M440i: Öl mit falscher Freigabe (LL-01) nachgefüllt. Handlungsbedarf?

BMW 4er G22 (Coupé)

Ich habe vor kurzem eine Meldung von meinem M440i bekommen. 2 Liter Öl nachfüllen!

Es war Sonntag und ich musste noch dringend wo hin fahren. Also habe ich einige Tankstellen durchforstet aber leider hatte keiner bmw longlife zertifiziertes Öl.
Zuhause habe ich dann ein Kanister von Real mit 5w40 bmw longlife 01 gefunden, 1,5 Liter war noch drin und hab das jetzt reingekippt.
Irgendwie hab ich ein schlechtes Gewissen und würde gerne von euch wissen ob das jetzt dumm war, dass reingekippt zu haben.
In 2500km ist die nächste Inspektion inkl Ölwechsel. Oder soll ich jetzt die Inspektion machen, dass die den Ölwechsel dann mit dem entsprechenden Öl durchführen.

Wäre über hilfreiche Antworten sehr dankbar.

13 Antworten

LL01 ist für Fahrzeuge mit OPF nicht zugelassen aber bei „nur“ 1,5 L ist es kein Desaster, denke ich. Warum sollten 2 L nachgefüllt werden? Eine Meldung musste doch schon bei 1 L kommen oder gab es vorher keine?

Hallo, welches Öl wird denn eigentlich ab Werk eingefüllt?

Für den B58 OPF darf LL-04 bzw. LL-12 FE verfüllt werden (0W-30; 5W-30; 0W-40; 5W-40).

Werkseitig sollte aufgrund der Kooperation mit Shell noch immer ein 5W-30 LL-04 verfüllt werden.

Ich persönlich würde den Service vorziehen und bis dahin nicht die volle Last abrufen, damit auch die Blowby-Gase so gering wie möglich gehalten werden.
Das LL-01 ist halt kein mid- bzw. lowSAPS und hinterlässt einfach entsprechend Sulfatasche und 1,5l auf 6,5 bis 7 Liter Ölvolumen sind auch schon etwas über 20% der gesamten Füllung. Nachdem Real sicherlich kein hochwertiges PAO-Öl, sondern sicherlich ein HC-Öl vertreibt, würde ich einfach die Belastung für OPF und Brennraum so gering wie möglich halten und den Service vorziehen.

Besser wäre es gewesen zumindest ein midSAPS-Öl mit ACEA C2 oder C3 nachzufüllen - hier tritt die Freigabe LL-04 im Sonderfall hinter den Mindestanforderungen an die ACEA (Bedienungsanleitung).

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Ich lasse dann einfach die Inspektion machen. Was kann im schlimmsten Fall passieren wenn man einfach normal oder auch im Volllast das Auto bewegt? Und sollte ich das dem Service Mitarbeiter sagen, dass ich das Öl nachgefüllt habe?
Danke für eure Antworten

Reine Spekulation @BmwM440i

Die Sulfatasche setzt deinem OPF zu, aber wie stark dies in diesem Mischungsverhältnis passiert, kann niemand sagen und bei Vollastfahrten hast du zusätzlich auch einen entsprechend höheren Blowby-Gas-Anteil, der die Kolbenringe (tendenziell) stärker zusetzt (was aber der non-OPF auch verkraftet, daher vernachlässigbar sein dürfte).
Du hast halt im Brennraum höhere Rückstände und Ablagerungen, die insbesondere den OPF belasten - aber wie stark diese sind, hängt auch sehr stark von deinem Fahrprofil und anderen Parametern ab.

Hm, ethische Frage... Sagen wir´s so - der Servicemitarbeiter kann damit nichts anfangen. Er wechselt das Öl und gut ist. Ich würde erst einmal abwarten, ob überhaupt etwas passiert. Käme jetzt in Kürze ein OPF-Fehler, dann wäre es natürlich aufrichtig anzuerkennen, dass du kurzzeitig ein falsches Öl verfüllt hast. Käme ein kapitaler Motorschaden, würde ohnehin BMW schon entsprechende Untersuchungen anstellen.
Solange nichts passiert, sehe ich keinen Grund proaktiv den Lapsus mitzuteilen. Ich finde es wichtiger zu schauen, dass das fullSAPS so schnell wie möglich wieder raus kommt und es gut sein lassen und für die Zukunft lieber einen Liter Öl mit der richtigen LL-04-Freigabe mitführen.

Persönlich würde ich sogar anders vorgehen und zeitnah einen Ölwechsel mit einem LL-04 machen und dann in 2.500km zum regulären Service fahren. Denn mit einem regulären Ölwechsel holst du ja nicht alles aus dem System, sondern verfüllst nur wieder 6,5 Liter - einen Teil in den Steigleitungen, VANOS-Verstellern, etc. holst du gar nicht raus.
Damit würde ich innerhalb kurzer Zeit dafür sorgen, dass das LL-01 schnellstmöglich wieder entfernt wird und gut ist.

Ich frage mich eher, wieso man beim B58 überhaupt Öl nachfüllen muss? Ich fahre mittlerweile den vierten B58 und musste noch nie, auch bei großem Anteil Kurzstrecke oder Vollgasfahrten, irgendetwas nachfüllen. Das Auto / der Motor sollte ja noch relativ jung sein, somit noch kein Verschleiß samt Ölverlust vorhanden sein. Würde dies mal prüfen lassen...

Zitat:

@ChrisH1978 schrieb am 26. August 2024 um 11:53:10 Uhr:


Für den B58 OPF darf LL-04 bzw. LL-12 FE verfüllt werden (0W-30; 5W-30; 0W-40; 5W-40).

