Mein Weg zum EQV
Ausgangssituation: Familie mit 3 Kindern (11, 9, 5), viele Ausflüge bis zu 300km hin- und zurück. viel Gepäck (Ski, SUp´s, Fahrräder)
Bereits einen BMW I3 als Zweitwagen seit 6 Jahren und einen XC 90 als Familienauto.
Nun der Plan komplett auf Elektro um zu steigen. PV Anlage auf dem Dach und Wallbox in der Garage.
Anforderung: Groß genug um den XC 90 zu ersetzen, 300km Reichweite auch im Winter, Bafa Fähig
Wir haben angeschaut:
Tesla Model X: Reichweite ok, Innenraum groß genug, aber kein Dachträger möglich wegen Falcon Wing Doors, überhaupt fanden wir diese Türen etwas "drüber",
Audi Etron: Reichweite ok, Qualität super, Fond knapp, Kofferraum knapp aber mit Dachträger würde es gehen, aber großer Akku nicht Bafa fähig, kleine Akku zu klein, außerdem hat er meiner Frau nicht gefallen
EQC: hätte uns super gefallen, haben uns total wohl gefühlt aber definitiv zu klein.
Dann wurde der EQV angekündigt. Zu sehen war er ja schon 08/19 aber dann haben wir nix mehr davon gehört bis zum Mai..
Definitiv groß genug, Reichweite ???, Qualität ??? (aber wahrscheinlich auf dem Level der normale V-KLasse) Fahrspass mit dem Gewicht ????, keine Probefahrt, keine You-Tube Reviews aus Norwegen oder von Nextmove etc.
Normalerweise etwas viele Fragezeichen .... also haben wir ihn Ende Juni bestellt. In blau.
Avisiert ist er für Ende Oktober.
Beste Antwort im Thema
Wie gewünscht
EQV300 Bericht nach 14 Tagen
Bislang als Familienauto einen Volvo XC90, davor VW T5.1, noch nie Mercedes. Seit 7 Jahren außerdem einen BMW I3 welchen ich liebe.
Bestellt Ende Juni. Lieferung 20.10 wie angekündigt. Die Übergabe war bzgl der V-Klasse spezifischen Details perfekt. Die „EQ“ – Sachen waren für den Verkäufer genauso neu wie für mich.
Ausstattung : Avantgardepaket, Klimaautomatik, Parkpaket, Spiegelpaket, 2 Einzelsitze + 3er Sitzbank
Qualität/Verarbeitung:
Verarbeitung des EQV ist über jeden Zweifel erhaben, da knarzt und wackelt nichts. Haptik der Materialien ist eine Klasse über dem Volvo.
Fahreigenschaften:
Ich hatte Sorge das die 2800kg hier sehr spürbar sind, aber unbegründet. Handlicher als der Volvo, deutlich weniger Wanken (z.b. im Kreisverkehr). Beschleunigung elektrotypisch phänomenal, ab 110 wird’s etwas zäher aber ich fahr eh nicht schneller als 120km/h
Verbrauch/Reichweite:
Hier stand natürlich das größte Fragezeichen. Im Prospekt ist ja eine NEFZ-Reichweite von 417-418km angegeben (dieses „bis“ sorgt bei mir immer wieder für schmunzeln), also hoffte ich auf eine reale Reichweite von ca 300-330 km.
Nach 14 Tage Alltagsbetrieb kann ich folgendes berichten: 1300km gefahren, viel Landstraße, wenig Autobahn, meistens mit 5 Personen (wobei 3 Kinder die zusammen ca 70kg wiegen), Temperatur außen ca 5-10° C, innen 19° C. Bei Landstrassenfahrten über 20km ist ein Durchschnittsverbrauch von 25-27kw/100km machbar ohne dass man groß aufpassen muss. Bei kürzeren Fahrten liegt der Verbrauch höher, da verbraucht denk ich die Batterieheizung am Anfang viel. Auf der Autobahn geht der Verbrauch ab 120 km/h merklich nach oben (ca 30 kwh/100km).
Reichweite in meinem Alltag 380km ohne das ich mich irgendwie einschränken müsste.
Die verschiedenen Rekuperationsstufen hab ich durchprobiert und bin bei D-Auto geblieben. D- erlaubt zwar „One-Pedal-Driving“ wie beim I3 aber die Segel-Zone beim Gaspedal ist so schmal das man entweder beschleunigt oder bremst.
Laden:
Ich lade fast ausschließlich zu Hause an einer E3DC- Wallbox. Funktioniert bislang ohne Probleme mit 11kw. Über CCS-Laden kann ich noch nix sagen.
MBUX:
Ich habe weder im I3 noch im Volvo die Sprachsteuerung benutzt weil das ähnlich gut funktioniert hat wie die automatischen Call-Center meines Telefonanschlusses („nennen sie bitte die Strasse oder sagen sie weiter oder sagen sie Abbruch oder sagen sie.... ahhhhhhh)“
Hier ist das MBUX ein echter Meilenstein. Mit einem Touch werden Außerdem die Ladesäulen in der Umgebung angezeigt mit Verfügbarkeit. Bei Navizielen außerhalb der Reichweite plant das MBUX sinnvoll (soweit ich das beurteilen kann), Anzeige der Rest-Ladung am Ziel wird korrekt angezeigt.
