Mit Absicht nach Links rausgezogen und gefilmt (Versicherungsbetrug?)

Guten Abend,

ich ware soeben auf der Autobahn unterwegs. Da schon reicht viel frei war habe ich es ein wenig laufen lassen. Ich fuhr also mit 250 Sachen durch die Gegend, soweit so gut. Nach einer Weile realisierte ich einen LKW und einen kleinen weißen Wagen. Ich hatte schon die Vermutung, dass der Wagen nach links ziehen würde also reduzierte ich ein wenig. Er zog natürlich genau raus wann es am engsten war und ich musste eine Vollbremsung hinlegen. Hatte zuvor noch mit Lichthupe mich angekündigt, weil ich schon so eine Vermutung hatte. Ohne Erfolg.
Als ich schlussendlich überholen konnte sah ich zwei Fahrer. Der Beifahrer hatte schon meines Erachtens vorher die Handykamera gezückt und filmte mich auch beim Überholen.
Meint ihr die Beiden wollen damit zur Polizei oder war das schon etwa eine Art von Versicherungsbetrug?

Wie gesagt, für mich sah das alles schon sehr geplant aus als oder wie kann man sonst direkt das Handy in der Hand halten und Filmen?

Gruß Jonny

242 Antworten

Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 12:43:59 Uhr:


2016:
D 4,1 Verkehrstote /100.000 Einwohner
F 5,5 Verkehrstote /100.000 Einwohner
GR 9.2 Verkehrstote /100.000 Einwohner
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Verkehrstoten

Ganz vergleichbar ist es aber auch nicht, oder? 😉

In GR fährt man viel mehr Landstraße als hierzulande. Die Autobahnen werden kaum genutzt, da es den Pendelverkehr in der Form nicht gibt.

Maximal fährt man nur zum Nachbarort zur Arbeit.

Auch in Deutschland gilt die Landstraße als gefährlichster Straßentyp, da keine bauliche Abgrenzung zwischen den Gegenfahrbahnen existiert, und oftmals gibt es auch harte Hindernisse am Wegesrand in Form von Bäumen, Felsen, - oder wenn es dumm läuft - kein hartes Hindernis, sondern eine tiefe Klippe.

Gerade in Griechenland ist der Straßenzustand jetzt auch nicht der beste. Es gibt keinen TÜV, die Polizei achtet auch nicht so unbedingt auf die Verkehrstüchtigkeit der Fahrzeuge, Motorrad- und Rollerfahrer tragen nicht immer Helme, viele Verkehrsteilnehmer nehmen es locker mit dem Alkohol, die Leute tragen oft keine Gurte, falsche Ladungssicherung bis hoffnungslos überladene Fahrzeuge aller Art...

Bürgersteige sind oftmals nur rudimentär vorhanden, es gibt unabgesicherte Löcher im Boden, Stahlstangen ragen aus dem Beton heraus, Leitplanken sind scharf, verrostet und nicht ordentlich verbaut/gewartet...

Griechenland hat viel mehr Gebirge, viel mehr Passstraßen. Oft gibt es daher auch Steinschläge oder gar Erdrutsche, wenn es mal länger regnet. Die Hänge sind selten mit Netzen abgesichert. Wenn es dumm läuft und der PKW-, Bus- oder LKW-Lenker unerfahren, dann fängt Bergab die Bremse an zu qualmen - und irgendwann fährt der an der nächsten Kurve geradeaus. Wenn es ganz dumm läuft nimmt er die Leute im Bus mit, oder er räumt einen anderen auf der Gegenfahrbahn oder vor sich ab.
Speziell im Winter sind griechische Straßen nochmals viel gefährlicher. Da schneit es öfter als in unseren Breitengraden im Ruhrgebiet.

Da fließen immer mehrere Faktoren rein.

