Motorradfahren individuell

Weiterführung des Diskussionsstrangs aus diesem Thread - also eine allgemeine und nicht themengebundene Diskussion über das Motorradfahren und was jeder darunter versteht.

@ Wraithrider

Zitat:

Also darüber kann ich echt nur lachen. Das lässt man dir vielleicht bei - wie sampleman sagt - nem 18jährigen durchgehen, der ne 1000er Sportler will.

Ich kann (und will) jetzt nur sehr subjektiv antworten - bei mir hat ein Umdenken erst weit jenseits der 30 angefangen. Weg vom "schneller, höher, weiter", hin zu einer allgemein vertretbaren Fahrweise. Und seit ich endlich mit meiner Frau unterwegs bin (nach immerhin 10 Jahren harter Überzeugungsarbeit!), trage ich auch die Verantwortung für sie.

Zitat:

Wenn du sagst Landstraße 150, also 2. Gang in den Begrenzer, das kann ich akzeptieren. Bloß: Du sagst ja, das solle man im 5. Gang fahren, da kann ich nicht mit gehen.

Mit Land-/Bundesstraße 150 km/h meinte ich keinen Normalfall, sondern das absolute Maximum in Ausnahmesituationen. Auf freier Strecke ist Tacho 120 bei mir das Limit, da ich keine Lust habe, das Raserimage von Motorradfahrern zu bestätigen.

Zitat:

Ich bilde mir nicht ein, ner 600er SSP weg fahren zu können, aber wenn ich nicht runter schalte, dann fährt umgekehrt sie mir weg, völlig egal, ob ich mit 50, 100, 170 oder 200PS unterwegs bin.

Und? Merkst Du was? Dieser "Wettbewerbsgedanke" im Sinne von "ich lass mich doch nicht von einer 600er bügeln" hat im öffentlichen Straßenverkehr absolut nichts zu suchen. Das ist a.) keine Rennstrecke und b.) wird es immer welche geben, die schneller sind.

Wenn Du Dich messen willst, dann empfehle ich Dir eine bezahlbare Einstiegsklasse wie z.B. "Grab the Flag".

Zitat:

Rein praktisch gesehen kommt's aber auch vor, dass ich mal 500...2500km Anreise iwo hin hab, die ich dann nicht - auch das sagst du korrekt - ausschließlich mit nem 70er Schnitt auf der Landstraße zurücklegen will. Darum Sporttourer. Ich bin so bequem, dass ich mich nicht schon bei 200 auf ner SSP zusammen falten will.

Da spricht ja nichts dagegen. Wobei das auch mit jeder 100PS-Maschine geht, wenn sie ne gute Verkleidung hat.

Zitat:

Aber mal eine ernsthafte Frage: Was verstehst du unter "Hektik verbreiten"?

Als Beispiel - mit nem Zweitakter eine bergige Kurvenstrecke in Angriff nehmen, die Drehzahl nicht unter 7000 Umin absinken lassen, immer auf der letzten Rille unterwegs sein, jede Kurve funkensprühend durchfahren und gefühlte 5 Millionen mal schalten. Das ist für mich hektisches Fahren und hat, wie ich zuvor bereits geschrieben habe, im öffentlichen Straßenverkehr eigentlich nichts zu suchen.

Bzgl. Kurven fahren (hast Du übrigens echt nett beschrieben) - wir beide nutzen wohl offensichtlich sehr unterschiedliche Streckenprofile.
Solche wie von Dir beschriebenen Kurven gibt´s hier eher auf den gut ausgebauten Hauptstrecken, aber nicht dort, wo wir meistens unterwegs sind.
Das sind enge Land- und Kreisstraßen, teilweise nur 4m breit, oft mit bescheidener Fahrbahndecke gesegnet und Kurven, die verdammt eng sind. Also eigentlich Strecken, auf denen ich mit einer leichten und wendigen Enduro oder Supermoto deutlich besser bedient wäre. Macht mir aber, trotz Zylonentanker, einfach riesigen Spaß, da man dort noch richtig "arbeiten" muss und es nicht auf Speed, sondern eine saubere Linie ankommt.
Dazu bleibt man dort auch von den ganzen (zweirädrigen) Touris verschont, da die sich an den Hauptstrecken "abarbeiten" und dort ihre "Rennerles" fahren (oder wie am Donnerstag um einen Baum wickeln und zukünftig die Radieschen von unten betrachten).

