Motorschaden durch Autogas!

So,

ich habe dann auch einmal nicht ganz so schöne Dinge zu berichten. Im Februar habe ich meinen Audi S6 4.2 V8 Quattro auf Autogas mit einer Prins VSI umrüsten lassen. Zusätzlich wurde ein Flashlube-System eingebaut.
Da ich persönlich viel auf der Bahn unterwegs bin (ca 350 km täglich) habe ich jetzt den Salat.

Leider konnte die Anlage gerade bei höheren Geschwindigkeiten nicht immer die richtige Mischung zusammensetzen, so dass das Gemisch oft wohl zu mager war. Auch nach mehreren Nachjustierungen konnte der Fehler nicht behoben werden.
Folge: zu mageres Gemisch -> zu heiße Verbrennung

Mir sind dann in 2 von den 8 Zylindern mal locker ein paar Ventile weggebrannt. Und der Wagen lief nur noch auf 6 Zylindern. So... Gutachter kam zur Werkstatt. 2 neue Zylinderköpfe. Reperaturkosten: schlappe 6000 Euro! 😮

Jetzt wird noch ausgefochten, wer für den Schaden aufkommt.

Wenn ihr möchtet, kann ich Euch gerne weiter auf dem laufenden halten. Aber ich kann nur jedem, der viel unterwegs ist und auch mal gerne schneller fährt von Gas abraten. Mein Anwalt sagte dazu: "Heizer sollten das Gas besser im Heizungskeller lassen."

... to be continued ...

52 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Carstegear


Zur Zeit fahre ich jetzt auch nur noch auf Benzin und alles ist ok. Nur blöd, dass ich jetzt ne "teure" Gasanlage drin habe und die nicht benutzen sollte (sagt der Gutachter).

Da der Gutachter sich ja gut mit den Anlagen auskennt sollte er ja auch in der Lage sein, zu beurteilen, was denn falsch an der Gas-Anlage ist. Dieser Fehler wird behoben und schon macht die Anlage wieder sinn...

Nach den Schilderungen kommen, nach meiner Meinung, 3 Dinge in Frage:

- Gaseinblasdüsen von den beiden Zylindern fehlerhaft

- Gaszuleitung zu klein (Leitung Tank-Verdampfer)

- Steuerung der Anlage fehlerhaft eingerichtet

Schliesse mich der Meinung von Carstegear an, kann eigentlich nicht sein, daß ein Auto 80tkm sauber läuft und dann auf den nächsten 2tkm mit der Motorkontrolleuchte um Hilfe ruft und von der Werkstatt nicht verstanden wird. Der Schaden scheint dann schon durch den fehlerhaften Einbau (wäre er OK, dann keine Fehlermeldung des Fahrzeuges) zumindest begünstigt worden sein.

Wer kommt denn für den Schaden auf? Auf den ersten Blick (Garantie auf den Umbau) eigentlich der Umbauer, oder?

MfG
Kaefer84

Ich denke auch der Umbauer. Aber der Gutachter ist mit der Festlegung des Verursachers nicht so schnell... Hoffe, dass es diese Woche mal über die Bühne geht.
Ich bin erst mal in Vorkasse getreten, weil ich ja mein Auto wieder haben wollte.

@Carsten

Worauf ich hinauswollte: Benzineinspritzdüsen können sich zusetzen und daher das Gemisch durch Teilverstopfungen (die Dinger haben mehr als eine Bohrung je Düse) lokal abmagern lassen.

Wenn du nun eine bereits mit Wachsen leicht blockierte Düse hast, auf Gas umschaltest, so werden diese Düsen NICHT mehr mit Benzin gespült. Durch die unvermeidbare Betriebswärme kann das Zeug dann zügiger verharzen. Deswegen die Frage, wie die Benzindüsen aussehen. Es kann sein, daß der Gasbetrieb diesen Verblockungseffekt _deutlich_ beschleunigt hat. In diesem Fall müsste der Gutachter eine recht verranzte Benzindüse am betroffenen Zylinder sehen. Sind die OK, so muss es ein Umbaufehler oder ein Materialfehler am Injektionsteil des entsprechenden Zylinders sein und es liegt an der Gasanlage.

Also ich habe die leider nicht gesehen. Aber der Motor war zerlegt bei Audi, als der Gutachter da war. Als "beschädigt" hat er nur die Ventile aufgenommen. Ich denke, dass er sich ja auch die Düsen angeschaut hat, denn er muss ja noch das Gutachten schreiben...

Leider bin ich auch nicht fit genug in dem Thema, so dass ich jetzt nicht eben (!) zu meinem Auto gehen kann und mal schnell den Motor auseinander nehmen kann... Ich glaube, dann würden beim Zusammenbauen ein paar Teile übrig bleiben ... oder so .... 😁

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@Carsten

Frag ihn einfach, ob die Benzineinspritzdüsen in Ordnung waren. Weil sind die ohne Befund gewesen, so muss es am Umbau bzw. Material gelegen haben, wahrscheinlich mit etwas, was die Gaszufuhr zum Zylinder beeinflusst (Ventil und/oder Düse). Oder eine Undichtigkeit, die die beiden betroffenen Zylinder Falschluft ziehen liess.

