Motorprobleme - irgendwann erwischt es jeden ... und jetzt mich. Ein Zwischenbericht.
Als ich 2010 meinen 850er kaufte, hätte ich mir nicht träumen lassen, daß der Elch so lange durchhält. Da er aber erst ca. 280.000 km gelaufen hat und ich ihn in mein Herz geschlossen habe, würde ich ihn gerne auf ewig behalten.
Ich hab keine zwei linken Hände, bin aber kein Autoschrauber. Außerdem muß ich ohne Garage alles bei Wind und Wetter machen. Da geht nicht alles, was man sonst in Ruhe machen könnte.
Vieles konnte meine freie Werkstatt machen. Das geht aber nur, wenn man einen konkreten Fehler oder Auftrag hat. Suchen wird richtig teuer ... außerdem: wo, wenn der Fehler nur gelegentlich auftritt?
Beim letzten Kleinteilekauf beim Freundlichen stand eine Frau an der Kasse, die ihren VOLVO abholte, den sie wegen eines Elektrikfehlers gebracht hatte. Man bedauerte, den Fehler nicht gefunden zu haben. "Macht 950.-- Euro." Davor graust es mir.
Deshalb hatte ich Angst vor einem dieser Fehler, die kommen und gehen, nicht greifbar sind, merkwürdige Bilder zeigen, manchmal mehrmals am Tage auftreten, dann wieder für Wochen verschwinden. Das Forum ist voll davon. Vielleicht geht der Kelch an mir vorbei?
Aber eines Tages traf mich auch, was hier wohl viele VOLVO-Fahrer irgendwann erwischt und ihnen den letzten Nerv raubt.
Es begann vor einigen Monaten. Der Anlasser drehte, aber der Motor sprang nicht an. Oder er sprang an, schüttelte sich, um dann wieder auszugehen. Manchmal half auch beherztes Weiterörgeln und Gasgeben. Es gab auch schon mal Fehlzündungen und eine kräftige blaue Wolke - unverbranntes Benzin.
Kurzes Warten (manchmal reichte eine Sekunde) und er ließ sich starten, als ob nichts gewesen wäre. Oft war wochenlang Ruhe, dann geschah es mehrmals am Tag. Während der Fahrt passierte nie etwas. Der Motor lief absolut ruhig.
ERSTER SCHRITT
Weil ich irgendwas mit der Zündung vermutete, ließ ich Zündverteilerfinger und -kappe, alle Zündkabel und Zündkerzen auswechseln. Der Verteilerfinger hatte es nötig. Einige Wochen war Ruhe - "Das wird´s gewesen sein - Hurra!" - dann ging es von vorne los.
Manchmal hörte es sich beim Starten an, als ob der Motor nur auf 4 Töpfen lief oder auch "zurückschlug". Es wurde schlimmer. Was kann das nur sein? - Fleißig hier im Forum gelesen - es könnte 1.000 Ursachen haben und es gab und gibt viele -manchmal auch widersprüchliche oder unlogische- Ratschläge.
Meine freie Werkstatt kennt sich mit VOLVO-Feinheiten nicht aus und zum örtlichen (Un-) Freundlichen fahren, nachdem er mir erklärt hat, ich solle mir doch ein neues Auto kaufen, motiviert mich nicht wirklich.
Frust ...
Eines Morgens passierte dann gar nichts mehr. Der Anlasser drehte, aber das war auch alles.
ZWEITER SCHRITT
Benzinpumpenrelais (103) wurde im Forum immer zuerst genannt. Nachlöten - na, ich löte seit Jahrzehnten, das werde ich schon hinbekommen. Irrtum! - Die Platine des Relais ist in SMD-Technik bestückt. Selbst mit einem kleinen Lötkolben kann man da viel verschmoren. Wer keine Lötnadel oder ähnliches Micro-Werkzeug hat, kann das vergessen.
DRITTER SCHRITTT
Auf Verdacht ein neues Relais 103 gekauft (ca. 22.-- €). Einstecken - Starten - nichts!
Hier übrigens die Yoga-Methode, wie man das Relais auch testen kann: Handbremse an, Gang raus, Motorhaube auf, Tür auf, sich neben das Auto stellen, linke Hand auf Relais 103, rechte Hand dreht den Zündschlüssel. Man kann das Klicken spüren - wenn es klickt. Dann kann man sich das neue Relais sparen. Da es aber eine häufige Fehlerursache ist, habe ich es auf Verdacht gewechselt.
VIERTER SCHRITT
Nächster Verdächtiger: die Benzinpumpe. Warum startet der Motor nicht? Bekommt er keinen Sprit? Kofferraum leerräumen, Plastiknöppel raus, Sitzbank umlegen, Seiten- und Bodenverkleidung raus. Besonders fies: die umklappbare SItzbank rastet oben in einen Bolzen ein, der so konstruiert ist, daß er die Seitenverkleidung festhält. Also: der Bolzen muß raus. Sehr hartnäckig ... .
Auf dem Kofferraumboden finden sich zwei Deckel. Einer mit 4 Muttern (Tanggeber) und einer mit 5 Muttern, in den seitlich mehrere Kabel führen. Hoffentlich fallen die Schrauben nicht nach unten weg, wenn man die Muttern löst - Glück gehabt.
Der Deckel ist dünn mit einer Dichtmasse eingestrichen und kann leicht abgehebelt werden.
