Medizinisches Fahrverbot hinfällig?

Hallo,

aufgrund einer Entzündung muss ich seit einer gewissen Zeit mehrere Antibiotikum einnehmen.
Letztens kam es aber zu einer Verkettung unglücklicher Umstände (hohe Dosis + zu wenig Schlaf in den letzten Tagen). Das Ergebnis war, dass ich zu Hause zusammengebrochen bin (u.A. mit dem Kopf wo gegen geschlagen -> Gehirnerschütterung). Als der Notarzt eintrief, wurde mein Vater zu dem Hergang befragt. Unter anderem beschrieb er ein leichtes Zucken des rechten Armes. Wie dem auch sei, die Notärztin hat das alles so schwammig formuliert, dass die Ärzte im Krankenhaus von einem epileptischem Anfall ausgegangen sind.

Es wurden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt (CT, MRT, Lumbalpunktion, EEG). Alle Untersuchungen, der Fokus hierbei auf das EEG, deuteten in keinsterweise auf einen epileptischen Anfall oder Epilepsie hin.

Trotzdem wurde mir ein Fahrverbot von 3 Monaten ausgesprochen. Schön und gut dass die Ärzte damit ihren Arsch in Sicherheit wiegen wollen, aber für einen voll berufstätigen AN ist sowas einfach eine Katastrophe!

Lässt sich das durch eine zweite Meinung widerrufen oder ist es in sonstiger Weise anfechtbar?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Elchsucher


Und das Fahrverbot haben die Ärzte nur verhängt um dich zu ärgern. Ist klar 🙄

Wenn kein Risiko bestehen würde, hätte man über diese Massnahme nicht nachgedacht. Ärzte sind nicht ganz so dämlich wie du das vielleicht meinst zu wissen.

Genau. Und Ärzte sind allwissend, haben immer Recht und machen keine Fehler. 🙄

Es ist ja schön, dass du diese Entscheidung einfach so hinnehmen würdest. Ich kann aber den TE durchaus verstehen und würde an seiner Stelle auch versuchen mir eine zweite ärztliche Meinung einzuholen.

209 weitere Antworten
209 Antworten

Wie so ein Ärger aussehen könnte wenn die Ärzte verpflichtet wären sowas zu melden kann man hier im Forum nachlesen.
http://www.motor-talk.de/.../...it-wegen-behinderung-t4654836.html?...

Geht zwar um Eignungszweifel bei einer körperlichen Behinderung, aber das würde im Fall des TE nicht wirklich anders laufen wenn die Fahrerlaubnisbehörde Wind von seiner Gehinerschütterung oder gar "Anfall" bekommen würde.

Auf der letzten Seite zusammengefasst:
9 Monate Ärger
1 Aktenordner voll Schriftverkehr usw.
wohl durchaus ne Stange Geld (selbst zu zahlen)
und eine freiwillige Auflage im Führerschein

Die beiden Fälle sind nur bedingt vergleichbar, da im 2. Fall nicht einmal ein medizinischer Befund vorgelegen hat, der zu den im Thread geschilderten Unannehmlichkeiten geführt hat.

Im Falle der Gehirnerschütterung verstehe nich nicht, wo die vielen Forenteilnehmer die postulierten Ermessensspielräume herleiten.
Verkehrsrechtlich ist der Fall glasklar und die 3 Monate Wartezeit für den Themenstarter auch voll verbindlich.

Habe jeden Beitrag gelesen und so gut es ging nachvollzogen. Ok, ich bin jetzt fahruntüchtig. Aber braucht es dafür überhaupt keine festen Anhaltspunkte? Die haben mich in der Klinik komplett durchgecheckt und nichts gefunden! Ich bin Kerngesund, wie immer. Nur muss ich eben noch die Medikamente nehmen, diese werden aber stetig weniger.

Schon mal die Beipackzettel der Medikamente durchgelesen? Vielleicht erklärt das die Fahruntüchtigkeit.

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von Moewenmann


Verkehrsrechtlich ist der Fall glasklar und die 3 Monate Wartezeit für den Themenstarter auch voll verbindlich.

gar nichts ist verbindlich. Hast Du den Thread gelesen?

