Motor "freifahren"?

Mercedes V-Klasse 447

Hallo miteinander,
Ich fahre eine V220D OM654 und bin relativ zurückhaltend mit insgesamt wenig Kurzsstrecke unterwegs.
Immer wieder liest man mal, den Motor bei solch einem Fahrprofil zwischendurch etwas zu fordern. Ist es also tat anzuraten, ihn gelegentlich mit hoher Drehzahl freizufahren oder ist sowas Schmarrn und eigentlich nicht notwendig?
Wenn ja... Wie und wie lange sollte das in etwa gemacht werden? Muss das unter Last, also mehr oder weniger Vollgas auf der AB sein, oder könnte man auch im manuellen Schaltmodus in einen kleineren Gang auf hoher Drehzahl fahren?

Ich bin gespannt auf Eure Einschätzung dazu. 🙂

22 Antworten

Jeder Diesel muss mal längere Zeit richtig warm gefahren werden, damit die Regeneration klappt.
Dazu ist es nicht nötig mit hohen Drehzahlen zu fahren, sondern halt mal längere Strecken.
Wenn du eh kaum Kurzstrecke fährst, sehe ich da kein Problem.

Meinen vorherigen W639 Vito Kombi mit OM646 habe ich ganz überwiegend zurückhaltend bewegt. Auf einer Autobahnfahrt mit Vmax, was man wohl als Freifahren-Fahrt bezeichnen könnte, hat es einen Kolben zerlegt, weil das Einspritzbild des Injektors nicht mehr sauber war.
Im aktuellen W447 Vito Tourer mit OM654 benutze ich daher ein Dieseladditiv und habe eine LED zur Überwachung der Regeneration des DPF nachgerüstet. Das sollte genug der Vorsorge sein.

Zitat:

@HHH1961 schrieb am 22. April 2025 um 11:14:10 Uhr:


habe eine LED zur Überwachung der Regeneration des DPF nachgerüstet

Klingt interessant: Was macht die? Und wie hast Du die installiert?

Der DPF ist eher weniger mein Anliegen.

Im Speziellen wollte ich eher auf Vermeidung/Reduzierung von Verkokungen o. ä. hinaus.

@HHH1961

Dass Du mit Additiven gute Erfahrungen gemacht hast, habe ich bereits gelesen. Dazu fehlt mir allerdings noch etwas der Mut. Die Diskussionen dazu sind ja ziemlich kontrovers 😉

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Die Diskussion über Additive ist so alt wie ihre Erfindung.

Wenn nicht gnadenlos überdosiert oder wild mehrere zusammengemischt, schaden sie wohl nicht. Bei diversen Problemen kann das entsprechende Additiv, welches gezielt dafür entwickelt wurde, möglicherweise helfen oder zumindest das Gewissen beruhigen.

Ob ein Motor wegen der Verwendung von Additiven blitzblank sauber ist, oder es vielleicht sowieso wäre, kann man im nachhinein schlecht sagen, ohne große Studien zu fahren mit vielen identischen Motoren mit identischen Nutzungsprofilen, also kann man nur den Herstellerversprechungen glauben oder auch nicht.

Unser 2015er V220 (aktuell 125000 Kilometer) wird überwiegend von meiner Frau gefahren ca. 20-25 Kilometer/Strecke, zwischendurch auch kürzere Strecken 5-10 Kilometer.
Ab und zu nehme ich ihn für längere Strecken (60-100km) auf die Autobahn, dann Geschwindigkeit 130-150 km/h, selten schneller. Eine Vollgastour kann aber auch mal vor kommen, wenn ich grad Lust dazu hab.

Bisher keine Ölvermehrung, Inspektionen (Ölwechsel) unauffällig, bei der AU keine Auffälligkeit, im Gegenteil: ich frage immer explizit nach, Werte sind sehr gut. Wischtest mit Tempo am Endrohr: bleibt weiß

Einmal im Monat eine längere Strecke im Drehzahlbereich nicht unter 2000 Touren schadet definitiv nicht, und wenn es sich ohne großen Aufwand realisieren lässt, zum Beispiel Tausch der Autos zum zur Arbeit pendeln, dann sollte man das ruhig ab und zu mal machen.

