ForumFahrzeugtechnik
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motor mit Luftdruck

Motor mit Luftdruck

Themenstarteram 4. Juni 2013 um 13:21

Hallo, mir ist vor einigen Jahren dieser Link aufgefallen und seit dem verstehe ich nicht warum es nicht Blitz artig eingeschlagen hat.

http://www.youtube.com/watch?v=uVIwropRMME

Ein Auto welches nur mit Luftdruck fährt und somit kein Co2 produziert und zudem weniger verschleiß hat, mit einer Tank füllug kommt man so wie ich verstanden habe 200-400Km und ich nehme mal stark an dass eine neu befüllung nicht mehr als 10min dauern sollte.

Ist das wieder die Geschichte mit der Geldmachereich? Will der Staat und die Autobranche nicht dass wir uns Langlebige günstige Autos kaufen? oder was glaubt ihr?

Zudem würde ich gerne wissen:

Mit wieviel aufwand könnte man ein Diesel oder Benziner Motor auf Luftdruck umrüsten?

Der Tüv würde sicherlich problme machen aber warum?

Beste Antwort im Thema

Mahlzeit!

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker

Pressluft ist sehr brauchbar fuer Werkzeuge aller Art. Was an Pressluft besonders "Energievernichtend" sein soll verstehe ich nicht.

..........

Die Erzeugung ist energievernichtend; Bei der Kompression der Luft entsteht Wärme, die geht verloren wenn man sie nicht entsprechend nutzt oder speichert.

Bei ner stationären, großen Drucklufterzeugung kann man die Wärme evtl. nutzen und auch speichern, im Auto wird das schwierig.

Entweder lade ich das Auto am Kompressor auf, da entsteht die Wärme im Kompressor und müsste in ein Speichermedium ins Auto übertragen werden (Kosten! Gewicht!) oder ich nutze die Druckluftgeschichte als Hybrid, dann erzeuge ich die Druckluft im Auto z.B. aus der Energie die beim Bremsen verbaucht wird, da aber beim Hybrid normalerweise auch der Verbrennungsmotor ab und zu läuft hab ich sowieso Wärme im Überfluß.

Zum Thema Wirkungsgrad hab ich mal gegoogelt und hab folgendes gefunden:

http://www.bild-der-wissenschaft.de/.../index2.php?object_id=10094014

Wenn man mit den Angaben aus dem Artikel mal rechnet kommt folgendes raus:

Speicher: 300 L x 330 bar = 9,9 MJ (bei vollständiger Entspannung des Gases, das geht real garnicht)

9,9 MJ = 2,75 kWh

Zum Aufladen braucht man 20 kWh elektr. Energie.

Wirkungsgrad = 2,75 kWh / 20 kWh = 13,75 %

Das ist nur der Wirkungsgrad des Speichervorganges!

Dazu kommt der Wirkungsgrad des Druckluftmotors, da hab ich jetzt keine Zahlen da, ist aber wahrscheinlich nicht so toll und der Wirkungsgrad der Stromerzeugung, der liegt schätzometrisch bei nem guten Kraftwerk das Strom aus Verbrennung erzeugt bei 40 - 50%

Dazu kommen dann noch die Verluste beim Verteilen des Stroms....

Wenn man das alles zusammenrechnet bleibt nicht viel übrig, vielleicht 3 - 5%, ausgehen vom Primärenergieträger.

Da sind Verbrennungsmotoren im Auto doch deutlich effektiver.

ciao, Jockel

33 weitere Antworten
Ähnliche Themen
33 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von HUAUneinDanke

Hallo, mir ist vor einigen Jahren dieser Link aufgefallen und seit dem verstehe ich nicht warum es nicht Blitz artig eingeschlagen hat.

Weils nicht funktioniert.

Das Tankvolumen erlaubt eben keine 200-400km, sondern nur n paar Runden im Kreis zu knattern.

Vor über 100 Jahren gabs Dampfautos, die haben den Überdruck in Form von Dampf selbst erzeugt, hat sich aber auch nicht durchgesetzt.

