Motorschaden 1,6 SIDI
Hallo zusammen,
gerne möchte ich Euch mein Problem schildern.
Mitte des Jahres 2018 hat der Motor unseres Cascadas, 1,6er Turbo SIDI bei ca. 46.000 km nach ca. 4 Jahren und 3 Monaten die Arbeit verweigert. Nachdem mehrfach die gelbe Motorkontrolleuchte aufleuchtete und der FOH jedesmal nichts gefunden hat, wurde nach dem 3. oder 4. mal ein Motorschaden am 1. Zylinder festgestellt. Die Kolbenringe sind zerbröselt und haben sowohl die Zylinderlaufbuchse als auch den Kolben beschädigt.
Ein von uns beauftragtes Gutachten der Dekra hat ergeben, dass der Motorschaden aufgrund der bei "hochgezüchteten" Motoren in Verbindung mit nicht geeignetem Motoröl möglichen LSPI (Frühzündung) den Motor beschädigt hat. Es ist wohl so, dass das von Opel anfangs verwendete Motoröl Dexos 2 einen hohen Kaliumanteil beinhaltet, welcher dazu führt, dass die Zündung im Brennraum erfolgt, bevor der Kolben den oberen Totpunkt erreicht hat. Durch diese Frühzündung in der Kompressionsphase verkantet sich der Kolben und seine Ringe. Auf Dauer ist ein Motorschaden die Folge.
Opel hat nach ca. 3 Jahren und wahrscheinlich mehreren anliegenden Motorschäden den Fachwerkstätten angeordnet, ein alternatives Öl, das Dexos 1 Gen. 2 zu verwenden.
Vom mir wurde anschließend die Reparatur beim Opel-Händler veranlasst. Opel und auch der Händler haben zugesagt, jeweils 20 % der Kosten zu übernehmen.
Ich persönlich finde dieses Angebot unverschämt, habe es aber letztlich vorläufig ohne Anerkenntnis einer Entgültigkeit angenommen.
Da liefert Opel einen Neuwagen im Wert von über 40.000 € mit einem ungeeigneten Motoröl aus und lässt den Kunden nach Auftreten des vorhersehbaren und vielleicht sogar bewusst in Kauf genommenen Motorschadens im Regen stehen und auf den Kosten sitzen.
Ich suche auf diesem Wege verleichbare Fälle, um ggf. eine Klage gegen Opel anzustreben. Erste anwaltliche Schreiben wurden bereits an Opel Deutschlande sowie den verkaufenden Händler versendet. Beide lehnte eine höhere Kulanz ab.
LSPI tritt nicht nur beim 1,6er sondern an vielen Opel-Modellen auf.
Ich bitte um zahlreiche Antworten.
Beste Antwort im Thema
Dein FOH hat die Hinweise von Opel nicht beachtet.
Der hätte mal in die Feldabhilfedatenbank schauen sollen, dann wäre der Motorschaden ausgeblieben.
108 Antworten
Zitat:
@slv rider schrieb am 7. Februar 2019 um 13:54:36 Uhr:
wenn FOH gewartet dann werden/wurden aktionen automatisch durchgeführt.
... das dachte ich beim Z22SE auch ... bis nach knapp 6 Jahren die Kette riß. Dafür gab es dann von mir einen Aufriß 😁
Hast da Kulanz noch was bekommen
<10% der Gesamtkosten lagen bei mir ... nach fast 100tkm, fast 6 Jahren ...
Habe auch 09/ 2017 einen 1,6 SIDI Astra J ST Energy ( EZ 06/2014 ) gekauft. Gebrauchtwagengarantie ist rum.
2018 Dexos 1 Gen 2 befüllt ( vorher Dexos 2 ) Alle Inspektionen wurden beim FOH gemacht.
Jetzt hat er auch nach ca. 45000 einen Motorschaden erlitten.
Kulanz seitens Opel 30% und ich knapp 5 Scheine.
Nochmalige Mail an Opel geschrieben - ohne Erfolg.
Was würdet Ihr machen?
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Problem ist: Neues Öl schliesst keine alten Wunden.
Rechtschutz/Automobilclub? Dann dort hin bzw. zu einem Anwalt. Du wirst aber irgendwas "belastendes" beibringen müssen damit der Anwalt eine Chance hat den Druck "Richtung Serienproblematik" zu erhöhen. 3 Postings indiv. Foren wären da noch schwach.