Gefahren wird so gut wie ausschließlich im Eco-Modus. Getankt wird normaler Diesel von freien bis zu Markentankstellen, kein Ultimate, Excelium oder sonstiger Premiumsprit.

Um einen Dieselpartikelfilter (DPF) während der Fahrt zu regenerieren, sollte man etwa 15 bis 30 Minuten bei konstanter Geschwindigkeit von mindestens 60 km/h fahren, idealerweise auf der Autobahn. Eine höhere Geschwindigkeit, wie 120 km/h, kann die Regeneration unterstützen.
Erklärung:
Fahrbedingungen:
Die Regeneration des DPF erfolgt durch die Verbrennung von Ruß, die bei höheren Temperaturen und konstanter Geschwindigkeit besser durchgeführt werden kann.
Dauer:
15 bis 30 Minuten sind ausreichend, um die Regeneration zu starten und abzuschließen.
Autobahnfahrt:
Auf der Autobahn können höhere Geschwindigkeiten erzielt werden, was die Regeneration fördert.
Kontrolle:
Nach der Fahrt sollte die DPF-Warnleuchte im Fahrzeug erloschen sein.
Kurzstreckenfahrer:
Für Fahrer, die häufig kurze Strecken zurücklegen, kann die Autobahnfahrt zur Regeneration des DPF besonders wichtig sein, wie von dpf-retter.at empfohlen.

https://dpf-retter.at/.../

Zitat:

@peko234 schrieb am 22. April 2025 um 10:53:39 Uhr:


anzuraten, ihn gelegentlich mit hoher Drehzahl freizufahren oder ist sowas Schmarrn

Für mich bitte einen Strich auf der "das ist Schmarrn" Liste.

Regelmäßig mal eine zeitlang mit komplett betriebswarmem Motor (auch das Öl, nicht nur das Wasser) fahren reicht m.E. Dass man dem Motor etwas gutes tut wenn man ihm Höchstleistung abverlangt passt nicht in mein humanistisches Weltbild ;-)

Naja. So ganz unter Schmarrn würde ich es nicht direkt abheften.Da könnte durchaus mal eine korrekten Aussage mit dahinten gesteckt haben. Stille Post... Umgangssprache und dann kommen solche Aussagen raus.

Nur weil Öl und Kühlwasser warm sind ist noch lange der Motor nicht komplett durchgewärmt. Sowas kommt nur auf
sehr langen Strecken mit Last vor. Beim V mit seinem Gewicht auf der Autobahn auch ohne wirklich hohe Drehzahl machbar.

Wobei da halt wieder viele Angaben drin sind die massig Spielraum lassen. Hohe Drehzahl? Das mag für einen schon 2500 Umdrehungen für einen anderen wiederum eher 3500 1/min.

Alle Fahrzeuge sollte auf einer langen Strecke in abhängig von den Außentemperaturen regelmäßig länger auf Betriebstemperatur betrieben werden. Und das ist auf der Autobahn am besten möglich. Man sieht ja schon das der V durchaus bei Landstraßen surfen mit 70 oder 80 km/h auch wieder auskühlt.

Das wie mit dem DPF freibrennen oder auch der Start und Stopp Automatik. Da spielen viele Variablen mit.
Gönnt dem Fahrzeug auch mal lange Strecken auch wenn der Alltag oft anders aussieht.

Ich sag immer die Mischung macht es. Man darf sein Fahrzeug, wenn es betriebswarm ist, durchaus auch mal scheuchen. Frägst du 10 Leute bekommt man durchaus mal 11 Meinungen. 😉

Bin selbst Kfzler und kann da nur Motorenzimmer empfehlen. Der beschreibt die Dinge recht gut würde ich sagen.