Man verfolge das Kabel von der "Kraftstoff-Fördereinheit". Nach ca. 30 cm läuft das in einen Stecker an der C-Säule. Steckerverriegelung lösen - rausziehen - Multimeter anschließen (12 V-Prüflampe tut´s auch) - Zündung an - Spannung liegt an: Kabel ist also in Ordnung!
Messen der Benzinpumpe. Ohmmeter meldet "Offene Leitung", also ist die Benzinpumpe hin.
Was kauft man da jetzt? Man kann entweder die komplette "Kraftstoff-Fördereinheit" kaufen oder nur die darin eingebaute Benzinpumpe. Ich habe mich für die erste Lösung entschieden, weil Plastikteile im Alter oft spröde werden. Im Forum war zu lesen, daß die Benzinpumpen oft nicht richtig passten, Schläuche verlängert werden mußten usw. und ich hatte keine Lust auf Gebastel.
Dann kam der Einbau. Zuerst müssen die Kraftstoffleitungen ab. Da sind 2 Schnellkupplungen, wobei nur die erste ihrem Namen gerecht wurde und sich nach kräftigem Ziehen löste. Die zweite bewegte sich auch mit vollem Körpereinsatz gar nicht. Von unten Hebeln geht nicht - es sei denn, man bastelt sich ein abgewinkeltes, vorne geschlitztes Eisen.
Also die WaPu-Zange - wenn das mal gut geht. Nicht auszudenken, wenn die Schnellkupplung zerbricht - das zieht größte Probleme nach sich. Und ab - das Glück ist mit den Mutigen!
Um die Fördereinheit ist erstaunlich viel Dreck, Blätter usw. Wegsaugen verhindert, daß das Zeug in den Tank fällt.
Jetzt die große Plastik-Überwurfmutter. Grandios dämlich (versenkt und beengt) eingebaut. Man kann seitlich keine Zange ansetzen, VOLVO hat ein Spezialwerkzeug dafür, das von oben angesetzt wird. Nach einigem Probieren gelingt es, mit einem 3-armigen Ölfilterschüssel (Knarrenvorsatz), den ich mal für 5.-- Euro geschossen hatte, die Verschraubung zu lösen.
Alte Fördereinheit rausziehen, abtropfen lassen, Lappen drum, weglegen. Neue Fördereinheit (Dichtung erneuern) einsetzen, Überwurfmutter wieder festschrauben. Dabei auf die Position der Röhrchen achten, auf die die Benzinschläuche gesteckt werden. Die Schläuche sind so knapp bemessen, daß die Schläuche nicht auf eine verdreht eingebaute Einheit passen und das Ganze nochmal losgedreht werden muß.
Zu- und Rücklaufschlauch dürfen nicht verwechselt werden. Gelbe Markierung an Schlauch und Einheit beachten. Man kann sich auch ansehen, welcher Benzinschlauch an den dünnen und welcher an den dicken Schlauch der alten Fördereinheit angesteckt war und es genauso wieder machen.
Schnellkupplungen aufstecken, Kabel einstecken. Motor starten. Es summt, der Elch lebt wieder!
Schnell alles zusammenbauen und 12 km in die Stadt. Hurra - we are the Champions!
Nach kurzer Einkaufspause den warmen Motor gestartet - man wartet auf Probleme - aber alles geht gut. Es war wohl die Benzinpumpe. Zu früh gefreut: nach ca. 750 m geht der Elch einfach vor einer Ampel aus. Glücklicherweise springt er beim 3. Anlassversuch an und ich komme bis nach Hause.
FÜNFTER SCHRITT
Was jetzt? - Die Benzinpumpe war offensichtlich defekt, aber der Elch hat (mindestens) noch eine weitere Krankheit.
Eine schwache Batterie wird im Forum mehrfach erwähnt ("Motorsteuergerät schaltet dann ab."😉. Kleiner Test: bei laufendem Motor Batterie abgeklemmt, aber er läuft einfach weiter. Das kann es also nicht sein.
Wegfahrsperre. Mehrfach im Forum erwähnt: Schlüssel tauschen und wenn es dann funktioniert, war es der Antennenring. Da ich leider nur einen Schlüssel habe, kann ich das nicht testen. Es erscheint mir aber auch unlogisch. Wenn doch der Antennenring defekt ist, warum sollte dann ein anderer Schlüssel das Problem lösen??
Und noch ein Grund spricht gegen die Wegfahrsperre. Man stelle sich vor, bei hoher Geschwindigkeit würde bei einem Defekt der Motor -und damit Bremskraftverstärker und Servolenkung- abgeschaltet werden. Höchst unfallträchtig. Die Sperre dürfte wohl kaum so konstruiert sein, daß sie eine solche Gefahr verursacht und während der Fahrt abschaltet.
SECHSTER SCHRITT
Das Ausgehen während der Fahrt ist ein neuer Fehler. Was führt zum Ausgehen? Strom- oder Kraftstoff-Unterbrechung?
Mehrfach im Forum erwähnt: die Zündspule. Wenn sie einen weißen Rand zeigt, soll sie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sein. Da das hier vorliegt, kann es nicht schaden, die Zündspule zu wechseln. Ohne Ergebnis!
SIEBTER SCHRITT
Die Forums-Experten geben den Rat, nicht beliebig Teile auszutauschen, sondern erstmal den Fehlerspeicher auszulesen.
Das kostet hier beim Freundlichen ca. 20.-- EUR pro Auslesevorgang. Wenn man mehrmals auslesen will oder das Auto gar nicht erst fahren will ... was eigenes muß her.
