MKB: PF, ZKD defekt, Hydros gleich mit wechseln?
Moin,
Mein Kumpel hat Ärger mit seinem Passerati, einem 35i Variant, Bj. 1988, Motorcode PF, 1,8l mit 107PS, Laufleistung liegt bei ca. 250.000 km.
Vor ein paar Tagen, von heute auf Morgen, ratterte sein Wagen los, als wenn er ein rüstiger Diesel wäre. Also sollten die Hydrostößel mal getauscht werden, immerhin hat der Wagen auch schon 250.000 km auf dem Buckel. Eine weitere Fehlerbeschreibung habe ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht bekommen.
Dann habe ich den Ventildeckel abgenommen und mir sind auch gleich die Wasserlachen auf den Stößeln und die Teiche im Zylinderkopf aufgefallen. Daraufhin den fast leeren Kühlwasserbehälter gecheckt=> ein Ölfilm ist zu erkennen, den Ölpeilstab herausgezogen, an dem eine braune und sehr wässrige Emulsion heruntertropfte. Dann wurde auch die weiße Abgasfahne erwähnt, die seit ein paar Tagen aus dem Auspuff quoll.
Das alles deutet für mich auf einen Schaden der Zylinderkopfdichtung hin. Lange Gesichter waren die unmittelbare Folge.
Ersteinmal Ersatzteile besorgt:
- ZK Dichtung, mitsamt neuen Dehnschrauben
- neuer Zahnriemen inkl. Spannrolle
- 8 neue Hydrostößel von INA
- neue Ventildeckeldichtung
- auf Wunsch meines Kumpels ein neue Wasserpumpe
- Neuer Ölfilter, Ölwannendichtung und Ölablaßschraube
- neue Abgaskrümmerdichtung und Stehbolzen inkl. Kupfermuttern
- neuer Kurbelwellenentlüftung inkl. Dichtung (weil der mit Silikon auf dem Ventildeckel angepappt war)
- 8 Ventilschaftdichtungen (hatte das Gefühl, diese u.U. zu benötigen)
Hier meine erste Frage: Benötige ich weitere Teile?
Ich habe mich bereits ein wenig ins Thema eingelesen, und auch erfahren, daß man Spezialwerkzeug zur Arretierung der Kurbelwellenscheibe und der Nockenwelle benötigt. Leider habe ich solch VW Spezialwerkzeug nicht.
Ich habe zwar den Korp (vom Motorbuch Verlag) hier, aber darin wird der PF nicht soo sehr beleuchtet. Anscheinend gibt es ja doch große Unterschiede zu anderen Motorbaureihen des Passats 35i.
Wie kann man es feldmäßig bewerkstelligen, so daß der Motor final wieder schön rund läuft?
Mein Gedanke war Folgender:
Der alte Zahnriemen wird zusammen mit der Kurbelwellen- und der Nockenwellenscheibe mit einem weißen und feinen Edding markiert. Die Markierungen werden auf den neuen Zahnriemen übertragen.
So weit, so gut, aber wie markiere ich die Stellung zwischen Nockenwellenscheibe und der Nockenwelle? Ist bei dem PF Motor zu 100% eine Paßfeder auf der Nockenwelle, oder ist die auch hier weggelassen worden, da die Welle/Nabeverbindug eine kegelige ist? Mit Paßfeder sollte das ja dann kein Problem sein, aber ohne....
Reichen diese Markierungen aus? Wenn diese nach dem Zusammenbau wieder fluchten, sollte doch eigentlich nichts verstellt worden sein? Muß ich unbedingt alles auf OT drehen und mit einer Blitzpistole den ZZT einstellen?
Ich möchte ungerne nur für eine Anwendung eine Blitzpistole oder anderes Werkzeug besorgen müssen. Werkstätten sind hier in der Gegend (bei Scharbeutz/ Ostsee) rar, bei denen man für kleines Geld Werkzeug ausleihen könnte.
Der Zylinderkopf soll ausserdem plan geschliffen werden, bei Kindt Motoreninstandsetzung in Lübeck verlangt man dafür ca. 75€, was ich fair finde.
Stehen bei dem PF Motor die Ventile hervor, so daß ich sie für das Planschleifen herausnehmen muß?
Vielen Dank für Eure Antworten im Voraus und beste Grüße!
Merlin
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@YuMiLu schrieb am 28. Juni 2017 um 10:20:46 Uhr:
Danke!
Schon mal den "Danke" Button bei MT gesehen?
Ist dort wo der Daumen nach oben zeigt!
22 Antworten
Moin,
Habe gestern den Zylinderkopf mitsamt Ansaugbrücke und Abgaskrümmer montiert. Beim Einstellen OT Nockenwelle ist mir aufgefallen, daß das Nockenwellenrad auf jeder Seite eine Markierung hat, von der ich aber nur die hintere, in Richtung Nockenwelle schauende, benutzen kann, um sie mit der Oberkante der Ventildeckeldichtungsfläche fluchten zu lassen. Kann es sein, daß es das gleiche Rad ist wie für die Zwischenwelle?
Beste Grüße!
Merlin
Ja das ist zur Zwischenwelle baugleich
Moin,
Eine kleine Rückmeldung: Wagen läuft und schnurrt wieder wie ein Kätzchen. Vielen Dank für Eure Tipps!
Aber....mir scheint die Wassertemperatur einfach zu hoch. Zeiger steht auf 110°C , die MFA zeigt jedoch 98°C an.
Wasserpumpe inklusive Thermostat wurden gegen Neuteile getauscht, der blaue Temperaturfühler ist ebenfalls neu. Wasser verliert der Wagen auch nicht, Niveau im Ausgleichsbehälter (blauer Deckel) bleibt konstant.
Ist hier etwas im Argen oder ist das für den PF völlig normal? Und woher kommt die Differenz Analoganzeige vs. MFA?
Beste Grüße!
Merlin
Die MFA zeigt die Öltemperatur an.
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Moin,
Also die Wassertemperatur ist immer noch eigenartig hoch. Aber der Motor schnurrt, Verbrauch liegt bei 7,6 l/100km@ 120 km/h (weniger als vor der Reparatur). Mein Kumpel hat nun ca. 800km seit der Reparatur zurückgelegt, kein Öl- oder Wasserverlust ist bemerkbar. Öl sieht auch noch top aus. Aber heizen (aus dem Gebläse) tut die Karre als wenn sie geradewegs aus der Hölle kommt. Ferner bemerkt mein Kumpel, daß der Wagen eine niedrigere Endgeschwindigkeit hat.
Kann das alles zusammenhängen? Welche Wassertemperaturen sind für den PF normal? Hat vllt. der Motorlüfter einen weg? Warum fährt der Wagen nicht mehr so schnell?
Merlin
Zündung korrekt einstellen nach Repleidfaden
Zitat:
@YuMiLu schrieb am 28. August 2017 um 09:38:34 Uhr:
...
Also die Wassertemperatur ist immer noch eigenartig hoch...
Hat denn mal jemand die tatsächliche Wassertemperatur im System gemessen, zum Beispiel mit einem Infrarotthermometer?