Jetzt kommen wir zu den Analoginstrumenten. Hmmm, also links der Tacho, gut ist ein Tacho, zeigt die Geschwindigkeit, passt. Rechts ist eine Art Elektrodrehzahlmesser auf welchen ich sehen kann ob ich gerade Stromverbrauche oder rekuperiere, allerdings ohne Skala. Die Informationsgehalt dieses Instrumentes geht gegen null. Darunter ist eine BOOST-Anzeige von bis 100%. Was hier angezeigt wird habe ich noch nicht herausgefunden. Die Anzeige steht immer auf 100% also ist sicher alles OK.
In der Mitte ein kleines Digitaldisplay auf dem man sich allerlei Infos anzeigen lassen kann. Bisschen Old-School, ich lasse es meistens auf der Km/h anzeige.
Jetzt das für mich größte Manko. Mit dem Lenkrad (das sehr gut in der Hand liegt) kann ich leider nur das Fahrerdisplay steuern nicht das MBUX (außer lauter/leiser). Bei anderen Mercedesmodellen ist hier so ein kleines Touchfeld mit dem ich das das MBUX per „wischen“ steuern kann. Somit muss ich immer die Hand vom Lenkrad nehmen (und auch dem Blick von der Strasse) und am Bildschirm selber oder an der Mittelkonsole rumfummeln. Wäre das wirklich so schwierig gewesen das Lenkrad vom EQC einzubauen?
Insgesammt bin ich absolut begeistert. V.Klasse an sich ist für mich perfekt. Die Implementierung des Elektroantriebs ist hervoragend.
926 Antworten
Auch ich danke sehr und wünsche euch jederzeit Freude am Fahren! Was ich extrem schade finde, sind die Analog-Instrumente. Die sehen in einem E-Auto aus wie aus der Zeit gefallen...
Auch von meiner Seite vielen Dank und gute Fahrt
Haltet uns gern auf dem laufenden
Ich muss noch bis Mitte Dezember warten
Michael
Bzgl. der Boost Anzeige: ich denke, diese Anzeige wird darstellen, wieviel Leistung der Akku bei der aktuellen Konditionierung / Situation liefern kann. Wenn es -10 Grad ist, kann es sein, dass hier erstmal nur zum Beispiel 70% steht, bis der Akku warm ist. Oder wenn nur noch 10% im Akku ist, dann wird vielleicht auch nicht die volle Leistung vom Motor abrufbar sein.
Kurzausflug ins Umland mit einer Autobahnstrecke die auch nextmove gefahren ist, allerdings mit 160er EQV, die Standardbegrenzung schafft Tacho-Anzeige 145/146 km/h .. also echte 140 km/h - übrigens im Eco-Modus, Heizung war aber aus.
Trotz dieser kurzen Vollgas-Fahrt und viel Stadtverkehr, einige Ausfallstraßen aber auch Ampeln: 26kWh/100km. Im Schrittempo (Ampelstau) zeigt die Detailanzeige .. sichtbar nur im Cockpit, Reise-Menü und dann mit den Pfeiltatsten durchscrollen, bis zu 99,9kWh/100km. Ansonsten schwankt sie aber im Fahrbetrieb so sehr, dass sie eher störend ist.
Wieviel Rekuperation bringt, sagt die Anzeige nicht, zeigt dann 0,0 kWh/100km, z.B. leicht bergab.
Ansonsten sehr angenehmes fahren, Distronic ist super, rekuperiert automatisch, fährt aber schon recht dicht ran. Ich bin mir leider nicht sicher, ob der Notbremsassistent dann auch voll bremsen würde ... etwas Sorge fährt also mit, wenn der Rechte Fuß ein Nickerchen macht.
Funfact, der Reisebus hinter dem ich mich für den Distronic-Test geklemmt hatte fuhr dann auch in der Stadt lange vor mir (D- wieder wichtig sonst rollt er viel) - und plötzlich nach einer Rechtskurve zeigte mir die Verkehrszeichenerkennung ein Tempo-100 Schild - der Reisebus hatte links ein 80er und rechts ein kleines 100er Schild kleben in ca. 2m Höhe.
Und ein Beispiel, warum ich im Stadtverkehr D- als empfehlenswert erachte: Hauptstraße mit 50 mit rechtwinkliger Linkskurve. Beim Benziner bin ich vom Gas gegangen, Motorbremse. Das macht der EQV nicht weil ihm nicht klar ist, dass ich der Hauptstraße folge und nicht geradeaus 'abzweige'. Also Bremsen .. da rekuperiert er wohl auch, aber gefühlt muss ich ja bremsen und fahre nicht vorausschauend. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Das mit dem Schaukeln beim Einfedern nach Dellen ist vermutlich dem Van und dem hohen Sitzen geschuldet, vielleicht bei der V-Klasse noch stärker, ich bin nie eine gefahren. Meine Frau hat den Eindruck bestätigt. Ungewohnt.
