MotorÖl Wahl unentschlossen
Guten Morgen,
ich habe einen A190 und wollte dieses Jahr noch gerne ein Ölwechsel betreiben, weil das ATU 10W40 find ich nicht so toll.
Meine Frau fährt jeden Tag 15km zur Arbeit und wieder zurück, also 30km am Tag,
Hatte Mobil 1 New Life 0W40 günstig bekommen, aber heute hat Euromaster ein "gutes" Angebot.
Beim dem Wechsel mit New Life Öl 0W40 würde an kosten anfallen: 5l Öl, Ölfilter, Wechsel.
Bei Euromaster mit ESP 5W30 würde an kosten anfallen: 0,5l Öl, Ölfilter.
Was würdet ihr mir raten??? Bin etwas unentschlossen
Danke Schonmal
Beste Antwort im Thema
Hallo!
Das mit dem Öl ist immer so eine "Glaubenssache".
Die Bezeichnung ist wie folgt aufgebaut: xxWxx
Die Zahl vor dem "W" gibt Dir an, wie viskos bzw. "flüssig" das Öl im kalten Zustand ist.
Je niedriger die Zahl, desto "flüssiger" (kalt!) ist es.
Die handelsüblichen Öle haben: "20W, 15W, 10W, 5W und 0W".
Die Zahl hinter dem "W" gibt Dir an, wie viskos bzw. flüssig das Öl im warmen Zustand ist.
Hier auch, je niedriger die Zahl, desto "flüssiger" (warm!).
Handelsübliche Öl haben in der Regel: "20, 30, 40, 50, 60".
Aber "flüssiger" bedeutet nicht immer gleich "besser" oder "sparsamer" (wie oft von der Werbung versprochen).
Ist das Öl "zu flüssig", kann das auch Auswirkungen auf den Ölverbrauch haben (der kann steigen), ebenso hat es Einfluss auf die Schmierfilm"dicke" (Sicherheitsreserven).
Ich persönlich würde daher (vorallem bei Turbomotoren) niemals ein "Ultra-leichtlauföl" empfehlen - also bei der hinteren Zahl "unter" 40 gehen. Alleine wegen der "Sicherheitsreserve".
Bei älteren Motoren, wie bei der A-Klasse würde ich als gutes "Allround-Öl" immer ein:
10W40 empfehlen, das passt für den Sommer und Winterbetrieb;
(guter Kompromiss aus Leichtlauf und Sicherheit)
Willst Du Deinem Motor vorallem im Winter etwas gutes tun, dann kannst Du auch ein
5W40 nehmen - das durchölt bei Temperaturen unter 0°C den Motor beim Kaltstart etwas schneller.
(also ein empfehlenswertes "Winteröl"😉.
Und falls Du Deinen Motor wirklich auf einen "sibirschen Winter" vorbereiten willst, dann kannst Du
ein 0W40 nehmen - das ist dann eher für Dauertemperaturen -10°C und kälter "empfehlenswert".
(wobei es hier auch sein kann, dass Ölverbrauch bei Motoren mit höherer Kilometerleistung etwas steigt).
Aber ich würde die Finger von: 0W30, 5W30 oder ähnlichen "30iger" Ölen lassen, da ich lieber einen dickeren Schmierfilm am Turbo bevorzuge, als 0,000001 Liter zu sparen.
Wie gesagt, jeder hat da seine eigene Philosphie und lies vorallem welche Öle für Dein Fahrzeug zugelassen sind (die Betriebsanleitung hat immer recht!).
Aber so ist die Staffelung, die ich Dir empfehlen kann.
P.S.: Und zwischen 5W30 und 0W40 - definitiv das 0W40!
17 Antworten
Zitat:
@Speedy_1304 schrieb am 13. Dezember 2016 um 09:47:23 Uhr:
Was waren denn die guten Erfahrungen mit dem Mobil genau? Welche Verbesserungen waren eindeutig nachweisbar?
Ich denke es ist "fast" egal, ob Mobil1, Castrol, Liqui Moly etc.
Kauft man ein Öl in entsprechender Viskosität (z.B. 0W40), dann muss(!) es auch die Vorgaben für die Fließgeschwindigkeiten für vorgegeben Temperaturen erfüllen, dass es diese Bezeichnung bekommt (also z.B. 0W40 eben).
Gemessen wird hier im kalten und im heißen Zustand.
Wen das genauer interessiert, dann kann man diese Spezifikationen im "Roloff/Matek" (Maschinenelemente) nachblättern (Kapitel 4, Tribologie). - dies ist der Industriestandard.
Genauso eben wie ein 95iger Benzin eben 95 Oktan haben muss.
Die Grundöle sind in der Regel identisch, die Unterschiede liegen hier im Großen und Ganzen bei den beigemischten Additiven, diese "magischen Rezepte".
Meisten sind das Mittelchen: zum reinigen des Motors, bessere Langlebigkeit des Öl, gegen Aufnahme von Wasser, geringerem Ölverbrauch etc.
Hier liegt der Unterschied - wobei alle guten Markenöl ziemlich auf gleichem Niveau liegen!
Es sind meist "Nuancen" und es ist da genauso wie, wenn man jemanden frägt:
"Was ist das beste Auto?" - der eine sagt: "Mercedes", der andere "BMW" usw...
Das Wichtige ist nur:
-Dass man regelmäßig seinen Ölwechsel durchführt und bei extrem vielen Kurzstrecken auch mal den Intervall etwas nach vorne zieht (auch wenn der Bordcomputer noch nicht warnt).
-Ebenso, beim Kaltstart den Motor ca. 20Sek. (im Winter etwas länger) im Stand laufen lassen, bevor man den Gang einlegt und los fährt - dass man eine gute "Durchölung" und guten Aufbau des Öldruck sicher stellt.
-vorsichtig warm fahren (Turbomotoren eben auch wieder "kalt fahren" - selbst vor kurzen Tankstopps an der Autobahnraststätte)
Wenn man das beachtet, wird man eigentlich nie Probleme mit dem Öl, Verschlammung, verschlissenen Nockenwellen (Aufgrund des Öls) oder sonstigen Horrorgeschichten haben.
Und da ist es dann egal, ob Mobil, Castrol oder sonst was.
Der Rest ist "Glaubenssache".
Zitat:
@Igsdeh schrieb am 13. Dezember 2016 um 11:07:25 Uhr:
Nachweisbares habe ich nichts, eher gefühltes
Dachte ich mir schon ... ging mir öfter mal genauso ... 😉
Wollte mal Rückmeldung geben.
Habe jetzt das Mobil 1 New Life 0W40 schon paar tausend km im Einsatz.
Habe das Gefühl, dass die Elchmotorengeräusche weniger geworden sind und er läuft im kalten "angenehmer".
Besonders als er über Nacht bei -18°C draußen stand.
Ölverbrauch hat sich bis jetzt auch nichts geändert.