Bzgl. "Raketenstart" und "Überholen" - Punkt 1 ist tabu (ich bin auch immer extrem genervt, wenn so Idioten innerorts oder am Ortsausgang voll beschleunigen), Punkt 2 geht bei mir auch ganz relaxed im 5. Gang. Ich habe ja keinen Zeitdruck und muss nicht bei jeder 100m Lücke zwanghaft überholen.

Gruß
Frank

Beste Antwort im Thema

Mit dem Erscheinungsreiter über Fahrstil zu diskutieren ist doch eigentlich Sinnbefreit......

Der färht nach eigenem Bekunden halt lieber auf topfebener BAB mit 250 geradeaus statt sich ein par knackige Kurven auf abgelegenen Nebensrtaßen zu gönnen.
Auch wenn letzteres aus der Sicht der meisten Motorradfahrer, die ich in 28 Jahren 2-Rad kennenlernen durft, der eher erstrebenswerte Fahrzustand ist....und wohl (unbenommen) der anspruchsvollere.

Aber ersteres ist halt hinlänglich aus seinen Postings bekannt und (zumindest von mir) aktzeptiert........jeder soll nach seiner Facon glücklich werden meinte schon der alte Fritz.

Da im Rahmen einer Diskussion auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen halte ich für schwierig, wenn gar unmöglich.

Lasst ihn auf der BAB seinen Spaß haben, dann steht er uns in den neckischen Schwarzwald-oder-where-ever-Kurven zumindest nicht im Weg rum 😁

PS: Dieses Posting wurde, auf Wunsch gewisser Teilnehmer der Diskussion, ohne jegliche Zitate erstellt 😁

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Nujo, mit Augmented Reality wäre das mit Ideallinie, Brems- und Einlenkpunkt gar nicht mal so weit hergeholt. Technisch wäre es weitestgehend schon machbar, es müsste sich nur jemand die Mühe machen, die Streetview Daten entsprechend aufzubereiten und mit Google Goggles zu kombinieren.

🙄 Ach, macht was ihr wollt!

Ich gebe jedenfalls NOMDMA, in den meisten Punkten Recht!

Basta! - Ende der Durchsage!

@ Wraithrider

Was ich Dir für ein Mopped in die Hand drücken würde? Zum Geradeausfahren sicherlich ne Triumph Rocket. 😉
Aber wenn´s richtig kurvig wird, dann würde ich Dir einfach mal eine V-Strom, eine Monster und evtl. sogar eine RS 250 in die Hand drücken. 3 ganz unterschiedliche Moppeds, die aber allesamt leicht sind und richtig Spaß machen können. Ansonsten musst Du natürlich selbst entscheiden, was für Dich das "richtige Bike" ist.

Bzgl. des runden Fahrstil ein kleines Beispiel von gestern:

Wir waren in kleiner Gruppe (900 SS, Pegaso, K100) unterwegs und haben uns diese kleine Runde gegönnt. Besonders interessant ist dabei der Bereich Utzenfeld nach Münstertal, wenn Du den mal zoomst und auf Satelitt umschaltest (eng, kurvig, unübersichtlich, Tempo 30-90 km/h und für Dickschiffe eine echte Herausforderung).
Den von Dir praktizierten "digitalen Fahrstil" hat einer von uns auch gepflegt. Mit dem Effekt, dass ich als drittes Fahrzeug irgendwann so entnervt war, dass ich vorbeigezogen bin. Danach ging´s dann mit der gewohnt "runden Fahrweise" weiter und besagte Person mit Digitalfahrweise wäre nach 5 Kurven weg gewesen, wenn wir nicht dauernd auf sie gewartet hätten. Unterm Strich also ein Paradebeispiel dafür, wie sich unterschiedliche Fahrstile auf sehr anspruchsvollen Strecken auswirken können und man, trotz deutlichem Übergewicht (150 kg mehr Masse wie die beiden anderen Fahrezuge), recht flott fahren kann.

