Messung Ölstand 1.9CDTI
Hallo Forum,
fahre einen Astra H 1.9CDTI mit 110kW. Ist zwar kein Vectra C, aber im entsprechenden Forum wusste keiner Rat.
Ich habe ein Problem bei der Ölstandsmessung: Ich warte bei betriebswarmen Motor fünf Minuten und messe dann den Ölstand. Selbverständlich steht der Wagen eben. Allderdings werden auf der Vorder- und Rückseite des Ölmessstabes zwei verschiedene Werte angezeigt. Ist der Ölstand auf der einen Seite auf der Maximum-Markierung, so ist er auf der anderen Seite in der Mitte zwischen Minimun- und Maximum-Markierung. Meine Werkstatt meinte, der höhere Ölstand ist der wahre Wert.
Heute morgen bin ich dann wie gewohnt zur Arbeit gefahren und nach 10km leuchtete die Kontrollleuchte für den Ölstand auf (also nicht die für den Öldruck). Ich habe also unverzüglich die Warnblinker angemacht und den Wagen auf dem Standstreifen der abgestellt. Sehr angenehm dort zu parken! Nach einigen Minuten habe ich dann den Ölstand gemessen, und beide Seiten des Ölpeilstabs waren nun auf Minimum. Wenn ich diese Messung nun als richtig erachte, dann hat sich der Motor auf den letzten 500km, also nach der letzten Kontrolle des Ölstandes, 0.5l auf 500km gegönnt.
Da der Ölstand auf Minimun und nicht darunter war, habe ich den Motor gestartet und die Kontrollleuchte für den Ölstand schaltete sich nicht ein.
Ich fuhr dann nach Hause, habe den Wagen in die Garage gestellt und nach zehn Minuten den Ölstand gemessen: Auf einer Seite war das Öl in der Mitte zwischen der Min.- und Max.-Markierung und auf der anderen Seite auf der Minimun-Markierung.
Lange Rede kurzer Sinn: Ist der wahre Ölstand nun der geringere oder größere Wert, der auf dem Ölpeilstab angezeigt wird? Oder ist der Ölstandssensor defekt oder überempfindlich? Was sind Eure Erfahrungen?
Vielen Dank für Eure Hilfe und Gruß,
Oliver
22 Antworten
@ubc: Um meine Messungen unanfechtbar zu machen, muss ich mich an die Anleitung im Handbuch halten. Und das verlangt die Messung bei betriebswarmen Motor.
Ich werde aber trotzdem auf den Unterschied zwischen dem gemessen Ölstand bei warmen und kalten Motor achten.
Oliver
Ölstand bei Signum kaum ablesbar
Also bei meinem Signum ist das Ablesen des Ölstandes reine Glücksache. Auch wenn er gerade steht, warm ist, ich 5 Min warte und den Stab erst abwische ist dieser meist einfach nur bis deutlich über Max verschmiert.
Habe als Feldabhilfe einen neuen Stab bekommen, merke aber keine Verbesserung.
Auf die Warnleuchte möchte ich mich nicht verlassen, die hat schonmal geleuchtet und die Werkstatt hat dann festgestellt dass der Stand fast bei Max war.
Ich fahre seit 30J Auto: entweder bin ich zwischenzeitlich zu blöde zum Ölstand ablesen oder da ist was komisch konstruiert.
Hallo,
habe ähnliche Erfahrung mit meinem Vectra gemacht. Der flexible Meßstab wird so eng und tief nach unten geführt, dass Reibung and manchmal Festhaken auftritt. Dadurch kommt es zu Ölspuren am Stab auch weit oberhalb der Markierungen.
Ich stimme mit wodaso überein, dass nur der untere Pegel einen Sinn macht. Dort ist von einer rundum Benetzung des Stabs durch das stehende Öl auszugehen. Neigungseffekte kann man bei der Stabdicke vergessen.
Würde den Meister fragen, wie er ein Fehlen der Ölbenetzung unterhalb des angenommenen Ölniveaus auf einer Seite erklärt. Die Riffelung in Meßbereich soll doch ein mögliches Abwischen beim Rausziehen verhindern.
Bei neuen, sauberem Öl ist das Ding sowieso kaum ablesbar.
Raten und Wunschdenken sind da besonders abends an der Tanke angesagt, bzw. besser hier keine Messung versuchen. Spart Zeit und Nerven.
