Motorradfahrer erschießt Polizisten in Augsburg
Ich habe die Meldung gerade gelesen... das glaub' ich einfach nicht.😰🙁🙁
http://web.de/.../...1324-polizist-bei-verfolgungsjagd-erschossen.html
Ich trauere einmal mehr um einen Kollegen...
Beste Antwort im Thema
Habs gerade im Radio gehört. 😰
Mein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen. Fahndung läuft ja noch. Vieleicht kriegen sie sie ja noch kurzfristig.
Hoffentlich führt das nicht zu einer Medienkampagne gegen Motorradfahrer im allgemeinen. Wenn ich auf Focus Online schon die Schlagzeile "Polizist stirbt nach Schusswechsel mit Bikern" lese, wird mir schon ganz anders. Das suggeriert doch gleich wieder "Motorradfahrer sind sowieso alle Verbrecher".
114 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Winki 83
18 Jahre kommt hin. 15 Jahre. Plus besondere schwere der tat, nochmal drei Jahre dazu, sind 18 Jahre. Das hab ich eben mal gelesen weis aber nich genau ob es stimmt!
Ich dachte immer es seien 25 Jahre.
Gab es da ne Änderung in den letzten 20 Jahren?
Ja das wurde hinkommen für 1 x Lebenslänglich, der hat aber 2 mal Lebenslänglich bekommen damals ... sollte also 30 Jahre sein.
Was ich nicht verstehe: Wie kann man mehrere schwere Waffen so verstecken, dass sie nicht schon von weitem sichtbar sind - wenn man auf einem Motorrad sitzt?
Und: Gute Arbeit der Augsburger Polizei! Bei dem Polizistenmord in Heilbronn kam zwischendrin mal die Meldung, dass sie jetzt die Bilder in Google Earth durchschauen, ob zufällig genau zu dem Zeitpunkt ein Foto gemacht wurde, auf dem einer der Täter nach oben geschaut hat...und nachdem diese Sache mit den verunreinigten Wattestäbchen rauskam, hat man fast gar nichts mehr gehört und dachte schon, jetzt seien die Ermittlungen eingestellt. Gut, dass sich das jetzt auch noch aufgeklärt hat!
Zitat:
Original geschrieben von Kawa_GT_750_P
Was ich nicht verstehe: Wie kann man mehrere schwere Waffen so verstecken, dass sie nicht schon von weitem sichtbar sind - wenn man auf einem Motorrad sitzt?Und: Gute Arbeit der Augsburger Polizei! Bei dem Polizistenmord in Heilbronn kam zwischendrin mal die Meldung, dass sie jetzt die Bilder in Google Earth durchschauen, ob zufällig genau zu dem Zeitpunkt ein Foto gemacht wurde, auf dem einer der Täter nach oben geschaut hat...und nachdem diese Sache mit den verunreinigten Wattestäbchen rauskam, hat man fast gar nichts mehr gehört und dachte schon, jetzt seien die Ermittlungen eingestellt. Gut, dass sich das jetzt auch noch aufgeklärt hat!
Weil die nur 27cm lang in zugeklappten zustand sind .... die "Scorpion" ist quasi der Russiche version der Uzi ... sehr klein.
Hm, okay, danke für die Info!
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Zitat:
Original geschrieben von Jason2002
was mich mehr fasziniert woher bekommt man diese waffen...Zitat:
Weil die nur 27cm lang in zugeklappten zustand sind .... die "Scorpion" ist quasi der Russiche version der Uzi ... sehr klein.
das ist ja kein krimskram p38...
das ist ja hightec
Du wirst lachen, aber warscheinlich haben sehr viel mehr Leute, sowas zuhause als man denkt!
Wil nich wissen was die nachtbarn alles unterm Bett liegen haben.🙄
Zitat:
Original geschrieben von Jason2002
Ja das wurde hinkommen für 1 x Lebenslänglich, der hat aber 2 mal Lebenslänglich bekommen damals ... sollte also 30 Jahre sein.
Nur wird bei der Bemessung des Strafmaßes für einen Mörder nicht so vorgegangen wie beim Rechenunterricht in der Grundschule. Für mich spricht vieles dafür, dass ein möglicher positive Effekt einer Haftstrafe (Mörder bereut, wird ein anderem Mensch etc.) nicht durch beliebiges Verlängern dieser Strafe zu steigern ist. Im Gegenteil: Wenn einer erst einmal 30 Jahre gesessen hat, lässt er sich kaum noch in die Gesellschaft eingliedern, egal was er verbrochen hat. Ich glaube auch nicht, dass jemand durch die Aussicht auf 30 Jahre Haft von einer Straftat abgehalten wird, von 18 Jahren aber nicht.
Insofern finde ich den in solchen Diskussionen immer wieder zu hörenden Reflex "Härter bestrafen! Länger einsperren! Schlüssel wegwerfen!" billig und dumm. Man blicke nur nach Amerika: Dort sind die Gefängnisstrafen länger als bei uns, in vielen Staaten werden Leute sogar hingerichtet (nachdem sie meistens erst mal 15 Jahre lang gesessen haben). Es sitzt auch ein größerer Prozentsatz der Leute in Haft als bei uns, dennoch haben sie eine höhere Verbrechensquote.
