Motorschaden nach Ölwechsel?

VW Golf 5 (1K1/2/3)

Hallo liebe 5er Golf Experten und Liebhaber,

ich habe gerade ein riesiges Problem mit meinem Golf V 1k1 1.6 FSI. Habe vor Weihnachten einen Ölwechsel durchführen lassen. Als ich die Werkstatt verlassen habe, habe ich zunächst ein Klackern im Motor festgestellt und als ich aus vom Werkstattgelände auf die Straße fuhr, kam beim Beschleunigen ein Signalton und die rote Öldruckkontrolleuchte ging an. Ich fuhr sofort zurück zur Werkstatt und machte darauf aufmerksam. Betreffender Mechaniker machte die Motorhaube auf, checkte den Öldruck und schaute sich ein wenig um, sagte dann, dass alles OK sei und ich mir keine Sorgen machen und weiterfahren solle.
Ich vertraute dummerweise dem Wort des "Fachmannes" und fuhr weiter. Da ich noch keinen Ölwechsel habe machen lassen, dachte ich, dass es eventuell normal sein könne, dass der Motor nach einem Ölwechsel erst einmal anlaufen müsse. Nachdem nach 2 Kilometern das Geräusch noch immer nicht aufhörte stellte ich den Motor ab und zog einen Kollegen, der ehemaliger KFZ-Mechaniker ist, zu Rate, um sich das mal vor Ort anzusehen.
Vor Ort angekommen wollte ich ihm nochmal kurz im Leerlauf dieses Geräusch zeigen, jedoch lief der Motor keine 30 Sekunden mehr, bis er den Geist aufgab (Vielleicht war das eine weitere Dummheit von mir). Um zu Überprüfen, ob es ein Kolbenfresser oder eine "Blockade/Sperre" im Motor ist, legten wir den 6. Gang ein und schoben den Wagen ein Stücken. Dabei fiel ebenfalls ein regelmäßiges Klacken auf (natürlich nicht in so hoher Frequenz wie damals, als der Motor noch wenigen Minuten vorher lief). Beim Probieren, das Auto anzulassen, stellten wir fest, dass der Motor anscheinend aber noch dreht, jedoch nicht anspringen will.
Daher wurde das Auto zu einer VW-Vertragswerkstatt (das sich die Werkstatt, die den Ölwechsel durchführte querstellte und mit dem Schaden nichts zu tun haben wollte) gebracht, um eine Schadensdiagnose zu machen.
Die haben mittlerweile das Ölbecken abgeschraubt und konnte als erste Diagnose feststellen, dass anscheinend die Steuerkette kaputt/gerissen sei und eine der Nockenwellen nicht mehr drehte. Sie meinen, dass es ein irreversibler Motorschaden sei und es sich nicht lohne, das Problem zu beheben.
Einen Grund oder eine Kausalkette konnten die Leute von der VW-Werkstatt leider auch nicht erläutern resp. erstellen.

Daher meine Frage: Kann sich jemand einen Reim darauf machen, wie die nicht funktionierende Steuerkette und Nockenwelle mit dem Ölwechsel zusammenhängen können. Davor lief wirklich noch alles wie Butter. Irgendwas muss in der Werkstatt doch vorgefallen sein.

Und weiter: Ist das wirklich ein hoffnungsloser Fall oder könnte das Problem eventuell durch eine neue Steuerkette und Riemen oder Lager für die eine Nockenwelle behoben werden? Da ich mehr oder weniger Laie bin und noch keine große Erfahrung habe, kann ich mich kein Urteil erlauben und muss das so hinnehmen, wie es mir gesagt wird. Auf jeden Fall hat mich die Vertragswerkstatt gestern angerufen und wollte mir gleich einen neuen Wagen verscherbeln. Auf meine Anfrage hin sagten sie mir, dass sie mir für den defekten Golf 500-800 € geben könnten (zum Ausschlachten).

Würde mich über zeitnahe Ratschläge und Ferndiagnosen sofern möglich freuen.

Beste Grüße

Beste Antwort im Thema

Hallo,

vielleicht etwas spät, aber als kleine Ergänzung mein Wort zum "Sonntag".

Ich habe längere Zeit in einer VW Werkstatt gearbeitet, doch durch Umzug zwecks Arbeit meiner Frau etc. arbeite ich nun in einer freien Werkstatt (zum Glück, lach).

Das Problem was du schilderst ist bei VW sehr bekannt.

Folgende Situation:
- Die Steuerkette längt sich über die Zeit, der Kettenspanner gleicht dies aus, also noch alles "ok".
- Es wird ein Öl-Wechsel gemacht, sämtliche Kanäle, die Öl-Pumpe usw. läuft dabei leer.
- Neues Öl wird eingefüllt inkl. neuen Filter etc. pp.

So weit, so klar. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten was passiert ist bzw denkbar wäre.