Für kleines Geld Kabel mit OBD > USB-Kabel plus Freeware-Version von BrickDiag für das Netbook bestellt (Der Verkäufer schrieb mir auf Anfrage, daß Daniel noch an der Vollversion schreibt ... wäre schön, wenn das wahr würde). Außerdem ein Gehäusebausatz mit OBD-Stecker und -buchse zur Umverdrahtung, um die Fenix-Motorsteuerung auslesen zu können.
Auslesen funktioniert sofort - keine Fehler im VDO-KI, im ABS- und Wegfahrsperren-Steuergerät. Auch in der FENIX ist nichts gespeichert.
Moment mal! Hatte ich nicht die Batterie abgetrennt? ... und damit den Fehlerspeicher gelöscht? - Also neue Probefahrten - manchmal trat der Fehler auf. Startschwierigkeiten, aber nichts im Fehlerspeicher.
Dann einmal ein ganz böses Ruckeln: "Fehler 3-1-4 Nockenwellen-Sensor". Endlich was Konkretes. Sensor gewechselt - Startschwierigkeiten sind verschwunden!
ACHTER SCHRITT
Verdacht: Durch das dauernde Geörgel beim Starten und Kurzstreckenbetrieb (vor allem während der Reparaturzeit) könnten Probleme an Zündkerzen (4.000 km) aufgetreten sein.
Als Nicht-Schrauber fehlen mir Erfahrungswerte. Daher nachsehen: die Zündkerzen sind total verölt / verrußt - oh je! Zu fettes Gemisch!
4 von 5 Kerzen sind betroffen, eine "geht so".
Warum ungleichmäßig? Injektoren verschmutzt?
Falsche Gemisch-Einstellung oder nur Folge von Örgeln / Kurzstrecke?
Sicherheitshalber eine Injektorspülung gemacht. Siehe da: nach einer halben Tankfüllung sind alle Kerzen wieder gleichmäßig rehbraun. Gut!
Und weil es auch immer wieder genannt wird: Original-VOLVO-Zündkerzen eingebaut.
Und einen Luftschlauch zum LuFi-Kasten gegen einen neuen ausgetauscht. Den Gummi-Winkel, -er zerbröselte beim Anfassen- , gibt es laut VOLVO nicht mehr. Der dünne Schlauch aus Hart-PVC (?) wird nun durch einen dicken, biegsamen Gummi-Schlauch ersetzt, der ohne Winkel auf den Nöppel am LuFi gesteckt wird.
NEUNTER SCHRITT
Die Startprobleme sind wieder da! Jetzt aber nur noch bei warmem Motor. Gasgeben führt dann reproduzierbar zum Absterben des Motors. Motor geht gelegentlich vor der Ampel aus.
Eine neue, einmalige Erscheinung: die Drehzahl fällt nach dem Start unter 1.000 UpM, kehrt zurück, fällt, steigt - so, als ob eine Gegenregulation stattfindet. Dann will der Motor ausgehen und die Steuerung gibt einmal richtig Gas bis ca. 1.200 Upm. Danach läuft der Motor ruhig.
Eines hatte ich noch im Verdacht: das Kraftstoff-Relais (nicht das 103er, sondern das weisse am Kühler). Bei Ausfall würde der Motor ausgehen, bei Kontaktstörungen vielleicht Ruckeln, durch die Nähe zum warmen Kühler vielleicht (erwärmt) rumzicken.
Diese Möglichkeit ist mit den Drehzahlschwankungen vom Tisch. Relais können nur AN oder AUS.
Jetzt will ich folgende Sachen in Angriff nehmen:
- Sensor Kühlwasser
- Sensor Temperatur (im Luftfilterkasten)
- Drosselklappen-Reinigung
- Sensor Drosselklappe
- Der Freundliche meinte, es könnte auch der Leerlaufregler sein ...
(Vorläufiger) SCHLUSS
Und wenn er nicht gestorben ist, dann sucht er auch weiterhin den Geisterfehler.
Allen in ähnlicher Lage erfolgreiche Fehlersuche und -beseitigung!
Jürgen
... wird fortgesetzt ...
Beste Antwort im Thema
Als ich 2010 meinen 850er kaufte, hätte ich mir nicht träumen lassen, daß der Elch so lange durchhält. Da er aber erst ca. 280.000 km gelaufen hat und ich ihn in mein Herz geschlossen habe, würde ich ihn gerne auf ewig behalten.
Ich hab keine zwei linken Hände, bin aber kein Autoschrauber. Außerdem muß ich ohne Garage alles bei Wind und Wetter machen. Da geht nicht alles, was man sonst in Ruhe machen könnte.
Vieles konnte meine freie Werkstatt machen. Das geht aber nur, wenn man einen konkreten Fehler oder Auftrag hat. Suchen wird richtig teuer ... außerdem: wo, wenn der Fehler nur gelegentlich auftritt?
Beim letzten Kleinteilekauf beim Freundlichen stand eine Frau an der Kasse, die ihren VOLVO abholte, den sie wegen eines Elektrikfehlers gebracht hatte. Man bedauerte, den Fehler nicht gefunden zu haben. "Macht 950.-- Euro." Davor graust es mir.
Deshalb hatte ich Angst vor einem dieser Fehler, die kommen und gehen, nicht greifbar sind, merkwürdige Bilder zeigen, manchmal mehrmals am Tage auftreten, dann wieder für Wochen verschwinden. Das Forum ist voll davon. Vielleicht geht der Kelch an mir vorbei?