Der eine Arzt ist aus der Nummer raus, er hat seine Meinung klar geäußert. Die Verantwortung hat der TE. Ich würde mir die geäußerte Empfehlung durch eine weitere Arztmeinung bestätigen lassen. Wenn dann beide übereinstimmen ist alles klar.

Zitat:

Original geschrieben von Rammsteiner2011


Habe jeden Beitrag gelesen und so gut es ging nachvollzogen. Ok, ich bin jetzt fahruntüchtig. Aber braucht es dafür überhaupt keine festen Anhaltspunkte? Die haben mich in der Klinik komplett durchgecheckt und nichts gefunden! Ich bin Kerngesund, wie immer. Nur muss ich eben noch die Medikamente nehmen, diese werden aber stetig weniger.

Du bist kerngesund - aber erholst Dich noch von der Gehirnerschütterung. Daher die Fahruntauglichkeit. Einzige Möglichkeit wäre diese Diagnose z.B. "Contusio" im Arztbrief anzufechten. Das wird im Nachhinein nicht gelingen, für die zweite Meinung ist es zu spät.

Nach der Vorgeschichte solltest Du kürzer treten und sicherstellen, dass Du wieder völlig genesen kannst.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.


Ich würde mir die geäußerte Empfehlung durch eine weitere Arztmeinung bestätigen lassen. Wenn dann beide übereinstimmen ist alles klar.

Und wenn sich beide Meinungen widersprechen, dann nimmt man die, die einem am Besten in den Kram passt?

Oder gleich drei Meinungen und dann hat sich der persönliche Gesundheitszustand gefälligst nach einer demokratisch gebildeten Mehrheit zu richten?

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von Moewenmann


Verkehrsrechtlich ist der Fall glasklar und die 3 Monate Wartezeit für den Themenstarter auch voll verbindlich.
gar nichts ist verbindlich. Der eine Arzt ist aus der Nummer raus, er hat seine Meinung klar geäußert. Die Verantwortung hat der TE.

Ich würde mir die geäußerte Empfehlung durch eine weitere Arztmeinung bestätigen lassen. Wenn dann beide übereinstimmen ist alles klar.

Es ist keine Empfehlung. Die Diagnose Contusio cetebri oder Schädel-Hirn-Trauma oder was auch immer bedingt zwangsläufig die Fahruntauglichkeit für 3 Monate nach FEV.

Solltest Du andere Meinung sein, bitte auch begründen. Bei einer Akutindikation ist eine Zweitmeinung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr möglich.

Es sei denn, es sind noch neurologische Ausfälle erkennbar, das würde aber die Fahruntauglichkeit nur erhärten.

Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen


Oder gleich drei Meinungen und dann hat sich der persönliche Gesundheitszustand gefälligst nach einer demokratisch gebildeten Mehrheit zu richten?

Ich weiß nicht wie Du das machst. Ich übernehme die Verantwortung für meine Gesundheit grundsätzlich selbst. Dazu gehört auch, dass ich mir ärztliche Meinungen erklären lasse, sie bei Zweifeln überprüfe und die Entscheidungen über mein Verhalten selbst treffe. An ärztliche Unfehlbarkeit zu glauben ist naiv.

Zitat:

Original geschrieben von Moewenmann


Es ist keine Empfehlung.

Es kann nur eine Empfehlung sein, denn ein verbindliches Fahrverbot kann dieser Arzt nicht aussprechen.

Bist Du Arzt? Wenn es so ist, wie Du sagst, wäre es klug, der Empfehlung zu folgen. Das würde aber auch jeder Zweitarzt dann so bestätigen.

Ein Schädel-Hirn-Trauma wurde übrigens nicht festgestellt, nen kleinen Schlag hat die Rübe aber trotzdem abgekriegt. Hab zum besseren Verständnis als Begriff benutzt.

Im Arztbrief heißt es wörtlich:

Zitat:

Unauffälliges Schädel-MRT ohne Nachweis von Blutung, Ischämie oder Raumforderung. Kein Nachweis entzündlicher Veränderungen.