Ich hatte auf Arbeit eine zeitlang einen T5. Der hatte eine Anzeige wenn der Rußpartikelfilter voll war. In der Anleitung stand, dass man das Auto dann eine gewisse Zeit mit über 2000 U/m fahren soll, bis das Symbol nicht mehr leuchtet. Ich denke es hilft, ab und zu das Fahrzeug mal etwas hochtourig zu fahren. Das hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun.

Ich hatte mit einem Launch Reader mal eine manuelle Regeneration eingeleitet, nach den Anweisungen vom Gerät ist im manuellen Modus Drehzahl zwischen 2000 und 3000 Touren halten, wenn ich mich richtig erinnere. Geschwindigkeit ist eher irrelevant, deswegen ja im manuellen Modus den Gang passend wählen, damit die Drehzahl stimmt.
Am besten auf der Autobahn, das dauernd schon ein paar Minuten. Auf der kurvigen Landstraße so nicht unbedingt möglich.
Die Abgastemperatur wird (vermutlich über die Einspritzung) während der Regeneration deutlich erhöht, ich habe die Zahlen aber nicht mehr im Kopf.

@Heckflosse60 - Zu Deiner Frage wegen LED habe ich Dir einen entsprechenden Beitrag verlinkt. Am besten mal den ganzen Thread von vorn bis hinten lesen, da ist alles von "ist nicht notwendig" bishin zu "sehr empfehlenswert" zu finden.
https://www.motor-talk.de/.../...-sich-das-bemerkbar-t7049119.html?...

@peko234 - Warum fehlt Dir der Mut wegen Verwendung eines Dieseladditivs? Andere tanken gern Premium-Diesel, dafür braucht es auch keinen Mut. Betrachte es mal so - Was ist das Schlimmste, was durch die Verwendung eines Dieseladditivs passieren kann? Nichts! Außer Geldvernichtung. Lange Zeit habe ich Additive ähnlich betrachtet wie die Vitamin-C-Brausetabletten, die nachweislich keine Wirkung haben, außer dass sie den Urin veredeln. Der schon erwähnte Motortod beim vorherigen W639 hat mich umdenken lassen. Seit der Verwendung des Additivs läuft mein OM654 runder und samtiger und startet kalt exzellent. Hineingucken kann ich nicht, aber ab von diesen äußeren Begleiterscheinungen scheint die Verbrennung einfach sauberer zu sein, belegt durch die jüngste Abgasuntersuchung.
https://www.motor-talk.de/.../...asu-nicht-bestanden-t7497969.html?...

Was das "Freifahren" betrifft, da denke auch ich, dass man ab und zu mal auf die Autobahn gehen sollte und über eine längere Distanz den Motor richtig warm fahren sollte, um nebenbei auch die Regenration des DPF anzustoßen.

In Sachen Additive bin ich ganz traditionell und gebe bei fast jedem Tankvorgang immer etwa 0,2l Zweitakt-Öl dazu. Irgendwann vor Jahren hat mir mal ein Kfz'ler erzählt, das würde die Hochdruckpumpe besser schmieren, seit beim Diesel der Bio-Anteil so hoch ist. Aber ich stimme den anderen Usern zu, dass hier ganz viel Glaube im Spiel ist und es eher wenig Beweise für die positive Wirkung gibt.

Ich bin zugegeben Kaufmann, kein Kfz-Mechatroniker, aber Laie, der ich bin, vermute schon, dass man nach den Motoren differenzieren muss.
Bei einem älteren OM646 oder OM651 mag Zweitaktöl zwecks besserer Schmierung ja noch ein geeignetes Mittel sein, beim aktuellen OM654 hätte ich da schon meine Zweifel.
Zudem geht es dem TE ja nicht um Schmierung, sondern um Verkokung bzw. Ablagerungen, wenn er von Freifahren bzw. Freibrennen schreibt. Mir selbst waren die versifften Injektoren eine Lehre.

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