Aber eines Tages traf mich auch, was hier wohl viele VOLVO-Fahrer irgendwann erwischt und ihnen den letzten Nerv raubt.
Es begann vor einigen Monaten. Der Anlasser drehte, aber der Motor sprang nicht an. Oder er sprang an, schüttelte sich, um dann wieder auszugehen. Manchmal half auch beherztes Weiterörgeln und Gasgeben. Es gab auch schon mal Fehlzündungen und eine kräftige blaue Wolke - unverbranntes Benzin.
Kurzes Warten (manchmal reichte eine Sekunde) und er ließ sich starten, als ob nichts gewesen wäre. Oft war wochenlang Ruhe, dann geschah es mehrmals am Tag. Während der Fahrt passierte nie etwas. Der Motor lief absolut ruhig.
ERSTER SCHRITT
Weil ich irgendwas mit der Zündung vermutete, ließ ich Zündverteilerfinger und -kappe, alle Zündkabel und Zündkerzen auswechseln. Der Verteilerfinger hatte es nötig. Einige Wochen war Ruhe - "Das wird´s gewesen sein - Hurra!" - dann ging es von vorne los.
Manchmal hörte es sich beim Starten an, als ob der Motor nur auf 4 Töpfen lief oder auch "zurückschlug". Es wurde schlimmer. Was kann das nur sein? - Fleißig hier im Forum gelesen - es könnte 1.000 Ursachen haben und es gab und gibt viele -manchmal auch widersprüchliche oder unlogische- Ratschläge.
Meine freie Werkstatt kennt sich mit VOLVO-Feinheiten nicht aus und zum örtlichen (Un-) Freundlichen fahren, nachdem er mir erklärt hat, ich solle mir doch ein neues Auto kaufen, motiviert mich nicht wirklich.
Frust ...
Eines Morgens passierte dann gar nichts mehr. Der Anlasser drehte, aber das war auch alles.
ZWEITER SCHRITT
Benzinpumpenrelais (103) wurde im Forum immer zuerst genannt. Nachlöten - na, ich löte seit Jahrzehnten, das werde ich schon hinbekommen. Irrtum! - Die Platine des Relais ist in SMD-Technik bestückt. Selbst mit einem kleinen Lötkolben kann man da viel verschmoren. Wer keine Lötnadel oder ähnliches Micro-Werkzeug hat, kann das vergessen.
DRITTER SCHRITTT
Auf Verdacht ein neues Relais 103 gekauft (ca. 22.-- €). Einstecken - Starten - nichts!
Hier übrigens die Yoga-Methode, wie man das Relais auch testen kann: Handbremse an, Gang raus, Motorhaube auf, Tür auf, sich neben das Auto stellen, linke Hand auf Relais 103, rechte Hand dreht den Zündschlüssel. Man kann das Klicken spüren - wenn es klickt. Dann kann man sich das neue Relais sparen. Da es aber eine häufige Fehlerursache ist, habe ich es auf Verdacht gewechselt.
VIERTER SCHRITT
Nächster Verdächtiger: die Benzinpumpe. Warum startet der Motor nicht? Bekommt er keinen Sprit? Kofferraum leerräumen, Plastiknöppel raus, Sitzbank umlegen, Seiten- und Bodenverkleidung raus. Besonders fies: die umklappbare SItzbank rastet oben in einen Bolzen ein, der so konstruiert ist, daß er die Seitenverkleidung festhält. Also: der Bolzen muß raus. Sehr hartnäckig ... .
Auf dem Kofferraumboden finden sich zwei Deckel. Einer mit 4 Muttern (Tanggeber) und einer mit 5 Muttern, in den seitlich mehrere Kabel führen. Hoffentlich fallen die Schrauben nicht nach unten weg, wenn man die Muttern löst - Glück gehabt.
Der Deckel ist dünn mit einer Dichtmasse eingestrichen und kann leicht abgehebelt werden.
Man verfolge das Kabel von der "Kraftstoff-Fördereinheit". Nach ca. 30 cm läuft das in einen Stecker an der C-Säule. Steckerverriegelung lösen - rausziehen - Multimeter anschließen (12 V-Prüflampe tut´s auch) - Zündung an - Spannung liegt an: Kabel ist also in Ordnung!
Messen der Benzinpumpe. Ohmmeter meldet "Offene Leitung", also ist die Benzinpumpe hin.
Was kauft man da jetzt? Man kann entweder die komplette "Kraftstoff-Fördereinheit" kaufen oder nur die darin eingebaute Benzinpumpe. Ich habe mich für die erste Lösung entschieden, weil Plastikteile im Alter oft spröde werden. Im Forum war zu lesen, daß die Benzinpumpen oft nicht richtig passten, Schläuche verlängert werden mußten usw. und ich hatte keine Lust auf Gebastel.
Dann kam der Einbau. Zuerst müssen die Kraftstoffleitungen ab. Da sind 2 Schnellkupplungen, wobei nur die erste ihrem Namen gerecht wurde und sich nach kräftigem Ziehen löste. Die zweite bewegte sich auch mit vollem Körpereinsatz gar nicht. Von unten Hebeln geht nicht - es sei denn, man bastelt sich ein abgewinkeltes, vorne geschlitztes Eisen.
Also die WaPu-Zange - wenn das mal gut geht. Nicht auszudenken, wenn die Schnellkupplung zerbricht - das zieht größte Probleme nach sich. Und ab - das Glück ist mit den Mutigen!