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Hallo HagK!
Hast Du gemerkt, ob Distronic auch das Tempo for nahenden Kurven anpasst, auch wenn kein Auto vor Dir ist? Ich meine gehört zu haben, dass Distronic dafür Daten aus dem Navigationssystem nimmt.
Und: Das mit der Falscherkennung des Schilds vom Bus ist natürlich doof... Dazu aber etwas anderes...
Ich habe vor meiner Bestellung eine ganz neue V-Klasse mit MBUX Probe gefahren. Die konnte etwas, was selbst der Verkäufer nicht wusste: Wenn ein Temposchild erkannt wurde, konnte man kurz am Tempomathebel ziehen. Dann wurde das erkannte Tempo für den Tempomaten übernommen. Beispiel: Du fährst 120 auf der Autobahn. Dann kommt 80. Das Schild wird erkannt. Zum Einfachen anpassen von Distronic (bzw. Tempomaten) muss man jetzt nur kurz den Hebel ziehen, anstatt 4 Mal nach unten Drücken, oder auf die Bremse treten.
Top wäre es natürlich, wenn der EQV nur die „richtigen“ Schilder erkennen würde und dann sich sofort automatisch auf das Tempolimit einstellt (am besten an und ausschaltbar: je nach Wunsch)
Das übernehmen der Geschwindigkeit (automatisch oder manuell per Taste) kann man im EQC einstellen. Das wird im EQV wohl auch so sein.
Gerne mehr Verbrauchs Werte an dieser Stelle. Mich interessiert besonders Verbrauch Autobahn konstant 110 Tacho und 130 Tacho im Flachland.
Bei 0 Grad oder 15, mit Klima oder aus, Gegenwind oder Rückenwind, Regen oder trocken, 245er oder 255er Pellen...
Die Werte der E-Autos sind aufgrund der Effizienz von sehr vielen Faktoren abhängig und noch weniger aussagekräftig, als bei Verbrennern.
MfG Paule
Die ganzen Verbrauchsdaten sind einfach alle total individuell. Ich fahre den EQC zwischen 19,5 und 29 Kwh/100Km. Das kommt einfacht total drauf an wo man wohnt (bei mir z.B. im Taunus sehr bergig) wie man fährt, ob man mit Jacke fährt oder 23 grad im Innenraum braucht usw. wie viele Leute und Gepäck im Auto sind usw.
Man kann die Fahrzeuge sehr effizient fahren, die Technik gibt das her.
Die jenigen die auch schon einen haben. Macht mal den Spass und schaltet die Klimaautomatik aus, und während ihr ausmacht schaut mal auf die Reichweite :-) Das ist echt heftig wie viele Km das kostet.
Also im Ernst, die ganzen "Tests" sind für die Füße. Die Verbrauchsangaben total subjektiv. Ich konnte in Norddeutschland den EQC im Sommer auf über 420Km Reichweite bringen, das ist hier im Taunus unmöglich.
Viel wichtiger ist wie gut die Ladekurve ist. Auch diese Peak Angaben bei Tesla z.B. sind total für die Füße. 250Kw/h läd das Ding selbst unter Idealbedingungen keine 5 Minuten. EQC und EQV haben beide sehr gute Ladekurven dafür dass sie auch nur auf 400 Volt Technik laufen. Schaut mal beim ADAC und anderen, wo die Ladekurven getestet werden. Das ist der Entscheidende Faktor. Wie viel ich aus dem Aukku raussauge pro 100Km habe ich selbst in der Hand. Nur wieviel wie schnell reingeht, das ist Auto spezifisch und da sind EQV und EQC sehr gut dabei.
Zitat:
@RolandKi schrieb am 13. November 2020 um 09:38:18 Uhr:
Viel wichtiger ist wie gut die Ladekurve ist. Das ist der Entscheidende Faktor. Wie viel ich aus dem Aukku raussauge pro 100Km habe ich selbst in der Hand. Nur wieviel wie schnell reingeht, das ist Auto spezifisch und da sind EQV und EQC sehr gut dabei.
Dahinter ein dickes Ausrufezeichen!
Heute nochmal mit meinem Händler gesprochen, wann denn die Vorführer EQV da sind (2 Stück). Wird nicht vor Dezember... Jemand schon mehr Erfolg beim Versuch einer Probefahrt? Ohne einen eigenen Reichweiten Test zu machen, bestelle ich keinesfalls.
Zitat:
@kamikaze14 schrieb am 16. November 2020 um 20:49:17 Uhr:
.. Ohne einen eigenen Reichweiten Test zu machen, bestelle ich keinesfalls.
tja, so ein BEV verlangt wohl tatsächlich einen anderen Umfang von Probefahrt ab 😉
Bzw. was hast du konkret vor ? Deinen Alltag "abfahren" an einem Tag/Woche ?