In dem vorliegenden Fall hatte der Polizist vermutlich das schlimme Pech, dass die Täter eben schon solche schweren Vorstrafen hatten. Sie wussten genau, dass sie für das Verbrechen, weshalb sie gerade unterwegs waren, mit der höchstmöglichen Härte bestraft werden würden, wenn man sie erwischt. Ich kann mir vorstellen, dass das ihre Hemmungen, sich mit brutaler Gewalt der Festnahme zu entziehen, weiter gesenkt hat.
Natürlich macht das die Sache nicht besser, und vielleicht hätte der Mord durch konsequente Eigensicherung verhindert werden können. Vielleicht, vielleicht...
Aber einfach nur zu sagen, "sperrt sie noch härter ein", das ist einfach mental zu kurz gehüpft.
Naja, meiner Meinung nach besteht der Fehler hier darin, daß der Wiedereingliederung von Schwerstkriminellen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als dem Schutz der Allgemeinheit vor eben diesem Täterkreis.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Naja, meiner Meinung nach besteht der Fehler hier darin, daß der Wiedereingliederung von Schwerstkriminellen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als dem Schutz der Allgemeinheit vor eben diesem Täterkreis.
Man kann es ja auch mal anders sehen: Knackis verwahren kostet Geld. Es ist für mich nicht nur eine Frage der Moral, dass man Straftäter nur so lange in Haft halten sollte, wie es zur optimalen Prävention erforderlich ist. Und für mich ist Gefangenhalten bis zum Tode kaum weniger barbarisch als Aufhängen. Es ist vor allem teurer.
Zitat:
Original geschrieben von Jason2002
Ja das wurde hinkommen für 1 x Lebenslänglich, der hat aber 2 mal Lebenslänglich bekommen damals ... sollte also 30 Jahre sein.Zitat:
Original geschrieben von Winki 83
18 Jahre kommt hin. 15 Jahre. Plus besondere schwere der tat, nochmal drei Jahre dazu, sind 18 Jahre. Das hab ich eben mal gelesen weis aber nich genau ob es stimmt!
Ich dachte immer es seien 25 Jahre.
Gab es da ne Änderung in den letzten 20 Jahren?
Die unsinnige Strafe von "2x Lebenslang" wurde Anfang der 80er abgeschafft. Seither wird "nur" Lebenslang verhängt und die bereits verhängten älteren Strafen (z.B. bei den RAF-Leuten) wurden in zusammengefaßt.
Und entgegen landläufiger Meinung heißt "lebenslang" NICHT 15 Jahre, es heißt nur, daß der Verurteilte nach 15 Jahren erstmals einen Antrag stellen kann, die Reststrafe zur Bewährung auszusetzen. Ob das zu verantworten ist, wird bei solchen Kandidaten wie bei allen Langstrafern sehr genau geprüft. Wenn im Urteil die sog. "besondere Schwere der Schuld" festgestellt wurde, dann kann auch nicht nach 15 Jahren, sondern erst nach einer im Urteil genannten zusätzlichen Zeitspanne der Antrag gestellt werden. Die wenigsten LLer, wie sie genannt werden, kommen nach 15 Jahren punktgenau raus.
Die Schwadronierei weiter zu "niemals wieder rauslassen" hat Sampleman schon ausreichend kommentiert, eine Anmerkung doch: Wohl bei keiner Deliktsgruppe ist die Rückfallquote so niedrig wie bei Mord/Totschlag, zum Glück. Es kommt extrem selten vor, daß jemand - wie hier - nochmal einen Menschen tötet. Nach Eurer Logik müßte man dann alle Leute ausnahmslos für immer wegsperren, auch wenn sie - statistisch betrachtet - nicht mehr sowas anrichten. Meinem Gerechtigkeitsempfinden widerstrebt das. Es gibt auch in meinen Augen Fälle, wo es Leute verdienen, 20 Jahre oder mehr zu verbüßen, aber solche Auswüchse, wie sie z.B. in den USA zu sehen sind, wo Leute 35 Jahre absitzen für Taten, die sie mit 24 Jahren oder so begangen habe, halte ich für inhuman. Für die Unverbesserlichen gibt es die Maßregel der Sicherungsverwahrung.
C.
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Naja, meiner Meinung nach besteht der Fehler hier darin, daß der Wiedereingliederung von Schwerstkriminellen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als dem Schutz der Allgemeinheit vor eben diesem Täterkreis.
Öhm, mal drüber nachgedacht, daß die beiden Punkte irgendwie miteinander zusammenhängen könnten? ;-)
Natürlich hängen die beiden Punkte miteinander zusammen. Ich habe nicht behauptet, daß es anders wäre.
Das man in Deutschland durchaus in der Lage ist, daß Gewaltpotential eines Schwerstkriminellen richtig einzuschätzen, zeigt u. a. der Fall Pommerenke.