Gruß
Frank

Ich rufe die heilige Großinquisition auf, alle Ketzer und Ächter des gepflegten Deutschen Fahrstils im Gericht Gottes ihrer gerechten Strafe zu kommen zu lassen !

Amen.

PS:
Ich persönlich kann Wraith auch nicht immer nachvollziehen, aber dieses permanente gebashe von manchen Usern aus grenzt schon manchmal an's lächerliche.

Wie wär's mit miteinander fahren anstatt hier ein Wettkampf des "Wer hat den tollsten Fahrstils" durchzuziehen ? Und das anstacheln dieses "Wettkampfes" kommt afaik nicht von Wraithrider selbst.

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Ruhig Brauner, ruhig...

Kommt Zeit, kommt Ausfahrt. 😎

Und wie eigentlich immer schreibt es sich ganz anders, wenn man mal zusammen ein Bier getrunken und ne Tour gefahren hat. 🙂

Da der Ursprungsthread nun endgültig zu ist, hier hinein die Antwort auf die letzten Posts dort:

Zitat:

Original geschrieben von WorldEater666


Vielleicht sollte ich es nochmal konkretisieren: Wenn ich beim Motorrad eh selbst schalte, oder schalten will, dann brauch ich mir doch kein Modell mit Automatik zu kaufen!

Will ich ja nicht. Sondern ich will nur entscheiden, wann es passiert.

@sampleman
Naja zu doof nicht... bei ner Automatik tritt man halt bloß auf's Gas bzw. dreht am Griff. Es geht ja schon damit los, wenn der andere erst den Gang einlegt wenn die Ampel gelb wird, so gut kann man gar nicht schalten um das wieder auszugleichen. Und dann haben viele auch gar nicht den Anspruch, von der Ampel weg zu kommen. Wie oft hast du mal ein Beschleunigungsrennen an der Ampel, wo der Selberschalter seine Kupplung quält?

@NOMDMA
Rocket: Veralbern kann ich mich alleine.
V-Strom: Wäre ok, ist ja der CBF recht ähnlich, aber da bin ich doch raus gewachsen.
Monster: Wäre auch ok, aber zu nackig und viel zu kleiner Tank.
RS 250: Ein wenigstens 7 Jahre alter 2-Takter? Sowas würdest du mir zumuten? So sehr hasst du mich?
Ich bin auch der Meinung, dass ich mein Motorrad schon selber aussuchen muss. Aber da du meintest ja, ich hätte das "falsche", also interessierte mich, mit welchen Modellen du meinen Fahrstil zu ändern gedächtest. Nur die Linie ist mir nicht ganz klar. Die drei genannten Empfehlungen sind ja nun grund verschieden - warum sollte also so ziemlich jedes Moped für mich richtig sein können, nur nicht das, das ich mir ausgesucht hab?

In ner schönen Ecke wart ihr da unterwegs. Titisee, Sexau... ich hingegen bin mit Orten wie Wölkisch und Elend "gesegnet". Aber aus "da war jemand mit digitalem Fahrstil und der war langsam" lässt sich leider nicht viel raus lesen.
Da müsste man schon mal gemeinsam fahren oder Zeiten nehmen.

Zitat:

Original geschrieben von Lewellyn


Und wie eigentlich immer schreibt es sich ganz anders, wenn man mal zusammen ein Bier getrunken und ne Tour gefahren hat. 🙂

Na, nach einem einzelnen Bier wird da wohl noch kein Friede einkehren. :-P

Was ich nicht ganz uninteressant finde: Einer Seits wird sich über die rasenden Irren beklagt, anderer Seits wird ein runder Fahrstil als schneller gepriesen. Oder beim abschätzig reden über's schnell geradeaus fahren - dabei ist doch schnell Kurven fahren potentiell gefährlicher.

