Motor teilzerlegt, wie geht es weiter?
Hallo,
ich habe meinen Motor rund zwei Jahre in der Ecke stehen gehabt. In unregelmäßigen Abständen habe ich ihn mal etwas gedreht, damit er durch die Standzeit nicht fest geht.
Nun hatte ich wieder etwas Zeit und habe die Ventile eingestellt. Nach einer kurzen Pause, ich habe den Motor von dem Fußboden ( es waren einige Lagen Teppich drunter) auf eine Holzpalette gewuchtet, um ihn dann später unter das Auto mit Wagenhebern zu schieben. Bei einem erneuten Durchdrehen blockierte der Motor "sanft" aber mit festem Anschlag. Die Ursache habe ich gefunden und einiges andere, was für mich als Neuling Fragen aufwirft.
Alle vier Zylinder zeigen unterschiedliche Ablagerungen. Zylinder 2 hatte eine bröselige Kruste, die vermutlich durch das Umsetzen des Motors abbröckelte und der Schwerkraft nach unten auf den Zylinderboden fiel. Dort wurde sie durch das erneute Drehen des Motor komprimiert und verursachte den Anschlag. In Zylinder 1 scheint sich etwas Kondenswasser gebildet zu haben, denn dort war ein bräunlicher Ölschlick. Zylinder 3 und 4 sehen hingegen für mich als Neuling augenscheinlich gleich aus.
Wie geht es nun weiter?
- Ich würde die Stößelschutzrohre erneuern. Habe welche liegen, kann aber nichts zur Herkunft oder Qualität sagen. Zum Wagen gab es damals eine Kiste Teile dazu. Ich habe bei den bekannten Verkäufern mal geschaut und optisch identische kosten um die 80-100 EUR je nach Anbieter. (Anbei ein Foto der Rohre)
- Wie reinige ich die Motorteile nun am besten?
- Was benötige ich noch an Teilen? Müssen die jeweils 8 Unterlegscheiben und Muttern von den Zylinderköpfen neu?
- Brauche ich irgendwelche Dichtungen? Habe jetzt beim Zerlegen keine weiter gesehen?
- Auf was sollte man beim Zusammenbau achten?
Ich danke vielmals für eure Hilfe.
Gruß,
Kanu
Beste Antwort im Thema
Könnt ihr einfach mal schreiben um welchen Laden es geht ?
Bugwelder ? CSP ? Ahnendorp ?
Das rumgerate nervt etwas.
Vari
247 Antworten
Zitat:
@Vari-Mann schrieb am 14. Oktober 2017 um 21:37:08 Uhr:
15W40 geht immer.
Ich habe das Castrol GTX drin.Vari
15W40? Ich hatte mal was von 20W50 bei Serienmotoren gelesen.
Stimmt ja grundsätzlich, was der Vari sagt. Je mehr Leistung der Motor hat, desto gründlicher muss man da auch vorgehen. In deinem Fall würde ich die schön "eingeklebten" Zylinder und Köpfe aber nicht wieder runternehmen. Schraube einfache jede Mutter im Kopf, die mit Öl beaufschlagt werden könnte, einzeln runter und schmiere Dichtmasse unter die Scheibe und unter die Mutter. Dann ziehe sie wieder mit richtigem Drehmoment an.
Ist zwar nicht die tollste Methode, aber bei Serien-Motoren wird das so auch gehen
Nachtrag:
und bitte keine Öl-Glaubenskriege hier mit anhängen. Da gibt es kein Ende....
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Zitat:
@ousie85 schrieb am 14. Oktober 2017 um 21:40:14 Uhr:
Die Rohre kannst wieder leicht auseinander ziehen.
Einfach mit den Händen ziehen? Oder braucht man mehr Kraft und entsprechend Zangen?
Ach ja sind die Idiotenbleche verbaut? Sonst darfst du nochmal auseinander nehmen, falls du sie vergessen haben solltest.
Zitat:
@VW71H schrieb am 14. Oktober 2017 um 21:48:00 Uhr:
Stimmt ja grundsätzlich, was der Vari sagt. Je mehr Leistung der Motor hat, desto gründlicher muss man da auch vorgehen. In deinem Fall würde ich die schön "eingeklebten" Zylinder und Köpfe aber nicht wieder runternehmen. Schraube einfache jede Mutter im Kopf, die mit Öl beaufschlagt werden könnte, einzeln runter und schmiere Dichtmasse unter die Scheibe und unter die Mutter. Dann ziehe sie wieder mit richtigem Drehmoment an.
Ist zwar nicht die tollste Methode, aber bei Serien-Motoren wird das so auch gehenNachtrag:
und bitte keine Öl-Glaubenskriege hier mit anhängen. Da gibt es kein Ende....
Wäre das tatsächlich möglich? Ich komme mangels Zeit auf eine Fahrleistung von max. 500 Kilometern je Saison. So war es zumindest in der Vergangenheit. Der TÜV Prüfer glaubte in einem Jahr den Kilometerstand nicht. Es waren von HU zur nächsten HU nicht einmal 200km. Manchmal kommt man einfach nicht zum Fahren.
