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Mit Druckluft-Schlagschrauber die Schrauben an Rädern festziehen - geht das?

Themenstarteram 24. April 2021 um 7:46

Hallo zusammen,

ich möchte mir einen Schlagschrauber mit Luftdruck kaufen, mit dem ich auch die Schrauben beim Radwechsel nicht nur lösen kann, sondern auch festschrauben. Ich würde das gerne mit grob 100 Nm machen, um dann nach dem Wechseln mit einem Drehmomentschlüssel die 120 Nm ordentlich überprüfen zu können.

Die Schlagschrauber (max. 100€) können aber alle nur auf die niedrigste Stufe von ca. 300 Nm beim Rechtslauf gestellt werden. Das ist ja viel zu viel.

Kann ich mich da rantasten? Oder geht das einfach nicht gut? Hab so ein Teil noch nie gehabt, daher die Frage.

Was könnte man da (preiswertes) empfehlen? Oder wäre elektrisch besser? 230V wäre mit lieber als irgendwelchen billigen Akkupacks. Grundsätzlich würd ich es lieber mit meinem Kompressor machen, 8 bar, 24 Liter, Luftstrom 125 l/s (Hyundai), 5m Schlauch mit 9mm Innnendurchmesser.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Schöne Grüße

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66 Antworten

Zitat:

@Hinnerk1963 schrieb am 24. April 2021 um 20:17:00 Uhr:

Radschrauben/-muttern sollten generell nicht mit einem Schlagschrauber angezogen werden, auch wenn 99 Prozent der Werkstätten das falsch machen.

Die Auflagefläche der Felge ist konkav, damit die Vorspannung der Schraubverbindung auch bei wechselnden Temperaturen der Bremsscheibe weitgehend konstant bleibt. Zieht man die erste Schraube mit einem Schrauber fest – egal, ob mit 90, 110 oder sonstwieviel Nm – kippt das Rad in diese Richtung und die restlichen Schrauben vermögen es nicht mehr gerade zu ziehen. Das Rad eiert also leicht.

Deshalb sollte man die Schrauben ausschließlich mit einem Radkreuz o.ä. ansetzen und in vier Stufen festziehen:

1. Aus dem Handgelenk die Schrauben eindrehen bis es nicht mehr weitergeht.

2. Kleiner Klaps auf den Schlüssel.

3. Kräftiger Klaps.

4. Mit Drehmomentschlüssel auf das vorgeschriebene Anzugsmoment festziehen.

Dass dabei jeweils über Kreuz vorgegangen wird, setze ich als bekannt voraus. Obwohl ich kürzlich in einer Reifenbude war, wo nicht mal das beherzigt wurde.

Genau so ist es!

Man macht vorab alles sauber und trägt Nabenfett (ich nehme Keramikpaste, da mir egal ist, wie die Paste bezeichnet wird) auf. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit des Verkantens schon mal. Ich mache es auch in mehreren Stufen, muss es jedoch nicht übertreiben. Wenn jemand nicht merkt, ob die Felge rangenzogen ist oder nicht, dann ist es eh vorbei. Nach 50 - 100km wird nochmals nachgezogen. Gibt es unerwartete Vibrationen, dann wird nochmals gewuchtet. Meist kommen die bei mir jedoch vorab auf die Wuchtmaschine, auch um Beschädigungen besser erkennen zu können und um Steinchen aus dem Profil zu entfernen.

@ TE

Ein Werkzeug, welches selbst mit der kleinsten Einstellung noch 300 Nm Drehmoment leistet, ist unbrauchbar für Dein Vorhaben.

Die Wahrscheinlichkeit ist groß, damit erhebliche Schäden zu verursachen, die den Wert eines brauchbaren Werkzeugs deutlich übersteigen.

Zitat:

@windelexpress schrieb am 24. April 2021 um 12:32:48 Uhr:

Nimmt man nicht bei jedem Radwechsel neue Schrauben?

Oder hat mir da einer einen Bären aufgebunden?

Doch sind Dehnschrauben (zumindest in vielen Werkstätten). :D

PS. Ich mache das natürlich immer auch mit dem Schlagschrauber (Hazet 9012m) und das geht wunderbar man muß nur gefühl im Abzugsfinger haben (Drehmoment ist proportional zur "Einwirkdauer").

Gruß Metalhead

Zitat:

@PeterBH schrieb am 24. April 2021 um 13:30:28 Uhr:

Rein so vom Gefühl her ist der 300 Nm-Schlagschraubers vom Kompressor her deutlich früher am Ende. Ich hab es bis jetzt jedenfalls noch nicht geschafft, mit dem Schlagschrauber die Radschrauben zu lösen.

Je billiger umso mehr Luftvolumen wird benötigt. Mein Hazet hat bis jetzt jeden ordnungsgemäß angezogenen Radbolzen mit einer 15m 6mm Schlauchtrommel aufbekommen. Einmal musste der dicke Schlauch rausgekramt werden (damit ging sogar die Mutter von der Antriebswelle problemlos runter).

Gruß Metalhead

Für den Heimbedarf, insbesondere zur Luftkontrolle, reicht mir der preiswerte Kompressor von Einhell vollkommen und auch der Schlagschrauber. Hat sogar den "Vorteil", dass man damit die Schrauben nicht vermurkst. Erst etwas lockern, dann Schlagschrauber - Schlagschrauber und die letzte Umdrehung dann mit dem Drehmomentschlüssel. Bin einfach nur zu faul, die Schrauben mit der Hand raus/rein zu drehen.

Naja, wäre mir zu blöd die Schrauben selber lösen zu müssen.

Zum einfachen rausdrehen nach dem Lösen reicht dann ja auch ein Akkuschrauber, dafür brauchst keinen Schlagschrauber mehr.

Gruß Metalhead

Da ich den Kompressor ohnehin hatte und damals die Akkuschrauber noch nicht so leistungsstark waren, wurde es halt ein Schlagschrauber.

Also das muss ja jeder für sich wissen - aber ein Schlagschrauber, der nicht schafft die angezogenen Schrauben zu lösen ist

a) absurd

b) sein Geld nicht wert.

Das ist wie Feuerzeug ohne Zündfunke, das erst mit einem Streichholz angezündet werden muss.

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