Grundlegend finde ich aber die Thematik rund vs eckig fahren durchaus interessant. Das können wir gern ausbauen in Richtung Kurventheorie. Oder Bremsen in Schräglage.

@ Wraithrider

Also die Vorschläge waren jetzt einfach mal zum Antesten auf Kurvenstrecken gedacht, Gewicht jeweils um die 200 kg, aber alle drei mit unterschiedlichen Motorkonzepten.
Also nicht dass Du Dir jetzt eine davon zulegen sollst, sondern zum "Erfahren" gänzlich unterschiedlicher Herangehensweisen an das Thema Agilität in Kurven (logischerweise ist keine der 3 für die BAB geignet).

Um beurteilen zu können, ob Du das "falsche Mopped" hast, müsste ich natürlich wissen, wie Du in der Praxis fährst und welche Strecken Du bevorzugst. Aus dem bisher geschriebenen würde ich aber vermuten, dass Du eher die etwas besser ausgebauten Strecken präferierst, während ich mehr auf die ganz engen Strecken stehe.

Bzgl. der Ortsnamen...ich wohne sogar in Sexau. 😉

"Zeiten nehmen" ist Blödsinn, da ich ja keine Rennen fahren bzw. dann deutlich schneller und sicherlich ohne Sozia unterwegs wäre. Interessanter ist, wie sich das beim normalen "Touren" ganz praktisch auswirkt und wie entspannt man nach 2 Stunden Kurven fahren vom Mopped steigt.

Zum "digitalen Fahrstil" - meiner Ansicht nach (ich kann mich natürlich auch irren) ist der unterm Strich eher langsamer wie ein schön runder Fahrstil mit zurückhaltendem Einsatz der Bremse. Speziell dann, wenn die Geraden zwischen zwei Kurven so kurz sind, dass es keinen Sinn macht, den Hahn voll aufzureissen. Auf Google-Maps sieht die Strecke übrigens deutlich harmloser aus, wie sie tatsächlich ist. Erst wenn man in´s Detail zoomt, sieht man die Kurven und wird sich bewusst, dass die Geraden gar keine sind und man meist nur 100-200 m zwischen zwei Kurven hat. Dazu kommt dann noch 4 m Fahrbahnbreite, was auch nicht gerade üppig ist.

Dass der "runde Fahrstil " schneller ist, hat auch nicht unbedingt etwas mit "Rasen" zu tun. Du hast einfach nur einen entspannteren Rhythmus und hälst das länger durch. Der erste Abschnitt von Emmendingen nach Eschbach dauerte rund 1,75 Stunden ohne Pause und kaum Zeit zum Luftholen.
Das geht zumindest mir (bin ja ein paar Tage älter als Du) durchaus auf die Kondition, wenn man knapp über 400 kg durch jede Kurve wuchten muss.

Die Thematik "rund" oder "eckig" finde ich auch sehr interessant - speziell dann, wenn man nicht über die Rennstrecke, sondern den öffentlichen Straßenverkehr und die dort wartenden Überraschungen diskutiert.

Eine fiese Kurve war übrigens auch dabei - am "Skilift Münstertal-Wieden" (kurz nach dem Wiedener Eck) - da war ich wohl ne Nummer zu schnell (falscher Ehrgeiz einer mit nur einer Person besetzten Ducati zu folgen) und musste den Fuß auf den Boden setzen, um die Fuhre stabil zu halten. Da sind dann die Momente, wo man dann merkt, dass sich > 400 kg nun doch den Gesetzen der Physik geschlagen geben müssen.

In Anbetracht der Tatsache, dass ich die RT erst seit 3 Wochen bzw. 800 km fahre, war die Schräglage aber schon ganz ordentlich. Einen entsprechenden Anschiss von der Holden habe ich dann zu Hause bekommen (die fand das nämlich nicht ganz so witzig). 😉

In diesem Sinne - wenn Du Dich mal in unsere Gegend verirrst, wäre ein gemeinsames Ründchen angesagt. Ich stell mir das äusserst lustig vor, wenn zwei "Elfen" gemeinsam durch die Gegend pflügen.