Ich selbst und die Einheimischen erkennen Touristen übrigens auf den ersten Blick anhand der Fahrweise. Es ist echt grausam was sich manche Nordeuropäer da zusammenfahren. Vor allem an Kreisverkehren merkt man, dass das Konzept, gerade von deutschsprachigen Touristen, nicht verstanden wird.

Aber zurück zum Thema:

Der TE muss hier gar nix befürchten. Abwarten und Tee trinken. Selbst wenn etwas kommt, müssen die Volldeppen sich auch dafür rechtfertigen warum sie so knapp vor einem offensichtlich schnelleren Auto rausziehen und warum sie die Aktion auch noch filmen.

Mal ehrlich, wir leben nicht mehr zu Anfang der 1980er Jahre als diese Geschwindigkeiten nur Exoten vorbehalten waren. Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h schafft heutzutage fast jeder Kleinwagen, Vertreterkombi und selbst einige Lieferwagen. Ich weiß, die Rechtslage schützt immer die "Schwachen", aber sich hinterher hinzustellen und zu sagen "Ich hab nicht damit gerechnet, dass einer so schnell ist..." ist doch auch eine lahme Ausrede.
Zumal die Rechtslage durchaus unterscheidet: Wenn ein Unfall auch mit einer geringeren Geschwindigkeit nicht vermieden werden kann, dann hat der "Schnellfahrer" auch nix zu befürchten.

Als Schnellfahrer habe ich überhaupt nichts dagegen wenn jemand auf "meine" Spur zieht. Aber bitte, vorher rechtzeitig ankündigen. Hat man mir in der Fahrschule so beigebracht: Mindestens zwei mal in den Rückspiegel schauen und rückwärtigen Verkehr vergleichen. Wenn das Auto hinter einem deutlich näher gekommen ist als beim ersten Blick in den Spiegel, ist dieses schnell unterwegs!

Wenn es frei ist, auf der eigenen Spur B E S C H L E U N I G E N, dann B L I N K E N, und dann rausziehen und Z Ü G I G überholen. Und zwar in der Reihenfolge. Das wird bei anderen in der Fahrschule nicht anders gewesen sein.

Ich hatte auch schon so ein Erlebnis, das hat mich geerdet. Ich habe mich lange Zeit gefragt was ich dem getan habe, dass der uns beide umbringen wollte. Seitdem nehme ich IMMER viel Geschwindigkeit raus wenn ich zwei oder mehrere Autos auf der Bahn überholen will.

Selbstverständlich ist das vergleichbar. Wer mal ein paar 1000 km dort gefahren ist, zweifelt nicht an den Ursachen. Wenn eine Straße kurvig und in schlechtem Zustand ist, kann man auch mal das 70er Schild beachten. Und wenn es dann bei 120 kracht, ist weder die Kurve noch der rissige Asphalt schuld.

Als ich mich mal als Beifahrer anschnalle, grinste mein Freund: "Wir sind nicht so dizipliniert wie ihr" und fuhr los - ohne sich anzuschnallen (ist einige Jahre her - die Piepserei neuerer Autos stört auch dort und nicht alle deaktivieren es).

Richtig ist, dass es einiger Eingewöhnung bedarf, bis man kapiert, dass die natürlich auch in GR existierenden Verkehrsregeln von niemanden der Tiefentspannten beachtet werden

Hoffen wir, dass wir hierzulande endlich auch eine vernünftige Eingrenzung der Raserei auf den Autobahnen erleben. Aus einer ganzen Handvoll von Gründen. Es träfe ja nicht viele - die meisten fahren ja vernünftig,

Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 17:41:20 Uhr:


Hoffen wir, dass wir hierzulande endlich auch eine vernünftige Eingrenzung der Raserei auf den Autobahnen erleben. Aus einer ganzen Handvoll von Gründen. Es träfe ja nicht viele - die meisten fahren ja vernünftig,

Du sagst es ja selbst, die meisten fahren ja hier vernünftig. Das heißt man schränkt also freiwillig die vernünftige Mehrheit ein, um ein paar Raser abzustrafen, die sich für Verkehrsregeln eh nicht interessieren. Das klingt sinnvoll. Aber am Kamener Kreuz haben sie die Tempolimits jetzt auch mit einem LKW-Unfall auf ein Stauende gerechtfertigt. Die Polizei veröffentlichte ein Statement auf ihrer Seite nach dem Motto: "Jetzt reichts!" Dabei sind LKWs doch schon auf 80 limitiert, unabhängig davon wie schnell PKWs fahren dürfen... 🙄 Purer Aktionismus.

