Motorschaden 911/3,4 L/300 PS
Hallo geschätzte User,
habe mir völlig unverhofft einen 911,3,4L mit 300 PS, Cabrio, Baujahr 10/2001, mit 45.000 Km, 2.Hand,
Voll-Leder schwarz, silber, Navi usw. für 26.000,-- Euro von einem 70 jährigen Vorbesitzer gekauft.
Fahrzeug hat einige kleine Mägel, da sich der Vorbesitzer nicht sonderlich um das Fahrzeug gekümmert hat.
<>Muß bei dem Preis wohl so sein.
War nach dem Kauf beim Check bei 9elfer competition (Chef der Werkstatt in München/Neuried).
Der Werkstatt-Chef machte mir eine unberuhigende Aussage über den Motor 3,4 L im Allgemeinen wie folgt: "Bei diesem Motor sitzt man auf eine tickende Zeitbombe - er habe schon ca. 50 dieser Motoren
aufgrund Motorschäden austauschen müssen (Riss im Guß / Motorblock). Dieses Problem kommt ohne
Vorankündigung und kann schon bei 15.000 km beginnen oder auch bei 40.000 o. 60.000 km kommen-
viele Motoren können auch 200.000 km halten.
Wie sind Eure Erfahrungen zu diesem Problem - muß ich tatsächlich Angst haben?
Nützt es mir vielleicht was, daß ich einen der letzten dieser Baureihe gekauft habe.
Vielen Dank
Schöne Grüße aus München
Beste Antwort im Thema
Hallo
nun ja auch die Mezgermotore haben ca 15 Jahre gebraucht bis die mal einigermassen Standfest waren und erst ab 1983 kann man die als überdurchschnittlich Betriebssicher bezeichnen.
Das Zugankerproblem gibts bis hoch bei den 993. Und beim 993 Motor gibts noch Zeitbomben die auf Ihre Chance warten. Die wurden von Wiederking eingebaut. Es ging drum Kosten zu senken.
Das KWS Problem haben alle Boxer Motore - auch die 996/997 Turbo/GT die auf den Mezger Block basieren.
In den USA wurden einige Turbos/GT als Lemon rückabgewickelt, sprich nach der zweiten Reperatur waren die immer noch nicht dicht und der Händler durfte das Auto dann wieder zurücknehmen.
Der aktuelle 9A1 Motor muss auch erst mal 5-8 Jahre alt werden bis wir wissen was für Böcke da drin auftauchen.
In den USA sind schon die ersten 9A1 Motorschäden aufgetaucht und die Ursache hängt damit zusammen dass die Motore nun mal im Stop&Go gescheucht werden und sich Ölkohle in den Ansaugkanälen bildet die dann irgendwann mal die Kurbelgehäusebelüftung verstopft und dann drückt es das Öl in die Brennräume. In den USA verenden Porsche Motore selten auf denn Rennstrecken (und wenn dort dann durch verschalten) sondern die meisten Motore verenden bei der stop&go Tortour wo es dann zwischendruch mal ein Sprintrennen gibt und an der nächsten Ampel der Motor die Hitze wieder im Leerlauf rauschaufeln darf. Dafür sind Sportmotore nicht gemacht, die müssen da zwar durch, wie auch durch Kaltstarts mit Beschleunigungsorgie, aber das geht zügig ins Material und irgendwann stellt der geschundene Esel halt die Arbeit ein 😉
Wie schon mal woanderst von mir geschrieben sind die 9X6/9X7 Lokasilmotore fast direkt aus dem vom Mezger entwickleten TAG McLaren V6 Turbo entwickelt und reine Sportmotore mit bestem Leistungsgewicht.
Die Konkurenz hat nichts vergleichbares ausser die BMW M Motore die auf einem Rennmotordesign von Heini Mader basieren, die Ferrari Motore, der Honda V6 MMC aus dem NSX. Und auch die Motore haben alle Stabilitätsprobleme.
Der M64 Mezgermotor war technisch schon in den 90ern am Ende und der neue MMC Motor versprach Leistungsmässig den alten Block abzuhängen aber Wiederking hat Geld gespart und die Motorsportentwicklung des MMC Blocks eingestellt und die restlichen Veranstaltungen mit dem alten bekannten Motorblock gefahren. Man hat halt den 959/GT1 Motor nochmal verbilligt und nochmal viel Geld in eine Kurbelwelle investiert die den Block trotz 600+PS noch an der Maximalbelastung der 500PS Kurbelwelle halten konnte. Ob die alten 997 Turbo S Motore einen Tag Dauervollast auf dem Prüfstand durchhalten wäre eine spannende Frage. Die Konkurenzprodukte können es selten, manche schaffen nicht mal 4 Stunden Dauervollast. Die Frage ist muss ein Motor länger Dauervollast durchhalten als die Tankfüllung reicht ? Typischerweise nur auf Rennstrecken wo man in 5 Minuten wieder aufgetankt hat und weiterfährt.