Gruß
Frank

Zum „runden Fahrstil“ hätte ich noch ein Beispiel.
Am Donnerstagnachmittag starteten meine Kumpelz und ich bei Koblenz zu einer Moseltour bis zur Quelle beim Col de Bussang in den Vogesen.
Unser zwar „runde Fahrstil“ wurde bedingt durch die nahezu stündliche Nikotinaufnahme meiner Kumpelz immer wieder abrupt unterbrochen. So erreichten wir am Samstagnachmittag nach über 600 km die Moselquelle und fanden dort einen nach Kohlehydrate lechzenden Radler vor der Quelle, der liegend alle Viere von sich streckte und nicht mehr im Stande war seine Gebeine auf sein mit einem Anhänger bewaffneten Rad zu schwingen.

Nach dem ich ihm mein letztes Knoppers zwischen die Kiemen geschoben habe und er wieder erste zusammenhängende Sätze stammeln konnte, offenbarte er uns, dass er am Samstagabend mit seinem Rad in Koblenz losfuhr und zwei Stunden vor uns die Moselquelle erreichte. Nochmal zum Verständnis – er fuhr später los, kam aber dafür früher an! Mit einem Fahrrad - mit Anhänger!

Ich habe 109 PeEs unterm Arsch und der ca. 150 bis 200 Watt in den Waden!
Für mich der Beweis, dass man einen „runden Fahrstil“ gepaart mit einer Menge Leistung, mit einen noch „runderen Fahrstil“ mit nahe Null Leistung toppen kann.
Beschleunigung zählt auf Dauer schlicht und ergreifend nicht.

Nur so zum Verständnis: Ihr kamt Samstagnachmittag an, er 2h eher, fuhr aber erst Samstagabend los... Gibt's bei Koblenz ne Datumsgrenze von der ich nix weiß? Du meintest Donnerstagabend, oder?
Ist aber ein blöder Vergleich. Er allein und ihr in ner ständig pausierenden Gruppe. Immerhin, bei nem 70er Schnitt braucht's keine 9h reine Fahrtzeit, bei nem 50er Schnitt 12h. Entsprechend waren das ~10 Raucherpausen.
Bitte sagt mir, dass das im Herbst im Vogtland nicht auch so läuft... Pause alle 60km... Kann sich da überhaupt was einstellen, das sich "rund" nennen lässt?

@NOMDMA
Mir ging's wie gesagt, dass du oben meintest, ich fahre das falsche. Ergo, nicht viele möglichst verschiedene Motorräder waren gesucht, sondern das eine nicht falsche. Als reines Nebenstraßenfahrzeug zum Rumblödeln, würde mich was in Richtung Supermoto interessieren - aber das ist ja auch wieder eher eckig als rund.

Strecken stimmt. Es ist allerdings nicht so, dass ich enge Kurven ablehnen würde - mit den Jahren hat sich gar meine Spitzkehrenbefähigung verbessert - sondern, dass die Nebenstraßen häufig schlechten Belag und viel Dreck/Kies haben und noch dazu unübersichtlich sind. Im Schlimmstfall sind's gerade Straßen mit rechtwinkligen Kurven zwischen rechteckigen Feldparzellen. Gut, so eng, dass man versucht ist den Fuß runter zu nehmen, muss es nicht sein - im Bereich dass einen die Kreiselkräfte stabil halten soll's schon bleiben.

Wenn Zeitfahren Blödsinn ist - komm doch mal vom Renngedanken weg - was spielt's dann überhaupt für eine Rolle, welcher Fahrstil schneller ist? Geht's dann nicht einfach darum, wie's einem mehr Spaß macht?
Ich kann auch beim alleine fahren nicht abschätzen, ob ich nach 2...3h Fahrtzeit langsamer werde. Aber entspaannt bin ich, wenn ich mich viel auf'm Möp bewege, beim lange gleichmäßig sitzen zwickt's leicht mal wo, und wenn ich den Fahrzustand erreicht hab, dass mir keine Gedanken mehr durch den Kopf gehen. Also rein subjektiv kann ich nicht sagen, dass meine Fahrweise unentspannt wäre oder ich mich nach dem Absteigen erschöpft fühlen würde.

