miese Bremswirkung bei hoher Geschwindigkeit

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Opel Vectra B

Hallo Leutz,

erstmal frohe Weihnachten nachträglich.

Zu meinem Problem, vielleicht hatte schon mal jemand so eines :-(

Vectra B Caravan, 1,8 16V X18XE Motor, Bj97, Schalter, alles Originalzustand

Vor ca drei Wochen habe ich an meinem Vecci die Bremsen komplett neu gemacht, incl neuer Bremsflüssigkeit.
Keine Billigware aus der Bucht, sondern von Zimmermann, da ich auch mit Anhänger unterwegs bin und ne vernünftige Bremsleistung haben will.
Auf der Bahn ist nun folgendes Problem aufgetreten:
Bis Tempo 150km/h einwandfreie Bremsleistung, ABS arbeitet ebenfalls einwandfrei. Bremse relativ griffig/giftig, so wie es bei Zimmermann sein sollte.
Aber letzte Woche war ich auf der Bahn, war mal richtig frei, und da hab ich ihn rennen lassen. Bei Tempo ca 180km/h (ist nich wirklich schnell, aber ich hab Winterreifen drauf) scherte ein LKW vor mir aus und ich musste voll in die Eisen. Und oh Schreck, keine wirklich richtige Bremswirkung, kein ABS Eingriff und das Bremspedal am Anschlag. Lediglich ein geringfügiges nach rechts ziehen. Und das obwohl ich heftigst in die Eisen bin. Konnte nur noch nach rechts am LKW vorbei und die ca 30 Meter zum dortigen LKW reichten gerade so aus - war schon halb auf dem Standstreifen. :-(

Ok, erstmal Puls runterbringen, Bremse vorsichtig betätigt, einwandfrei.
Bisserl schneller gefahren, Bremse vorsichtig betätigt, einwandfrei.
Warten bis Bahn frei, Vollbremsung aus ca 120, Bremse einwandfrei, ABS hat gearbeitet.
Nächster Parkplatz raus, Bremse kontrolliert, kein Defekt feststellbar. Bremsflüssigkeitsstand bei Max.

Ok, weitergefahren, gestern in die Werkstatt auf Bremsenprüfstand, Bremse gleichmässig und einwandfreie sehr gute hohe Werte.
Druckprüfung durchgeführt, einwandfreie Werte, über einen Zeitraum von 20min kein Druckverlust.
ABS Prüfung durchgeführt, alles i.O.
Auf die Hebebühne, Bremse komplett zerlegt, keine Beschädigungen, Riefen, Verglasungen festgestellt.
Bremse wieder zusammengebaut, Bremsprüfstand ->OK
Auf die dem weg zur Autobahn vorsichtig getestet -> einwandfrei, ABS arbeitet.
Auf der bahn dann auf 140 beschleunigt, alles frei und genügend Platz -Vollbremsung ->alles OK, Bremse giftig und griffig, ABS setzt ein. Wunderbar.
Dann auf der Bahn auf 180 beschleunigt, wieder alles frei und genügend Platz -Vollbremsung -> absolut miserable Bremswirkung, Pedal am Bodenblech, kein ABS, nix.
Das Spielchen dann bei 140 nochmal, alles i.O.
Dann bei 150, i.O.
Dann 160, i.O. aber dann:
Über 160 nix mehr ausreichende Bremsleistung....

Zurück in die Werkstatt, Bremsenprüfstand, alles i.O.
Meister ist ratlos, Chef ebenso und ein ganzer Tag Urlaub flöten.
Bei Volvo mit DSCT ist das Problem bekannt, aber die sind ja auch neuer mit modernerer Bremsanlage.
Mein Vecci ist aber ein "alter" mit ner 08/15 Bremsanlage, lediglich mit ABS.

Werde morgen noch ne Unterdruckprüfung am Bremskraftverstärker durchführen, vielleicht liegts daran, unwahrscheinlich, aber der Teufel ist `n Eichhörnchen.

Falls jemand schon mal so ne Erfahrung gemacht hat, und eventuel weiss, woran es liegen könnte, wäre ich für nen Tipp sehr dankbar.

In diesem Sinne, noch ein paar schöne Tage und nen guten Rutsch in`s Neue.

Greets

Beste Antwort im Thema

Vielleicht kommt ein ABS Sensor mit der Geschwindigkeit nicht ganz mit und misst Mist. Ich hatte bei meinem Vecci auch ganz schlechte Bremswirkungen, aber nur bei Nässe. Ich war auch nicht auf dem Prüfstand. Es war damals der ABS-Ring am Rad. Total verrostet und eingerissen. Der Sensor konnte nur noch Blödsinn melden. Der reichte aber nicht aus um einen Fehler zu setzen.

Gruß
Kaiser

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Wenn eine Manschette defekt ist, geht das Bremspedal auch im Stand, bei genügen Fußdruck auf Anschlag!
Hat nix mit der Geschwindigkeit zu tun, nur mit der länge des Bremsvorgangs!

Die Dichtlippen gehen durch händisches, bzw. füßisches ( 😁) betätigen des Bremspedals bis zum Anschlag beim entluften kaputt.

Am Ende des Pumpweges entsteht eine Rost-und Ablagerungswand. Das passiert meist bei älteren Systemen, da ja die Bremsflussigkeit hygroskopisch wirkt (deswegen soll es ja auch getauscht werden) und weil HBZ ja bei korrekt befüllter Anlage und eingestellter Bremse immer denselben weg zurücklegt.

Pumpt man jetzt beim Entluften volles Palett durch, kommen die Dichtlippen mehrfach über diesen Rostkragen am Zylinder, kommen in das raue Bereich mit Ablagerungen und werden dadurch beschädigt. Daher muss man auch den Pedalpumpweg bei händischem Entluften begrenzen.

Zitat:

@steel234 schrieb am 4. Januar 2016 um 22:48:36 Uhr:


Hmm, mit Fuß entlüftet?

Passiert, da geht gerne mal HBZ kaputt, wenn man bis zum Anschlag pumpt.

Nö. Mit Bremsentlüftungsgerät. Baut elektrisch einen Überdruck am Ausgleichsbehälter

Modellbezeichnung entfernt. general1977, MT-Moderation.

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