1) Das Fahrzeug wurde abgebockt, bei manchen Werkstätten ist der Boden nicht eben, Fahrzeug rollt weg. um dies zu verhindern wurde der Gang eingelegt. Fahrzeug wurde "brutal" versucht zurück zu schieben, vergessen Gang raus zu machen. - Kritischer Moment, wir erinnern uns - Kette gelängt - der HYDRAULISCHE Kettenspanner der eine Vorspannfeder besitzt welche aber nicht mehr ausreicht um die gelenkte Kette auf Vorspannung zu halten - Zack, Kette Setzt 1-2 oder 3 Zähne über. Daraus resultieren (da dabei auch oft der Spanner selbst auseinander fliegt) Öldruck Probleme, schlechter Motorlauf und wenn Einlassseite zur Kurbelwelle verstellt ist bei spätestens 3 Zähne ein Motorschaden, sprichwörtlich Ventil vs. Kolben, 1:0 für Kolben.

2) Das 2. Szenario - weit aus wahrscheinlicher entsprecht dem oberen Szenario in so weit das kein Gang eingelegt war o.ä. und man einfach konstruktionsbedingt "Pech" hat. Kette gelängt, Kettenspanner kaputt, kein Öl mehr im Spanner/Pumpe/Filter - die eh schon beschädigte Kette und Spanner verabschieden sich, setzen über, Steuerzeiten passen nicht mehr - also auch hier Ventil vs. Kolben - 1:0 für Kolben.

3) Szenario - Motor gestartet, kette Rasselt wie sau, direkt paar Gas stoße gegeben (BTW: auch bei Nicht-Ketten gesteuerten Motoren - ich liiiieeeeeebe solche "Mechaniker"... /ironie aus)

Nun gibt es meiner Meinung nach, und das ist auch bei mir Praktisch nachgewiesen einen genauen Grund wieso dies passiert.
Für Die Motoren mit Steuerkette aus dem VAG Konzern ist ein 30.000er / 2 Jahres / Flexibler Intervall (LongLife-Service) einfach zu viel des guten.
Ich habe in der freien Werkstatt viele dieser Motoren, im Einverständnis des Kunden natürlich, erfolgreich auf 5W40 "umgeölt" (15t KM / 1 Jahr fester Intervall). Diese Laufen, und Laufen, und Laufen - und Rasseln nach dem Öl-Wechsel kein bisschen. Dies mache ich nun seid 3-4 Jahren ca. und in dieser Zeit hatte keiner dieser Motoren je mehr einen Kettenschaden erlitten.

Mit freundlichem Gruß!

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Zitat:

@habi99 schrieb am 13. Januar 2017 um 13:28:11 Uhr:


Man könnte meinen, beim Wechsel ist etwas in den Motor reingefallen, weil er sofort danach laute Probleme gemacht hat; oder der Mechaniker hat ihn bei der Probefahrt überdreht oder so.
Ein Motor mit 100.000 km kann man - ohne Öl - locker 50-100 km fahren (nicht jagen - eben halt mit dem verbliebenen Restöl), bevor er tatsächlich aufgrund fehlender Schmierung über den Jordan geht. Meine VW-Werkstatt hat das mal in der Abwrackzeit 2009 mit einem 4er Golf gemacht - so zum Spaß; und waren wirklich überrascht, wie lange es bis zum Aus gebraucht hat

Gruß
habi99

Ich war ja dabei. Mir ist nichts dergleichen aufgefallen. Ich habe ihm aber auch nicht ständig über die Schulter geschaut. Öl war aber definitiv von Anfang an drinnen. Probefahrt hat er gar keine gemacht. Ich bin direkt von der Hebebühne weg. Habe auch erst danach gedacht, dass das eigentlich dazu gehören müsste, dass sich der Mechaniker nach verrichteter Arbeit vergewissert, ob auch alles in Ordnung ist. Wie gesagt, war auch das erste Mal für mich.

Soll das heißen, dass trotz mangelndem Öldruck der Wagen eigentlich noch länger hätte fahren müssen? Ich muss dazu sagen, dass es auf den 2 km Weg schon einen kurzen knackigen Anstieg gab, bei dem ich schon merkte, dass der Wagen gar nicht richtig zieht. Die Leute hinter mir habe schon gehupt. Letztlich verreckt ist er aber dann später nach 30 Sekunden im Leerlauf wie gesagt. Da war aber wahrscheinlich schon eh nichts mehr zu retten.

Ach mei, das ist so frustrierend.

Ich glaube da auch an ein riesen Pech kombiniert mit einem typischen Zufall. Wenn Du da echt quasi die ganze Zeit dabei warst und das Auto "von der Bühneweg" mitgenommen hast, ist ja ein Werkstattfehler wegen laufen lassen/fahren ohne Öl nicht möglich. Ich hatte sowas auch mal. Ölwechsel. Probefahrt. Alles i.O. Parke das Auto einen Tag später um und die Kiste scheppert wie der Teufel. Stück vom Kolben abgebrochen.
Manchmal passiert einfach Scheisse ... 🙂

Hallo,

vielleicht etwas spät, aber als kleine Ergänzung mein Wort zum "Sonntag".