Zwo Dinge könnte ich mir vorstellen, die eckiges Fahren anstrengender und langsamer werden lassen könnten. Einmal, dass es je nach Person schwerer sein kann, den Rythmus zu finden den man auch da braucht (vor allem bei langen Geraden zwischen den Kurven, wenn man keinen richtigen Anschluss zwischen Gas und Bremse hat). Zum anderen: Mit je mehr Überschuss man an die Kurve ran kommt, desto mehr neigt man dazu, zu viel zu bremsen. Also wird die Kurvengeschwindigkeit an sich geringer und das kann den Schnitt drücken. Um so mehr, wenn man sich davor scheut, in die Kurve rein zu bremsen, sondern am Einlenkpunkt damit fertig sein will.
Naja und zugegeben, man verschätzt sich auch mal, bremst zu tief rein, muss dann noch mehr bremsen und aus eckig wird spitz. Da glaub ich schon, dass sowas in Gruppenfahrten nervig sein kann, wenn einer eigentlich nur sanft durch die Kurve durch will, während der andere im Scheitel im Weg steht aber auf der Bremse und am Gas Raum gewinnt. Das macht letztlich die Gruppe als ganzes langsamer, weil keiner mehr seinen Rythmus fahren kann.
Aber grundsätzlich sehe ich nicht, warum das eine oder andere langsamer sein soll. Pausen kann man ja einlegen, wenn's einem zu anstrengend wird und man die Pace nicht mehr halten kann bzw. sich vermehrt solche Fehler einschleichen - bei Gruppenfahrten wird doch ohnehin häufiger pausiert.

Wir halten nur zum tanken.😁😉

60km sind eigentlich ne gute Etappe für so eine große Truppe.
Raucher, Sextanerblasen, laenger als ne knappe Stunde sollten solche Etappen nicht sein. Etwa 300km Gesamtlänge, mehr klappt mit einer groesseren Gruppe einfach nicht. Oder nur mit einer homogenen Truppe.
Ohne Raucher...

Ist halt auch die Frage, was man unter Pause versteht. Bei mir ist z. B. optimal, mit fast leerem Tank los zu fahren und dann auch gleich daas WC aufzusuchen - fragt mich nicht, danach kann ich dann den ganzen Tag durch fahren. Tanken alle 200km, weil dann die Warnlampe seit ~30km blinkt und äh... Visier putzen alle 30...50km an schlechten Tagen, aber dazu steig ich ja nicht mal vom Motorrad, das gilt nicht als Pause.

Das ideale Motorrad für einen selbst findet man selten von der Stange. Entweder man hat das Glück das wirklich ein Motorrad zu 100% passt oder man kauft eins das zu 90 % passt und ändert noch etwas dran um es noch ein Stück näher an die 100 zu bringen. Hardcoreschrauber bauen sich ihr ideales Bike selbst auf. Dauert halt etwas und muss man drauf haben. 😉

Für mich gibts derzeit kein ideales Bike. Einerseits würd ich gern wieder über Feldwege bolzen. Mit bolzen mein ich auch durchaus Geschwindigkeiten um die 70 - 100 wenn man den Feldweg kennt... 😁

Mit meiner alten DR 750 ging das aber auf Dauer fehlte mir nicht nur Zuverlässigkeit sondern auch Leistung. Die 990 Adventure war mir einen tick zu schwer und mir fehlte das richtige Feeling für den Untergrund.

Zweites Problem war dann die Sitzhaltung. Hohe Lenkerposition stellte sich als schlecht für meine Schulter heraus. Also stieg ich auf eine Supermoto um und hakte das Thema Feldweg erstmal ab. Ginge damit auch aber mit fehlendem Motorschutz und ohne Stollenreifen mag ich ned.