Und beides ist NICHT dein Problem, sondern das des Umrüsters. Auch wenn Negativbeweise wissenschaftlich gesehen unzulässig sind, bei den Juristen sind die akzeptiert ;-)

Danke für die Hinweise.

Hier hänge ich noch mal Bilder von den Zylinderköpfen an. Vielleicht möchte das mal der ein oder andere anschauen...

Zitat:

Original geschrieben von GaryK


Frag ihn einfach, ob die Benzineinspritzdüsen in Ordnung waren. Weil sind die ohne Befund gewesen, so muss es am Umbau bzw. Material gelegen haben, wahrscheinlich mit etwas, was die Gaszufuhr zum Zylinder beeinflusst (Ventil und/oder Düse). Oder eine Undichtigkeit, die die beiden betroffenen Zylinder Falschluft ziehen liess.

Und beides ist NICHT dein Problem, sondern das des Umrüsters. Auch wenn Negativbeweise wissenschaftlich gesehen unzulässig sind, bei den Juristen sind die akzeptiert ;-)

Die Meinung teile ich uneingeschränkt.

@carstegear,
erstmal besten Dank für die Dokumentation und deiner zurückhaltung bei der Bewertung von Schuldfrage etc. Damit sollen sich doch besser der Gutachter etc befassen.

Die Sache mit dem Tank, daß der nicht passen sollte, halte ich für ausgemachten Unsinn. Grund: Ich kann meinen Tank mit der 6mm Innendurchmesser-Füllleitung in 4 min betanken (70l). Deine Gasleitung wird wohl nicht dünner sein. Wenn dein Tank in 40min (also mal 10) schon alle sein soll, dann hätte der Umrüster keinen LPG Tank, sondern eher lediglich ein Handschuhfach und als Leitung ein paar Fixer-Kanülen zusammengelötet. Sorry, das klingt zu absurd.

Sicher interessanter ist die Tatsache, welche Zylinder ausgebrannt sind und an welcher Position die in der Gasversorgung der beiden Rails lagen. Falls die tatsächlich an jeweils letzter Stelle lagen, ist eine unzureichende Gasversogung durch deren Positionierung erklärbar. Der Druckverlust an jedem Abzweig der Rails ist ja erklärbar, nach dem dritten Abzweig ist eben nicht mehr viel da, somit bekommt der letzte in der Reihe nur noch halben oder noch geringeren Druck, bei hoher Last und entsprechendem Durchsatz versteht sich, das hängt nicht unbedingt einmal mit hohen Drehzahlen zusammen.
Diese Theorie müßte man anhand er Ventilbilder nachvollziehen können (die A-Ventile und Kerzen der jeweils vorletzten Zylinder müßten ebenfalls schon etwas traurig aussehen. Leider hab ich das auf den Fotos nicht so genau gesehen.
Wenn das bestätigt wird, liegt ein konstruktiver Mangel nahe, der Umrüster wäre somit teilweise vom Haken, sobald der Hersteller die KW-Leistung für deinen Motor als ausreichend deklariert hat. Die Rails (4 Zylinder x 2) vertragen max. 37kW pro Zylinder (aber trifft denn das auch auf den letzten der Bank zu???). Ein weitere Fakt ist der Düsendurchmesser. Falls der ebenfalls im Grenzbereich dimensioniert wurde, dann ist dies bestenfalls ein erschwerender Faktor. (In dem Fall Umrüster wieder Mitschuld)
Ich versuche dir nur anhand meiner Vorgehensweise einige Anhaltspunkte für die Beurteilung des Gutachtens zu geben.
Schick doch mal die Fotos als jpg nochmal, da erkennt man dann sicher mehr.
Also: welcher Zylinder setzte aus (der jeweils letzte auf jeder Bank, andere Ventile abenfalls betroffen ---> Gasversorgung durch Rails, zwei der letzten auf einer Bank, Verdampferproblem zusätzlich).
Falls sich mein Eindruck bestätigt, dann folgende Conclusion: Ich würde dennoch wieder die Gasanlage in Betrieb nehmen, aber sicher mit größeren Düsen (falls zu gering dimensioniert) und ganz sicher auch mit einem leistungsfähigerem Rail. Die VSI- Verdampfer sind erste Sahne, aber eine Druckmessung dahinter bei hoher Last wäre sicher von Vorteil, schon mal um auszuschließen, daß einer vielleicht etwas eher dichtmacht.
Die Druckabfall am Rail betrachtet man etwa wie den Spannungsabfall an in Reihe geschalteten gleichen Widerständen (Vorn z.B. 12V, vor dem letzten nur noch 3 Volt)
Als konstruktive Abhilfe stelle ich mir einen z.B. mittigen Gasanschluß der Rails vor oder einen größeren Querschnitt in der Bank.

Ich fahre jetzt 85.000km auf Gas, meist BAB und recht flott (immer um die 5000U, selten Vollast bei 6000). Der kleine 4-Zülli hat da schon was zu tun. Die Zylinder bringen volle Kompression, das wünsche ich deinen auch für ne lange Zeit.
Gern mehr dazu.

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