Um die Fördereinheit ist erstaunlich viel Dreck, Blätter usw. Wegsaugen verhindert, daß das Zeug in den Tank fällt.
Jetzt die große Plastik-Überwurfmutter. Grandios dämlich (versenkt und beengt) eingebaut. Man kann seitlich keine Zange ansetzen, VOLVO hat ein Spezialwerkzeug dafür, das von oben angesetzt wird. Nach einigem Probieren gelingt es, mit einem 3-armigen Ölfilterschüssel (Knarrenvorsatz), den ich mal für 5.-- Euro geschossen hatte, die Verschraubung zu lösen.
Alte Fördereinheit rausziehen, abtropfen lassen, Lappen drum, weglegen. Neue Fördereinheit (Dichtung erneuern) einsetzen, Überwurfmutter wieder festschrauben. Dabei auf die Position der Röhrchen achten, auf die die Benzinschläuche gesteckt werden. Die Schläuche sind so knapp bemessen, daß die Schläuche nicht auf eine verdreht eingebaute Einheit passen und das Ganze nochmal losgedreht werden muß.
Zu- und Rücklaufschlauch dürfen nicht verwechselt werden. Gelbe Markierung an Schlauch und Einheit beachten. Man kann sich auch ansehen, welcher Benzinschlauch an den dünnen und welcher an den dicken Schlauch der alten Fördereinheit angesteckt war und es genauso wieder machen.
Schnellkupplungen aufstecken, Kabel einstecken. Motor starten. Es summt, der Elch lebt wieder!
Schnell alles zusammenbauen und 12 km in die Stadt. Hurra - we are the Champions!
Nach kurzer Einkaufspause den warmen Motor gestartet - man wartet auf Probleme - aber alles geht gut. Es war wohl die Benzinpumpe. Zu früh gefreut: nach ca. 750 m geht der Elch einfach vor einer Ampel aus. Glücklicherweise springt er beim 3. Anlassversuch an und ich komme bis nach Hause.
FÜNFTER SCHRITT
Was jetzt? - Die Benzinpumpe war offensichtlich defekt, aber der Elch hat (mindestens) noch eine weitere Krankheit.
Eine schwache Batterie wird im Forum mehrfach erwähnt ("Motorsteuergerät schaltet dann ab."😉. Kleiner Test: bei laufendem Motor Batterie abgeklemmt, aber er läuft einfach weiter. Das kann es also nicht sein.
Wegfahrsperre. Mehrfach im Forum erwähnt: Schlüssel tauschen und wenn es dann funktioniert, war es der Antennenring. Da ich leider nur einen Schlüssel habe, kann ich das nicht testen. Es erscheint mir aber auch unlogisch. Wenn doch der Antennenring defekt ist, warum sollte dann ein anderer Schlüssel das Problem lösen??
Und noch ein Grund spricht gegen die Wegfahrsperre. Man stelle sich vor, bei hoher Geschwindigkeit würde bei einem Defekt der Motor -und damit Bremskraftverstärker und Servolenkung- abgeschaltet werden. Höchst unfallträchtig. Die Sperre dürfte wohl kaum so konstruiert sein, daß sie eine solche Gefahr verursacht und während der Fahrt abschaltet.
SECHSTER SCHRITT
Das Ausgehen während der Fahrt ist ein neuer Fehler. Was führt zum Ausgehen? Strom- oder Kraftstoff-Unterbrechung?
Mehrfach im Forum erwähnt: die Zündspule. Wenn sie einen weißen Rand zeigt, soll sie am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sein. Da das hier vorliegt, kann es nicht schaden, die Zündspule zu wechseln. Ohne Ergebnis!
SIEBTER SCHRITT
Die Forums-Experten geben den Rat, nicht beliebig Teile auszutauschen, sondern erstmal den Fehlerspeicher auszulesen.
Das kostet hier beim Freundlichen ca. 20.-- EUR pro Auslesevorgang. Wenn man mehrmals auslesen will oder das Auto gar nicht erst fahren will ... was eigenes muß her.
Für kleines Geld Kabel mit OBD > USB-Kabel plus Freeware-Version von BrickDiag für das Netbook bestellt (Der Verkäufer schrieb mir auf Anfrage, daß Daniel noch an der Vollversion schreibt ... wäre schön, wenn das wahr würde). Außerdem ein Gehäusebausatz mit OBD-Stecker und -buchse zur Umverdrahtung, um die Fenix-Motorsteuerung auslesen zu können.
Auslesen funktioniert sofort - keine Fehler im VDO-KI, im ABS- und Wegfahrsperren-Steuergerät. Auch in der FENIX ist nichts gespeichert.
Moment mal! Hatte ich nicht die Batterie abgetrennt? ... und damit den Fehlerspeicher gelöscht? - Also neue Probefahrten - manchmal trat der Fehler auf. Startschwierigkeiten, aber nichts im Fehlerspeicher.
Dann einmal ein ganz böses Ruckeln: "Fehler 3-1-4 Nockenwellen-Sensor". Endlich was Konkretes. Sensor gewechselt - Startschwierigkeiten sind verschwunden!
ACHTER SCHRITT
Verdacht: Durch das dauernde Geörgel beim Starten und Kurzstreckenbetrieb (vor allem während der Reparaturzeit) könnten Probleme an Zündkerzen (4.000 km) aufgetreten sein.
Als Nicht-Schrauber fehlen mir Erfahrungswerte. Daher nachsehen: die Zündkerzen sind total verölt / verrußt - oh je! Zu fettes Gemisch!