Dann der Motor. Der 1000er KTM Motor ist schon geil aber auch drehzahlhungrig. Fahrbar erst ab 2500 - 3000 Umdrehungen, richtig Leistung gibts ab 5 bis 6000 da schiebt er nochmal richtig an. Hab mich dran gewöhnt aber ginge natürlich besser für meine Bedürfnisse. Hab auch hier ein paar Prozent hin zu den 100 rausgeholt aber die 100 werd ich mit diesem Motorrad nicht erreichen. Trotzdem bin ich weitestgehend zufrieden.

Aber es ist schon ein gewisses Problem wenn man keinen großen Fuhrpark anlegen will sondern sich auf ein Motorrad beschränken will oder muss. Ansonsten bräuchte ich auch noch eine 150 kg Feldwegschlampe und einen Tourer für lange Autobahn und Bundesstraßenetappen.

Beim Fahrstil ist es doch das gleiche Problem.

Ich persönlich gehe davon aus das die meisten Motorradfahrer nicht einfach nur "einen" Fahrstil haben sondern mehrere die je nach Situation abgerufen werden.

Mit Arbeitskollegen fahre ich gemütlich mit 90 - 95 dahin, auf unbekannten Strecken gehe ich es ebenfalls mit viel Sicherheitsreserve eher gemütlich an. Ja, da fahr ich einen möglichst runden und ruhigen Fahrstil und ja das ist in diesem Augenblick entspannend. Ich empfinde es aber auch als entspannend es auf der Hausstrecke dann mal krachen zu lassen. Nix mehr mit rund und ruhig sondern durchaus ran ans Gas nach den Kurven auch wenn ich weis das gleich wieder eine kommt und dann eben ankere. Viel schneller bin ich so evtl nicht (etwas aber schon da ich die Strecke eben kenne) aber auch dies empfinde ich durchaus als Entspannung wenn ich danach etwas erschöpft aber breit grinsend ein Bier zische.

Noch besser wenn ein Motorrad eben für mehrere als nur einen Fahrstil gut ist. Ein Motorrad das zwar schön von unten schiebt aber oben rum die Puste ausgeht verlangt einen speziellen Fahrstil den man mögen muss. Beispiel sind hier wohl Maschinen wie die 1100er Bulldog. Mal krachen lassen geht mit so einem Motor eben nicht (Fahrwerk ist auch so eine Sache). Genauso Drehzahlschleudern die unten rum einen auf Luftpumpe machen.
Daher bin ich mit meinem V-Zwo ganz zufrieden. Unten rum schwächlich aber für meine Bedürfnisse kräftig genug, oben rum gibts dafür nochmal richtig Zunder wenn mans abruft. Perfekt wärs wenn man (zusätzlich) schon ab 1500-2000 beschleunigen könnte bzw. der 6. eben nicht erst ab 80 km/h fahrbar ist aber das 100% Motorrad gibts eben nur selten... 😉

Zitat:

Original geschrieben von Wraithrider


Nur so zum Verständnis: Ihr kamt Samstagnachmittag an, er 2h eher, fuhr aber erst Samstagabend los... Gibt's bei Koblenz ne Datumsgrenze von der ich nix weiß? Du meintest Donnerstagabend, oder?

Nix mit Datumsgrenze.😁 Ich meinte natürlich Donnerstag - sorry. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass es doch sehr auf eine kontinuierliche Fahrweise und die Truppenstärke ankommt.

Aber schlussendlich kommt es auf die Summe der Spaßfaktoren an und die finde ich in einer guten Gruppe am größten. Selbst wenn es zu Lasten der km-Leistung geht. Kann man ja abends mit Schneider wieder ausgleichen.🙂

Zitat:

Original geschrieben von Marodeur


Perfekt wärs wenn man (zusätzlich) schon ab 1500-2000 beschleunigen könnte bzw. der 6. eben nicht erst ab 80 km/h fahrbar ist

Elektromotor einbauen oder den 6. Gang wie den 3. übersetzen. :-P Ernsthaft, das Problem in den hohen Gängen liegt ja oft nicht am Motor, sondern an der langen Übersetzung, wegen der sich nix mehr bewegt.