Die andern Konkurenten nutzen Grosserienmotore, meist stabile Motorblöcke die auch bei schweren Limousinen und Klein-LKW verbaut werden.
Und das Interessante ist alle Konkurenzprodukte die auf dem Leistungslevel von Porsche sind haben Motorprobleme nur bei dem grössten Teil interessiert das keinen bzw nur die Betroffenen.
Wenn ich auf einem BMW M3 Forum anfrage ob der M3 ein gutes Auto ist dann kommt nicht als erstes die Antwort das Auto ist Super aber der 3,6L und der V8 sind Motore gehäuft schon innerhalb der Garantiezeit verendet wenn man Glück hat dann gibts einen neuen und wer Pech hat bleibt bei BMW auf dem Schaden sitzen.
Auf dem Audi Forum wird man auch nicht immer sofort damit erschlagen dass die VR6 Motore Krücken sind und wenn man Glück hat während der Garantie verrecken aber wenn man Pech hat erst danach und die Kulanz bei VAG ist ein Witz angesicht dessen das VAG seit 18 Jahren an dem Krückenmotor rumbastelt und denn wohl erst als 3,6L Standfest bekommen hat.
Das beste ist wenn dann hier geraten wird doch einen zuverlässigen Audi TT V6 oder einen BMW M zu kaufen..... auch Daimler Motore gehen kaputt je höher die Literleistung um so eher machts Buuum.
Die Porsche MMC Motore sind konstruktiv genial aber ein Problemkind weil Wiederking keine Ahnung von Motoren hat, nur wie man die billiger herstellt. Aber Wiederking hatte andererseits keine andere Chance er hat den Motor gemäss dem Preisdiktat des Herrn Piech umsetzen müssen und auch wegen dem Motor 3 Technikvorstände gefeuert bis er einen gefunden hatte der brav den Kopf abnickte und einen schon längst fertig entwickelten Motor noch mal aufschnürte und nach einer Schnellerprobung in die Serie schickte. Der Widerking hat jeden gefeuert der nicht nach seiner Pfeiffe tanzte undseine Kostenziele diskussionslos erfüllt hat. Das Ergebniss war dass er damit die fähigen Ings rausgeworfen hat und der Rest machte was der Chef wollte auch wenns kein Sinn macht.
Aber so liefs zuvor schon bei BMW oder Daimler.. Porsche war vor Wiederking das letzte Reservat wo die Techniker dass Sagen hatten und nicht die Buchhalter. Nur bei Audi gabs noch eine Art Ingeneurhohheit wenns Piech wichtig war dann mussten die Buchhalter die Füsse ruhig halten anderseits sind die TDI Motore oder der A2 ohne Piechsche Budgetenthemmung entwickelt worden.
Wer einen Porsche mit dem MMC Motor kauft muss damit rechnen dass der Motor anippelt und sich einfach für den Fall der Fälle Rücklagen bilden oder eine Versicherung löhnen (Völliger Schwachsinn weil die Kohle weg ist auch wenn nix passiert).
Ist zwar ärgerlich aber Porsche Tadition seit den 356 mit rollengelagerter Kurbelwelle.
Statistisch betrachtet sind Motorschäden bei Porsche nicht gehäuft das Problem ist eine 10 Jahre alte Möhre ist schon längst exportiert oder wird be einem Motorschaden verschrottet, selbst wenns ein Premiumauto ist. Bei einem 10 Jahre alten Porsche werden immer noch Neuwagenmasstäbe angelegt. Bei einem 10 Jahre alten Ferrari sieht jder nach ob der Motor frisch überholt wurde weil alle damit rechnen dass diess fällig wird.
Grüsse
70 Antworten
Eine Profilneurose ist wirklich schwer zu reparieren - ein 996 mit Motorschaden dagegen schon. 😉
Hast du schon ein Nudelfoto von deinem GT40 gepostet..😁
Zitat:
Original geschrieben von speedmike
Eine Profilneurose ist wirklich schwer zu reparieren - ein 996 mit Motorschaden dagegen schon. 😉Hast du schon ein Nudelfoto von deinem GT40 gepostet..😁
das stimmt fast, aber Profilneurosen kann man gar nicht reparieren.