Deutschland hat eines der größten, aber vor allem das dichteste Autobahnnetz der Welt. 13.000 km! Zudem eine dezentrale Wirtschaftsstruktur, mit vielen kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen quer über die Republik verteilt. Natürlich macht es Sinn Tempolimitierungen aufzuheben, wenn es die Witterungsbedingungen und der Fahrbahnzustand erlauben.

Speziell wenn Gepäck dazu kommt ist Auto fahren oft schneller als die Bahn oder das Flugzeug, und bei schwerem Gepäck sowieso Mittel der Wahl.

Aber ich bin mir sicher hier kommen gleich jede Menge Gegenargumente. Von mir aus. Umwelt, Sicherheit, usw. Klar, irgendwo muss man die Grenze ziehen. Die Schwelle dafür kann man willkürlich festlegen. Man muss immer abwägen welche Vor- und Nachteile es hat. Klingt zynisch, ja. Aber wirf mir jetzt bitte keine mangelnde Empathie vor. Ich war Jahre lang im Rettungsdienst unterwegs, und hab genug Leid gesehen.

Richtig - die meisten fahren vernünftig. Sie werden also nicht eingeschränkt. Sondern eine verschwindend kleine Minderheit, welche die Autobahn mit dem Nürburgring verwechselt und 250 km/h für eine geeignete Geschwindigkeit hält.

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Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 18:26:02 Uhr:


Richtig - die meisten fahren vernünftig. Sie werden also nicht eingeschränkt. Sondern eine verschwindend kleine Minderheit, welche die Autobahn mit dem Nürburgring verwechselt und 250 km/h für eine geeignete Geschwindigkeit hält.

Alle, die heute schneller als das eventuell kommende Tempolimit fahren, sind deutlich mehr als "eine verschwindend kleine Minderheit".

Diese große Gruppe würde eingeschränkt.

Abgesehen davon, auch 250 können angemessen oder geeignet sein. Auch wenn Du es nicht gut findest.

Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 17:41:20 Uhr:


Selbstverständlich ist das vergleichbar. Wer mal ein paar 1000 km dort gefahren ist, zweifelt nicht an den Ursachen. Wenn eine Straße kurvig und in schlechtem Zustand ist, kann man auch mal das 70er Schild beachten. Und wenn es dann bei 120 kracht, ist weder die Kurve noch der rissige Asphalt schuld....

Das ist mit Sicherheit nicht vergleichbar. Wenn ich mir bei uns die Reglementierung im Straßenverkehr, die meist gut ausgebauten Straßen und die "diziplinierten" Autofahrer anschaue, müssten im Vergleich zum z.B. Griechenland die Zahlen bei uns weit niedriger sein. In GR zb. fährt fast jeder so, dass er andere nicht behindert.

Man kann sich auch mal überlegen, wieweit das Risiko bei Geschwindigkeiten um 250km/h steigt, tödlich zu verunglücken bzw. andere mit in den Tod reißen.

Wenn man andere nicht einmal behindert, ist der Verkehrstod relativ unwahrscheinlich.

Aber es hat sich ja viel getan. Noch vor wenigen Jahre war es noch viel schlimmer.

Die Verbesserungen wurden allerdings nicht durch die Entfernung von Straßenkurven erreicht, sondern vorwiegend durch Verkehrserziehung.

