Moderne Lichtassistenten: Blenden anderer Verkehrsteilnehmer wegen unzureichender Beleuchtung

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,

nun mein erster eigener Thread im V&S Forum. Ich freue mich auf Eure Meinungen.

Die Winterzeit naht. Zeit der Nässe, des Schnees, der Kälte und vorallem der Dunkelheit.
Zeit der Dunkelheit - diese bedeutet bei mir seit nun mehr knapp zehn Jahren auch Zeit der Lichtassistenten.

Und bis heute ärgere mich über die wertgeschätzten automobilen Wegbegleiter, die - bevorzugs abends / nachts - meinen ihr Gefährt nur mit einer Halogen-Laterne illuminieren zu müssen. Folgedessen erkennt man selbst, aber eben auch der Licht-Assistent, das Fahrzeug meist zu spät, so dass der Fahrer nicht selten kurz geblendet wird.

Mich würde gerne Eure Meinung zu diesem Thema interessieren. Dabei steht eine rechtliche Bewertung ausdrücklich im Hintergrund. Um die Antworten einschätzen zu können, würde ich mich vorweg über ein Feedback freuen, ob Euer tägliches Gehöft selbst über solch moderne Technik verfügt:

() Ja, ich benutze maskiertes Dauernfernlicht im Alltag.
() Nein, mein Auto hat kein maskiertes Dauernfernlicht oder ich benutze es nicht.

Zudem würde ich Euch bitten, Euch einem Meinungscluster anzuschließen. Dies muss nicht zu 100% deckungsgleich sein mit Eurer Antwort. Es geht darum am Ende die Antworten ein wenig clustern zu können.

Der Lichtassistent entbindet den Fahrer:

A. nicht, selber darauf zu achten, dass er andere nicht blendet. Das andere Verkehrsteilnehmer nicht mit ausreichender Beleuchtung fahren ist nicht relevant.

B. nicht, selber darauf zu achten, dass er andere nicht blendet. Andere Verkehrsteilnehmer, die mit unzureichender Beleuchtung fahren, habe eine Mitschuld, dass der Fahrer / das Assistenzsystem sie im Zweifel zu spät erkennt.

C. nicht, selber darauf zu achten, dass er andere nicht blendet. Andere Verkehrsteilnehmer, die mit unzureichender Beleuchtung fahren, tragen die alleinige Schuld, dass der Fahrer / das Assistenzsystem sie im Zweifel zu spät erkennt.

D. durchaus, darauf zu achten, dass er andere nicht blendet. Andere Verkehrsteilnehmer, die mit unzureichender Beleuchtung fahren, tragen die alleinige Schuld, das Assistenzsystem sie im Zweifel zu spät erkennt.

Ich freue mich auf rege Beteiligung.

vG Julian

88 Antworten

Daher hat mein Fahrrad Fernlicht. Das bringt Fernlichtassistenten zum abblenden. Dein Roller doch sicherlich auch.

Zitat:

@Hannes1971 schrieb am 22. September 2022 um 16:11:42 Uhr:


Der vorausschauende manuell Fahrer blendet bereits ab, bevor der Gegenverkehr aus der Kurve kommt.

Ach der, dieser fiktive Fahrer der alles supertoll kann und macht. Komischerweise ist der auf der Straße nie zu finden 😉

Das größte Problem der Systeme ist dieses subjektive "der hat Fernlicht an, ich will das nicht, egal ob das mich wirklich blendet oder nicht".

Der entgegenkommende wird von einer Kamera schnell und früh erkannt. Wenn das System aber erkennt "oh, der ist noch >500m weg, so weit reicht mein Fernlicht gar nicht", dann wird auch nicht abgeblendet, ebenso bei Rücklichtern.