Woher weißt du eigentlich so genau, wann du mit was für einem Fahrstil unterwegs bist? Beobachtest du dich beim fahren so genau oder bemühst dich sogar explizit um einen bestimmten?
Ich mach mir da erst seit kurzem Gedanken drüber und könnte das nicht so differenziert unterteilt beschreiben, wann ich nun genau wie fahre.

Nö, beobachte das nicht so genau sondern mit der Zeit einfach gemerkt.

Mit Kollegen gehts eh nicht "schnell" höchstens angenehm flott. Meistens eben so max. um die 90 - 100 um auf alle Rücksicht zu nehmen (KLR mit Stollenreifen, etc.). Ist mir mich kein Drama, fahr dann eben gemütlich dahin, nutze fast ausschlieslich den Motor als Bremse, etc.

Fahr ich längere Touren in unbekanntem Gebiet bin ich ebenfalls eher vorsichtig. Nicht ganz so zahm wie bei Gruppentouren aber da ich Kurven, etc. nicht kenne eben auch sehr frühzeitig vom Gas gehen und Motor vor der Kurve/Ortschaft runterbremsen lassen und dann eher gemütlich um die Kurve rum. Nicht so extrem das ich die Maschine um die Kurve trage, so schlimm bin ich nicht aber Beschleuigungsorgien bzw. harte Bremsmanöver sieht man da höchstens beim überholen. Ausserdem will ich ja was von der Gegend sehen. Ausserdem ist auf langen Touren so ein eher aggressives Fahren kaum möglich ohne dauernd Pausen einzuwerfen. Bin kein durchtrainierter Sportler (nur Hobbysportler) und ohne Windschild pendelt sich die Geschwindigkeit eh um die 100 ein.

Anders ists dann auf der Hausrunde wo man weis wie die Kurve sich entwickelt, wo man schauen muss um Gegenverkehr zu sehen und wo man eben keinen sieht. Da kanns schonmal vorkommen das ich es eben krachen lasse. Da darf dann auch gern mal das Vorderrad aufsteigen beim rausbeschleunigen und der Anker wird auch geworfen. Es wird jede Zwischengerade genutzt und jede Kurve bei der es geht schön schräg genommen (ohne Knie aufm Boden). Nach gut 30 - 45 Minuten fahrt bin ich dann meist schön angenehm "fertig" daheim angekommen und gönn mir ein Feierabendseidl mit erwähntem breiten Grinsen. Meine Frau freuts auch wenn ich gut gelaunt von der Arbeit komme. 😁

Mein Motorrad macht jeden dieser Fahrstile mit. Fürn ersten läuft der Motor im höchsten Gang ruhig genug, für zweiteren ebenso. Ausserdem ist das Fahrwerk auch für einen runden Fahrstil zu haben. Und fürs letztere gehts natürlich auch super. Andere in diversen Foren fahren scheinbar nur so in der Richtung und nennen das "die KTM artgerecht bewegen". Nunja, wenn sie meinen.

Die Krönung wäre wohl eine SM mit dem 1190er Motor der RC8R im letzten Ausbau mit der zweiten Zündkerze. Nicht wegen der PS sondern weil der von unten heraus richtig genial geht ohne oben rum an Power zu verlieren. Damit wären alle verschiedenen Fahrstile ohne Abstriche zu realisieren. Ab 2000 Umdrehungen ohne Ruckeln um Spitzkehren rum sind mit der 990 nicht machbar. 😉

Und jo, andere Übersetzung wäre natürlich eine Möglichkeit. Hab aber auch keinen Bock den Verbrauch unnötig in die Höhe zu treiben wenn es auch so geht. Zur not fahre ich halt alles im 5, damit gehts auch halbwegs anständig durch Ortschaften seit meinen Änderungen... 😉

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