergang. BMW hat es zum Beispiel bei der R1200GS und bei der K1600 bewiesen, dass das geht - es ist aber nicht einfach.
Und dann gibt es Fortschritt, der den Leuten Spß macht, die sich für gut funktionierende Technik begeistern. Dazu gehören Motoren, bei denen man keine Angst vor der Tankpause haben muss, weil sie auch warm auf den ersten Druck auf den Starterknopf wieder anspringen. Kumpel hatte mal eine XT 500, bei der musste er nach jedem Tankstopp erst einmal eine Raucherpause machen, weil die Mühle sonst nicht anzukriegen war. Inzwischen hat er das Rauchen aufgegeben - und sich eine Maschine gekauft, die das nicht mehr braucht. Ich finde manche moderne Technik richtig geil, zum Beispiel das elektronisch verstellbare ESA-Fahrwerk an der R1200GS, oder die Keyless-Start-Funktion, die Harley und Duc jetzt verbauen: Du hast den Zündschlüssel irgendwo sicher in der Jackentasche verstaut, setzt dich einfach nur auf den Bock und drückst auf den Knopf - Kiste läuft. Solche Spielereien werden von den Liebhabern veralteter Simpel-Gurken gern mit dem Totschlagargument belegt: "Brauch ich nicht, was nicht dran ist, kann nicht kaputtgehen." Aber meine Herren, wenn Sie doch so gern schrauben, wo ist denn das Problem, wenn mal was kaputt geht? 😁
Was bei mir auch unter "Spaß an der Technik" läuft, das ist ein gutes Licht, ein Tacho, der genau geht und eine Tankuhr, die mir sagt, wann es Zeit zum Tanken ist - und mich nicht bei 120 auf der Autobahn dazu zwingt, irgendwo im Rahmendreieck nach dem Benzinhahn zu fahnden.
Ein Mopped kan noch so geil fahren und den Fahrer noch so glücklich machen - der Spaß ist schlagartig zuende, wenn das Mopped aufgrund eines technischen Defektes oder gar eines Unfalls liegen bleibt. Auf beiden Feldern haben moderne Motorräder unbestreitbar Vorteile. Und richtig gute Moppeds sind solche, die all diese Vorteile bieten und dennoch keine Langeweile verbreiten. Man muss sich nur mal auf eine nagelneue Harley XLR1200 setzen und den Motor starten. Dann weiß man, warum Harley so viele Moppeds verkauft.
Zitat:
Original geschrieben von twindance
Ist es wirklich der Sinn, ohne Regung und Anstrengung schnell von A nach B zu kommen oder ist nicht der Fahrer wirklich der Beneidenswerte, der zwar mehr Zeit braucht, dessen Alteisen sich aber unter beherztem Gasdreh windet, der achtsam auf Drehzahlbereiche für verwertbare Leistung achtet, der beim Anbremsen einer Kurve ein stempelndes Hinterrad beherrscht, beim Herausbeschleunigen einen beginnenden Drift spürt und alles selber bestimmt und beherrscht und am Ende der Runde schweissnass den Helm vom Kopf zieht, breit grinst, seinem Bike auf den Tank klopft und mit seinem Bike zusammen schnauft - "geil war´s und ich bin völlig fertig"?
Ohne Regung ist so eine Sache. Umsonst fahren wir ja keine Zweizylinder oder? 😉
Den letzte Absatz find ich aber nicht so ganz richtig. Vieles davon kann man auch mit neuen Maschinen haben. Klar, das Limit ist meist weiter oben angesiedelt aber je nach Streckenwahl bewegt man sich da auch noch im gesetzlichen Rahmen oder vielleicht mal nur kurz etwas drüber. *hüstel*
Auf einer Hausrunde merk ich z.B. auch durchaus mal einen beginnenden Drift, aber ich bekomme dabei eben keine Panik da meine Maschine sowas recht kontrollierbar zulässt. Kommt natürlich auch auf den Reifen an. Ein kleiner Wheelie beim rausbeschleunigen aus der Kurve ist auch was feines und machts grinsen breiter das ging mit meiner alten Maschine eben nicht.
Ach die Definition was "verwertbare Leistung" ist verschiebt sich dann eben. Klar könnte ich aus jeder Kurve mit 3000 rausbeschleunigen und ich habe die Freiheit das zu machen wenn ich gemütlich unterwegs bin. Aber das verstehe ich dann eben nicht mehr unter "Leistung" auch wenn mir klar ist das so manche alte Maschine gar nicht mehr Leistung hat (eine davon steht bei mir daheim rum und gehört meiner Frau). Aber auf eben einer flotteren Runde achtet man dann eben drauf das die Nadel nicht unter die 5 rutscht damit da richtig was vorwärts geht.
Der Unterschied zu deinem Beispiel beschränkt sich dann vor allem darauf das es kein Angstschweiß ist unterm Helm sondern er nur von der Anstrengung des fahrens her rührt und zum anderen das ich nicht auf jeder Strecke die ich fahre so rumschwitzen muss wenn ich flott vorwärts kommen will. 😉
Wenn nur derjenige ein "toller Hecht" ist der auch auf miesem Fahrwerk rumeiernd (wobblwobbl) danach zufrieden den Helm abnimmt bitteschön, bin ich halt keiner. Kann aber auch gut darauf verzichten.