LKWs auf der Autobahn ist heute eigentlich nur noch bei den einfachen an/aus-Systemen ein Thema. Adaptive Lichter blenden auf der Autobahn automatisch immer die linke Seite ab. Kenne ich z.B. von meinem Golf 7 mit IQ-Light. Vor mir kein Auto, volles Fernlicht an, egal ob Gegenverkehr oder nicht, ab Leitplanke nach Links ist dunkel. Im Autobahnmodus ist per se die Gegenspur ausgeblendet.

Ist wie beim SUV-Wettrüsten:
Da immer mehr potenzielle Unfallgegner Panzer statt Pkw fahren, muss ich mir auch einen Panzer als Pkw kaufen, um nicht zermalmt zu werden.

Ich hab auf Arbeit so nen mobilen Flutlichtmast. Den werde ich mir ans Auto hängen, um die Blender zu überblenden. Alternativ einen Flakscheinwerfer aufs Dach. 😁

Bin viel in der Pampa auch nachts unterwegs, mittlerweile freue ich mich wenn andere auch Lichtassistenten haben. man sieht einfach mehr, auch der der keinen hat. Wenn mir einer entgegenkommt mit Matrixlicht ist der Straßenrand links/rechts beleuchtet. Ob Fußgänger, schlecht beleuchtete Radfahrer oder Wild kann man viel früher erkennen als wenn beide im Blindflug mit Abblendlicht aufeinander zufahren.

Man hat sich über die Jahre nur an gefährlichen Blindflug gewöhnt. Mal ehrlich, wer passt denn im Dunkeln konsequent seine Geschwindigkeit an die Sichtweite mit seinem Abblendlicht an?

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Zitat:

@WeissNicht schrieb am 22. September 2022 um 16:04:01 Uhr:



In meinem BMW funktionieren die adaptiven Scheinwerfer eigentlich recht gut. Allerdings blendet das System schon bei reflektierenden Verkehrsschildern ab (es erkennt sie als Scheinwerfer)....ist alsoo sehr vorsichtig eingestellt.

Ich finde, dass das System von BMW mit an schlechtesten funktioniert. Hier fahren ja viele ganz neue (und getarnte Werks-) BMWs rum. Das Blenden des Gegenverkehrs ist hier oft zu sehen. Und selbst nach dem Abblenden durch das System, hört die Blendung nicht auf, da nur nach und nach die LEDs ausgeschaltet werden. Hier MUSS man im im Gegenverkehr aufblenden. Es ist tw. so extrem, dass man die ganze Zeit mit Fernlicht fahren muss.

Die Fahrer betätigen dann die Lichthupe, weil die ja geblendet werden, nur was soll man als ebenfalls geblendeter denn sonst tun?

Hinzu kommt, dass diese Sch...ß LED so stark streuen und dadurch auch wieder blenden. Tolle neue Technik.

VG

Ich finde, wesentlich besser war das Bi-Xenon der letzten Jahre. LED bietet kaum Vorteile. Selbst Matrix-Licht beherrschen die besten Xenon-Scheinwerfer.

Zitat:

@Goify schrieb am 22. September 2022 um 17:38:36 Uhr:


Daher hat mein Fahrrad Fernlicht. Das bringt Fernlichtassistenten zum abblenden. Dein Roller doch sicherlich auch.

Natürlich hat mein Roller Fernlicht, aber ich gehöre zu jenen, die bei entgegenkommendem Verkehr eher ab- denn aufblenden.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 22. September 2022 um 17:44:30 Uhr:


Ach der, dieser fiktive Fahrer der alles supertoll kann und macht. Komischerweise ist der auf der Straße nie zu finden 😉

Doch, den gibt es; der fährt vorausschauend und handyphoniert nicht während der Fahrt.

Du musst ja nur kurz Lichthupe geben, damit dich der Assistent oder dessen Fahrer erkennt.

Zitat:

@RalfausBonn schrieb am 21. September 2022 um 23:48:36 Uhr:


1.) Wieso sollte Halogenlicht "unzureichend" sein?? Wie kommst Du auf die absurde Idee?