Zitat:

EEG gut beurteilbar. Normaler Grundrythmus im Frequenzbereich von 9,0 bis 10 Hz (Alpharythmus) bei nromaler Reagibilität. Keine epilepsietypischen Potentiale. Keine fokalen Veränderungen.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen


Oder gleich drei Meinungen und dann hat sich der persönliche Gesundheitszustand gefälligst nach einer demokratisch gebildeten Mehrheit zu richten?
Ich weiß nicht wie Du das machst.

Ganz sicher nicht so, in dem ich so lange suche, bis mir eine Antwort gefällt.

Zitat:

Ich übernehme die Verantwortung für meine Gesundheit grundsätzlich selbst.

und nach welchen Kriterien?

Verantwortung kann man nur für etwas übernehmen, wenn man darüber auch entsprechendes Wissen und Erfahrung hat, oder man handelt grob fahrlässig.

Zitat:

Dazu gehört auch, dass ich mir ärztliche Meinungen erklären lasse, sie bei Zweifeln überprüfe und die Entscheidungen über mein Verhalten selbst treffe. An ärztliche Unfehlbarkeit zu glauben ist naiv.

Wenn ich Zweifel gegenüber einem Arzt habe, dann ist das nicht mein Arzt, so einfach ist das. Das hat auch nichts mit Naivität zu tun, sondern mit einem gewissen Vertrauen und wenn man nur dann Vertrauen hat, wenn eine Diagnose auch in meinen Tageskalender passt, dann benötige ich keine Diagnose mit Verhaltensvorgaben, sondern nur einen Blick in meinen Kalender.

Aber bleibe doch mal ganz konkret:
Was machst Du, wenn die Zweitmeinung abweichend ist und viel besser gefällt, welche ist dann richtig und warum ist sie das?

Ich denke für Philosophie gibts andere Foren.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen


Oder gleich drei Meinungen und dann hat sich der persönliche Gesundheitszustand gefälligst nach einer demokratisch gebildeten Mehrheit zu richten?
Ich weiß nicht wie Du das machst. Ich übernehme die Verantwortung für meine Gesundheit grundsätzlich selbst. Dazu gehört auch, dass ich mir ärztliche Meinungen erklären lasse, sie bei Zweifeln überprüfe und die Entscheidungen über mein Verhalten selbst treffe. An ärztliche Unfehlbarkeit zu glauben ist naiv.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.



Zitat:

Original geschrieben von Moewenmann


Es ist keine Empfehlung.
Es kann nur eine Empfehlung sein, denn ein verbindliches Fahrverbot kann dieser Arzt nicht aussprechen.

Bist Du Arzt? Wenn es so ist, wie Du sagst, wäre es klug, der Empfehlung zu folgen. Das würde aber auch jeder Zweitarzt dann so bestätigen.

Wenn Du anfängst, Fahrverbote von Fahrtauglichkeit zu unterscheiden, hast Du einen besseren Zugang zu der Materie.

Vor Gericht und bei Behörden sind Ärzte jedoch in aller Regel unfehlbar, allein deswegen weil die beteiligten Richter und Beamten/Angestellten keine medizinische Expertise haben.

Zitat:

Original geschrieben von pflaumenkuchen


Aber bleibe doch mal ganz konkret:
Was machst Du, wenn die Zweitmeinung abweichend ist und viel besser gefällt, welche ist dann richtig und warum ist sie das?

Beide Ärzte werden ja ihre Meinung erklären. Wenn sie abweichen, muss man Risiken bewerten und dann entscheiden, ob man sich ans Steuer setzt oder nicht. Die Verantwortung dafür, auch strafrechtlich, kann einem niemand nehmen.

Zitat:

Original geschrieben von Rammsteiner2011


Ich denke für Philosophie gibts andere Foren.

Für Medizin-Fragestellungen auch.

Hier werden die Wenigsten echte Mediziner sein und die, die es sind, haben keinerlei medizinisch ausreichende Informationen, um eine Diagnostik vorzunehmen.

Was erwartest Du jetzt hier - irgendwelche Beiträge zum Ausdrucken, die im Falle des Falles Dich vor Konsequenzen schützen können; mit denen Du rechtswirksam Deine Unterschrift widerrufen kannst; ...?

Deine Antwort
Ähnliche Themen