Motor teilzerlegt, wie geht es weiter?
Hallo,
ich habe meinen Motor rund zwei Jahre in der Ecke stehen gehabt. In unregelmäßigen Abständen habe ich ihn mal etwas gedreht, damit er durch die Standzeit nicht fest geht.
Nun hatte ich wieder etwas Zeit und habe die Ventile eingestellt. Nach einer kurzen Pause, ich habe den Motor von dem Fußboden ( es waren einige Lagen Teppich drunter) auf eine Holzpalette gewuchtet, um ihn dann später unter das Auto mit Wagenhebern zu schieben. Bei einem erneuten Durchdrehen blockierte der Motor "sanft" aber mit festem Anschlag. Die Ursache habe ich gefunden und einiges andere, was für mich als Neuling Fragen aufwirft.
Alle vier Zylinder zeigen unterschiedliche Ablagerungen. Zylinder 2 hatte eine bröselige Kruste, die vermutlich durch das Umsetzen des Motors abbröckelte und der Schwerkraft nach unten auf den Zylinderboden fiel. Dort wurde sie durch das erneute Drehen des Motor komprimiert und verursachte den Anschlag. In Zylinder 1 scheint sich etwas Kondenswasser gebildet zu haben, denn dort war ein bräunlicher Ölschlick. Zylinder 3 und 4 sehen hingegen für mich als Neuling augenscheinlich gleich aus.
Wie geht es nun weiter?
- Ich würde die Stößelschutzrohre erneuern. Habe welche liegen, kann aber nichts zur Herkunft oder Qualität sagen. Zum Wagen gab es damals eine Kiste Teile dazu. Ich habe bei den bekannten Verkäufern mal geschaut und optisch identische kosten um die 80-100 EUR je nach Anbieter. (Anbei ein Foto der Rohre)
- Wie reinige ich die Motorteile nun am besten?
- Was benötige ich noch an Teilen? Müssen die jeweils 8 Unterlegscheiben und Muttern von den Zylinderköpfen neu?
- Brauche ich irgendwelche Dichtungen? Habe jetzt beim Zerlegen keine weiter gesehen?
- Auf was sollte man beim Zusammenbau achten?
Ich danke vielmals für eure Hilfe.
Gruß,
Kanu
Beste Antwort im Thema
Könnt ihr einfach mal schreiben um welchen Laden es geht ?
Bugwelder ? CSP ? Ahnendorp ?
Das rumgerate nervt etwas.
Vari
247 Antworten
Mal ne frage... Reicht nicht auch eine kräftige bohrmaschine? Dann spannt man ne 36er Nuss ein und kann so das Schwungrad drehen. Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber die ersten Käfer hatten im Heckblech doch extra noch ein Loch vor der Riemenscheibe, um sie bei Bedarf mit Hand anzukurbeln.
Lg
Ist ne gefahrengeneigte Tätigkeit,wenn der Motor anspringt macht sich die Bohrmaschine selbständig.
Von gebrochenen Fingern bis.. ist Alles möglich.
Die Ankurbel "Käfer hatten ne spezielle Schraube mit Auswurfunktion beim Anspringen.
Bopp19
Du kannst dir ja so eine Schraube kaufen und anschrauben für diesen Zweck. Ich habe auch schon gesehen, dass man ein etwas breiteres Band an die obere Riemen Scheibe herum legt und mit dem ziehen von diesem Band den Motor durchstartet.
Hi ,diese " Afrikamethode wollte ich nicht erwähnen (Riemen) ,ist auch nicht so ganz ohne aber es geht.
Hierbei muss natürlich der Gaser beim Erststart befüllt werden.
Bopp19
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stimmt, daran hatte ich nicht gedacht, dass er sich weiterdreht und die Bohrmaschiene dann die Fliege macht!
Schnell genug abziehen wird da schwer
Beim 181 er Kübel war die Riemenscheibenschraube eine sogenannte Andrehklaue.. Die beigelegte Kurbel wurde durch das Loch in der Stoßstange eingeführt, gekurbelt bis der Motor anspringt. Kurbeln konnte man nur in eine Richtung, so daß nach dem Anspringen die Kurbel "ausgeworfen" wurde. Ich mein, der hatte eine abgeschirmte Magnetzündung, und brauchte keine Batterie ??
Die Reparierten Käfer/Bullimotoren hatte ich so gestartet: Kraftstoffschlauch in einen Behälter mit Benzin - Batterie Plus an Klemme 15 der Zündspule - Starterkabel Batterie Minus an Motormasse - evtl noch ne Ladekontrolle und Prüflampe als Ölkontrolle, Öldruckschalter an Motormasse. Kurz den Gashebel betätigt (Startautomatik, die an Klemme 15 angeschlossen sein sollte) . Dann kommt die Stunde der Wahrheit, das anlassen - ich hab mit Arbeitsschuhen den Anlasserzahnkranz sozusagen angetreten (richtige Drehrichtung 🙂) paar Versuche und er sollte (wenn alles richtig zusammengebut und eingestellt ist) anspringen. Falls merkwürdige Geräusche, kein Öldruck oder Ölverlust, Klemme 15 abziehen.
Manchmal reicht nur ne kurze Drehung, wollte mal bei einem die Ventile einstellen. Mit 21 Schlüssel langsam an der Lima den Motor durchgedreht (ist natürlich nicht richtig😰) Leider hatte der Besitzer die Zündung angelassen. Motor springt an, der 21 er drehte sich wie ein Propeller, bis er abgeflogen war 😮.