Am Besten einfach die Grünen wählen wenn man mit diesen unverschämten Rasern nicht zu Recht kommt. Da kannst du deinem Diesel noch einen Bussi draufdrücken bevor er zu Schrott verarbeitet wird :P @Holger-TDI

Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 18:26:02 Uhr:


Richtig - die meisten fahren vernünftig. Sie werden also nicht eingeschränkt. Sondern eine verschwindend kleine Minderheit, welche die Autobahn mit dem Nürburgring verwechselt und 250 km/h für eine geeignete Geschwindigkeit hält.

Warst du überhaupt mal auf dem Nürburgring? 🙄
Wenn ich mir das Statement so durchlese mit Sicherheit nicht.

Es gibt Leute, die verstehen die Aussage völlig unabhängig davon. Alle nicht.

Ich bin Autofahrer, nicht Rennfahrer. Um die Verwechslung ging es eigentlich.

Wieviele Unfälle passieren denn bei Tempo 250?

Zitat:

@situ schrieb am 12. August 2021 um 18:26:02 Uhr:


Richtig - die meisten fahren vernünftig. Sie werden also nicht eingeschränkt. Sondern eine verschwindend kleine Minderheit, welche die Autobahn mit dem Nürburgring verwechselt und 250 km/h für eine geeignete Geschwindigkeit hält.

Was ist denn vernünftig Fahren für dich?

Mit 200 Kmh kann man genauso vernünftig fahren wie mit 130 Kmh. Genauso kann man mit 130 Kmh genauso unvernünftig fahren wie mit 200 Kmh.

Man kann sichs aber auch immer wieder zu Recht reden, sowie deine ganzen anderen Aussagen.

Zitat:

Aber ich bin mir sicher hier kommen gleich jede Menge Gegenargumente. Von mir aus. Umwelt, Sicherheit, usw. Klar, irgendwo muss man die Grenze ziehen. Die Schwelle dafür kann man willkürlich festlegen. Man muss immer abwägen welche Vor- und Nachteile es hat. Klingt zynisch, ja. Aber wirf mir jetzt bitte keine mangelnde Empathie vor. Ich war Jahre lang im Rettungsdienst unterwegs, und hab genug Leid gesehen.

Lassen wir mal die ganzen kontra Argumente beiseite.

Es macht zeitlich einfach keinen großen Unterschied zwischen heute und einem potentiellen Limit von 130.

Auf den Arbeitstag eines Vertreters in Außendienst gerechnet sind das eher minuten als eine Stunde.

Tagsüber längere Strecken so zügig fahren das ein deutlich höherer Durchschnitt bei rum kommt ist bei der Verkehrsdichte heute kaum möglich. Vom gesundheitlichen Faktor wegen viel mehr Streß mal ganz abgesehen.

Zitat:

@windelexpress schrieb am 12. August 2021 um 18:49:20 Uhr:


Wieviele Unfälle passieren denn bei Tempo 250?

Wie viel Unfälle passieren mit 50 innerorts?
Wie viel Unfälle passieren mit 130 weil man wen übersehen hat?
Wie viel Unfälle passieren mit 100 weil es glatt ist?
Wie viel Unfälle passieren durch das Missachten einer Vorfahrtsstraße?

Merkste selber oder?

Edit: https://www.runtervomgas.de/.../

Kann man sich mal durchlesen. Und überhöhte Geschwindigkeit heißt nicht das alle 250 gefahren sind. Überhöht kann auch 110 bei 100 sein und und und

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 12. August 2021 um 11:07:25 Uhr:


Etwas OT , aber...
Warum klappt Autofahren im südlichen Europa fast immer ohne Probleme? Bei uns regieren die Rechthaber, Klugscheisser, Besserwisser und Oberlehrer. Da kann ich mich nur auf den nächstjährigen Urlaub in Griechenland freuen. Noch nie so entspannt gefahren.

Die haben da keine Angst vor dem Tod, die sterben bei fast doppelt so vielen Verkehrstoten wie in D halt entspannter.

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