4 von 5 Kerzen sind betroffen, eine "geht so".
Warum ungleichmäßig? Injektoren verschmutzt?
Falsche Gemisch-Einstellung oder nur Folge von Örgeln / Kurzstrecke?
Sicherheitshalber eine Injektorspülung gemacht. Siehe da: nach einer halben Tankfüllung sind alle Kerzen wieder gleichmäßig rehbraun. Gut!
Und weil es auch immer wieder genannt wird: Original-VOLVO-Zündkerzen eingebaut.
Und einen Luftschlauch zum LuFi-Kasten gegen einen neuen ausgetauscht. Den Gummi-Winkel, -er zerbröselte beim Anfassen- , gibt es laut VOLVO nicht mehr. Der dünne Schlauch aus Hart-PVC (?) wird nun durch einen dicken, biegsamen Gummi-Schlauch ersetzt, der ohne Winkel auf den Nöppel am LuFi gesteckt wird.
NEUNTER SCHRITT
Die Startprobleme sind wieder da! Jetzt aber nur noch bei warmem Motor. Gasgeben führt dann reproduzierbar zum Absterben des Motors. Motor geht gelegentlich vor der Ampel aus.
Eine neue, einmalige Erscheinung: die Drehzahl fällt nach dem Start unter 1.000 UpM, kehrt zurück, fällt, steigt - so, als ob eine Gegenregulation stattfindet. Dann will der Motor ausgehen und die Steuerung gibt einmal richtig Gas bis ca. 1.200 Upm. Danach läuft der Motor ruhig.
Eines hatte ich noch im Verdacht: das Kraftstoff-Relais (nicht das 103er, sondern das weisse am Kühler). Bei Ausfall würde der Motor ausgehen, bei Kontaktstörungen vielleicht Ruckeln, durch die Nähe zum warmen Kühler vielleicht (erwärmt) rumzicken.
Diese Möglichkeit ist mit den Drehzahlschwankungen vom Tisch. Relais können nur AN oder AUS.
Jetzt will ich folgende Sachen in Angriff nehmen:
- Sensor Kühlwasser
- Sensor Temperatur (im Luftfilterkasten)
- Drosselklappen-Reinigung
- Sensor Drosselklappe
- Der Freundliche meinte, es könnte auch der Leerlaufregler sein ...
(Vorläufiger) SCHLUSS
Und wenn er nicht gestorben ist, dann sucht er auch weiterhin den Geisterfehler.
Allen in ähnlicher Lage erfolgreiche Fehlersuche und -beseitigung!
Jürgen
... wird fortgesetzt ...
96 Antworten
So, der Hobbyschrauber berichtet mal weiter.
Elektro-Steckverbindungen sind in bemerkenswertem Zustand. Alle auseinandergezogenen Stecker sind im Werkszustand, nicht oxydiert und mit einer kleinen Menge Kontaktfett versehen. Wow!
Ein Unterdruckschlauch hatte sich zerlegt (Drosselklappe > Luftfilter) und wurde ersetzt.
Alle Schläuche soweit in Ordnung.
Der aktuelle Fehler:
Kalt startet der Elch immer. Wenn er einige Zeit warm gefahren ist, nicht.
Dann springt er kurz an, die Drehzahl geht hoch auf 1.400 UpM, fällt ab auf ca. 700 - 800 UpM, der Motor ruckelt, die Steuerung gibt Gas, die Drehzahl steigt etwas, fällt wieder ab, der Motor ruckelt und stirbt dann ab.
Gibt man selber Gas, nimmt er das nicht an und geht genauso aus.
Nach Abkühlung geht´s wieder problemlos.
Frage also: was ist temperaturabhängig und kann die Störung verursacht haben?
KÜHLMITTELTEMPERATURSENSOR
Die erste Idee war das warme Kühlwasser.
Also Wechsel des Kühlmitteltemperatursensors.
Den Wechsel habe ich schon beschrieben - den Mißerfolg ebenso.
Kleine Ergänzung: zwei Tage nach der Probefahrt geht die Kühlwasser-Kontrollleuchte an.
Der Ausgleichsbehälter ist leer! Wieso?
Das Leck ist schwer zu finden. Kühlflüssigkeit hinterläßt zwar Spuren, aber da ich den Ausgleichsbehälter und Schläuche gewechselt hatte, gab es überall Kleckerspuren.
Ohne Werbung machen zu wollen: es gibt von Liqui Moly eine Lecksuchflüssigkeit, die bei Beleuchtung mit UV anzeigt, wo es rausläuft.
Habe mir ein Fläschchen besorgt (reicht für mehrere Anwendungen), dazu einen billigen UV-Geldscheinprüfer (10.-- €).
Dann konnte man sehen, daß es hinten am Gehäuse, in dem der Thermostat sitzt, raussickert.
Erfahrung: der Thermostat ist von einer Gummidichtung eingefasst, die man beim Wechsel des Sensors auch wechseln sollte ...
Das habe ich dann gemacht.
LUFTTEMPERATURSENSOR
Zwar kein heißer Kandidat, aber nicht so teuer und sicherheitshalber gewechselt.
Steckt im Luftfilterkasten und ist schnell getauscht.
Aber - der Fehler bleibt ...
DROSSELKLAPPE + SENSOR
Hier wurde mir empfohlen, den Drosselklappensensor zu wechseln.
OK - ist kein Hexenwerk, nur Fummelei.