Mit älterem, dunklem Öl wirds besser.
Mein Fazit: Keine glückliche Lösung bei diesem Motor. Da hatte ich schon bessere Lösungen mein eigen genannt.
Gruß
knulftz
1.9CDTI 110kW 12/2004, MT6 Caravan
Zitat:
Original geschrieben von olfab
Um meine Messungen unanfechtbar zu machen, muss ich mich an die Anleitung im Handbuch halten. Und das verlangt die Messung bei betriebswarmen Motor.
Das ist ein klassischer Fall von Theorie und Praxis...😉
Theoretisch hat das Handbuch Recht: Die Messung bei warmem Motor ist aussagekräftiger, weil man dann auch das Öl betriebswarm ist. (Öl dehnt sich, wie jede Materie, bei Hitze aus.)
In der Praxis ist der Unterschied in der Ausdehnung zwischen warmem und kaltem Öl aber ausgesprochen gering, d.h. für die Ölstandskontrolle (die ja ohnehin nur einen "Circa-Wert" ergibt) vernachlässigbar.
Hingegen stellt sich bei warmem Motor das Problem, das bei dir sein könnte: Auch wenn man ein paar Minuten gewartet hat, ist dennoch u.U. noch nicht alles Öl in die Wanne zurückgelaufen --- d.h. es kann auch noch Öl am Peilstab (oder im Peilstabstutzen) "haften", das einen höheren Ölstand vortäuscht als real.
Wenn der Motor hingegen stundenlang nicht gelaufen ist, dann kann man davon ausgehen, daß alles Öl wieder unten in der Wanne ist --- und dann kann bei der Messung nicht viel schief gehen.
Eines sollte man auf keinen Fall machen: Den Motor kurz anlassen (z.B., um das Auto aus der Garage zu fahren), dann wieder abstellen, und dann den Ölstand kontrollieren wollen. In diesem Fall ist das Öl bereits "hochgepumpt" worden, braucht aber (da der Motor noch kalt ist), ewig, um wieder in die Wanne zurückzulaufen. (Bei betriebswarmem Motor geht das deutlich schneller.)
Zitat:
Ich werde aber trotzdem auf den Unterschied zwischen dem gemessen Ölstand bei warmen und kalten Motor achten.
Das wäre meine Empfehlung.
Ähnliche Themen
Ich muss also wirklich meine Checkliste für die Auswahl des nächsten Autos um die Messbarkeit des Motorölstands ergänzen. Was für ein Armutszeugnis für Opel. Das sind Anfängerfehler, die vielleicht die Chinesen oder Koreaner bei ihren Autos machen dürfen, aber doch nicht Opel.
Oliver
@ubc: Habe auch noch einen Corsa C. Dort habe ich empirisch (etwas hochtrabend formuliert) bewiesen, dass der Unterschied des gemessenen Ölstandes zwischen kalten und warmen Motor vernachlässigbar ist. Beim Corsa ist der Ölmessstab aber auch einwandfrei abzulesen. In dieser Beziehung habe ich mich beim Übergang von Corsa zu Astra verschlechtert.
Oliver
@ Olfab
Es gibt immer wieder mal Motoren mit untauglichen Peilstäben. Z.B. der X16SZR in unserem Astra F: Peilstab aus rotem Kunststoff, auf dem sich das Öl farblich kaum abhebt --- sehr geistreich...🙁
Was bei deinem Astra CDTI noch sein könnte: Vielleicht dauert es bei so einem CDTI-Motor auch deutlich länger als bei einem Saugbenziner, bis alles Öl wieder zurückgeflossen ist --- es sind ja erheblich mehr "Schmierstellen" im Motor. (Das ist jetzt aber nur Spekulation.)
Re: Ölstand bei Signum kaum ablesbar
Zitat:
Original geschrieben von pmeinl
Ich fahre seit 30J Auto: entweder bin ich zwischenzeitlich zu blöde zum Ölstand ablesen oder da ist was komisch konstruiert.
Das Gefühl hatte ich beim ersten Mal Ölstandskontrolle auch. Ich musste mich dann vom FOH belehren lassen wie man beim Vectra den Ölstand abliest. Mein Problem war dass der Ölstand ständig zu hoch war und weit über "Max" lag.
Bei Opel muss man inzwischen die einfachsten Kontrollarbeiten neu lernen.
Gruß
Basti