Was ist ein Nudelfoto? Hab' nur ein Video, das meine Frau mit Ihrer car cam aufgenommen hat; sieht man nur das Heck, leider mit Kennzeichen.
Mich interessieren weder das Heck deines Autos, noch das deiner Frau..😉
Wer von den Beiden bist du?
*Prollmodusein* Da du ja ein Jaguar Fan bist: Ich fahr den weißen....Salzburgring F-Type driften 😉
Ähnliche Themen
das tut mir leid; ist es so schlimm?
Habe kürzlich einen Jaguar S Type für einen Kunden überführen 'dürfen' der steht jetzt seit 3 Wochen in der Werstatt, da dauernd irgendwelche Nachrichten von drohender Motorschaden etc zu sehen sind.
Hab der Werstatt vorgeschlagen einen Union Jack an dem Stellplatz der Garage aufzustellen, da zuvor ein Land Rover Defender mehrer Monate da vor sich her gammelte, weil keine Ersatzteile lieferbar waren
Ein Freund von mir hat sich 3 Jahre mit einem X Type und ählichen Problemen wie in dem S Type rumgequält und ist jetzt glücklich und sorgenfrei bei Daimler Benz gelandet.
Soweit ich weiss fahren heute noch mehr als 2/3 aller jemals gebauten Porsche.
Wenn es bei Jaguar 10% sind sollte mich das wundern. Oder die stehen höchstens zugelassen in irgendwelchen Reparaturwerkstätten und warten auf Ersatzteile.
Ich war von Jaguar zum testen des F-Type an den Salzburgring eingeladen. Ob die Motoren vom S-Type halten ist mir doch egal...😕
Btw.: Der Motor (und einige Sachen mehr) vom GT3 991 ist auch nicht gerade der Bringer...😉
statt nach Jahren mal wieder einen Porsche habe ich meinen Fuhrpark um einen schönen 12 Zyl. Ferrari erweitert (Nudelfotos gibt es auch von diesem nicht).
Nachbar ist etwas irritert, weil er sich gerade (erstmals) einen neuen Porsche gekauft hat (sein Jugendtraum), mit dem er den Ferrari, wenn auch knapp, vermutlich abhängen könnte. Aber so fährt er eben nicht und deshalb schreiben die verbissenen Porsche-Verteidiger ja immer wieder sicher zutreffend, dass viele aus den kritischen "Wasser-Jahren" bis 2009 gar keine Motorenprobleme kennen. Andere fahren mit der Ungewissheit ebenfalls eher verhalten, ob der Motor nicht plötzlich hochgeht und zahlen brav die Garantieverlängerung.
Die Diskussion ging ausschliessllich um die von controllern gegen die Überzeugung der Ingenieure gewählte schwachsinnige Motoren-Konstruktion. Das hat mich verschreckt, mehr noch, dass Porsche jahrelang die Kunden dafür hat bluten lassen, selbst wenn heute diese Probleme nicht mehr auftreten sollten (aber sicher bin ich mir da auch nicht). Bis zum 993 war ja alles noch ok.
Ob "Katzen" mehr Probleme haben oder dauernd in der Werkstatt stehen, weiß ich nicht. Meine hat mit dem ersten Motor die 300k hinter sich, ohne Probleme, und ich fahre nicht verhalten. Über die Probleme der Jaguar S-Typen muss man nicht reden.
Der F-Type wird in der Tat immer mehr zur "Proll-Kiste", aber vielleicht sind die Motoren ja vollgasfest. Da schlägt mein Herz immer noch höher, wenn ich einen schönen E-Type sehe (lt. Enzo der schönste Roadster der Welt).
Bei dem unerklärlichen Potenzwahn heute müssen fast alle "Supersportwagen" selbst kräftige Diesel mit ihrer enormen Durchzugskraft "fürchten" ( um bei der heutigen Verkehrsdichte auf der BAB 100 freie Meter mal 300+ km/h fahren zu können und zu zeigen, dass man den "Längsten" hat?). Bald wird der Polo noch mit einem aufgeblasenen 3-Zylinder die 350-Marke knacken;dann werden die Amis mit ihren großen V-8 (Corvette, Mustang...) wieder nachziehen müssen, let the goog times roll.