Bei meinem Motorschaden konnte ich exakt im Wortlaut beweisen das es schon über Jahre eine "Feldaktion" gab die bei keiner Inspektion umgesetzt wurde (Kettenöler wechseln) - da war der "große Kulanzstempel" schnell auf dem Auftrag.
Die Sache mit dem Öl ist nicht ganz einfach ...
BTW: Die Frage ist auch was für eine Motorschaden.
Kolbenfresser Zylinder 1.
Mal ganz ehrlich: Korrektes Öl drin, alle Inspektionen bei Opel, Motorschaden nach nur (jetzt aufmerksam lesen) 45.000 Kilometern - und der Hersteller übernimmt nur 30%? What? Ich glaube, ich würde dort die ganze Bude auseinandernehmen vor Wut.
Ich würde dem FOH beibringen das das nächste Auto 7 Jahre Werksgarantie haben wird.
Bei uns ist Opel auch mit Kia unter einem Dach. ;-)
Kia/Hundai sind da schmerzfrei. Die hängen ja bei diversen unter der "Decke" ... ich glaub mit den Japanern tut man sich da schwer ...
ich fahre einen A14NET der auch angeblich betroffen ist... im Laufe der 275.000km habe ich alle möglichen Motoröle verwendet die der Markt so bietet außer Dexos irgendeiner Art..der Motor lebt... ein zweiter Motor in der Familie hat 150.000km drauf, ebenfalls mir allen Ölen außer Dexos.. ich weiß nicht, ob das LSPI wirklich die Ursache ist...außerdem ist das komplette Ladeluft- und Ansaugsystem mit Ölnebel und Öl voll was ja völlig normal ist.. .selbst nach einem Wechsel auf Dexos1 Gen2 halte ich es für sehr wahrscheinlich daß LSPI förderndes Öl verbrannt wird und das auch nicht so schnell aufhört
Zustimmung zur Tatsache daß die Autohersteller einmal mehr zu blöd sind, anders kann man es nicht sagen, ein Problem rechtzeitig zu erkennen und vor Auslieferung abzustellen.. daß die Ölnorm wegen Motorschäden geändert wird nachdem die Baureihe schon nicht mehr gebaut wird, das spricht wie immer "für" die Vorgehensweise der Branche
Zitat:
@HL66 schrieb am 6. März 2019 um 22:53:29 Uhr:
ich fahre einen A14NET der auch angeblich betroffen ist...
Der Motor wird aus Versehen mit auf die Liste gekommen sein, in dem ürsprünglichen Schreiben, das auch hier veröffentlicht wurde, war in der Einleitung von Turbo-Direkteinspritzern die Rede, was übrigens vor ein paar Wochen ein Service-Techniker beim FOH von meinem A14NET steif und fest behauptete, bis er einen Blick unter die Haube meines Astra gworfen hatte.
Zitat:
Zustimmung zur Tatsache daß die Autohersteller einmal mehr zu blöd sind, anders kann man es nicht sagen, ein Problem rechtzeitig zu erkennen und vor Auslieferung abzustellen.. daß die Ölnorm wegen Motorschäden geändert wird nachdem die Baureihe schon nicht mehr gebaut wird, das spricht wie immer "für" die Vorgehensweise der Branche
Gibt es überhaupt eine nennenswerte Zahl an Motorschäden bei diesem Motortyp, die auch nur ansatzweise auf die Verwendung von falschem Öl zurückzuführen sein könnte? Eher nein.
Bei den Nachfolgermotoren B14XF.. traten diese jedenfalls gehäuft und bei niedrigen Laufleistungen auf.
Und genau das würde erklären, warum Opel bis dahin gar keinen Handlungsbedarf für die Reihe A14NET/NEL hatte.
Zitat:
@HL66 schrieb am 6. März 2019 um 22:53:29 Uhr:
Zustimmung zur Tatsache daß die Autohersteller einmal mehr zu blöd sind, anders kann man es nicht sagen, ein Problem rechtzeitig zu erkennen und vor Auslieferung abzustellen.. daß die Ölnorm wegen Motorschäden geändert wird nachdem die Baureihe schon nicht mehr gebaut wird, das spricht wie immer "für" die Vorgehensweise der Branche
... in Deinem nächsten Leben wirst Du bestimmt Entwickler 😉
Irgendwelche Neuigkeiten hierzu? Interessiert mich, da ich den gleichen Motor unter der Haube spazierenfahre.