Ich habe längere Zeit in einer VW Werkstatt gearbeitet, doch durch Umzug zwecks Arbeit meiner Frau etc. arbeite ich nun in einer freien Werkstatt (zum Glück, lach).

Das Problem was du schilderst ist bei VW sehr bekannt.

Folgende Situation:
- Die Steuerkette längt sich über die Zeit, der Kettenspanner gleicht dies aus, also noch alles "ok".
- Es wird ein Öl-Wechsel gemacht, sämtliche Kanäle, die Öl-Pumpe usw. läuft dabei leer.
- Neues Öl wird eingefüllt inkl. neuen Filter etc. pp.

So weit, so klar. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten was passiert ist bzw denkbar wäre.

1) Das Fahrzeug wurde abgebockt, bei manchen Werkstätten ist der Boden nicht eben, Fahrzeug rollt weg. um dies zu verhindern wurde der Gang eingelegt. Fahrzeug wurde "brutal" versucht zurück zu schieben, vergessen Gang raus zu machen. - Kritischer Moment, wir erinnern uns - Kette gelängt - der HYDRAULISCHE Kettenspanner der eine Vorspannfeder besitzt welche aber nicht mehr ausreicht um die gelenkte Kette auf Vorspannung zu halten - Zack, Kette Setzt 1-2 oder 3 Zähne über. Daraus resultieren (da dabei auch oft der Spanner selbst auseinander fliegt) Öldruck Probleme, schlechter Motorlauf und wenn Einlassseite zur Kurbelwelle verstellt ist bei spätestens 3 Zähne ein Motorschaden, sprichwörtlich Ventil vs. Kolben, 1:0 für Kolben.

2) Das 2. Szenario - weit aus wahrscheinlicher entsprecht dem oberen Szenario in so weit das kein Gang eingelegt war o.ä. und man einfach konstruktionsbedingt "Pech" hat. Kette gelängt, Kettenspanner kaputt, kein Öl mehr im Spanner/Pumpe/Filter - die eh schon beschädigte Kette und Spanner verabschieden sich, setzen über, Steuerzeiten passen nicht mehr - also auch hier Ventil vs. Kolben - 1:0 für Kolben.

3) Szenario - Motor gestartet, kette Rasselt wie sau, direkt paar Gas stoße gegeben (BTW: auch bei Nicht-Ketten gesteuerten Motoren - ich liiiieeeeeebe solche "Mechaniker"... /ironie aus)

Nun gibt es meiner Meinung nach, und das ist auch bei mir Praktisch nachgewiesen einen genauen Grund wieso dies passiert.
Für Die Motoren mit Steuerkette aus dem VAG Konzern ist ein 30.000er / 2 Jahres / Flexibler Intervall (LongLife-Service) einfach zu viel des guten.
Ich habe in der freien Werkstatt viele dieser Motoren, im Einverständnis des Kunden natürlich, erfolgreich auf 5W40 "umgeölt" (15t KM / 1 Jahr fester Intervall). Diese Laufen, und Laufen, und Laufen - und Rasseln nach dem Öl-Wechsel kein bisschen. Dies mache ich nun seid 3-4 Jahren ca. und in dieser Zeit hatte keiner dieser Motoren je mehr einen Kettenschaden erlitten.

Mit freundlichem Gruß!

Longlife ist sowieso das dümmste, wer sein Auto liebt macht alle 10000-15000 ein Ölwechsel

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Zitat:

@Golfi30 schrieb am 21. März 2017 um 22:08:32 Uhr:


Longlife ist sowieso das dümmste, wer sein Auto liebt macht alle 10000-15000 ein Ölwechsel

So siehts aus. LL lohnt sich nur wenn man 28 bis 30tkm im Jahr fährt. Da ist das Öl nach 12 Monaten dann auch neu. Sonst 5w40 Jährlich und gut ist.

Aber in der nächsten Motoren Generation ist dann 0W20 Pflicht.

Zitat:

@GoLf 3 Bastler schrieb am 21. März 2017 um 22:41:22 Uhr:


So siehts aus. LL lohnt sich nur wenn man 28 bis 30tkm im Jahr fährt. Da ist das Öl nach 12 Monaten dann auch neu. Sonst 5w40 Jährlich und gut ist.

Aber in der nächsten Motoren Generation ist dann 0W20 Pflicht.

Naja, ist nicht mehr weit 😉 - die Ford Ecoboost Motoren bekommen ja schon 5W20 😉

Also ich habe auch im letzten Jahr umgeölt, aber das das Rasseln komplett verschwunden ist, kann ich so nicht bestätigen. Gelegentlich tritt es noch auf, aber längst nicht mehr so laut und oft wie bei 5W30. Wenn es mal kurz rasselt, passiert es gelegentlich auch beim Warmstart nachdem das Auto ein paar Minuten gestanden hat. Würde sagen so 1-2 mal die Woche und dabei habe ich schon das allseits gelobte Addinol genommen. Aber wie ich bereits einem anderen Thread gelesen habe: Wer einen Golf Tsi mit Kette fährt, muß sich an das gelegentliche klappern gewöhnen.

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