Machen kannst du grundsätzlich was du möchtest.
Ist ja dein Motor.
Und wenn du ein gutes Bauchgefühl hast den zu lassen wie er ist dann ist das auch ok.
Was ich hier immer poste sind ja eigene Erfahrung die ich mit den Motoren selber gesammelt habe.Und gemachte Fehler verbessert man und gibt die Verbesserungen weiter.
Vari
Zitat:
@Vari-Mann schrieb am 14. Oktober 2017 um 22:03:34 Uhr:
Machen kannst du grundsätzlich was du möchtest.
Ist ja dein Motor.
Und wenn du ein gutes Bauchgefühl hast den zu lassen wie er ist dann ist das auch ok.Was ich hier immer poste sind ja eigene Erfahrung die ich mit den Motoren selber gesammelt habe.Und gemachte Fehler verbessert man und gibt die Verbesserungen weiter.
Vari
Dass ist auch super von dir und ich bin euch für die Hilfe und Unterstützung sehr dankbar.
Als ich deine Nachricht gelesen habe, war mein Bauchgefühl nur noch mäßig. Die Freude, heute einen großen Teil geschafft zu haben, weg. Aber besser so, als wenn man den Motor irgendwann wieder ausbauen muss. Noch steht er auf der Palette und man kommt überall dran.
Was das andauernd mit der Palette soll hab ich eh noch nicht verstanden.
Die Motoren sind so handlich das man sie auf einer normalen Werkbank bauen und starten kann.
Und Sorry,deine Stimmung wollte ich nicht killen.
Vari
Wenn man den Platz hat, glaube ich das. Ich habe ihn auf einer kleinen Palette stehen und kann diese dank Möbelrollen bequem in die Ecke schieben, wenn ich den Platz brauche oder eben vorholen, wenn ich mal Zeit habe, etwas dran zu machen.
So meinte ich das nicht. Und besser ihr killt hier meine Stimmung bevor der Motor irgendwann verbaut ist, als dass die Stimmung während der Fahrt gekillt wird, weil etwas falsch war bzw. hätte besser sein können.
Ich gehe gleich nochmal in den Schuppen und baue alles wieder auseinander. Die Dichtmasse ist sicherlich angezogen, lässt sich vermutlich heute aber besser entfernen, als wenn ich es morgen mache oder wieder was dazwischen kommt und es dann erst irgendwann wieder weiter geht. Dann bekommt man die einzelnen Teile sicherlich nicht mehr so gut auseinander.
Das war jetzt gar nicht so schlimm bzw. zeitaufwendig, wie ich zuerst dachte. Kipphebelwelle raus, Stößel raus, Köpfe abgeschraubt und runter, Zylinder runter, alles sauber machen und neu ansetzen. Der Bremsenreiniger hat die Dichtmasse in Verbindung mit den blauen Werkstatttücher gut und schnell gelöst. Dann habe ich die Stößelschutzrohre wieder etwas auseinander gezogen, die Zylinder an den Füßen mit Dichtmasse angesetzt und alles wieder zusammengebaut. Unter die Unterlegscheiben, die ich nochmals über 600er Schleifpapier gezogen habe, habe ich dann ebenfalls Dichtmasse gemacht und unter die Schrauben auch. Hoffe, das ist nun alles dicht und bleibt es auch. Danke nochmal für den Tipp bezüglich der Dichtmasse.
Zitat:
@schubi1971 schrieb am 14. Oktober 2017 um 21:51:10 Uhr:
Ach ja sind die Idiotenbleche verbaut? Sonst darfst du nochmal auseinander nehmen, falls du sie vergessen haben solltest.
Ich musste erst einmal googeln, was du meinst. Du meinst die kleinen Verbindungsbleche, die zwischen den Zylindern auf die Gewindestangen geklemmt werden? Die habe ich eingesetzt. Vielen Dank trotzdem für die Frage. Man vergisst schnell mal was oder weiß es mangels Erfahrung nicht.
Deshalb heißen die Idiotenbleche, weil man erst am Ende merkt, dass die fehlen. Ist mir auch schon einmal passiert, und wahrscheinlich so gut wie jedem hier schon einmal, der einen Motor zerlegt hatte. Aber wenn man es einmal vergessen hat, tut man das in der Regel nicht mehr, denn dann muss wie gesagt alles nochmal auseinander. Ich habe auch erst einige Minuten damit verbracht, die so irgendwie rein zu fummeln weil ich keine Lust hatte alles nochmal neu zu machen 😉 aber klappt nicht
Ist mir sogar schon passiert nachdem ich andere Schrauber x mal darauf hingewiesen hatte .
Mit federbelasteten Schutzrohren setzt man die Bleche aber erst ein nachdem die Köpfe fest sind.
Und dann halt erst die Rohre.
Ein Vorteil ist das man beim ansetzen der Köpfe auf nix anderes zu achten hat als das die Zylinder richtig ausgerichtet sind.
Und den Voranzug der unteren Reihe macht man nicht erst Weg der den Kof gegen die Schutzrohre ran zieht.Der liegt gleich satt auf und kan dann schön über kreuz angezogen werden.
Vari