Ich könnte mir vorstellen, dass hier ein Missverständnis vorliegt.
In seinem Eröffnungsbeitrag schreibt der TE von "einer Halogen-Laterne" und ich vermute, dass er damit Verkehrsteilnehmer meint, die mit einer defekten Beleuchtungsanlage unterwegs sind (einer und nicht zwei).
Er hat es leider etwas unklar formuliert und es wäre schön gewesen, wenn er dies mal hier aufgeklärt hätte.

Sollte ich allerdings falsch liegen mit meiner Vermutung, dann würde ich Deiner Frage absolut zustimmen. Das würde dann tatsächlich eine bemerkenswert arrogante Ansicht offenbaren.

Zitat:

@Goify schrieb am 23. Sep. 2022 um 08:0:49 Uhr:


Du musst ja nur kurz Lichthupe geben, damit dich der Assistent oder dessen Fahrer erkennt.

Genau das ist der grundsätzliche Irrtum!
Nicht der geblendete muss dafür sorgen, dass er nicht mehr geblendet wird, sondern der blendende hat um jeden Fall zu verhindern, dass er jemanden blendet! Da kann man auch keinen Assistenten vorschieben als Entschuldigung, es ist die eigene Pflicht und Verantwortung keinen anderen aus reiner Bequemlichkeit zu blenden und im Endeffekt damit zu gefährden.

Wer andere aus egoistischen Gründen blendet, sollte sich dessen bewusst sein und nicht die Ausrede beim Fahrzeug suchen.

Wobei wir mal ehrlich sein sollten und viele Autos mit Halogenlicht sind schon etwas älter, die Kabel nur noch 90 prozentig, die Streuscheibe außen etwas blind und innen ist der Reflektor leicht beschlagen. Da kommen einfach nur noch maximal 70 des Lichts raus, was es mal bei einem Neuwagen damals gab. Xenon und LED bieten einfach die doppelte Lichtmenge und da wird es im Vergleich sogar dunkel, wenn das Halogenlicht eingeschaltet wird. 😉

Zitat:

@Bamako schrieb am 23. September 2022 um 08:26:48 Uhr:


Genau das ist der grundsätzliche Irrtum!

Und was soll ich tun, wenn ich geblendet werde? In den Graben fahren? Voll in die linke Spur ziehen? Die Augen schließen und hoffen, dass sich das Problem von selbst löst?

Manchmal merkt man bei langen Kurven und Gegenverkehr, dass sich das Licht ändert. Ob Mensch oder Auto hier eingreifen, ist ja nicht festzustellen.
Bei uns gibt es aber eine Kurve, wo ich schon 2 Mal aufblenden musste, damit ich nicht geblendet werde.

Seit ich meinen Assistenten ausgeschaltet habe, bin ich nie wieder vom Gegenverkehr angeblinkt worden. Meine LED sind also richtig eingestellt

Zitat:

@Bamako schrieb am 23. September 2022 um 08:26:48 Uhr:


Wer andere aus egoistischen Gründen blendet, sollte sich dessen bewusst sein und nicht die Ausrede beim Fahrzeug suchen.

Da sind wir aber beim schon genannten "subjektiv". Der Assistent blendet um einfach mal eine Zahl zu nennen bei 500m Abstand erst den Gegenverkehr aus weil vorher gar nicht so viel Licht beim entgegenkommenden ankommt als dass der real geblendet wird.

Bei dem Entgegenkommenden "Scheiss Lichtassistent, der blendet gar nicht ab" - die Frage aber ob der real wirklich geblendet wird oder nicht.

Real ist die Frage nicht der nicht existierende Wunderfahrer sondern was ist besser, Lichtassistent oder Abblendlicht? Also ich sehe nachts deutlich mehr wenn mir einer mit adaptivem Licht entgegenkommt als bei einem der nur mit Abblendlicht fährt. Ebenso wenn der hinter mir ist und links und rechts neben meinem Auto ausgeleuchtet wird.