Dazu ist Druckluft ein sehr teurer Energieträger, die Komprimierung braucht sehr viel Energie, es entstehen dabei hohe Wärmeverluste. Auch in der Industrie gilt Druckluft nicht umsonst als teuerster Energieträger...

Die Energie dazu kommt, genau wie beim Elektroauto nun mal nicht kostenlos aus der Steckdose, deshalb ist das alles quatsch.

am 4. Juni 2013 um 13:32

Diese Antriebsart ist nicht neu, wurde in den 50ern bereits in Bergwerken eingesetzt um in den Stollen keinen Dieselqualm zu haben aber auch nur deshalb, weil da an jeder Ecke Druckluftanschlüsse vorhanden waren.

200km mit einer Aufladung halt ich für absolut unmöglich. Man benötigt sehr schwere Drucktanks (300 Bar schätz ich mal braucht man da schon an Druck).

Rechnen wir mal physikalisch: pro Liter Speichervolumen und Bar haben wir ein Liter verfügbares Volumen, macht bei sagen wir 20 Litern und 300 Bar 6000 Liter.

Nehmen wir mal einen Kolbenmotor an, den wir betreiben möchten, mit einem Liter Hubraum. Pro Motorumdrehung wird also ein Liter Volumen verbraucht. Bei 6000 Umdrehungen pro Minute würde der also eine ganze Minute laufen. Nur mal so ganz grob überschlagen.

Funzt nicht!

Gruß Tobias

Hallo HUAUneinDanke,

siehe hier unter der Rubrik Kritik. ;)

Zudem muss auch die mitgebrachte Druckluft erzeugt werden, also verschiebt man die Abgase vom Auto aufs Kohlekraftwerk weiter weg. Augenwischerei.

cheerio

am 5. Juni 2013 um 7:47

Zitat:

Original geschrieben von där kapitän

Zudem muss auch die mitgebrachte Druckluft erzeugt werden, also verschiebt man die Abgase vom Auto aufs Kohlekraftwerk weiter weg. Augenwischerei.

cheerio

So ist es, es gibt kaum eine verlustbehaftetere Energiespeicherung als Erzeugung von Druckluft, da ein Großteil der vom Verdichter aufgenommenen mechanischen Arbeit in Kompressionswärme umgesetzt wird, die dann in den meisten Fällen einfach weggekühlt wird und verpufft (man pumpe mal einen popligen Fahrradreifen auf, man schwitzt sich einen ab und an der Pumpe verbrennt man sich gehörig :D )

Moin

 

Das Problem ist wohl mehr die Energiedichte als die Abwärme. Diese zu Hause oder auch an einer Tankstelle zu nutzen ist die kleinste Übung. Zu Hause läuft dann halt die Heizung und der Solarboiler durch den Kühler des Kompressors. So machen es ja auch viele Firmen mit hohem Energiebedarf an Druckluft.

Druckluft ist halt nur Luft. Erdgas hat zwar ähnliche Druckhöhen wie man sie für einen Druckluftmotor benötigt, aber Erdgas führt wesentlich mehr Energie pro ccm mit sich.

 

Ich glaube nicht das das Zukunft hat. Dann schon eher der echte 5 Takt Motor.

 

Moin

Björn

am 5. Juni 2013 um 11:42

Zitat:

Original geschrieben von Friesel

Moin

 

Das Problem ist wohl mehr die Energiedichte als die Abwärme. Diese zu Hause oder auch an einer Tankstelle zu nutzen ist die kleinste Übung. Zu Hause läuft dann halt die Heizung und der Solarboiler durch den Kühler des Kompressors. So machen es ja auch viele Firmen mit hohem Energiebedarf an Druckluft.

Druckluft ist halt nur Luft. Erdgas hat zwar ähnliche Druckhöhen wie man sie für einen Druckluftmotor benötigt, aber Erdgas führt wesentlich mehr Energie pro ccm mit sich.

 

 

Moin

Björn

Klar, irgendwie kann die Abwärme schon genutzt werden, aber das kann ja nicht das sein was man will (Strom möglichst effizient im KFZ speichern, was macht man im Sommer damit wenn nichts zu heizen ist?)

Das mit der Energiedichte ist klar, man nutzt ja bei der Druckluft nur die potentielle Energie, beim Erdgas die chemische.