Mehr dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Pommerenke
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Naja, meiner Meinung nach besteht der Fehler hier darin, daß der Wiedereingliederung von Schwerstkriminellen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird als dem Schutz der Allgemeinheit vor eben diesem Täterkreis.
Die Wiedereingliederung ist das höchstes Ziel des Strafvollzugs.
Zitat:
§ 2 Aufgaben des Vollzuges
Im Vollzug der Freiheitsstrafe soll der Gefangene fähig werden, künftig in sozialer Verantwortung ein Leben ohne Straftaten zu führen (Vollzugsziel). ...
Und es wird viel zu wenig dafür getan!
So vielleicht auch in diesem Falle. Wenn sie nicht rückfällig geworden wären...
Die Hardliner werden es nicht gerne hören. Aber Resozialisierung spart der Gesellschaft bares Geld.
Natürlich wäre Standgericht und an Ort und Stelle erschiessen noch billiger (rund 2€ für die Patrone). Aber das passt nicht zu unserem Gesellschaftssystem.
Der Ruf nach härteren Strafen bis hin zum Tode ist reiner Populismus und eine fast endlose Zahl an Studien aus Jahrzehnten und unterschiedlichsten Ländern belegt... die Sinnlosigkeit. Kein Täter schaut vorher ins Gesetzbuch, keiner rechnet damit erwischt zu werden (lt. Metastudien bestenfalls bei Kleinkriminalität) und in keinem Land oder Jahrzehnt lässt sich ein klarer Zusammenhang zwischen Strafmaßen und Kriminalitätsrate feststellen.
Ferner mit steigender Tatdefinition... auch die Kriminaliät steigt, schlicht weil eben selbstdefiniert eine beliebige Handlung zur kriminellen werden kann. Bspw. sehen wir uns in D eine stiegenden "Volkskriminalsierung" ausgesetzt, so wird durch eine Überbetonung bspw. im Urheber- oder Wettbewerbsrecht aus reinem Lobbyinteresse und Klüngelpolitik ganz schnell aus fast jedem Bürger ein Krimineller... und je massiver das Strafmaß hochgeschraubt wird, desto krimineller wird der Täter bei der gleichen Tat wie vorher.
Diese Überbetonung von im Grunde nur beliebig definierter "Verbrechen" führt weiter zu einer völligen Verzerrung von Strafrelationen, mithin Gerechtigkeitsempfinden und Androhungswirkung.
Ein Aspekt überlanger und harter Strafen ist auch, dass sich (s.USA als plakatives Beispiel) hier gar die gefährlichsten Banden und Charaktere überhaupt bilden - im Grunde bleibt solchen Leuten oft ja auch gar nichts anderes mehr, als das Vollzugssystem als natürlichen Bestandteil ihres "Geschäftszweigs" zu betrachten.
Sicherungsverwahrung und Abschätzung - im Grunde ist eine solche Abschätzung nicht umsonst nur eine Abschätzung und keine Garantie (und schon gar nicht für alle Zeit, denn Umstände und Menschen ändern sich nunmal laufend). Denn auch der unbescholtene Bürger trägt ein mehr oder weniger großes Kriminalitätspotential in sich... auch das könnte man abschätzen... und ggf. Menschen "höchst vorsorglich" wegsperren?
Manche müssen akzeptieren lernen, dass Kriminalität und Gewalt unvermeidbarer Bestandteil jeder Gesellschaft sind und man niemals für die Zukunft definitiv sagen kann, wer sich ihrer bedienen wird oder nicht.
Interessant an der Todesstrafe - wo sie gilt, ist die Anzahl der Morde sogar höher, auf Hinrichtungen folgten oftmals innerhalb kurzer Zeiträume sogar "zusätzliche" Morde. Das verwundert evtl. auf den ersten Blick... jedoch: Eine Gesellschaft, die in ihren Gesetzen einen Mord unter bestimmten Gesichtspunkten als legitim definiert, transportiert so auch indirekt in jeden Kopf eine grundsätzliche Legitimität eines Mordes per se - der "nichtstaatliche" Mörder setzt eben eine andere Rechtfertigung für sich an (die Tötungshandlunjg an sich hat die Gesellschaft ja als legitim definiert - streitbar ist hier dann nur noch die Rechtfertigung).
Ausserdem dient sie von allen Strafen am deutlichsten nur einem Zweck: Rachgelüste zu befriedigen.
In der Summe könnte man sogar sagen - je inhumaner und brutaler eine Gesellschaft in ihrem Bestrafungsverhalten ist, desto inhumaner, brutaler und leichtfertiger ist die Kriminalität in ihr und um so höher die Rate. Faszinierend, oder? Und eigentlich logisch.
Viel wichtiger ist die Prävention und ggf. eine zeitnahe Verurteilung - besser das Geld dafür ausgegeben und mehr Menschen ein sinnvolles Leben in ihrer Gesellschaft ermöglicht als auch vor einem Tatentschluss Beistand gewährt... als am Ende irgendwann für 75% aller Bürger einen Knastplatz unterhalten?