Es gibt aber halt auch genug Leute die dir Lichthupe/Nebelschlussleuchte geben obwohl man genau sieht dass in ihre Richtung überhaupt kein Licht leuchtet und sie faktisch gar nicht geblendet werden. Man sieht ja selber auch wo das Licht andere Verkehrsteilnehmer ausblendet und die Straße dunkel ist.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 23. September 2022 um 08:53:18 Uhr:



Da sind wir aber beim schon genannten "subjektiv". Der Assistent blendet um einfach mal eine Zahl zu nennen bei 500m Abstand erst den Gegenverkehr aus weil vorher gar nicht so viel Licht beim entgegenkommenden ankommt als dass der real geblendet wird.

Wenn es so wäre, würde ja niemand was sagen.
Nur blöd ist halt, dass man als Radfahrer oder Fußgänger selbst bei beleuchteten Rad-/Fußweg neben der Landstraße "in der Sonne" fährt/läuft. Und das trotz eingeschalteten Licht (Fahrrad/Laterne).

Zitat:

@Moers75 schrieb am 23. September 2022 um 08:53:18 Uhr:


Bei dem Entgegenkommenden "Scheiss Lichtassistent, der blendet gar nicht ab" - die Frage aber ob der real wirklich geblendet wird oder nicht.

Man sieht es doch deutlich, dass sich die entsprechenden Segmente wegschalten und man wieder was sieht. Das bildet man sich nicht ein.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 23. September 2022 um 08:53:18 Uhr:


Real ist die Frage nicht der nicht existierende Wunderfahrer sondern was ist besser, Lichtassistent oder Abblendlicht? Also ich sehe nachts deutlich mehr wenn mir einer mit adaptivem Licht entgegenkommt als bei einem der nur mit Abblendlicht fährt. Ebenso wenn der hinter mir ist und links und rechts neben meinem Auto ausgeleuchtet wird.

Es ist einfach nervend, weil die so tollen Assis ja auch die Verkehrsschilder anleuchten. Ist ja nett, dass die die Schilder dann früher sehen, nur der Umleuchtete wird dann von den schildern mehr oder weniger geblendet. Die neuen Schilder reflektieren ja deutlich stärker, als die noch alten.

Zitat:

@Moers75 schrieb am 23. September 2022 um 08:53:18 Uhr:


Es gibt aber halt auch genug Leute die dir Lichthupe/Nebelschlussleuchte geben obwohl man genau sieht dass in ihre Richtung überhaupt kein Licht leuchtet und sie faktisch gar nicht geblendet werden. Man sieht ja selber auch wo das Licht andere Verkehrsteilnehmer ausblendet und die Straße dunkel ist.

Liegt vielleicht ach daran, dass die Wunderscheinwerfer generell blenden. Ist halt simple Physik. LEDs streuen halt viel stärker.
Weiterhin müssen ja Neuwagen erst nach drei Jahren das erste Mal zur HU, wo die Höhe der Scheinwerfer kontrolliert wird.
Hinzu kommt, dass das leichte Blenden bei den ganzen Suffs ja aufgrund der Höhe noch verstärkt, da die Lampen ja auf Augenhöhe eines normalen Autofahrers sind.

In der vor LED Zeit gab es hier ganz viele Xenon-Blender bei BMW und Audi (die hier ja massenhaft rumfahren). Da wurde ja ab Werk nix eingestellt und die Leuchten so wie se kamen angebaut. Man konnte da ganz gut Neuwagen von Gebrauchtwagen unterscheiden.

Dass das Licht von den ganzen LED Scheinwerfern eher unterdurchschnittlich ist, davon ganz ab. Hier muss man sich ja dieser Spielereien behelfen.
Aber das ist ein ganz anderes Thema...

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