Ein Schrauber aus der Nachbarschaft berichtete, bei ihm habe die Drosselklappe temperaturabhängig durch den Schmodder im Ansaugkanal geklemmt. Beim Zerlegen habe er sogar eine kleine Stufe ertasten können.
Also Luftfilter und Drumherum abgebaut und alles mit Drosselklappenreiniger eingesprüht. Nach ein paar Minuten den Motor gestartet und bei mittlere Drehzahl noch einige Male in den Ansaugtrakt gesprüht. Es kommt eine ziemliche Dreckwolke hinten raus.
Probefahrt - der Motor läuft merklich ruhiger. Aber: der Fehler bleibt ...
LEERLAUFREGELVENTIL
Der Mechaniker beim Freundlichen meinte beim Teilekauf, es könnte der Leerlaufsteller sein.
Der Wechsel ist in 5-10 Minuten erledigt: Plastikkappe von der Gaszugrolle abschrauben (TORX), Stecker lösen, 2 Schellen lösen, den Regler aus der Gummihalterung rausdrehen oder (fummeliger) das Gummi aushaken.
Ich habe das Teil mit Bremsenreiniger ausgespült - kam ziemlicher Schmuddel raus. Das Ganze ausgewischt und wieder eingebaut.
Probefahrt - der Fehler bleibt ...
Sicherheitshalber einen neuen besorgt.
Probefahrt - der bis dahin unruhige Leerlauf erscheint stabiler.
Aber - der Fehler bleibt ...
Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Teiletauscherei und die Sprüh-Reinigung von Injektoren und Drosselklappe immerhin zu einem deutlich ruhigeren Motorlauf geführt haben.
Bei ca. 300.000 km vielleicht nicht verwunderlich.
So langsam bin ich aber mit meinen Nerven am Ende. Einige Ideen habe ich noch. Eine davon werde ich gleich testen:
Mir ist aufgefallen, daß es aus dem Ölpeilstab gedampft hat. Kondenswasser wegen langer Standzeit und Kurzstreckenbetrieb oder Zylinderkopdichtung defekt?
Könnte Wasserdampf im Verbrennungsraum die Startprobleme machen? Nach Abkühlung (Dampf wird wieder zu Wasser) gehts ja wieder und im laufenden Betrieb wird das Wasser aus dem Auspuff befördert.
Am Peilstab ist weißlicher Schmodder, allerdings ist der Öleinfülldeckel pechschwarz.
Ich werde den Motor mal richtig heiß fahren und dann nachsehen.
Grüße
Jürgen
... wird fortgesetzt
Ich habe jetzt nicht alles noch mal gelesen.
Hattest du die Verteilerkappe mal ab und nachgesehen ob kondenswasser drin ist?
Bei mir durch defekten Simmering Nockenwelle das im Öl enthaltene Wasser in der Verteilerkappe kondensiert sobald der Motor warm war.
Ich habe mir einen Kippar... gesucht.
Simmering gewechselt, Ölfalle gereinigt und Ölwechsel nun alles wieder gut.
Hallo Timo36,
die gesamte Zündungsseite wurde erneuert (Zündspule, Verteilerkappe und -finger, alle Kabel, Original-VOLVO-Kerzen).
Alles sauber und trocken.
Jürgen
Hatte ich bei mir auch alles neu gemacht und dann auf Grund des Umstandes als Fehlerquelle ausgeschlossen.
Wasserdampfrauch aus dem Peilstab.
Ich hatte auch alles getauscht.
Poti, Leerlaufstellen Nockensensor, Steuergerät, Thermistat,Lambdasonde und Temp. Fühler.
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Jürgen, vielleicht habe ich's überlesen - aber hast du auch das Motorsteuergerät einmal zurückgesetzt und danach den Leerlauf neu anlernen lassen?
Wasserdampf aus und Schmodder am Ölmessstab bei gleichzeitig unauffälligem Deckel ist ziemlich sicher die Ölfalle. Ich hatte das zumindest auch und seit dem Tausch nicht mehr. Ich glaube nur nicht, dass das was mit deinen Motorlaufproblemen zu tun.
So,
gerade einen kleinen Ausritt gemacht. Zunächst Abstecher in meine Werkstatt. Motor abgestellt - gestartet - stirbt ab - wie gehabt. Der Meister sprüht den Motor mit Bremsenreiniger ab und meint, daß sich bei undichtem Luftansaugschlauch die Drehzahl erhöht. Aber alles dicht.
Dann meinte er auch, daß der weisse Schmodder am Ölpeilstab vom Kurzstreckenbetrieb kommen könnte. Ich solle den Motor mal ordentlich heiss fahren, das habe schon Wunder bewirkt. Wenn dann die Probleme immer noch da sind, vorbeikommen. Nach ca. 2 Minuten läßt sich der Motor wieder problemlos starten.
Dann 60 km zügig Autobahn hin und 60 km Landstraße zurück. Motor abgestellt und nach wenigen Sekunden wieder gestartet - stirbt erneut ab. Mit der Vermutung, daß Wasserdampf im Zylinder den Start verhindert, bin ich also noch nicht fertig ...
2 Minuten später startet er wieder normal.
Also: kalter Motor macht keine Startprobleme, heisser Motor (wenn man nach dem Ausstellen sofort - also nicht nach Sekunden, sondern wirklich sofort- wieder startet) auch nicht. Es gibt nur eine kleine Zone zwischen kalt und heiss, in der es Probleme gibt.
@ Timo
Ich werde mal die Kappe abnehmen und mir das ansehen.