Werkseitig sollte aufgrund der Kooperation mit Shell noch immer ein 5W-30 LL-04 verfüllt werden.

Bei mir in der Betriebsanleitung gibts für dies wieder eine neue Info bezüglich der Freigaben.

Für mein Fahrzeug sind ausschließlich laut BA folgende freigegeben:
G26, M440i, B58B30B, Heckantrieb, BJ 06/24 (LCI-1 mit Laser Front Scheinwerfer)

BMW LL-12 FE
BMW LL-17 FE+
BMW LL-19 FE

Mit SAE 0W-20 oder 0W-30.

Als LL-19 0W-30 gibt es eigentlich als gutes Öl nur das Castrol Edge.

Wie gesagt, sollte völlig egal sein, welches Öl freigegeben ist. Man lässt es einfach alle 20 - 30k KM gem. Wechselintervall in der Werkstatt wechseln und gut ist. Wieso sollte es nötig sein, bei einer derartig neuen Motorengeneration, außerplanmäßig etwas nachzufüllen? Da liegt dann schon etwas anderes im Argen...

Stimmt @interlaced - die jüngsten Modelle haben andere Freigaben, wobei die LL-19 FE gedacht ist die alte LL-04 mit zu ersetzen.

Über aktuelle Castrol-Öle kann ich tatsächlich wenig sagen. Die aktuelle Formulierung kommt im Ölguruforum allerdings eigentlich nicht schlecht weg und verfügt auch über die API SP (LSPI). Castrol war ja vor Shell der Hauptlieferant und ich hatte damals mit dem EDGE Titanium FST 0W-30 LL-04 auch mit den geringsten Ölverbrauch, aber das waren damals noch richtige Vollsynthete auf PAO-Basis. Nachdem man die Prüfmethode 2018/19 auf N20/B48 umgestellt hat, hat Castrol die Freigaben für die bekannten Öle verloren und dann erst einmal nur HC-Öle für BMW für LL-04 im Programm.

Seit Jahren bin ich bei Ravenol, die sehr gute vollsynthetischen Öle mit guten Additivierungen im Programm haben, aber du hast schon recht, Ravenol hat derzeit nur bis LL-17 FE im Programm (was mir zu dünnflüssig wäre, wenn ich zumindest LL-12 FE fahren dürfte). In LL-12 FE gäbe es zumindest das FES 0W-30 - auch mit API SP (RC) (GÖA Oilclub). Das würde ich verfüllen.

VG
Chris

Zitat:

@Hidden_Champion schrieb am 31. August 2024 um 21:28:54 Uhr:


Wie gesagt, sollte völlig egal sein, welches Öl freigegeben ist. Man lässt es einfach alle 20 - 30k KM gem. Wechselintervall in der Werkstatt wechseln und gut ist. Wieso sollte es nötig sein, bei einer derartig neuen Motorengeneration, außerplanmäßig etwas nachzufüllen? Da liegt dann schon etwas anderes im Argen...

Die Effizienzvorgaben zur Vermeidung von CO2-Emissionen machen es leider erforderlich, dass die Öle immer dünnflüssiger werden. Die Öle müssen immer leistungsfähiger werden (was auch gut ist), aber es lässt sich nicht vermeiden, dass dabei die Verdampfungsverluste auch größer werden (vgl. NOACK). Und Blowby-Gase lassen sich auch einfach konstruktiv nicht vermeiden, so dass jeder Motor mehr oder weniger Öl im Betrieb verbrennt. Ob man etwas am (gemessenen) Ölstand etwas innerhalb des Wechselintervalls merkt, kann man nicht pauschal sagen, da es vom Fahrprofil, vom Öl und vom Motor (und seinen Komponenten) selbst abhängt, wieviel Volumen verloren geht. Ich stelle auch absichtlich auf´s Volumen ab, da bspw. Nachspritzungen oder Kurzstrecken auch dazu beitragen, dass Krafstoff(reste) ins Motoröl eingetragen werden und man so augenscheinlich keinen Ölverbrauch feststellen kann, weil Volumenteile einfach mit Kraftstoff ersetzt wurden. Im Argen liegt da jedenfalls nichts, wenn der Motor Öl "verbraucht".

Zum CBS vorgegebenem Wechselintervall will ich mich jetzt gar nicht auslassen - hierzu gibt es so viele Ausführungen warum die Intervalle so sind wie sie sind und ohnehin die wenigsten wissen, wie ihr Öl mit ihrem Motor performt. Das kann ja jeder entscheiden, wie er möchte. Bitte BTT!

VG
Chris

Zitat:

@Hidden_Champion schrieb am 31. August 2024 um 04:20:17 Uhr:


Ich frage mich eher, wieso man beim B58 überhaupt Öl nachfüllen muss? Ich fahre mittlerweile den vierten B58 und musste noch nie, auch bei großem Anteil Kurzstrecke oder Vollgasfahrten, irgendetwas nachfüllen. Das Auto / der Motor sollte ja noch relativ jung sein, somit noch kein Verschleiß samt Ölverlust vorhanden sein. Würde dies mal prüfen lassen...

Das frage ich mich auch. Das Auto hat jez 59k Kilometer rauf. Aber der letzte Ölwechsel war vor knapp 2 Jahren.
Ich fahre den auch sehr sehr sportlich, vlt deswegen der Ölverbrauch. Oder irgendwas stimmt nicht, was denkt ihr?

...dass es ganz normal ist, wie ich schon geschrieben habe. Gerade die sportliche Fahrweise führt zu mehr Blowby-Gasen.

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