?? Ich drehe den Motor zum einstellen immer an der Riemen Scheibe. Wo soll ich es denn sonst machen? Dort ist es am einfachsten und man hat Platz. Allerdings nehme ich dazu ne ratsche, die rutscht notfalls durch.
@DerHugo1970HZitat:
@DerHugo1970H schrieb am 12. Oktober 2017 um 09:29:31 Uhr:
Mal ne frage... Reicht nicht auch eine kräftige bohrmaschine?
Ja ->
Klick. Aber immer, wenn ich diesen Vorschlag mache, schmeißen mich alle mit halben Getriebegehäusen tot.
Grüße,
Michael
Guten Abend,
wenn ich das hier so lese, dann weiß ich nicht, ob hier einige sehr mutig oder gar waghalsig sind. Aber jeder so, wie er mag und kann.
Ich habe heute mal wieder das Buch zur Hand genommen, dazu viele kleine Tütchen mit Teilen und dann die Kipphebelwellen überholt. Das Abnutzungsbild der Scheiben war doch sehr unterschiedlich sodass ich beschlossen habe, alle Scheiben, Federscheiben und die Klammern zu ersetzen. Anschließend habe ich Die Kolben und Zylinder sowie neuen Stößelschutzrohre mit neuen Dichtungen und die Zylinderköpfe montiert. Dann folgten noch die Stößelstangen und die überholten Kipphebelwellen. Zu mehr bin ich heute noch nicht gekommen.
Der Motor lässt sich leicht per Hand am Schwungrad drehen. Man kann allerdings ein leicht schabendes Geräusch vernehmen, was ich ziemlich eindeutig dem Lauf der Kolben in den Zylindern zuordnen würde. Ist das normal? Ich vermute es, da ja alles neu ist. Vor der Montage habe ich die Zylinder und Kolben inkl. der Kolbenringe gereinigt und anschließend mit Motoröl ordentlich eingerieben. Gleiches habe ich mit den Kolbenbolzen gemacht.
Zu dem Laufgeräusch habe ich zwei Fragen. Welches Öl sollte ich verwenden und was ist beim Einlaufen / Einfahren ggfs. zu beachten.
Gruß,
Kanu
Hast du keine Dichtmasse unter den Unterlegscheiben der Stehbolzenmuttern ?
Das ist an den 4ren im Kipphebelraum nötig damit da nicht zu viel Öl austritt.
Zumindets kann ich keins erkennen.
Und ja,das schabende Geräusch sind die Kolbenringe in den frisch gehonten Zylindern,das gibt sich aber mit der Zeit.Das ist auch der Grund warum ein neuer Motor heißer wird. Mehr Reibung.
Vari
Edit: An den Zylinderfüßen seh ich auch keine Dichtmasse austreten. Kuril K2 hab ich aber liegen sehen auf einem Bild.
Du hast aber gute Augen... Doch, die Dichtmasse habe ich benutzt. An den Zylinderfüßen sieht man sie auch etwas vorkommen. Zu den Köpfen hin ist sie auch verwendet. Dort sieht man sie aber nicht vorkommen. Und unter den Unterlegscheiben? Das wusste ich nicht. Habe ich das hier bzw. im Buch überlesen? Die waren ohne Dichtmasse, als ich sie abgenommen habe. Kann ich die Muttern nochmal einzeln lösen und dann die Scheiben mit Dichtmasse ansetzen? Immer nur eine, dann wieder mit 25nm festziehen und dann die nächste? Oder gibt es dann Schwierigkeiten mit eventuellen Undichtigkeiten an den Stößelschutzrohren bzw. den Zylindern selbst?
Welches Öl kann ich mit ruhigem Gewissen verwenden? Sollte man nach der langen Standzeit und den neuen Zylindern und Kolben ein "Einfahröl" verwenden?
Ah ja,da sieht man es gut. Gleichmäßiger austritt ist bestens.
Zum Kopf hin darf keine Dichtmasse sein!
Die brennt weg weil es da viel heißer wird als zum Block hin.Dann lösen sich die Köpfe weil die Spannung raus geht. Da dichtet nur der Zylinder an der Alufläche des Kopfes,das reicht .
Zu Dichtmasse an den Scheiben steht da auch nix. Ohne wird da aber Öl durchschwitzen oder sogar laufen.Je nach dem wie deine Auflageflächen von Kopf zu Scheibe plan sind .
Hast du die geplante Seite der Scheiben zum Kopf hin ausgerichtet ?
Ich verbaue da mittlerweile Silikon das bis 350 ° aushält.Das bleibt dicht und auch dauerhaft elastisch.
Deine Stehbolzen aussen/oben sind rostbraun,was nicht schlimm ist.Aber die Gewinde sollten etwas Ölbenetzt sein.Ansonsten geht Drehmoment in der erhöhten Reibung unter und fehlt dann als Druck auf Kopf und Zylinder.
Ich würde raten die Köpfe nochmal abzunehmen.Die Dichtmasse in den Köpfen zu entfernen ,die Scheiben innen gut zu reinigen und abzuziehen auf der Planseite und dann alles nochmal mit Dichtmasse dort zu verbauen.
Vari
Ich danke dir für die vielen Infos. Was für ein Mist. Also fast alles wieder von vorn?!?! Schxxx. Hatte gehofft, den Rest dieses Wochenende auch nich fertig zu bekommen. Denn ich habe etwas Zeit und die Temperaturen passen auch.
Wie ist das mit den Stößelschutzrohren? Die haben jetzt ihre Verspannung verloren!?!
Ich würde gern nochmal das Thema Motoröl aufgreifen. Was für ein Öl kann ich mit gutem Gewissen verwenden?