Ich denk außerdem der klassische Kolbenmotor ist da eher ungeeignet, man würde eher Expansionsmotoren verwenden, die brauchen dann nichtmal ne Kupplung (außer fürs Rückwärtsfahren), die werden in Bergbauradladern gerne eingesetzt, dann allerdings mit Schlauchanschluss an die Zentraldruckluftanlage (die ist da ohnehin vorhanden)

Sind wir mal gespannt was die alternative Antriebstechnik in Zukunft so zu bieten hat. Aber Druckluftbasiert wage ich eine Verbreitung doch zu bezweifeln.

Gruß Tobias

Zitat:

Original geschrieben von Spezialwidde

So ist es, es gibt kaum eine verlustbehaftetere Energiespeicherung als Erzeugung von Druckluft, da ein Großteil der vom Verdichter aufgenommenen mechanischen Arbeit in Kompressionswärme umgesetzt wird, die dann in den meisten Fällen einfach weggekühlt wird und verpufft

Deswegen führt man in modernen Konzepten zu CAES Kraftwerken die adiabate Kompressionswärme in Latentwärmespeicher. Mit diesen Latentwärmespeichern wird die Luft bei Entnahme wieder vorgewärmt. Ca 70% Wirkungsgrad, gegenüber maximal(!) 50% ohne diese Wärmespeicherung.

Peugeot hat zusammen mit Bosch einen Mikro-Hybrid in der Mache, der mit Druckluft funktioniert. Allerdings ist dort eine so "lächerlich" kleine Energiemenge zwischengespeichert, dass die Wärmeverluste nahezu keine Rolle spielen. Schon hat man einen Druckluft/hydraulisch unterstützten Motor. Für wenige Sekunden, aber es reicht um gerade in der Stadt ordentlich Sprit zu sparen.

am 5. Juni 2013 um 12:44

Zitat:

 

Deswegen führt man in modernen Konzepten zu CAES Kraftwerken die adiabate Kompressionswärme in Latentwärmespeicher. Mit diesen Latentwärmespeichern wird die Luft bei Entnahme wieder vorgewärmt. Ca 70% Wirkungsgrad, gegenüber maximal(!) 50% ohne diese Wärmespeicherung.

Klar, bei diesen stationären Anlagen ist das auch praktikabel. Man muss halt bedenken dass etwas das viel Wärme speichert auch sehr schwer ist. Außerdem sind hier ja Drucklufterzeugung, Speicherung und Entnahme am selben Ort, was man bei mobilen Anwendungen ja vergessen kann, so dass da eine Wärmezwischenspeicherung wegfällt.

 

Pressluft ist sehr brauchbar fuer Werkzeuge aller Art. Was an Pressluft besonders "Energievernichtend" sein soll verstehe ich nicht.

Fur mobile Zwecke eher nicht praktisch auf Grund mangelnder Energiedichte (Reichweite). Allerdings muss man dazu sagen dass Luftkessel billiger und leichter sind wie Akkus.

 

Gruss, Pete

am 7. Juni 2013 um 4:30

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker

Pressluft ist sehr brauchbar fuer Werkzeuge aller Art. Was an Pressluft besonders "Energievernichtend" sein soll verstehe ich nicht.

 

Gruss, Pete

Für Werkzeuge hat die Verwendung von Druckluft verschiedene Vorteile. Um mal ein paar davon zu nennen:

-Die expandierende Druckluft kühlt sich ab und damit auch das Werkzeug bzw den Arbeitsbereich

-Die Leistung ist sehr gut zu dosieren und das auch sehr schnell

-Druckluftantriebe sind viel kleiner und leichter als Elektromotoren, was Werkzeuge kleiner und leichter macht

Für die Energiebilanz muss man eben die Leistung, die der Kompressor aufnimmt mit der Leistungsabgabe des Werkzeugs/des "Automotors" ins Verhältnis setzen. Das fällt bei stationären Anlagen nur keinem auf, wer kümmert sich da schon um den Kompressor, man steckt ein und schraubt :D

Zumal man hier nur kleine Speicher mit verhältnismäßig wenig Druck braucht (ich sach ma so 10 Bar) ist der Wirkungsgrad da auch deutlich höher.