@ Erwachsener
Die Batterie hatte ich längere Zeit abgeklemmt. Ist das ausreichend? Der Fehlerspeicher ist danach immer gelöscht.
Das Steuergerät wollte ich kurz rausziehen, es ist aber noch so ein Blechbügel über dem Kasten. Der läßt sich nicht zerstörungsfrei entfernen.
Jürgen
@ Gudolf
Ja, an die Ölfalle habe ich mich noch nicht rangetraut. Steht noch auf der Liste.
Wäre ja gut, wenn das die Ursache wäre und nicht die Kopfdichtung.
Jürgen
Meine Ölfalle war praktisch zu, Handschuh blies sich auf, Rauch aus dem (gezogenen) Ölmessstab, Drosselklappe versifft, schwarzer Teerschmodder in der Ölfalle (bzw. da wo sie sein sollte, irgendein Schlaumeier hatte sie entfernt)
--> absolut keine Startprobleme, egal bei welcher Motortemperatur
Mhmm, aber nach 2min ist der Motor doch noch nicht mal ansatzweise *kalt* ??? Auch noch nicht nach 10min oder 20min.
Deiner Beschreibung nach, kann ich jetzt kein direkten Zusammenhang mit der Temperatur erkennen, aber vllt. hab ich es auch nicht aufmerksam genug gelesen. Die üblichen verdächtigen, ausser Ölfalle, hast Du ja bereits am wickel gehabt.
Genau, wie t-eddie gerade schrieb ... kam mir auch in den Sinn.
Eine Sekunde später dann die (sicherlich ?) blöde Idee: Batterie (da gab es schon mal 'fantastische' Effekte)/ Zündspule / Wegfahrsperre ;-))
Wieviele Sekunden / Minuten vergehen, nach Abschalten, bis das Teil wieder gestartet werden kann ?
Gab es nicht auch mit dem NWSensor schon Effekte, die keine Fehlermeldungen hinterliessen (obwohl das Ding sich sicherlich auch nicht sooo schnell abkühlt dort) ?
Hallo zusammen,
ja, so richtig logisch erscheint mir das alles bisher noch nicht. Vermutlich, weil ich den Fehler noch nicht kapiert habe ...
Hier nochmal die Kurzversion:
Relais 103 - gewechselt
Totalausfall: Benzinpumpe -gewechselt - Elch fährt wieder - Fehler bleibt
Batterie - gewechselt, getestet, aufgeladen
komplette Zündanlage ohne Zündspule - gewechselt
Zündspule - gewechselt
Injektorspülung (Additiv) angewendet
Unterdruckschlauch -ersetzt
Nockenwellensensor - gewechselt
Drosselklappensensor - gewechselt
Drosselklappenreiniger angewendet
Kühlmitteltemperatursensor - gewechselt
Lufttemperatursensor - gewechselt
Leerlaufregelventil - gewechselt
Unterdruckschläuche OK
Luftleitungen OK
Elektroleitungen OK
Meist kann man schon nach 1-2 Minuten wieder normal starten. Heute nach der langen Ausfahrt brauchte es aber etwas über 10 Minuten ...
Meine aktuelle (zugegeben wilde) Spekulation: Zylinderkopfdichtung läßt Kühlwasser ins Öl.
Wie lange bleibt Wasser im Benzin eigentlich gasförmig? (um ca. 100 Grad)
Drunter ist es flüssig und macht keine Startprobleme.
Wenn der Motor einmal läuft, wird entstehender Dampf sofort rausgeblasen.
Und wenn der Motor nach kurzer Fahrt wieder steht, fällt die Öl-Temperatur schnell wieder unter 100 Grad und der Dampf kondensiert wieder = keine Startprobleme mehr.
Ich werde mal die Öltemperatur messen, wenn er wieder streikt ...
... und mich demnächst an die Ölfalle trauen
Jürgen
Ich hab deinen Roman nur mal überflogen...ist mir zu viel geschreibsel...die Kurzfassung bringt da mehr...
Wasser im Benzin...wie geht das...hast dich vermutlich verschrieben oder selbiges getankt.
Wenn du bei den gewechselten Teilen O-Teile verwendet hast sehe ich keinen Grund dass da noch Fehler bestehen.
Wenn Wasser ins Öl gelangt, gibt das unter dem Einfülldeckel ne schön gequirlte Sahne und auch der Ölpeilstab kann davon erzählen.
Wenn wir annehmen, dass der Wasserverlust des Kühlsystems ins Öl geht, dann hat das nichts mit der Verbrennung und dem Anspringen zu tun. Würde das Wasser in einen Zylinder gehen könntest du das an der entsprechenden Kerze sehen und das Anspringen könnte problematisch sein.
Du schreibst, dass du die Drosselklappe mit Reiniger eingesprüht hast...nicht blitzeblank geputzt und alles gereinigt??? Er lief doch nach der Aktion besser. Da vielleicht noch mal genauer hinschauen.
Verdichtung mal messen um den Zustand des Motors zu sehen. Ansonsten käme nach meiner Meinung auch ein Elektrikproblem in Frage...Kabelbruch oder so was fieses.
Jetzt hab ich auch einen Roman.
Hallo Jürgen,
Stichwort temperaturabhängiges Elektrikproblem:
Schau dir bitte nochmal den Gegenpart vom Stecker des Kühlmitteltemperatursensors genau an, also das nicht erneuerte alte Teil. Lässt sich auseinander nehmen, mach mal da alles blank...Kabelbruch?
Grüße