Seit 2015 bin ich glücklicher Eigentümer eines 996 3,4 und führe Reparaturen und Wartungen oft selber durch. Im Laufe der Jahre habe ich weltweit mehrsprachig recherchiert über diese Maschine. Hier eine unverbindliche persönliche Interpretation meiner Ergebnisse:
Kurbelwellensimmering
Dieser leckte tatsächlich bei vielen 3.4 und es mussten viele Motoren (so wie meiner mit rund 30tkm ausgetauscht werden) Die die heute trocken sind bleiben trocken.
Zwischenwellenlager (IMS bearing)
Bis 2001 wurde überwiegend das zweireihige Lager verbaut. Die Defektrate von diesem liegt bei unter 2%. Neuere Motoren (z.b.3.6, 3.8) haben einreihige Lager und die Defektrate ist bis zu ca. 10%. Ein amerikanisches Team kam dahinger, dass nicht die Lager selber das Problem sind sondern angeblich krumme Zwischenwellen. Angeblich kamen neue Zwischenwellen bereits krumm aus der Verpackung. Das erklärt auch warum defekte Lager meistens einseitig angefressen sind. Wenn also die Zwischenwelle gerade ist, dann hält das Lager 400tkm und wenn nicht dann muss das Lager alle 30tkm getauscht werden. Der Dichtring auf den Zwischenwellenlagern war nie dafür entworfen um das Fett drinnnen und das Öl draußen zu halten und wird dies auch nie tun. Viel mehr war die Idee, dass das Fett das Lager während der Einfahrphase schützen sollte. Im späteren Verlauf sollte langsam ein- und aussickerndes Motoröl das Lager schmieren.
Kolbenfresser, Kolbenkipper, Lokasilablösung (bore scoring)
Die Ursache für diese Phänomene sind angeblich hauptsächlich Zylinderverformungen und Überhitzung. Glücklicherweise hat der 3.4 relativ dicke Zylinderwände im Vergleich zu seinen Nachfolgern. Außerdem verfügt der 3.4 noch über aufwändige asymmetrische Kühlkanäle und asymmetrische Kopfdichtungen. Dadurch kann die Themperatur zwischen Zylinderunterseite und -oberseite sowie zwischen Block und Kopf besser ausgeglichen werden. Bei den 3.6 und 3.8 wurde das eingespart. Deshalb ist der 3.4 angeblich deutlich seltener hiervon betroffen.
Quellen gerne per pn
Meine persönlichen Tipps für 996 Interessenten
Zylinder 4,5 und 6 Endoskopieren und bei sichtbaren Riefen auf der Zylinderoberseite - weglaufen
Auf Klackergeräusche von der rechten Zylinderbank achten. Wenn hörbar, dann gründlich untersuchen lassen oder - weglaufen
Die beiden Endrohre sollten gleichmäßig verschmutzt sein.
Das linke Endrohr (rechte Zylinderbank) sollte nicht mehr rauchen als das rechte beim Kaltstart.
Den Ölfilter zerschneiden und nach Metallteilchen suchen. Wenn Metallflocken vorhanden sind - weglaufen
Nach dem Kauf nicht sparen mit der Drehzahl. Last bei niedrigeren Drehzahlen ist es was diesen Zylindern zusetzt. Deshalb ist es kein Nachteil, dass der 3.4 kein VarioCam Plus hat.
Niedrigthemperaturthermostat verbauen
jährlich Stoßstange runter, Klimakondensatoren zur Seite und Kühler reinigen
jährlich Öl wechseln und im Ölfilter nach Metallflocken Ausschau halten
Hallo
Was der Flieger65 schreibt ist so. Selbst wenn die perfekteste Fachfirma den Motor überholt, die Konstruktionsfehler bleiben. Darum gibt es auch selten bis nie eine längere Garantie, außer der Ges. vorgeschriebenen. Ich habe bisher jede Reparatur beim Motorschaden abgelehnt und dem Besitzer empfohlen besser auf ein ausgereiftes Produkt zurück zu greifen. Denn wer steht schon gern mit einer Hübschen, neben sich, in den Kaparten und nichts geht mehr? Ein Auto in dieser Preisklasse soll Spaß und nicht Frust bringen.
lg Meister RuGer
Wer heute weltweit und mehrsprachig recherchiert wird feststellen, dass die Vorurteile im deutssprachigen Raum gegenüber dem 996 3.4 (M96) überholt sind.
Mit seinem zweireihigen Zwischenwellenlager (bis Baujahr 2000), asymmetrischen Kopfdichtungen und im Vergleich dickeren Zylinderwänden wird der 3.4 (M96) unter Fachleuten als einer der robustesten Porsche Motoren betrachtet wenn mann ihn mit der Motorenpalette im Zeitraum 1998 bis 2008 vergleicht.