Beim Auto isses damit aber nicht getan, einfache Luftkessel sind nicht geeignet, man braucht Hochdruckspeicher. Je höher ich den Druck mache, desto schlechter wird der Wirkungsgrad des Kompressors. Bei 300 Bar ist die Druck-Volumenkurve auch nicht mehr linear, dann werden die Wärmeverluste besonders hoch.

Gruß Tobias

Mahlzeit!

Zitat:

Original geschrieben von Reachstacker

Pressluft ist sehr brauchbar fuer Werkzeuge aller Art. Was an Pressluft besonders "Energievernichtend" sein soll verstehe ich nicht.

..........

Die Erzeugung ist energievernichtend; Bei der Kompression der Luft entsteht Wärme, die geht verloren wenn man sie nicht entsprechend nutzt oder speichert.

Bei ner stationären, großen Drucklufterzeugung kann man die Wärme evtl. nutzen und auch speichern, im Auto wird das schwierig.

Entweder lade ich das Auto am Kompressor auf, da entsteht die Wärme im Kompressor und müsste in ein Speichermedium ins Auto übertragen werden (Kosten! Gewicht!) oder ich nutze die Druckluftgeschichte als Hybrid, dann erzeuge ich die Druckluft im Auto z.B. aus der Energie die beim Bremsen verbaucht wird, da aber beim Hybrid normalerweise auch der Verbrennungsmotor ab und zu läuft hab ich sowieso Wärme im Überfluß.

Zum Thema Wirkungsgrad hab ich mal gegoogelt und hab folgendes gefunden:

http://www.bild-der-wissenschaft.de/.../index2.php?object_id=10094014

Wenn man mit den Angaben aus dem Artikel mal rechnet kommt folgendes raus:

Speicher: 300 L x 330 bar = 9,9 MJ (bei vollständiger Entspannung des Gases, das geht real garnicht)

9,9 MJ = 2,75 kWh

Zum Aufladen braucht man 20 kWh elektr. Energie.

Wirkungsgrad = 2,75 kWh / 20 kWh = 13,75 %

Das ist nur der Wirkungsgrad des Speichervorganges!

Dazu kommt der Wirkungsgrad des Druckluftmotors, da hab ich jetzt keine Zahlen da, ist aber wahrscheinlich nicht so toll und der Wirkungsgrad der Stromerzeugung, der liegt schätzometrisch bei nem guten Kraftwerk das Strom aus Verbrennung erzeugt bei 40 - 50%

Dazu kommen dann noch die Verluste beim Verteilen des Stroms....

Wenn man das alles zusammenrechnet bleibt nicht viel übrig, vielleicht 3 - 5%, ausgehen vom Primärenergieträger.

Da sind Verbrennungsmotoren im Auto doch deutlich effektiver.

ciao, Jockel

Moin

@Jockel

Wenn du das alles mit rein rechnest, dann sieht es auch für ein Elektroauto nicht besser aus. Selbst der Benziner sieht dann schlicht beschiss... aus.

 

Energievernichtend an Druckluft ist eben auch, das man einen recht großen Teil an Druckluft schlicht weg schmeist. Egal ob ich einen Zylinder bewege oder einen Schrauber betätige, an deren Ausgängen kommt noch ganz gut Druck raus, der dann leider unnutzbar ins Freie geht.

Wie beschrieben: Ich kann die Luft ja nicht bis zum schluß nutzen, ein gewisser Restdruck muß entweichen.

 

Moin

BJörn

Zitat:

Wenn du das alles mit rein rechnest, dann sieht es auch für ein Elektroauto nicht besser aus. Selbst der Benziner sieht dann schlicht beschiss... aus.

Der Benziner hat diese meisten Verlustquellen nicht, da hat man den Motor-Wirkungsgrad und dann vllt. noch den Antriebsstrang.

Beim Elektroauto siehts aber wahrlich beschissen aus.

Unterm Strich fährt ein Elektroauto heute mit einem Wirkungsgrad von ca. 10% durch die Gegend.

Da ist ein V8 Benziner nicht umweltschädlicher.

Deine Antwort
Ähnliche Themen